Das ist
nur eine Vermutung, die ich nicht vollständig beweisen kann, aber ich denke,
daß Putin und Trump eine ganz ähnliche Einstellung zu Schwulen haben.
Es
interessiert sie nicht besonders, weil beide nicht in der Wolle gefärbte
Religioten sind.
Vor
seiner politischen Karriere fiel Trump nicht mit homophoben Äußerungen auf,
während sein tiefsitzender Rassismus sich durch seine gesamte Karriere zieht.
Wladimir Putin absolvierte gar zwei volle Amtsperioden als russischer Präsident
ohne irgendein Interesse an homorepressiver Gesetzgebung.
Wahrscheinlich
die klassische Altherren-Bigotterie. Man guckt gern Lesbenpornos, mag aber
weibische Männer nicht.
Putin
hatte nach seinen ersten acht Jahren enorme ökonomische Fortschritte vorzuweisen,
aber je besser es den Russen ging, desto liberaler wurden sie auch. Bei
Duma-Wahlen sackte Putins Partei auf die 50%-Marke herab.
Zeit
sich einen mächtigen Verbündeten zu suchen.
Der
Prass- und Prunk-begeisterte Metropolit
Kyrill rafft aber nicht nur Luxusgüter an sich und spannt den Staat
für seine Geldgier ein, sondern er unterstützt auch euphorisch die
diskriminierende Hetze gegen sexuelle Minderheiten in Russland.
"Moral ist entweder absolut, oder es gibt sie
nicht. Wenn Sie Homosexualität rechtfertigen, warum dann nicht gleich Pädophilie?",
erklärte Kyrill vor einem Jahr im Interview mit dem Hamburger
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“.
Der neue Chef der 135 Millionen
Russisch-Orthodoxen Christen begründete seinen Vergleich mit der Heiligen
Schrift: "Die Bibel nennt das Sünde", so Kyrill zur Homosexualität.
Der CSD Moskau sei daher lediglich "eine aufdringliche Zurschaustellung
von Unzucht".
(Queer.de
02.02.2009)
Menschenrechte, Demokratie und
womöglich Schwulenrechte
- das mag der Russische Patriarch in Moskau genauso wenig wie Ratzinger im
Vatikan.
"Sie persönlich, Wladimir Wladimirowitsch, haben
eine großartige Rolle bei der Korrektur des Laufs unserer Geschichte gespielt.
Ich möchte mich bei Ihnen dafür bedanken", sagte der Patriarch nach
Kirchenangaben. In der Vorwoche hatte Kyrill I. orthodoxen Christen abgeraten,
an der dritten großen Protestkundgebung gegen Putin in Moskau teilzunehmen. Sie
sollten lieber zu Hause beten, als Sprechchöre zu rufen.
(Kathweb 09.02.2012)
(Kathweb 09.02.2012)
Immer
mehr scharf homophobe Gesetze werden in Russland durchgesetzt.
Für
Putin ist sein Bündnis mit Kyrill ein Win-Win-Deal. Seine Macht wird gesichert
und was er Kyrill dafür an Anti-blasphemischen Gesetzen und homophober PR geben
muss, kümmert ihn nicht, weil schwule Russen kein politischer Machtfaktor sind.
Trump
ging ebenfalls den Deal mit radikal Homophoben ein, weil ihm das die Wahl
sicherte. Er merkte schnell was seinen evangelikalen Schwulenhassern wie Mike
Pence gut gefiel.
Christen
sind aber eine politische Macht, die schon immer bestens mit den üblen und faschistischen Hass-Regimen
harmonierte.
Auf
Schwule einzudreschen hat für Trump einen zusätzlichen „positiven“ Effekt, da
sein Vorgänger viele LGBTI-freundliche Regelungen auf den Weg brachte. Nichts
hasst Trump so sehr wie seinen schwarzen Vorgänger, nichts treibt ihn mehr an,
als der Drang alle Spuren Obamas zu tilgen.
Daher
leitet er mit Vergnügen ein antischwules Rollback ein. Nicht weil er selbst
Schwule zutiefst hasst, sondern weil es Obama beschädigt und Pence erfreut.
Das TAP*
listet inzwischen eine endlose Liste homophober Aktivitäten der Trump-Administration
auf. Dagegen wirkt Putin liberal.
*The Trump Accountability Project (TAP) is a
resource for journalists, editors, and other news makers reporting on the Trump
administration, which catalogues the anti-LGBTQ statements and actions of
President Donald Trump and those in his circle.
