Freitag, 28. Februar 2014

Rückgrat und Feingefühl.


Menschenrechte und Demokratie von anderen zu verlangen ist schon etwas eigenartig, wenn man selbst eine Nation ist, die noch im 20. Jahrhundert so extrem wie kaum eine andere dagegen verstoßen hatte, Genozide anzettelte und um den Preis von 65 Millionen Toten von seinen Expansions- und Völkermord-Plänen abgehalten werden mußte.

Demokratie nach westlichem Muster anzumahnen, ist höchst absurd, wenn man als eine Nation auftritt, die erst kürzlich grausam zwangsdemokratisiert wurde und einer 5000 Jahre alten Hochkultur gegenübersteht.

Liberalität und Achtung der Oppositionsrechte von einer Demokratie zu verlangen, die erst wenige Jahre in einem Riesenreich besteht, welches zuvor über Jahrhunderte bis 1991 eine extrem grausame zentralistische Diktatur war, ist ein Zeichen von Doofheit.

Man kann und soll immer im Gespräch versuchen andere von den eigenen Werten zu überzeugen.
Man kann und soll anderen helfen, sich vernetzen, sich kennenlernen, kulturellen Austausch betreiben.
Man kann und soll ermutigen, Verständnis zeigen und Vertrauen aufbauen.

Man darf aber nicht mit erhobenem Zeigefinger einer Nation gegenübertreten, die von der eigenen Nation 1941 überfallen wurde und dadurch 25 Millionen Tote zu beklagen hatte.

Verhält es sich aber genau umgekehrt, wenn man also der Nation gegenübersteht, die einem erst vor wenigen Dekaden ihre Werte und Demokratie aufgestülpt hat, soll man ehrlich sprechen.
Wenn der Schüler bemerkt wie der eigene Lehrer seine selbst postulierten Regeln mit Füßen tritt, soll er sich laut und vernehmlich dazu äußern.

Betreibt der Staatslehrer Folterlager, zettelt illegale Kriege an, spioniert die halbe Welt aus und betreibt intensiv die archaische Todesstrafe, ist sein Schüler verpflichtet zu protestieren.


Sich gegenüber einer Nation, die sich selbst als role model und Meisterin der Demokratie preist, als serviler Duckmäuser aufzuführen, ist einfach nur erbärmlich.

Rätselhaft bleibt aber wieso man sich Augen und Ohren zuhält, wenn Nationen extrem brutal gegen Minderheiten vorgehen, die diese diskriminierende Ideologie erst von den eigenen Missionaren adaptiert haben; die also eben nicht auf eine solche Tradition zurück blicken, sondern immer radikaler und mörderischer werden.

Die 70 -80 Staaten, die jetzt Homosexualität kriminalisieren und bis zur Todesstrafe gehen, müssen sich im vernetzten 21. Jahrhundert auch gefallen lassen, daß man ihnen deutlich sagt, was man davon hält.

Es gibt westliche Staaten, die das tun.

So positioniert sich der konservative Österreichische Außenminister Sebastian Kurz glasklar gegenüber den neuen Hass-Gesetzen in Uganda.

"Die zunehmende Diskriminierung und sogar Kriminalisierung von homosexuellen, bisexuellen, trans- oder intersexuellen Personen (LGBTI) in einigen Staaten bereitet mir große Sorgen. Jeder Gesellschaft sind ihre kulturellen Werte wichtig, die universellen Menschenrechte, und einfach die Würde des Menschen sind jedoch niemals verhandelbar," so Außenminister Kurz. [….] "Die Achtung der universellen Menschenrechte und Toleranz ist Grundlage einer friedlichen und stabilen Gesellschaft. Dialog schafft das notwendige Bewusstsein für die Anliegen von LGBTI Personen. Die von den EU-Partnern 2013 beschlossenen Leitlinien zur Förderung der Rechte von LGBTI Personen sind eine wichtige Handlungsanleitung für ein gemeinsames und kohärentes Vorgehen der EU in diesem Bereich," sagte der Außenminister. "Leider ist auch in der EU Homophobie weiterhin stark verbreitet. Es ist unsere Verantwortung und ich appelliere daher an alle, den Schutz der Rechte von LGBTI Personen weltweit zu gewährleisten."

Der österreichische Schwarze ist roter als unser Roter. (Frei nach Gurso)

Auch die so bibeltreuen Amerikaner positionieren sich eindeutig.

