Donnerstag, 9. Mai 2024

Himmelfahrts-Kirche zwischen den Stühlen

Die Kirche will uns auch im Jahr 2024 glauben machen, Jesus, der einzige blauäugige und blonde Jude des Nahen Ostens, sei gekreuzigt, gestorben, nach drei Tagen wieder lebendig geworden, habe anschließend noch paar Wochen in Israel gechillt, bis er keinen Bock mehr hatte, woraufhin er seinen intrakorporalen Raketenantrieb zündete, um aus eigener Kraft in den Himmel zu sausen, wo er nun seit 2.000 Jahren zwischen den Wolken bei -70°C im Lendenschurz den von seinen Anhängern verübten Genoziden zusieht, ihnen eigentlich auch dabei helfen möchte, wie er immer wieder dadurch bekräftigt, daß er in seinem antiken Outfit auf amerikanischen Grillsandwiches erscheint, muss dann aber doch oben bleiben, weil irgendwer masturbiert und er daher gezwungen ist, zur Strafe Tsunamis und Wirbelstürme auszulösen.

Das Gute ist, daß diese Story so gar nicht absurd wirkt.

[…] Es sollte ein freudiger Tag für die Christenheit werden, doch die Himmelfahrt Jesu ist zum Desaster geraten: Wenige Sekunden nach dem Start in die himmlischen Gefilde ging der Messias plötzlich in Flammen auf und explodierte. Ersten Einschätzungen zufolge war Materialermüdung für den Unfall verantwortlich.

Zeugen zufolge lief nach dem Countdown zunächst alles nach Plan, bis kurz nach dem Start plötzlich unter der rechten Sandale Jesu eine Stichflamme hervortrat. Rund zwei Sekunden später kam es dann zur Explosion, deren Feuerball weithin sichtbar war.

Derzeit deutet alles auf einen Materialfehler hin – die Ausstattung des bekanntermaßen bescheidenen Messias war schon deutlich abgenutzt und in die Jahre gekommen. Die Mission Jesu gilt nun vorerst als gescheitert. Eigentlich hatte der 33-Jährige nach Verlassen der Erdatmosphäre innerhalb von 72 Stunden den Himmel erreichen sollen, wo wichtige Forschungsarbeiten für die Erlösung der Menschheit geplant waren.   […]

(dpo, 09.05.2024)

Selbstverständlich rennen solchen Gaga-Vereinen die Mitglieder davon. 600.000 zahlende Schäfchen verlor allein die EKD im Jahr 2023.

Selbst Pfarrer wissen um den Bullshit, den sie erzählen. Man kann nicht aufgeklärte, gebildete Menschen dazu bringen, sich das ewig gleiche Geseire wöchentlich in einer Fullfrontal-Präsentation anzutun.

[….] Der Sonntagsgottesdienst ist vom Aussterben bedroht. Ganz buchstäblich sogar: Als ich vor einigen Jahren noch Gemeindepfarrerin war und regelmäßig sonntagmorgens an der Kirchentür die Gottesdienstbesucher begrüßte, war fast jeder zweite in einem Alter, wo nicht davon auszugehen war, dass derjenige zum Gottesdienstbesuch auch in 10 Jahren noch in der Lage sein würde. Nur sehr vereinzelt sah ich am Sonntagmorgen um 10 Uhr Menschen in meinem Alter in der Kirche sitzen, es gibt quasi keinen Nachwuchs für das, was immer noch das Kernangebot von Kirche ist. Es stellt sich also die Frage, ob man damit – um der wenigen und Älteren willen – kleinlaut weitermachen sollte, bis keiner mehr kommt, oder ob es nicht würdevoller wäre, einen beherzten Schlussstrich zu ziehen und damit Zeit und Energie freizusetzen, die Kirchen so dringend brauchen. Ich bin entschieden für Letzteres. Der Sonntagsgottesdienst hat nicht nur an Zulauf, sondern auch an Strahlkraft verloren. Wer würde heute denn noch seine konfessionslose Nachbarin dorthin mitnehmen?  [….]

(Hanna Jacobs, 07.05.2024)

Die für mich nächste Kirche, nur 300m entfernt, ist ein 1928 fertig gestellter wenig einladender protestantischer Backsteinbau.

In die Gottesdienst möchte keiner mehr kommen, umso lauter nerven die Pastorinnen mit ihrer elenden Bimmelei. Offenkundig verfolgen sie den Ansatz, sich an den 99% Ungläubigen zu rächen, indem sie ihnen wenigstens versauen, Sonntags auszuschlafen. Es beruhigt mich als Anwohner zu wissen, daß der Kirchenkreis die Nerv-Kirche nebenan, genau wie beispielsweise die Kapelle in Hamburg-Todendorf als „nicht förderungswürdig“ ansieht. Ihr Zerfall wird nicht aufgehalten werden.

