Kann sich noch jemand an Volker Kauder erinnern? Über
Dekaden ein ganz wichtiger Strippenzieher der CDU-Bundestagsfraktion.
Waffenlobbyist aus Leidenschaft, radikaler evangelikaler Christ,
CDU-Generalsekretär, rechte Hand Angela Merkels, fast drei Dekaden im Bundestag,
13 Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, Ehrenmitglied der CSU,
Mitglied des 12-köpfigen Wahlausschusses, der die Verfassungsrichter bestimmt.
[….]„sein Glaube [sei] mit der
Bezeichnung ‚Evangelikaler‘ nicht ausreichend beschrieben“. Nach seinen Worten
sind „Erbauung, Ermahnung und Trost“ Hauptsäulen des Evangelikalen. Des
Weiteren sind für ihn zentral: „die Bibel als Gottes unmittelbares Wort, der
Auftrag zur Mission, die große Bedeutung des Lebens Jesu für den eigenen
Alltag, die Sündhaftigkeit des Menschen, die nur durch einen Gnadenakt Gottes
und durch den Opfertod Jesu erlöst werden kann.“ Kauder erklärte unter anderem,
Glaubenskraft habe er auch bei den Evangelikalen gefunden und er fühle sich bei
der Evangelischen Allianz wohl. Es sei „schon beeindruckend“, dass die
Evangelische Allianz es schaffe, Tausende bekennende Gläubige bei
Veranstaltungen zusammenzubringen. Es gelte, diese „Glaubenskraft“ sehr ernst
zu nehmen, und er sei froh, daran teilhaben zu können. Georg Brunnhuber sagte über
Kauder: „Der Kauder ist der katholischste Protestant, den ich kenne. Wenn’s ums
C geht, wird der zur Dampfwalze.“
2009 erhielt er eine
Privataudienz bei Benedikt XVI.; ein Foto dieser Begegnung hing danach hinter
Kauders Schreibtisch.
Wegen seines Einsatzes für
verfolgte Christen erhielt er im September 2010 den Medienpreis Goldener
Kompass des evangelikal orientierten Christlichen Medienverbundes KEP.
2014 zeichnete Papst Franziskus
Kauder für sein Engagement für verfolgte Christen mit dem Päpstlichen
Gregoriusorden aus. [….]
Zur christlichen Dampfwalze wird der Fundi natürlich auch
bei Flüchtlingsfrage, die er ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe
beantwortet; Nächstenliebe für den Waffenproduzenten Heckler und Koch aus
seinem Wahlkreis:
Waffen raus in die Krisengebiete der Erde und Flüchtlinge zurück ins Mittelmeer.
Waffen raus in die Krisengebiete der Erde und Flüchtlinge zurück ins Mittelmeer.
[…..] Im ZDF-„Morgenmagazin“ sagte Kauder: Deutschland könne nicht jeden
aufnehmen, „nur damit es ihm bei uns ein bisschen besser geht. Das funktioniert
nicht. Die Integrationsfähigkeit darf nicht überfordert werden.“ Menschen, die
wirklich in Not sind, sollen weiterhin Schutz bekommen und aufgenommen werden.
Für die Gruppe der Menschen mit eingeschränktem Schutzstatus gebe es derweil
„völkerrechtlich überhaupt keine Grundlage“ für einen Familiennachzug, so
Kauder. [….]
OK; einzelne könnten schon kommen, aber bitte ohne Familie.
Und natürlich nur Christen.
Die Muslime solle man zurück ins Meer jagen, genau wie die
Scheinchristen, die nur christlich tun und gar nicht so fromm und praktizierend
sind wie er.
[…..] Kauder zu getauften Flüchtlingen: „Müssen schon ein bisschen prüfen“
Der Unionsfraktionschef Volker Kauder wünscht sich mehr Respekt in der
Flüchtlingsdebatte. Auch wenn das Bamf Taufzeugnisse nicht hinterfragen solle,
müsse geprüft werden, ob der Getaufte seinen Glauben auch in der Gemeinde lebe.
[….]
Besser kann man die christliche Ideologie nicht
charakterisieren: „Wir sind besser als die!“
Daher sollen 1. nur Christen gerettet werden und 2. nur besonders
Fromme. Muselmanen hingegen sind für Kauder minderwertig und entbehrlich.
Das klappt ja auch ganz in seinem Sinne.
[….] Besonders gefährlich ist die Flucht über das Mittelmeer.