U.S. President Barack Obama on Thursday denounced as "odious" a proposed anti-gay law in Uganda that has drawn international condemnation.
"We may disagree about gay marriage, but surely we can agree that it is unconscionable to target gays and lesbians for who they are -- whether it's here in the United States or ... more extremely in odious laws that are being proposed most recently in Uganda," Obama told the National Prayer Breakfast.
U.S. Secretary of State Hillary Clinton, speaking before Obama at the annual bipartisan gathering of religious and political leaders, also criticized the draft law being considered by Uganda's parliament.
Clinton said she recently called Ugandan President Yoweri Museveni and expressed the "strongest concerns" about the proposed legislation. The call was made on December 20, a State Department official said.

US-Präsident Barack Obama hat seinen ugandischen Amtskollegen wegen eines neuen Gesetzes gegen Homosexualität scharf kritisiert. Statt sich für Freiheit und Gleichberechtigung einzusetzen, habe Yoweri Museveni sein Land zurückgeworfen, erklärte Obamas Sprecher Jay Carney am Montag in Washington.
Er machte keine Angaben dazu, ob die USA ihre Entwicklungshilfe von mehr als 400 Millionen Dollar (291,82 Mio. Euro) im Jahr aussetzen wollen. Aus Regierungskreisen war in der vergangenen Woche verlautet, dass die Hilfen überprüft würden, falls Museveni das Gesetz unterzeichne. Auch die UN-Menschenrechtsbeauftragte Navi Pillay kritisierte am Montag die neuen Vorschriften.

Der Schrei nach dem Ende der Entwicklungshilfe, ist zwar verständlich, aber nicht unbedingt zielführend. Denn darunter leiden auch die schwulen, bzw nicht homophoben Menschen in Uganda.

Die deutsche Bundesregierung hingegen geht ganz nach der Merkelmethode vor: Sie tut nichts und schweigt.

Der SPD-Außenminister hat sich offenbar bei seinem erneuten Amtsantritt wieder das Rückgrat entfernen lassen.
Die SPD stimmte dem Megarüstungsexport von mehr als 100 Patrouillen- und Grenzüberwachungsboote nach Saudi-Arabien zu. Das Land, das Ehebrecherinnen steinigen läßt und Schwule hinrichtet verdient es nach Gabriel-Steinmeier-Lesart sogar eine 1,4 Milliarden-Bürgschaft durch den Steuerzahler zu bekommen.

Zu den neuesten homophoben Abscheulichkeiten schweigt Steinmeier. Deutschland hat noch nicht einmal Worte, während sogar die träge Weltbank schon HANDELT.

Aus Protest gegen das ugandische Anti-Homosexuellen-Gesetz verweigert die Weltbank die Auszahlung von 90 Millionen Dollar – ein seltener Schritt der Institution.

Einfach Geld vorzuenthalten ist eine zweischneidige Angelegenheit. Minderheiten werden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten womöglich noch mehr diskriminiert.

Aber man sollte sich zumindest irgendwie zu diesen Vorgängen verhalten.
Beispielsweise indem man eine gemeinsame Position der anderen Staaten koordiniert und prüft auch welche Weise man am besten Einfluß nehmen kann.

Man muß sich nicht unbedingt wie Merkel, Westerwelle, Bach und Beckenbauer affirmativ durch Golfstaaten schleimen, die durch medizinische Tests an Ausländern Schwulen die Einreise verbieten will.




Donnerstag, 27. Februar 2014

Im Kindergarten



Gestern erhielt ich ein Schreiben einer Hausverwaltungsfirma, mit der ich seit zehn Wochen den größten Ärger habe. Korrekterweise müßte ich sagen, mit der ich gerne wenigstens Ärger hätte.
Eigentlich ignorieren sie mich, weigern sich auf meine Anfragen via Fax, Telefon, Brief oder Email zu reagieren.
Umso mehr erstaunte es mich gestern einen dicken Brief mit lauter Faltblättern, Visitenkarten und freundlichsten Anschreiben von eben dieser Firma vorzufinden.
Der Grund war aber nicht plötzliche Einsicht, sondern daß sie in einer anderen Angelegenheit unerwartet auf meine Hilfe und Mitarbeit angewiesen waren.
Ha!
Die Arschgeigen haben ja wohl gar kein Schamgefühl, wetterte ich.

