Es gibt so gut wie nichts, das ich politisch an Andrea
Nahles schätze.
Aber auch darüber hinaus ist die SPD-Chefin nach meinem
Geschmack in nahezu jeder Hinsicht die negativste Version einer
Spitzenpolitikerin:
Katholikin, Rheinische Närrin, Pfälzer Landei, hundsmiserable Taktikerin, laut, proletige Aussprache, mangelnde Bildung, grauenvoller Klamottengeschmack, ungeniert, extrovertiert, sagenhaft naiv, sich unverständlicherweise extrem überschätzend und insbesondere ohne jedes Gespür für Stimmungen und Notwendigkeiten.
Katholikin, Rheinische Närrin, Pfälzer Landei, hundsmiserable Taktikerin, laut, proletige Aussprache, mangelnde Bildung, grauenvoller Klamottengeschmack, ungeniert, extrovertiert, sagenhaft naiv, sich unverständlicherweise extrem überschätzend und insbesondere ohne jedes Gespür für Stimmungen und Notwendigkeiten.
Sicher, vieles davon ist irrelevant für die Qualität eines
Politikers und entspringt nur meinem persönlichen, ebenfalls irrelevanten
Geschmack.
Zum Teil führt ihre religiotische Persönlichkeit aber eben
auch nicht nur zu persönlicher Ablehnung durch norddeutsche einfach
Parteimitglieder, sondern führt wie im Beispiel Sterbehilfe zu extremer Grausamkeit gegenüber Menschen in
größter Not.
Das einzig Positive, das ich über Nahles denke, ist daß ihre
schlechte Politperformance lediglich ihrer Minderbemittlung zu verdanken ist.
Sie ist einfach nicht intelligent genug, um zu durchschauen was sie anrichtet.
Das ist immerhin sympathischer als schlechte
CDU/CSU/FDP-Politik, die eher einem schlechten Charakter, Korruption oder
schlichter Bösartigkeit entspringt.
Lindner will Reiche reicher machen, Nahles verursacht das
vermutlich eher unabsichtlich. Ich glaube ihr, daß sie sich ernsthaft mehr
Gerechtigkeit und Solidarität wünscht. Die soziale Schere in Deutschland ging
während ihrer vierjährigen Amtszeit als Sozialministerin nicht deswegen weiter
auf, weil sie es wollte, sondern weil sie sich übertölpeln ließ und schlicht
nicht in der Lage ist taktisch und strategisch so Politik zu machen, daß sie
sich durchsetzt und das erreicht, was sie will.
Diese immer wieder zur Schau gestellte Dämlichkeit und
ostentative grinsende Selbstgefälligkeit, verleitet mich leider immer mal
wieder dazu beleidigend über Nahles zu denken oder mich öffentlich über ihre
primitive Sprache und die grottigen Outfits zu echauffieren.
Schande über mich; dazu sollte ich mich natürlich nicht
hinreißen lassen.
Das ist unfair gegenüber einer Frau mit einem Knochenjob,
die sich bemüht.
Aber andererseits ist Nahles eine extrem mächtige Frau, die
ihren Job nicht nur freiwillig macht, sondern sich seit Jahrzehnten massiv nach
vorn drängelt.
Sie muss mit Spott rechnen und bietet diese enorme Angriffsfläche.
Sie muss mit Spott rechnen und bietet diese enorme Angriffsfläche.
Urban Priol wechselte in seinem üblichen Jahresrückblick
zwischen Fassungslosigkeit und echter Besorgnis, als es um Nahles Plan ging die
SPD zu erneuern und er fortfuhr zu schildern, sie habe dazu extra einen
Parlamentskreis gegründet.
„Parlamentskreis Pferd, zusammen mit Ursula von der Leyen,
um die Interessen reicher Gestütsbesitzer zu vertreten“
Nein, das ist kein Witz.
Natürlich lacht man sie aus. Weil man anderenfalls weinen
müsste.
Kein Mensch hat etwas dagegen, daß Nahles Pferde mag, aber
es ist wieder einmal ihre sagenhafte Instinktlosigkeit, die sie gar nicht
erkennen lässt, wie verheerend das auf die sogenannten „kleinen Leute“ wirkt,
wenn sich die SPD-Chef während der größten Krise der Partei ausgerechnet auf
ein Thema setzt, das mit reichen Adeligen assoziiert wird. Guido Westerwelles
Ehemann, Herr Mronz, verdiente sein Geld mit Pferdesport, brachte seinen
Minister-Ehemann dazu weiterhin Brandzeichen auf Pferden nicht als Tierquälerei
ahnden zu lassen. Das ist glasklare Klientelpolitik.
Priol hat Recht: Eine SPD-Chefin mit halbwegs intakten
Instinkten, hätte den „Parlamentskreis Pferd“ genutzt, um zumindest ein bißchen
gegen die Pferde-affine Multimillionärs-Fraktion aus dem Adel zu sticheln.