[….] Architekten schätzten die Sanierungskosten für die kommenden 15 Jahre auf rund 134.000 Euro. Geld, das die zuständige Kirchengemeinde Eichede allein hätte aufbringen müssen. Denn der Kirchenkreis Hamburg-Ost stufte die Kapelle im April 2016 als "nicht förderungswürdig" ein. In einem internen Papier teilte er damals seine 138 Kirchen und 140 Gemeindehäuser in A-, B- und C-Standorte ein. Die Gebäude der Kategorie C, immerhin 35 Prozent, müssen seitdem ohne Hilfe unterhalten werden.

Der Kirchengemeinderat Eichede beschloss daraufhin im Oktober 2016, die Kapelle in Todendorf zu entwidmen. Vorausgegangen seien "viele schlaflose Nächte", betont Pastorin Schumacher bei der Abschiedszeremonie. [….] Die Todendorfer akzeptierten den Beschluss widerstandslos – auch zur Überraschung von Susanne Schumacher. "Ich hatte damit gerechnet, dass sich eine Interessengruppe bildet, die für den Erhalt der Kirche kämpft", sagt sie. "Aber das war nicht der Fall." Zu einem Informationsabend über die Zukunft des Gebäudes seien nur 35 Kirchenmitglieder gekommen – von 2500. So viele Menschen gehören der Kirchengemeinde Eichede an, die für Todendorf und sieben weitere Dörfer zuständig ist. "Ich habe das als Zeichen gewertet, dass ein Erhalt der Kirche nicht gewollt ist", sagt sie. [….]

(Janina Dietrich, Abendblatt, 20.01.18)

Die Kategorie-C-Pfarrerin meiner Nachbarschaft ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht macht und die Situation verschlimmert.

Manisch postet sie in regionalen Social-Media-Gruppen Einladungen zu Kirchenveranstaltungen, bei denen sie ihren Verein als besonders migrantenfreundlich und besonders schwulenfreundlich präsentiert.

Eine heikle Angelegenheit, bedenkt man, wie die Kirche 2.000 Jahre genau das Gegenteil dessen vertrat.

Der Pastorin fehlt allerdings jegliches Fingerspitzengefühl. Sie ist sie völlig überrascht vom Widerspruch in den Sozialen Medien und quiekt im AfD-Opfer-Modus, man dürfe ja nichts mehr sagen, werde mundtot gemacht und erfahre Pöbelei. Wer ihr nicht zustimmt, sei ein „Troll“.

[….] Es ist nun einmal Fakt, das für Christen das sog. Wort Gottes gilt. Und es steht recht klar geschrieben, was „der Herr“ über queere Menschen angeblich denkt. Da können sie noch so viel anbiedernde Folklore veranstalten. Das Problem liegt im Kern dieser Religionslehre und als freier Mensch sollte man die Kirche meiden. Plus der ganzen Sauereien die kirchenintern immer noch nicht angemessen aufgearbeitet sind. Wenn Sie diese Fakten als Pöbelei verunglimpfen wollen, sagt das viel über Sie selbst aus.  [….] "Gott ist queer" - Das ist an Anbiederung, Heuchelei und Bigotterie nicht zu übertreffen, wie man Ihnen hier ja jetzt recht ausführlich dargelegt hat. Gut, dass diese "Geisteshaltung" immer weniger Anklang in der Gesellschaft findet. Nur schade, dass ich Ihren Verein trotzdem weiter mitfinanzieren muss, obwohl dies bereits seit 1919 gegen die erklärte Verfassung verstößt. [….]

(PW, auf FB, 05.05.2024)

[….]  "Don't feed the troll"? Ehrlich? Das ist die lapidare Antwort einer PFARRERIN, wenn es u.a. um das Thema der Tausenden von durch evangelische Pfarrer missbrauchte Kinder geht?

Haben Sie überhaupt kein Schamgefühl? Da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Kein Wunder, daß Ihnen die Mitglieder in Scharen wegrennen! […] Also rein menschlich bedauere ich es, wie Sie sich gerade reinreiten mit der unangebrachten viktimologischen Schwurbelhaltung ("hu, so viel Häme, man darf ja nichts mehr sagen, man wird mundtot gemacht,..") und das ausgerechnet aus der Perspektive der seit Jahrhunderten mächtigsten und reichsten Organisation, die IMMER auf der falschen Seite der Geschichte stand und verbissen gegen Bürgerrechte kämpfte.