Flugs setzte ich mich hin und formulierte ein geharnischtes Antwortschreiben. Ich empfände es als reichlich bizarr nun überaus freundlich an mich heran zu treten, als ob nie etwas gewesen wäre. Das mindeste, das ich erwartete bevor ich einen Finger für sie rührte, wäre meine in den letzten beiden Monaten monierten Angelegenheiten unverzüglich zu meiner Zufriedenheit in Ordnung zu bringen. Penibel listete ich auf wie ich mir bisher an ihnen die Zähne ausgebissen hätte.

Ich stellte mir vor, wie der Empfänger beim Lesen meines Briefes vor Scham rot anliefe und dann auf Knien zu mir gekrochen käme.

Schließlich fiel mir dann aber ein, daß ich erwachsen bin. Ich löschte meinen Text und formulierte neu. Diesmal kurz, sachlich und höflich.
Rache und Rumzicken sind keine Optionen in einer professionellen Arbeitsbeziehung. Insbesondere dann nicht, wenn man in einer Angelegenheit ein gemeinsames Interesse verfolgt. Geht es um das Wohl Dritter, hat man hinunter zu schlucken, daß man den Menschen, mit dem man zusammen arbeitet nicht ausstehen kann.
Deswegen ging Bono einst ins Weiße Haus und sprach mit George W. Bush.
Was der friedensbewegte Ire von dem Texaner mit Mikro-Intellekt hielt, können wir uns alle sehr gut vorstellen. Außerdem wird ihn mit Sicherheit gestört haben, daß GWB die Bilder mit Bono zur Imagepflege missbrauchte.
Aber der U2-Chef leierte dem potus erfolgreich mehrere Milliarden Dollar für den Kampf gegen Aids in Afrika aus dem Kreuz.
Damit konnten viele Leben gerettet werden. Was bedeutet dagegen schon einmal in die Kamera grinsen/posieren/Schulter klopfen?

Wenn einem im Sandkasten der Sandkuchen zerkloppt wird, tritt man auch auf den Sandkasten des Hosenscheißers nebenan.
Wenn einem in der Schule das Pausenbrot geklaut wird, spannt man dem Dieb aus Rache seine Freundin aus.
Aber dann sollte das wie du mir-so ich dir-Verhalten auch langsam auslaufen.
Wenn mir heute auf einer großen Kreuzung die Vorfahrt genommen wird, rase ich dem Übeltäter eben nicht hupend mit Bleifuß hinterher.
Das würde niemanden helfen und die Verkehrssicherheit insgesamt klar herabsetzen, wenn zwei Irre aus Wut zwischen Omen und Open umherrasen.

Wenn man erwachsen ist, lernt man spontane Wutreaktionen zu unterdrücken, Ärger gar nicht erst im Hirn die Synapsen stimulieren zu lassen. Man blickt weiter und erkennt die übergeordneten Prioritäten.
Reife Menschen lassen sich nicht von ihren persönlichen Eitelkeiten treiben und wenn sie die Verantwortung für andere, Schwächere tragen, schon gar nicht. Zu Gunsten seiner Haustiere, seiner Kinder, oder des bettlägerigen Opas, stellt man seine aufschaukelnden Emotionen hintan.

Das gilt allerdings nicht, wenn man CSU-Mitglied ist.
CSU-Hirne erreichen nie das Niveau eines ausgeglichenen  Kindes.
Ihnen ist ihr Ego wichtiger als die 81 Millionen Menschen, für die da zu sein, sie geschworen hatten. Sie sind nie über die Sandkuchenebene heraus gewachsen.

CSU sinnt auf Rache
[….]  Die Linie der CSU ist in etwa diese: Friedrich hat sich mit seinem Verhalten loyal gegenüber dem sozialdemokratischen Partner verhalten. Die SPD müsse nun Aufklärungsarbeit leisten. [….] Man muss nicht viel zwischen den Zeilen lesen, um die Erwartung der CSU an den sozialdemokratischen Koalitionspartner zu deuten: Sie wollen den Rücktritt von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann.
[….] CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zeigt, wie das geht: Oppermann trage aus Sicht der CSU die "politische Verantwortung", sagt er vor Journalisten. Der SPD-Mann habe "durch seine Widersprüche, durch seine Wichtigtuerei, durch seinen Vertrauensmissbrauch und seine verschiedenen Varianten der Darstellung die Große Koalition in eine schwere Krise gestürzt." Es könnte nicht sein, dass Friedrich die alleinige Verantwortung übernehme und dass "auf der anderen Seite sich andere einen schlanken Fuß machen".
[….] Auch Alexander Dobrindt ist empört. Der Verkehrsminister klingt an diesem Montag mehr wie in seiner Zeit als CSU-Generalsekretär: Dobrindt spricht von einem "erheblichen Vertrauensmissbrauch". [….]

