Freitag, 19. Juni 2015

Herrschaftsinstrument Religion in Bayern.



 
"Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
 Halt du sie dumm,  -- ich halt' sie arm!"

Der Zusammenhang zwischen Intelligenz und Religion ist klar.
Daß Konservative sich in der Regel mehr der Religion verbunden fühlen als Linke, liegt aber nicht nur an ihrem geringeren IQ, sondern auch daran, daß Religion schon immer das ideale Herrschaftsinstrument war.
Die allerlängste Zeit der Religionsgeschichte, war Religion deswegen nicht nur ein Mittel zur Macht, sondern selbst Akteur.
Könige und Kaiser wurden von den Top-Klerikern gekrönt.
Monarchen setzten umgekehrt Fürstbischöfe ein.
Religion und Herrschaft bilden untereinander eine Symbiose, weil sie sich gegenseitig das Überleben, Wachsen und Gedeihen sichern.
Insbesondere wehren sie gemeinsam Fressfeinde ab.
Der erste und der zweite Weltkrieg wären so nicht denkbar gewesen, wenn nicht ein Heer aus Myriaden embedded Geistlichen die müden Soldaten angetrieben hätte, während ihre Oberkleriker zu Hause die nationale Führung und die Notwendigkeit des Krieges priesen.
Noch heute halten Priester und Bischöfe die Moral der Bundeswehrtruppe aufrecht, sorgen dafür, daß am Hindukusch jeder bereit ist den Abzug zu betätigen. Dafür bezahlt der Staat das Gehalt der Geistlichen und erkennt Militärbischöfe als wichtige Berater an. Die perfekte Symbiose im politisch-militärischen Bereich.
Die beiden zueinander symbiotischen Partner verhalten sich nach Außen allerdings parasitär.
Sie leben als Parasiten im Wirtskörper VOLK, dem sie ihre Nährstoffe absaugen:
Geld, Macht, Titel, Ruhm, Pracht, Privilegien, Statussymbole, Dienstvillen, Limousinen, Pensionen, Anerkennung, Ruhm, Achtung.

Ich bin sicher, daß Reinhard Kardinal Marx sein fünfstelliges Monatsgehalt (Besoldungsgruppe: B10 = €12.004,68 + mietfrei wohnen, Personal, Versicherungen, …) und das bombastische Rokoko-Palais Holnstein (just für acht Millionen Euro generalsaniert. Den Löwenanteil zahlte das Land Bayern) genauso ungern wieder hergeben würde wie Kollege Seehofer sein Gehalt (rund € 16.000 monatlich: Besoldungsgruppe B 11 (B11= €12.213,64) zuzüglich eines Zuschlags von sieben Fünfundzwanzigstel + einen Familienzuschlag + Dienstaufwandsentschädigung von € 1.150 €) und seine üppige Staatskanzlei. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer steuert den klimaschädlichsten Dienstwagen aller Spitzenpolitiker; einen Audi A8.
Da hilft man sich eben gegenseitig dabei den eigenen Lebensstil vom dösenden Volk klaglos finanziert zu bekommen.
Und so pilgert Seehofer immer wieder zu Audienzen in den Vatikan, ist sich noch nicht mal zu schade persönlich Schecks an den Papst zu überreichen, während Marx in Kommissionen der Bundesregierung sitzt und über Projekte wie den Atomausstieg befindet.
Das Motto beider: Jedem das Seine, mir das Meiste.
Der Papst, der sich doch angeblich so über den myriadenfachen Tod der Flüchtlinge aufregt, wertet Seehofer durch mehrfache Privataudienzen auf, bei denen er offenbar nicht anspricht, daß Chef-Bayer Seehofer sich seit Jahren durch besonders brutale Abschiebemethoden profiliert.
Der Papst, der sich doch angeblich so über den myriadenfachen Tod der Flüchtlinge aufregt, wertet Marx durch Posten auf uns findet es völlig in Ordnung, daß der deutsche Chefbischof sich nur in der Oberklasse-Limousine BMW 730i mit Chauffeur bewegt und keinen einzigen Syrischen Flüchtling in seinem Palais Holnstein aufnimmt.

Während die EU Flüchtlinge im Mittelmeer krepieren lässt, weil leider kein Geld für eine Seenotrettungsmission da ist, schwimmt gerade die katholische Kirche in Bayern geradezu im Geld.
Die Einnahmen sprudeln derartig, daß Marxens Finanzleute Probleme haben all das Geld noch unterzubringen – dabei hatte sich der dicke Bayern-Kardinal eben noch für 16-17 Millionen Euro ein privates Gäste-Palazzo in Rom gegönnt.