Andrea Nahles hingegen ist nach 30 Jahren in der Politik noch immer völlig überrascht von solchen Anwürfen.
[…..] Vor ein paar Monaten gründete
Nahles mit Abgeordneten von CDU und FDP im Bundestag den „Parlamentskreis
Pferd“. Etliche Genossen zerrissen sich das Maul. Wie kann eine Vorsitzende,
die gern reitet, mitten in der SPD-Krise eine Pferderunde aufmachen? Hätte ein
SPD-Mann einen Fußball-Fanclub gegründet, hätte es Freibier und Applaus
gegeben. Nahles, deren Friesen-Wallach in Weiler in einem Reiterverein versorgt
wird, hat lange auf der Sache herumgekaut. „Ich war persönlich wirklich
verstört. Richtig verstört.“ […..]
In dem Artikel berichtet das Abendblatt darüber hinaus
Bekanntes, das ich seit Jahren auch in diesem Blog schreibe. Sie lebt, denkt
und fühlt immer noch in ihrem winzigen Dorf in der Vulkaneifel, hat sich
habituell nie darüber hinaus entwickelt. Sie merkte nicht wie die Maaßen-Affäre
und die §219a-Absprache die Parteibasis schockierte.
Daß Nahles in einer hermetisch abgeschlossenen Politblase
lebt, in der sie nur von ihr zustimmenden Fans umgeben ist und daher immer
wieder vollkommen überrascht ist, wenn sie beispielsweise auf Parteitagen auf
die Realität in Form von Wahlergebnissen trifft.
Offenbar ist sie aber auch völlig unfähig daraus
Konsequenzen zu ziehen und rühmt sich wie der sprichwörtliche Gegen-die-Wand-Renner
auch noch damit, es immer wieder zu versuchen. „Ich habe Steherqualitäten.“ Ein politischer Alptraum für die SPD,
der nun sogar so weit geht, daß sich konservative Medien darin ergehen Andrea
Nahles zu bedauern, weil sie so viel Häme aushalten müsse.
[…..][…..] Beim politischen Aschermittwoch im thüringischen Suhl stand sie mit dem
SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee auf der Bühne. Sehr oft haben Nahles’ Berater
ihr den Spruch ans Herz gelegt: „Don’t sing, don’t dance.“ Nicht singen, nicht
tanzen. Der Frohnatur ist das schnuppe. Sie redet manchmal eben so, wie sie es
aus der Eifel kennt . „Bätschi“, „Fresse“ , „Kacke“, „Wurst“. Bei der Karaoke
in Suhl trällerte sie „Humba humba humba tätäräää“, „Wollibolli“ und
„Mindestlohniii“.
Im „Spiegel“ folgte ein Verriss. Nahles sprenge die Grenzen der
Peinlichkeit. Im Dienstwagen darauf angesprochen, verengen sich ihre Augen zu
Schlitzen. Knurrendes Schweigen. […..]
Jeder halbwegs vernünftige Parteivorsitzende würde
verstehen, daß er verloren hat, wenn er bundesweit bedauert wird.
Als Vorsitzender darf man keine trübe Gestalt sein, die
Mitleid auslöst.
Mit solchen Konnotationen ist man nur noch Urnengift und
muss sofort zum Wohle der Partei verschwinden.
Unnötig zu erwähnen, daß Nahles auch dafür jegliches Gespür
fehlt.
Und so ist es nach wie vor ihre eigene Partei, die darüber
nachdenkt wie man sie bloß schnell wieder loswird.
[…..] Die
SPD ist in den Umfragen weiter abgesackt, und der Niedergang nimmt
existentielle Züge an. Nur noch 16 bis 17 Prozent der Deutschen würden heute
SPD wählen. Unter Nahles haben die Genossen also noch einmal 20 Prozent der
verbliebenen Stammwähler verloren. Die SPD kommt in den Kraftzentren der
Republik (Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen) nur noch auf einstellige Werte. […..]
Ein Wahlergebnis von deutlich weniger als 20
Prozent dürfte den Stolz der Genossen tief erschüttern und einem gefühlten
Abstieg in die zweite Liga der Politik gleich kommen. Erschwerend kommt hinzu,
dass Nahles katastrophale persönliche Umfragewerte hat. Gegenüber Annegret
Kramp-Karrenbauer liegt sie seit Monaten hoffnungslos zurück. Nach einer neuen
Umfrage trauen ihr nur noch 9 Prozent der Deutschen das Kanzleramt überhaupt
zu. Der Grünen-Politiker Robert Habeck kommt immerhin auf respektable 20
Prozent. […..] In der SPD mehren sich
nun die Stimmen, die eine personelle Neuaufstellung mit Blick auf die
Bundestagswahlen 2021 haben wollen. Berliner Genossen-Zirkel beraten emsig, wie
man Nahles zum freiwilligen Rückzug bewegen könnte. Sie möge
Fraktionsvorsitzende bleiben, aber den Parteivorsitz abgeben, raunt es. […..]