Montag, 15. September 2025

Der Idiot.

Einen Punkt hat Trump, wenn er die Milliarden Euro anprangert, die europäische Nationen an Putin für sein Gas überweisen.

Denn so finanzieren wir den Krieg gegen die Ukraine. Also müssen wir nicht nur wegen der Klimakatastrophe, sondern auch wegen der Kriegskatastrophe alles tun, um so schnell wie möglich auf erneuerbare Energien umzusteigen, um von Russland unabhängig zu werden.

Begriffen wurde das Problem aber von vielen, wenn auch nicht von Fossilllobby-Sklaven wie Merz und Reiche. Es wird immerhin weniger russisches Gas importiert. Aber immer noch zu viel. Die deutsche Wirtschaftsministerin macht natürlich an dieser Stelle alles falsch.

[…] Europe's reliance on Russian energy has fallen dramatically since the start of Moscow's full-scale invasion of Ukraine.

In 2022, the EU got about 45% of its gas from Russia. That is expected to fall to about 13% this year, though Trump's words suggest he feels that figure is not enough.   The US president's message came during heightened tensions between Nato allies and Russia after more than a dozen Russian drones entered Polish airspace on Wednesday.

Warsaw said the incursion was deliberate, but Moscow downplayed the incident and said it had "no plans to target" facilities in Poland.

Denmark, France and Germany have joined a new Nato mission to bolster the alliance's eastern flank, and will move military assets eastwards. Last week, Ukrainian President Volodymyr Zelensky also made a demand to European nations over the purchase of Russian oil and gas.

In an interview with ABC News, he said: "We have to stop [buying] any kind of energy from Russia, and by the way, anything, any deals with Russia. We can't have any deals if we want to stop them."

Since 2022, European nations have spent around €210bn (£182bn) on Russian oil and gas, according to the think tank the Centre for Research on Energy and Clean Air, much of which will have funded the invasion of Ukraine.  The EU has previously committed to phasing out the purchases by 2028. The US want that to happen faster - partly by buying supplies from them instead.

Trump's message was to Nato, not the EU, therefore including nations such as Turkey, a major buyer of Russian oil and a country that has maintained closer relations with Moscow that any other member of the alliance.  […]

(BBC, 15.09.2025)

Wenn Donald, das blinde Huhn, auch mal ein Körnchen findet, zieht er daraus selbstverständlich nicht die richtigen Schlüsse, sondern fabriziert daraus einen irren Wortschwall, der dem Rest der Welt beweist, wie unterbelichtet der US-Präsident ist.

[…]  A LETTER SENT BY PRESIDENT DONALD J. TRUMP TO ALL NATO NATIONS AND, THE WORLD: “I am ready to do major Sanctions on Russia when all NATO Nations have agreed, and started, to do the same thing, and when all NATO Nations STOP BUYING OIL FROM RUSSIA. As you know, NATO’S commitment to WIN has been far less than 100%, and the purchase of Russian Oil, by some, has been shocking! It greatly weakens your negotiating position, and bargaining power, over Russia. Anyway, I am ready to “go” when you are. Just say when? I believe that this, plus NATO, as a group, placing 50% to 100% TARIFFS ON CHINA, to be fully withdrawn after the WAR with Russia and Ukraine is ended, will also be of great help in ENDING this deadly, but RIDICULOUS, WAR. China has a strong control, and even grip, over Russia, and these powerful Tariffs will break that grip. This is not TRUMP’S WAR (it would never have started if I was President!), it is Biden’s and Zelenskyy’s WAR. I am only here to help stop it, and save thousands of Russian and Ukrainian lives (7,118 lives lost last week, alone. CRAZY!). If NATO does as I say, the WAR will end quickly, and all of those lives will be saved! If not, you are just wasting my time, and the time, energy, and money of the United States. Thank you for your attention to this matter! DONALD J. TRUMP, PRESIDENT OF THE UNITED STATES OF AMERICA.” [….]

(Taco DingDong, 13.09.2025)

Die mächtigen Player der Welt, China, Russland, Indien und andere, ziehen daraus zunehmend den Schluss, das unsinnige Gebrabbel des US-Präsidenten einfach zu ignorieren.