Ja, es hat schon enorme Vorteile, wenn der Klerus sich an die staatliche Obrigkeit heranrobbt.
Das gemeine Volk könnte Fragen stellen, wenn es genauer darüber informiert wäre, wie behaglich man es sich in der Belle Etage der Gesellschaft auf Kosten der Steuerzahler einrichtet.
Moralische Skrupel sind da fehl am Platze.
Schon immer kopulierte die Kirchenspitze mit den Mächtigen.
Ungeniert und verbissen klammert sich die deutsche katholische Kirche an das von Hitler unterschriebene Konkordat, das ihre Einnahmen garantiert.

Jeder weiß inzwischen wie sich die Kirchen noch heute an den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 klammern und damit jedes Jahr viele Hundert Millionen Euro von den Bundesländern abgreifen, weil es unter Napoleon angeblich zu einer Säkularisation in den rechtsrheinischen Gebieten gekommen wäre.
 Dabei hatte Napoleon grundsätzlich die Kleinstaaterei vereinfacht und viele Minimaleinheiten zu Größeren zusammengefasst. Kein anderes ehemaliges Mini-Gebiet kommt aber 212 Jahre später auf die Idee dafür die Bundesrepublik Deutschland abzukassieren.

Ein anderes bizarres Beispiel der Verquickung von Kirche und Macht:

Sprechen wir über Joseph Graf von Deym, dem Inhaber der Graf von Deym’sche Schloßbrauerei Arnstorf, ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Privaten Brauereien Deutschlands und Träger des Bayerischen Bierordens.
Arnstorf, das 7.000-Einwohnerdorf im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, 80% Katholiken, ist bekannt für sein „oberes Schloss“, den repräsentativen Adelssitz der Grafen von Deym.
Arnstorf hat auch eine spätgotische Pfarrkirche mit barocker Ausstattung aus dem 15. Jahrhundert und eine „Schneekapelle“.
Dazu gibt es auch einen Pfarrer.
Soweit, so normal.
Was viele nicht wissen:
Nur Graf von Dehm, 76, allein bestimmt WER Pfarrer wird.
Der Ortsbischof in Passau, Stefan Oster hat nichts zu sagen.
Die Gläubigen im Ort selbstverständlich sowieso nicht.

[…]  Joseph von Deym will sich sicher sein, dass der Pfarrer zu seiner Pfarrei passt. Und zu ihm selbst. Er ist kein Kleriker. Aber wer in Arnstorf Pfarrer wird, das bestimmt zunächst immer noch er und dann erst der Bischof in Passau. Das hat er schwarz auf weiß. Aus Rom.
Seit Jahrzehnten wird in der katholischen Kirche um Mitsprache- und Mitwirkungsrechte für Laien gerungen. In der Schweiz können sie bestimmen, ob ein Geistlicher in ihren Gemeinden Pfarrer wird oder nicht. In Deutschland ist das undenkbar. Hier trauen manche Bischöfe Laien nicht einmal zu, die Pfarrkasse zu verwalten. Allerdings hat hier in manchen Gegenden, vor allem in südlichen, ein uraltes Modell die Zeiten überdauert, das kaum einer kennt: das Patronat. Hier bestimmt ein Laie, wer Pfarrer wird. Ein Laie wie Graf Deym in Arnstorf. […]  Das Recht, den Pfarrer auszusuchen, stammt aus einer Zeit, in der in Siedlungen wie Arnstorf Ritter regierten. Die Kirche profitierte enorm von den wohlhabenden Adelsherren. Auf ihr Geld war sie angewiesen, als sie im tiefsten Mittelalter noch ziemlich mittellos und kaum organisiert war. Die Adelsherren errichteten Kirchengebäude und hielten sie instand, sie suchten aber auch das geistliche Personal aus. Die Rechte der Adelserben kann sie heute nicht einfach kassieren. […]  Patronatsherr? Um auf solche Anachronismen zu stoßen, lohnt es sich immer wieder, in katholischen Amtsblättern zu schmökern. […]
Im Bistum Augsburg gibt es bis heute 22 private und 35 kommunale Patronate   […]  Der Graf aus Niederbayern hatte einen Trumpf in der Hand: einen Erlass des Papstes Calixtus III. vom 17. Mai 1455, wonach "dieses Patronat und seine Ausübung von niemandem angetastet werden" dürfe. Schließlich bestätigte sogar Papst Leo X. diese Entscheidung kraft einer Bulle vom 9. Februar 1518. Darin untersagte er dem Passauer Bischof, das Arnstorfer Patronatsrecht "zu behindern und zu stören". […]