Mittwoch, 19. April 2017

Regierungsversagen



Handwerker.
Ach, was sich bei dem Triggerwort „Handwerker“ für Konnotationsketten bilden.
Im Jahr 2017 wird der Ärger über Handwerker allerdings seltener, weil man erst gar keinen bekommt.

[….]  Handwerker zu finden ist derzeit so schwer wie lange nicht mehr. Bis zu zehn Wochen warten Kunden auf einen Termin. Grund dafür ist der Bauboom - und fehlende Lehrlinge.
[….] "Das Handwerk blickt auf ein Rekordjahr 2016 zurück", heißt es im jüngsten Konjunkturbericht des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Das Geschäftsklima sei so gut wie noch nie. [….] Vor allem bei Bau- und Ausbauarbeiten müssten sie derzeit bis zu zehn Wochen auf einen Termin warten, sagt ein ZDH-Sprecher. "Bei Baumaßnahmen sollte man deswegen spätestens drei Monate vor dem Termin den Betrieb kontaktieren", rät er. [….] Auch der ZDH sieht Fachkräftemangel in der gesamten Handwerkerschaft als eine Ursache der langen Wartezeiten. "Die Betriebe suchen händeringend nach Personal, um ihre hohen Auftragsbestände abarbeiten zu können." [….]

Was könnte man da bloß machen?

Es gibt in Deutschland viele Branchen, die händeringend Mitarbeiter suchen.
Außerdem gibt es in Deutschland einige hunderttausend Flüchtlinge, die teilweise gut ausgebildet sind und unbedingt arbeiten wollen.

Mit dem Verstand eines Sechsjährigen könnte man vielleicht auf die Idee kommen, diese beiden Probleme irgendwie zu verbinden, so daß beide gelöst werden.
In den Handwerkskammern, Berufsverbänden, Landesregierungen und im Kanzleramt sitzen allerdings auch im Jahr 2017 Bremser, Verhinderer und Bedenkenträger
Im Jahr drei der „Flüchtlingskrise“ sorgt Deutschland immer noch dafür, daß die Heimatvertriebenen möglichst lange zum Nichtstun und Rumsitzen gezwungen werden. Sprachkurse gibt es erst nach einer Anerkennung und das kann anderthalb Jahre dauern.
Olaf Scholz hatte schon im Jahr 2015 damit begonnen alle Flüchtlinge nach ihren Schulabschlüssen, Ausbildungen und Berufen zu befragen.
In allen anderen Bundesländern ist das offenbar immer noch nicht der Fall.

Angela Merkels Flüchtlingskoordinator Peter Altmaier ist in dieser Hinsicht ein Totalausfall. Bis heute gibt es keinerlei zentrale Erfassung der Fähigkeiten. Herr Altmaier kam noch nicht auf die Idee die der verschiedenen beteiligten Behörden und Ämter zu vernetzen.

Thomas de Maizière, der bisher damit auffiel gezielt Lügen zu verbreiten, um Vorurteile gegen Flüchtlinge zu schüren, berief zum 1. Februar 2017 die Juristin Jutta Cordt  als Präsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Jene Bundesbehörde, der de Maizière entgegen der verzweifelten Hilferufe er erst jahrelang eine Stellenaufstockung verweigerte und dann der Meinung war, das BAMF sei so unwichtig, daß es von Frank-Jürgen Weise, dem Bundeswehroberst, welcher die Bundesagentur für Arbeit leitete, nebenberuflich mitgeführt werden könne.

Insbesondere die Unions-geführten Bundesländer geben sich Mühe möglichst menschen- und wirtschaftsfeindlich zu handeln.

Abschiebung trotz Integration - Bayern nimmt Firmen die Azubis weg
Ein Unternehmen findet nach langer Suche endlich einen Azubi, einen Flüchtling - wenig später folgt der Abschiebebescheid. Das Integrationsgesetz sollte solche Fälle vermeiden. Doch Bayern unterläuft die Regelung. [….]

Der Frust der Asylhelfer - So schaffen wir das nicht
Der ehemalige Pfarrer Michael Süßmann kümmert sich in Eurasburg mit großem Engagement um Flüchtlinge. Doch die Hilfe stoße an Grenzen, weil Behörden und Politik die Probleme verschärften, sagt er. [….]

Das ist die deutsche Realität unter der Flüchtlingspolitik von Merkel und Altmaier – Schikane, Bürokratie, Desinteresse und schlichte Bosheit der Behörden.

„In Deutschland herrscht Fachkräftemangel. Dabei sind zirka 15 Prozent der Asylbewerber gut qualifiziert, so das Bundesarbeitsministerium. Das Integrationsgesetz verspricht: Deutschkurse, schnelles Ankommen in der Arbeitswelt. Wenn da nicht die Bürokratie wäre.
Auch im dritten Jahr des Flüchtlingszustroms sitzen die Menschen immer noch monatelang in Unterkünften, ohne dass sie gefördert oder gefordert werden. Erst nach der Anerkennung ihres Asylantrags, die viele Monate dauern kann, fragen Jobcenter nach Beruf und Ausbildung und werden Deutschkurse verpflichtend.
Asylbewerber, die mehr wollen als essen, schlafen und warten, werden immer noch ausgebremst. Behörden, Berufsverbände, Handwerkskammern, Innungen zeigen sich unflexibel, prüfen monatelang Zeugnisse und verweigern mit Paragraphen-Reiterei die Berufsanerkennung.