Alle Freiheiten, von Frauenwahlrecht über die Erlaubnis von gemischt konfessionellen Ehen, das Recht auf gewaltfreie Erziehung, die Ächtung von Sklaverei und Folter, Schwulenrechte, Transrechte, Kinderrechte, Abtreibungsrechte, etc pp mussten GEGEN DEN ERBITTERTEN WIDERSTAND der Kirchen erkämpft werden.

Die Kirchen sind die Täterorganisationen, die unendliche Schuld gegenüber Frauen, Kinder, Juden und Schwulen auf sich geladen hat! Meine Oma wurde als protestantisches Kind in Hamburg noch regelmäßig von dem Pfarrer verprügelt, weil sie LINKSHÄNDERIN war und nicht "die Hand des Teufels" zum Schreiben benutzen sollte! Und SIE jammern als Pfarrerin rum, dass SIE schlecht behandelt werden, wenn einer auf FB kommentiert??? Und bezeichnen mich als TROLL?

Kann man sich nicht ausdenken.

Aber als Atheist freue ich mich natürlich über Kirchenvertreter wie Sie, weil so auch die EKD umso schneller marginalisiert wird.

Also machen Sie gern weiter so!  [….]

(Ego, 05.05.2024)

Die Anbiederung an den vermeidlich linken, queeren Zeitgeist misslingt also dramatisch, zumal sich gerade auch die Evangelische Kirche massiv der Aufklärung des sexuellen Kindesmissbrauchs durch ihre Geistlichen verweigert.

Noch unglaubwürdiger wird sie aber durch ihr Rumeiern beim Thema AfD. Eierseits will sie sich schon irgendwie öffentlich von den Nazis distanzieren, die Migranten und rotgrüne Wahlkämpfer überfallen, verprügeln, töten.

Andererseits war man die wichtigste Unterstützerin Adolf Hitlers, lieferte ihm in der Person Martin Luther die antisemitische Blaupause.

Und so wirbt die sächsische Diakonie um Verständnis für ihre AfD-Mitarbeiter.

Man kann sich denken, wie das Schmusen mit der AfD bei den Migranten und Queeren ankommt, um die die Hamburger Diakonie wirbt.

Die AfD-Großsprecher haben allerdings ihrerseits die Geduld mit beiden deutschen Kirchen verloren. Und so kommt es heute zu einem Kirchenaustritts-Hufeisen zwischen dem brauen Troll David Berger und mir.

Der schwule und radikal homophobe Berger verdammt die schwulenfeindliche Kirche für zu viel Schwulenfreundlichkeit.

[….] Daß die einzige ernst zu nehmende Oppositionspartei Deutschlands – die AfD – einem ständigen hetzerischen und diskriminierenden Dauerbeschuß durch die anderen Parteien und die Mainstreammedien ausgesetzt ist, versetzt viele Bürger in große Sorge um den Zustand unserer Demokratie. Daß sich die Kirchen dieses Treiben zu eigen machen, macht fassungslos.

So hatten doch auf der diesjährigen Frühjahrskonferenz in Augsburg die deutschen Bischöfe einstimmig eine Erklärung verabschiedet, wonach ein Christ die AfD nicht wählen könne. Ein freier Christenmensch braucht eine solch unbegründete und arrogante Bevormundung in Bezug auf sein Wahlverhalten nicht. [….] Die AfD ist eine demokratisch legitime Partei in der Parteienlandschaft der Bundesrepublik. [….] Wer aber grundsätzlich wie die deutschen Bischöfe nicht zulassen will, daß man sie wählt, ist kein Demokrat. Und was nun Rüdiger Schuch von der evangelischen Kirche (keine AfDler in der Diakonie) und der BdKJ von der katholischen Kirche (keine Sternsinger für AfDler) von sich geben, hat mit Kirche nicht mehr das Geringste zu tun, sondern ist nach dem Journalisten Harald Martenstein menschenfeindlich und zutiefst widerwärtig. [….] Denn man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß innerhalb dieser Behördenkirche, staatlicherseits gut alimentiert, die Lust am eigenen Untergang geradezu zelebriert wird: Weihrauch bei der Feier der eigenen Bedeutungslosigkeit, Unterwürfigkeit unter die Plausibilitäten der Gesellschaft als Rechtfertigung für kirchliche Wichtigkeit, also perverser Masochismus in religiösem Gewand, der den Herrschenden gefällt. Sie[….]

Aus der Behördenkirche austreten!  [….]

(PP, 09.05.2024)

Man sieht wieder einmal, zu welchen Absurditäten es führt, die gewalttätige, hochverräterische Nazi-Partei AfD nicht zu verbieten.

Nun kann sie sich als „legitime Partei“ selbst beweihräuchern.