[….]  Trumps Chaos-Diplomatie: Der Präsident, über den Putin und Xi lachen

Donald Trump liebt die Vorstellung, dass die bösen Buben dieser Welt vor ihm zittern. Dabei merkt er nicht einmal, wie er die Macht der Vereinigten Staaten verspielt. Wer verstehen will, warum Donald Trump ein so spektakulär erfolgloser Staatsmann und Außenpolitiker ist, sollte seinen Erlass  zur Umbenennung des amerikanischen Verteidigungsressorts in »Kriegsministerium« lesen. Es ist nur ein kurzes, zweiseitiges Papier. Aber es dokumentiert das gesammelte Unverständnis des Präsidenten, worauf die Macht der Vereinigten Staaten in Wahrheit beruht.

»Der Name Kriegsministerium, mehr als der gegenwärtige Begriff Verteidigungsministerium, sichert das Prinzip Frieden durch Stärke, weil er unsere Fähigkeit und unseren Willen demonstriert, jederzeit im Namen unserer Nation Kriege zu führen und zu gewinnen«, heißt es in dem Dokument. »Der Name schärft den Blick des Ministeriums auf unser eigenes nationales Interesse und lenkt die Aufmerksamkeit unserer Gegner auf unsere Bereitschaft und Kraft, einen Krieg zu beginnen, um zu sichern, was uns gehört.«

In den Sätzen steckt Trumps Glaube, dass amerikanische Stärke allein auf Flugzeugträgern und Atomsprengköpfen beruht – und die Welt ein Ort ist, in dem derjenige gewinnt, der am schnellsten den Revolver zieht. Es ist ein Machtbegriff, der im 19. Jahrhundert Konjunktur hatte und schließlich in die Katastrophe des Ersten und Zweiten Weltkriegs führte. Aber unter Trump feiert er ein fröhliches Comeback – zur Freude aller Schurken und Potentaten der Welt, die schon immer der Meinung waren, sie dürften sich mit Waffengewalt holen, »was uns gehört«. [….] Aber in Wahrheit sind es die Schurken, die am meisten davon profitieren, wenn Amerika auf alle Regeln pfeift. Warum soll Putin davor haltmachen, das Nato-Land Polen mit Drohnenattacken zu provozieren , wenn Trump selbst seinen imperialen Appetit auf Kanada und Grönland bekundet hat? Weshalb soll Israel davor zurückschrecken, Katar anzugreifen, um die Hamas-Führung zu töten, wenn Trump ganz offenkundig kein Problem damit hat, den Gazastreifen dem Erdboden gleichzumachen? Trump hat nie verstanden, dass neben Waffen auch Ideen eine unheimliche Macht entwickeln können. [….]

(René Pfister, 14.09.2025)


Der bornierte Trottel an der Spitze der USA weiß noch nicht mal, wen er mit seinen Forderungen am meisten brüskiert; nämlich seine geliebten europäischen Antidemokraten Orbán und Erdoğan.

[…] Trump knüpft weitere Russland-Sanktionen der USA an einen Importstopp russischen Öls für alle Nato-Partner. Damit zielt er auf ihm eigentlich wohlgesonnene Regierungschefs. Was soll das?  [….] Es gibt aber auch Länder, die noch Öl und Ölprodukte ganz ohne Schattenflotte aus Russland kaufen. Und das mitten in Europa. Dabei handelt es sich um Ungarn und die Slowakei, die über die Druschba-Pipeline noch immer jede Menge Öl beziehen. Das in den beiden Ländern genutzte Rohöl kam zuletzt fast vollständig aus Russland.

Das Problem: Die Slowakei und Ungarn sind Nato-Mitglieder – und Trumps Forderung bringt die beiden Ministerpräsidenten in eine zumindest auf den ersten Blick verzwickte Lage. Denn eigentlich sind Robert Fico und Viktor Orbán eher Fans des US-Präsidenten. [….] Hart treffen würde ein Aus aller russischen Öllieferungen an Nato-Partner schließlich auch die Türkei. Die Menge des hier umgeschlagenen russischen Öls hat sich seit 2022 mehr als verdoppelt, das Land ist drittgrößter Importeur russischen Öls, direkt nach China und Indien.