Seehofer und seine CSU-Epigonen haben noch lange nicht das politische Erwachsenenalter erreicht. Sie befinden sich noch in der fetalen Phase des Berufsstandes und taugen kaum für ernsthafte Angelegenheiten wie eine Bundesregierung. Ihre nicht zweckdienlichen Privatempfindungen hintan zu stellen, käme ihnen gar nicht in den Sinn.

Merkwürdige Rachegelüste der Union
Ginge es jetzt nach manchen in CDU und CSU, in der SPD dürfte ab sofort niemand mehr auch nur den Mund aufmachen. Jedes kritisches Wort über die Politik der großen Koalition würde als Vertrags- und Vertrauensbruch ausgelegt. So ist das, seit einer der ihren, nämlich Hans-Peter Friedrich von der CSU, vor eineinhalb Wochen als Minister zurücktreten musste.
Wegen eines offenbar pädophilen Ex-SPD-Bundestagsabgeordneten in der SPD hatte ein CSU-Mann seinen Hut zu nehmen. So denken sie in der Union. Und fordern nun reihum alle möglichen Arten von Vertrauensbeweisen von der SPD.
Am liebsten hätten sie, wenn auch auf SPD-Seite jemand zurücktreten würde. Fraktionschef Thomas Oppermann zum Beispiel. Der sei schließlich Schuld am ganzen Schlamassel. Weil er - mit Friedrichs Einverständnis übrigens - öffentlich gemacht hat, dass dieser womöglich Amtsgeheimnisse über den Fall Edathy an die SPD-Spitze ausgeplaudert hat. [….] CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer etwa, selbst wegen seines seltsamen Doktortitels in der Kritik, wirft der SPD jetzt "Vertragsuntreue" vor, weil es dort andere Meinungen gibt als die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen. Damit "schafft man kein neues Vertrauen", sagt Scheuer. Was jetzt gelte, will er wissen. "Ihre Unterschrift unter den Koalitionsvertrag oder die Trickserei Ihrer SPD-Ministerpräsidenten über die Hintertür bei der doppelten Staatsbürgerschaft?" Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl wirft der SPD sogar "klaren Vertragsbruch" vor.
Was Scheuer und Strobl vergessen: Den Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD haben die Parteien ausschließlich für die Zusammenarbeit in der Bundesregierung beschlossen. Die Länder waren zwar eingebunden in die Verhandlungen. Aber sie müssen sich nicht gebunden fühlen.
[….]  Was die CSU will, ist schlicht: Rache für Friedrich. [….] Oppermann mag die Angelegenheit ans Licht gebracht haben. Verursacht aber hat sie Friedrich, rausgeschmissen haben ihn die Parteichefs von CDU und CSU. Und bluten soll dafür die SPD? Das verstehe wer will.


Mittwoch, 26. Februar 2014

Im Jahre Neun der Kanzlerschaft Merkels.



Auf 22% ist die SPD heute bei Forsa abgesackt.

Obwohl Satiriker sich immer mehr darüber lustig machen, daß Merkel einfach abtaucht und zu allen aktuellen politischen Problemen schweigt, ist diese Methode weiterhin extrem erfolgreich. Der Urnenpöbel liebt es.

Wer diese Frau ist und was sie eigentlich will ist bis heute ein Rätsel. Tagtäglich beißen sich Journalisten an der Sphinx die Zähne aus. Erklären kann sie niemand.
Vermutlich ist genau das der Grund für ihre Popularität. Jeder kann in sie hinein interpretieren, was er gerne möchte. 

Wer es genauer wissen möchte kann auf ihre Website gehen und dort „MEINE ÜBERZEUGUNGEN“ anklicken. Dort offenbart sie sich.

Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit - das sind die Grundwerte der CDU, die sich aus dem christlichen Menschenbild ableiten. Sie sind auch Richtschnur meines Handelns. Der Mensch mit seiner unveräußerlichen Würde und Einzigartigkeit muss im Mittelpunkt der Politik stehen.