Aktuellstes
Beispiel ist eine neue Regelung, die es medizinischem Personal erlauben soll die Behandlung von Schwulen, Lesben und Queeren zu verweigern.
Willkommen
im Mittelalter.
[……] The Trump administration is considering a
new “religious freedom” rule that would allow healthcare workers to refuse to
treat LGBT patients. The move would also allow workers to deny care to a woman
seeking an abortion or any other service they morally oppose. […..]
Da
ejakulieren Evangelikale vor Glück und scharen sich umso fanatischer Hinter
Trump und Pence.
In den
USA nehmen Hassverbrechen gegen Schwule wieder zu und in den meisten Bundesstaaten
kann man anschließend sogar wegen seiner eigenen Homophobie freigesprochen
werden. So wünschen es die Republikaner.
[…..]
Mit der "Homo-Panik-Verteidigungsstrategie"
können Rechtsanwälte argumentieren, dass ihre Mandanten einen Homosexuellen nur
getötet haben, weil sie panische Angst vor seiner sexuellen Orientierung gehabt
hätten und dadurch nicht zurechnungsfähig gewesen seien. Bei einer wohlwollenden
Jury können die Homo-Hasser mit einem milderen Urteil oder gar einem Freispruch
rechnen.
Der bekannteste Fall
einer "Gay Panic"-Verteidigung ereignete sich nach dem Mord am
schwulen Studenten Matthew Shepard im Jahr 1998 nahe Laramie (Wyoming). Die
Täter wurden allerdings trotzdem zu einer lebenslänglichen Haftstrafe
verurteilt. Erfolgreich war die Strategie etwa 2009 in Chicago, als ein
heterosexueller Mann freigesprochen wurde, obwohl er einen Schwulen mit 61
Dolchstichen getötet hatte.
[….]
Anders
als in Russland sind US-LGBTIQs aber nicht so zahnlos, daß die GOP keinen Preis
dafür zahlen müsste.
Schwule
sind nicht nur sichtbar, sondern auch reich (wie zB Apple-Chef Tim Cook),
beliebt (wie zB Jodie Foster, George Takei), medien-affin (Anderson Cooper, Don
Lemon) oder sogar Sportler (Brian Boitano, Martina Navratilova, Michael Sam).
Amerikas
Top-Homophober, US-Vizepräsident Mike Pence muss also durchaus mit Widerspruch
rechnen, wenn er öffentlich auftritt.
Das wird
beispielsweise bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang passieren, wenn Pence
sich im Glanz seiner US-Mannschaft sonnen möchte, indem er die Delegation in
Südkorea anführt.
Das
gefällt nicht jedem. Der schwule amerikanische Eiskunstläufer Adam Rippon zeigt
ihm schon mal den Mittelfinger.
[…..] As our American Olympic delegation prepares
to compete at the PyeongChang Winter Olympics in South Korea next month, one
athlete in particular did not take kindly to the news that Vice President Mike
Pence will lead the U.S. delegation in the opening ceremonies.
In an interview with USA Today Sports, figure skater Adam Rippon, who
made history as the first openly gay athlete to ever qualify for the Olympics,
expressed outrage at the news.
“You mean Mike Pence, the same
Mike Pence that funded gay conversion therapy?” Rippon said. “I’m not buying it.”
“I don’t think he has a real
concept of reality,” he added. “To stand by some of the things that Donald
Trump has said and for Mike Pence to say he’s a devout Christian man is
completely contradictory. If he’s okay with what’s being said about people and
Americans and foreigners and about different countries that are being called
‘shitholes,’ I think he should really go to church.”
Rippon further claimed that, should be invited to the White House for a
post-Olympic reception, he would reject any such invitation.
“I won’t go because I don’t
think somebody like me would be welcome there. I know what it’s like to go into
a room and feel like you’re not wanted there,” he explained. “If I talked to
people the way that President Trump talks to people, my mom would kick my ass.”
Pence, the fierce conservative and virulent homophobe, has been
outspoken in his opposition to gay rights. He signed Indiana’s Religious
Freedom Restoration Act into law, allowing businesses to discriminate against
LGBT customers for religious purposes. He has signaled support for the
decidedly inhumane practice known as conversion therapy, has voted to define
marriage as only between a man and a woman, and has claimed that LGBT military
service amounts to “social experimentation.” […]