Legt sich Trump also nicht nur mit Fico und Orbán, sondern auch noch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan an?

Ein Stopp aller russischen Öllieferungen in die Türkei könnte die Mineralölwirtschaft des Landes schwer belasten: Drei große türkische Raffinerien bezogen laut einem Ölmarktreport der Internationalen Energieagentur IEA die Hälfte ihrer Lieferungen aus Russland. Gewaltige Mengen des dort hergestellten Sprits wiederum landen dann in Europa. [….]

(Alexander Preker, 15.09.2025)

Unterdessen scheint man in der EU begriffen zu haben, wie man mit Trumps großspurig in full caps angekündigten Weltfriedensplänen gegen Russland und China umzugehen hat.

Einfach ignorieren, was der Idiot in Washington sagt. Taco hat ohnehin eine so kurze Aufmerksamkeitsspanne, daß er seine Drohungen blad wieder vergessen haben wird. Die herausposaunten Erfolge, die der vor Glück an Putins Hintern festgesaugte Trump in Alaska von sich gab – Treffen von Selenskyj, Trump und Putin ins Moskau – sind schließlich auch längst vergessen.

[……] Der US-Präsident will nur dann Sanktionen gegen Russland verhängen, wenn die Nato-Partner Moskau kein Öl mehr abkaufen und zudem China mit Zöllen bestrafen. In Brüssel wecken diese unrealistischen Forderungen Misstrauen.

Würde es ein Geräusch machen, wenn Pläne in sich zusammenfallen, dann hätte man am Samstag über Brüssel ein lautes Krachen gehört: Gegen Mittag veröffentliche Donald Trump auf seiner Nachrichtenplattform Truth Social einen „Brief an alle Nato-Staaten und die Welt“. Darin legte der US-Präsident dar, welche Bedingungen er erfüllt sehen will, bevor er weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine verhängt. Für die Europäer, die seit Wochen versuchen, Trump genau dazu zu bewegen, war das Schreiben eine schwere Enttäuschung. Eins scheint jetzt sicher: Schnelle, harte US-Sanktionen, die Moskau zu Verhandlungen zwingen, wird es wohl nicht geben. [……] So gibt es kaum eine Handhabe gegen die Türkei. Der Handel mit russischem Öl unterliegt keinem weltweit gültigen Verbot, lediglich der Preis ist gedeckelt.

Die EU hat zwar ein Importverbot für russisches Öl verhängt, aber Ungarn und die Slowakei haben Ausnahmegenehmigungen erhalten. Das war unter anderem der Preis dafür, dass sie bisher 18 europäischen Sanktionspaketen gegen Russland zugestimmt haben. Die EU-Kommission hat zwar einen Plan vorgelegt, um sämtliche Importe von russischem Öl und Gas in die Union bis Ende 2027 zu stoppen. Aber die Regierungen in Budapest und Bratislava wehren sich vehement dagegen. [……] Das von Trump nun vorgeschlagene Zwangsmittel – pauschale Zölle in erheblicher Höhe auf alle Importe – ist allerdings nach Angaben von Diplomaten dezidiert nicht das von Europa präferierte. Für derart umfassende und provokante Strafmaßnahmen gegen einen wichtigen Handelspartner fehlen der EU der rechtliche Rahmen, der politische Wille und die wirtschaftliche Kraft – Europas ökonomische Abhängigkeit von China ist schlicht zu groß. [……] Trumps Brief legt diesen Widerspruch offen. Dass der US-Präsident weitere Sanktionen ausdrücklich an Bedingungen koppelt, von denen er wissen kann, dass die Europäer sie kaum erfüllen werden, weckt in Brüssel Misstrauen. Vielleicht, so sagt ein Diplomat, suche Trump nur Sündenböcke dafür, dass seine Bemühungen um ein Ende des Kriegs bisher gescheitert seien. [……]

(Hubert Wetzel, 15.09.2025)