Nun wüßte ich nur noch gerne, was dieses ominöse „christliche Menschenbild“ eigentlich ist, von dem die Frau da spricht.
Die Ansichten der bedeutendsten christlichen Kirchenlehrer sprechen eigentlich nicht dafür, daß sie eine Führungsrolle übernehmen sollte.

"Die Frau ist ein Mißgriff der Natur... mit ihrem Feuchtigkeits-Überschuß und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertiger...eine Art verstümmelter, verfehlter, mißlungener Mann...die volle Verwirklichung der menschlichen Art ist nur der Mann."
(Thomas von Aquin, hl., Kirchenlehrer, 1225-1274)

"...der Gang, wie sich die göttliche Lehre verbreitet: Von Gott zu Christus, von Christus in den Mann und von diesem in das Weib hinab. Umgekehrt verbreitet sich die teuflische Lehre: Sie kommt zuerst in das Weib, denn dies besitzt weniger Unterscheidungsvermögen."
(Alexander von Hales, 1185-1245, Lehrer des Thomas von Aquin)

"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."

(Kirchenvater Augustinus, hl., 354-430)

"...wer mag alle leichtfertigen und abergläubischen Dinge erzählen, welche die Weiber treiben...es ist ihnen von der Mutter Eva angeboren, daß sie sich äffen und trügen lassen."
(Martin Luther)

Offensichtlich meint die Vorsitzende der CHRISTLICH-demokratischen Union nicht das mit CHRISTLICHEM Menschenbild, was die prominenten CHRISTENlehrer definieren.

So führte mich meine Suche zur CDU-Parteistiftung. 
Die werden es ja wissen und kaum etwas ihrer Chefin widersprechendes  schreiben.

Das christl. Verständnis des Menschen nimmt die jüdische Tradition in sich auf, so daß von einem jüdisch-christl. M. zu sprechen ist. Der Mensch erscheint einerseits in seiner Kreatürlichkeit, das heißt als einer, der sich in seiner Herkunft dem schöpferischen Handeln Gottes verdankt und in seiner Vergänglichkeit den übrigen Geschöpfen gleicht. Andererseits erscheint er kraft seiner Begabung mit Freiheit und Vernunft in seiner Kreativität, die ihn über die übrige Schöpfung erhebt und an der schöpferischen Kraft Gottes teilhaben läßt. Befähigt zur Selbstreflexion, Selbstüberschreitung und planender Vorausschau, ist er zur Gestaltung der natürlichen Umwelt und der sozialen Mitwelt berufen, zugleich erfährt er sich selbst in seiner Entwurfsoffenheit und Selbstaufgegebenheit und weiß um seine stete Gefährdung, hinter dem Anspruch dieser seiner Berufung zurückzubleiben. Der Mensch ist sittliches Subjekt, weil er in freier Entscheidung selbstbestimmt zu handeln und die Unterscheidung zwischen Gut und Böse zu treffen vermag. Sein Tun und Lassen ist ihm zuzurechnen. Er trägt dafür vor sich selbst, vor seinen Mitmenschen und vor Gott Verantwortung.
[….] Das jüdisch-christl. Verständnis des Menschen steht also in einem dialektischen Spannungsverhältnis: auf der einen Seite die kreatürliche Begrenztheit des Menschen und die geforderte Selbstbescheidung des Nicht-wie-Gott-sein-Wollens, auf der anderen Seite die besondere Erwählung, die schöpfungstheologisch in seiner Kreativität und heilsgeschichtlich im Handeln Gottes mit dem Menschen und, für den Christen, in der Menschwerdung des Gottessohnes hervortritt. […Die Menschen-] Rechte in einem optimierenden Gleichgewicht für alle Menschen innerhalb der nationalen und internationalen Rechtsgemeinschaften konkret durchzusetzen, ist Aufgabe einer am christl. M. orientierten Politik.

Als Literaturverweis taucht in Merkels Parteistiftung ausgerechnet der Blasphemiebestrafungsfetischt und Genitalverstümmlungspropagandist Spaemann auf.
E.-W. BÖCKENFÖRDE/R. SPAEMANN (Hg.): Menschenrechte und Menschenwürde (1987)

Sehr schön, immerhin weiß ich jetzt schon mal, daß ich nicht Merkels
Menschenbild teile.

Ich verstehe mich als evolutionärer Humanist, wie es MSS definiert hat.