In der Zeit zwischen 2014 und 2018 sind insgesamt fast 1600 Migranten
unter 18 Jahren ums Leben gekommen oder werden vermisst. Das geht aus dem
Bericht "Fatal Journeys" der zur Uno gehörenden Internationalen
Organisation für Migration (IOM) hervor.
Besonders gefährlich ist demnach die Flucht über das Mittelmeer, vor
allem die Route von Libyen nach Italien: Dabei kamen nach Angaben der
Organisation im untersuchten Zeitraum 678 Kinder und Jugendliche ums Leben.
Insgesamt seien dort in dieser Zeit mehr als 17.900 Menschen gestorben. [….]
Hinzu kommen nach Angaben der IOM
zahlreiche Fälle, die nirgends registriert wurden. Auch Kinder, die in Abschiebehaft
sterben, seien in dieser Zahl nicht berücksichtigt. [….]
Überhaupt mag Kauder keine Menschen, die nicht so sind wie
er. Undeutsche, Ungläubige, Unkonservative. Widerlich.
Mit Blick auf die großartige, zukunftsorientierte Merkel-Regierung,
lässt Kauder den Rest der EU triumphierend wissen, es werde wieder deutsch
gesprochen in Brüssel.
(…..)Wie verkündete es neulich
der CDU-Fraktionschef und Heckler-und-Koch-Lobbyist Kauder?
In Brüssel wird wieder deutsch gesprochen.
In Brüssel wird wieder deutsch gesprochen.
Und leider spricht man in
Deutschland auch deutsch.
Ja, da freut man sich in den anderen Staaten. Wenn Macron
einen Vorschlag nach dem nächsten macht und Berlin alles nur tumb und
bräsig aussitzt.
Unter der Mithilfe Kauders sitzen nun immer mehr Deutsche in
den Schaltstellen der Brüsseler Macht.
Eine tolle Sache, wenn man Europa endgültig zum Stillstand
zwingen möchte.
[….] Warum nennen wir die EU nicht gleich Deutsch-Europa?
[….] Mittlerweile sind wir Deutschen dabei, Anspruch auf so ziemlich alle
Posten in der EU zu erheben. Ein gefährlicher Trend.
[….] Phänomenale Deutschenvermehrung in Spitzenpositionen. [….]
Von einem Deutschen wird seit
Jahren der riesige Euro-Rettungsfonds ESM gemanagt: Klaus Regling, der qua Amt
möglicherweise wichtigste Mann in der kommenden Krise. Das ist der, der lange
Jahre die EU-Wirtschaftsabteilung geführt hat.
Bei der Europäischen
Investitionsbank (EIB) steht mit Werner Hoyer ebenfalls einer aus Deutschland
an der Spitze.
Die Chefin des Europäischen
Bankenabwicklungsfonds ist: eine Deutsche - Elke König.
Und der Präsident des
Europäischen Rechnungshofs heißt Klaus-Heiner Lehne - aus dem Land, nach dem
sein Name klingt.
[….] Als oberster Beamter der EU
gilt der Generalsekretär der Kommission: Martin Selmayr, aus Sie-wissen-schon.
Im EU-Parlament heißt der
Generalsekretär Klaus Welle.
Und die Generalsekretärin
beim Europäischen Auswärtigen Dienst ist Helga Schmid. Germany.
Die wichtigste Fraktion im
Europaparlament wird derweil seit Jahren von einem Landsmann geleitet, das
Parlament lange Zeit von einem gewissen Martin Schulz.
Selbst der
Noch-Kommissionschef Jean-Claude Juncker aus dem schnuckeligen Luxemburg wäre
das nicht geworden, so Quatremer, wenn er nicht von der deutschen Kanzlerin
dort hingeschickt worden wäre.
Es gehört ein ausgeprägtes
Verständnis von der Selbstverständlichkeit Deutscher in Spitzenjobs dazu, jetzt
noch einen EU-Kommissionschef aus Germany einzufordern. Oder einen deutschen
Chef für eine in Deutschland sitzende Notenbank mit quasi-deutschen Statuten.
Warum die EU dann nicht gleich in Deutsch-Europa umbenennen? Oder
Deutsch-Brüssel? [….] (Thomas
Fricke, 28.06.19)
Was hat denn SPIEGEL-Fricke zu meckern?
Gut, es müssen vielleicht nur alle Mächtigen in Brüssel nur
um des Deutschseins wegen Deutsche sein.
Aber die Deutschen sind eben auch ganz besonders schlau und
gut qualifiziert.
Jedes Mal wenn ich an
Günther Oettinger denke, kriege
ich vor Stolz eine Erektion.
Wenn es doch nur mehr solche geistigen Giganten in Europa
gäbe.