"Wir sind nicht die Krone der Schöpfung, sondern die Neandertaler von morgen". Die Giordano-Bruno-Stiftung vertritt die Position des „Evolutionären Humanismus“, die Mitte des letzten Jahrhunderts von dem bedeutenden Evolutionsbiologen und ersten Generaldirektor der UNESCO, Julian Huxley, formuliert wurde. […] Wie jeder konsequente Humanismus geht auch der Evolutionäre Humanismus von der Notwendigkeit und Möglichkeit der Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse aus. Evolutionäre Humanisten treten entschieden für die Werte der Aufklärung, für kritische Rationalität, Selbstbestimmung, Freiheit und soziale Gerechtigkeit ein. Allerdings begreifen sie den Menschen nicht mehr als „Krone der Schöpfung“, sondern als unbeabsichtigtes Produkt der natürlichen Evolution, das sich nur graduell, nicht prinzipiell, von den anderen Lebensformen auf diesem „Staubkorn im Weltall“ unterscheidet.
 Als Kinder der Evolution sind auch wir bloß „Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will“ (Albert Schweitzer), was sich in einem verantwortungsvolleren Umgang mit der nichtmenschlichen Tierwelt niederschlagen sollte.
 Ethische Grundlage des evolutionären Humanismus ist das "Prinzip der gleichen Berücksichtigung gleichrangiger Interessen". Daher sind diskriminierende Ideologien wie Rassismus, Sexismus, Ethnozentrismus oder Speziesismus sowie sozialdarwinistische oder eugenische Konzepte [….] mit dem evolutionären Humanismus unvereinbar.
(gbs)


Merkels Desinteresse und ihre reine Fixierung auf das „ich mag gerne Kanzlerin sein“ hat allerdings fatale Folgen.
Deutschland, als wirtschaftlich sehr starke Mittelmacht, hat, bzw hätte, durchaus Einfluß in der Welt.

Nein, natürlich ist  Merkel nicht für alles persönlich verantwortlich. Aber ihre Arbeitsverweigerung, ihr striktes Ignorieren von sozialen und kulturellen Verwerfungen, ihr enormer Einsatz zur Militarisierung und Aufrüstung der Welt, die Reduktion der Entwicklungshilfe, die massive Schädigung der Kleinbauern weltweit durch deutsch-europäische Agrarsubventionen; all das hat mittelbare Folgen.

Nach neun Jahren Merkel befindet sich die Welt, das Land in einem erschreckenden Zustand.

Erschütternd was beispielsweise das Konfliktbarometer 2013 soeben veröffentlicht.

Allein in Afrika wüten elf Kriege, der Krieg in Syrien stürzt eine ganze Region ins Chaos und auch in Europa nehmen Krisen zu: Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung zählt eine deprimierende Zahl von 414 Konflikten weltweit.
Die Schreckensnachrichten über menschliches Leid durch blutige Konflikte prasseln tagtäglich auf uns ein. Ob aus der Zentralafrikanischen Republik, aus Syrien, dem Irak, ob aus Mali, Afghanistan oder zuletzt auch aus der Ukraine – die Bilder von Gewalt und Tod sind allgegenwärtig. 414 Konflikte haben die Wissenschaftler des Heidelberger Instituts für Internationale Konfliktforschung (HIIK) im vergangenen Jahr weltweit gezählt – darunter 45 "hochgewaltsame Konflikte", von denen die Forscher wiederum 20 als "Kriege" einstuften – erneut eine traurige Höchstmarke. Die schlimmsten Schlachtfelder liegen im Vorderen und Mittleren Orient und in Afrika südlich der Sahara. [….]

2,9 Millionen Neugeborene sterben in den ersten Wochen nach ihrer Geburt – jedes Jahr.
Das findet statt vor dem Hintergrund der ohnehin 30.000 JEDEN TAG verhungernden Kinder. Deutschland verschärft die Situation dramatisch durch den Export von Waffen in die Krisenregionen und das beschämende Einfrieren der Entwicklungshilfeausgaben. Auch die deutsche Tatenlosigkeit hat grauenhafte Folgen. Dies zeigen eindrucksvoll die entsetzlichen aktuellen Zahlen der Kinderhilfsorganisation „Save the Children“ in London.

Weltweit stirbt eine Million Neugeborene in den ersten 24 Stunden nach der Geburt. 1,2 Millionen Babys kommen tot zur Welt. 2,9 Millionen Säuglinge überleben keine 28 Tage. 6,6 Millionen Kinder erleben nicht ihren fünften Geburtstag.
Das sind die "Ergebnisse in Zahlen" für das Jahr 2012, die aktuell von der Nichtregierungsorganisation (NGO) Save the Children in London vorgestellt wurden. Die Organisation rief in einem dringenden Appell dazu auf, Maßnahmen gegen das Babysterben zu ergreifen.

Wie soll man angesichts solcher Fakten nicht in Depressionen über die Doofheit des Homo Demens verfallen?
Wie soll man nicht in Aggressionen verfallen angesichts der Wohlfühlrhetorik der Kanzlerin, die immer betont wie wunderbar es uns geht?

Dabei ist die Debilisierung der Gesellschaft unverkennbar.
Jeder zehnte in Deutschland lebende Mensch ist funktionaler Analphabet und wir schlittern sehenden Auges in eine gewaltige soziale Katastrophe.

Manche haben Millionen, andere nur Schulden: Laut einer DIW-Studie sind die Vermögen in keinem Euro-Land so ungleich verteilt wie in Deutschland. Der durchschnittliche Besitz von Arbeitslosen hat sich seit 2002 fast halbiert.
[….]  2012 lag der Gini-Koeffizient, der die Vermögensverteilung in einem Land misst bei 0,78. Damit liegt Deutschland vor Griechenland oder Italien - Länder, in denen nach gängiger Vorstellung extremer Reichtum auf bittere Armut trifft. [….]  Über hohe Vermögen verfügen vor allem Unternehmer: Selbständige mit mindestens zehn Angestellten besitzen im Mittel knapp eine Million Euro, durchschnittliche Angestellte mit umfassenden Führungsaufgaben über 210.000 Euro. [….]  Schlechter geht es dagegen den Arbeitslosen: Ihr Nettovermögen ist seit 2002 von 30.000 auf 18.000 Euro gesunken. "Das ist die einzige soziale Gruppe, die in den letzten zehn Jahren signifikant Vermögen eingebüßt hat", sagt DIW-Forscher Markus Grabka, einer der Autoren der Studie. Gleichzeitig seien Arbeitslose nur selten gut für die Rente abgesichert. Ihnen drohe deswegen Altersarmut.

Ja, doch, man KÖNNTE dagegen an wirken, aber die SPD ist einfach zu schwach dazu. Obwohl sie mitregiert, werden wieder die großen Aufgaben liegengelassen. „Rentenreform“ nur auf die Schultern der einfachen Beitragszahler gepackt, während Spekulanten, Selbstständige, Beamte und Bundestagsabgeordnete nicht zur Kasse gebeten werden. Einfach erbärmlich was die Sozialministerin Nahles abliefert.
Es gibt weiterhin keine Unternehmenssteuerreform. Es werden immer noch Einkünfte aus Kapitalvermögen weniger besteuert als Arbeitseinkommen. Wer durch NICHTSTUN sein Geld verdient, muß weniger abgeben, als die Krankenschwester und der Lackierer.
Steinreiche Hoteliers behalten ihre Vergünstigungen, EU-Richtlinien werden nach den Wünschen von BMW und Daimler maßgeschneidert und auch die horrenden Kosten der Energiereform werden fast nur dem kleinen Verbraucher aufgebrummt, während die großen stromfressenden Konzerne befreit sind. Einfach erbärmlich diese Politik. Die Politik, die der Urnenpöbel offenbar wünscht und bewundert.

In keinem Land der Euro-Zone sind die Vermögensunterschiede so groß wie in Deutschland. Muss das so sein, damit die Wirtschaft brummt? Die klare Antwort lautet: Nein.
Die Bundesrepublik liegt im internationalen Vergleich bei der Besteuerung von Vermögen weit hinten. Selbst in Staaten, die sozialistischer Umtriebe völlig unverdächtig sind, wie in Großbritannien oder den USA, holt sich der Fiskus bei den oberen Zehntausend mehr Geld.
In Deutschland dagegen ist die Vermögensteuer quasi abgeschafft. Das Aufkommen aus der Erbschaftsteuer ist gemessen an den vererbten Milliardensummen spärlich. Hier könnte die Bundesregierung stärker zugreifen, ohne sparsamen Familien ihr Haus wegzunehmen oder fleißigen Mittelständlern die Geschäfte zu vermiesen.
Passieren wird allerdings auch mit der neuen Regierung nichts. […] Sie tut nichts dafür, dass es in diesem Land ein bisschen gerechter zugeht.