Die
kontinuierliche Enthumanisierung der deutschen Regierungspolitik stößt zwar
vereinzelt auf Widerworte in den Kommentarspalten und Feuilletons, aber den
Urnenpöbel stört es nicht.
Beim Exportieren ist Deutschland große Klasse; es war Ausfuhr-Weltmeister bis 2008 und ist seitdem auf Spitzenplätzen. Niemand sonst exportiert so viele Autos, Maschinen und chemische Erzeugnisse in alle Welt. Der Export sorgt für hohen Lebensstandard und nationales Wohlergehen.Weil Deutschland so versiert im Exportieren ist, schafft es sich auch Probleme durch Export vom Hals: Müll wird exportiert. Atommüll, alte Arzneimittel, Batterien und Essensreste landen, legal oder illegal, dort, wo Entsorgung billiger ist; grenzüberschreitende Abfallverbringung nennt man das. Export ist ein Denk-, Handlungs- und Lösungsprinzip.So kommt es wohl, dass nun auch pflegebedürftige Menschen exportiert werden sollen; man kann das grenzüberschreitende Altenverbringung nennen. Pflegeheime in Thailand, Spanien oder Osteuropa sind billiger als deutsche Pflegeheime. Kranken- und Pflegekassen zeigen sich daher interessiert am Greisen-Export; der Unions-Pflegeexperte Willi Zylajew sieht darin ein alternatives Pflegemodell.Sollen künftig auch Kinder exportiert werden, wenn die Kindergärten hierzulande zu teuer werden? Der gerontologische Kolonialismus klingt wie ein Stück aus dem Tollhaus, ist aber Realität.
Die
SZ-Edelfeder hat ja Recht, aber um diese Zustände zu ändern, müßte „Mutti“ mit
ihrer schwarzgelben Pest dringend in Rente geschickt werden.
Danach
sieht es aber nicht aus.
Die moralisch-desperaten Wähler mögen es, wenn auf die Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft getreten wird.
Asylanten, Behinderte,
Alte, Sinti und Roma -bloß weg mit denen.
In Extra-Schulklassen, wegsperren in soziale Brennpunkte am Stadtrand und am besten gleich ganz raus aus
Deutschland.
Es
finden sich sogar sozialdarwinistische, biologistische Scharlatane, die ihre
bräunlich-xenophoben Ansichten zwischen zwei Buchdeckel pressen und sofort
Platz 1 der Bestsellerlisten erklimmen.
Dann gehen sie auf Lesereise und aus allen Ecken
strömen die sabbernden Claqueure heran.
Typen,
die nach dem Gang aufs Klo erst mal pfeifen müssen, um festzustellen, welches
Loch sie abzuwischen haben.
Und
alle haben in unserer Möchtegern-Demokratie Stimmrecht.
Die Sozialdemokraten können ihr Umfragehoch nach der Entscheidung für Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nicht halten. Das zeigt das aktuelle ZDF Politbarometer. Die Union erreicht dagegen einen Rekordwert.Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, erhielten CDU/CSU 39 Prozent (plus eins), die SPD käme jetzt wieder nur noch auf 29 Prozent (minus zwei). [In der „politischen Stimmung liegt die CDU mit 43% vor der SPD mit 31%] Im direkten Vergleich hat sich der Vorsprung von Merkel gegenüber Steinbrück deutlich vergrößert: Gefragt, wen die Deutschen lieber als Regierungschef/-in hätten, sprechen sich jetzt 52 Prozent (plus drei) für Angela Merkel und nur 37 Prozent (minus drei) für Peer Steinbrück aus. […]Von den aktuell zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern erhält weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel die beste Bewertung: Auf der Skala von +5 bis -5 kommt sie unverändert auf einen Durchschnittswert von 1,8. Auf Platz zwei liegt Wolfgang Schäuble mit 1,4 (unverändert).
Merkel
entsolidarisiert und brutalisiert die Nation und ihre Anhänger lieben es.
Die UN beklagt in Deutschland schlechte Zustände in vielen Bereichen. […]Der UN-Menschenrechtsausschuss in Genf hat ein entschiedeneres Vorgehen Deutschlands gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus verlangt.In einem am Donnerstag vorgelegten Bericht moniert der Ausschuss zudem Gewalt gegen und Benachteiligung von Frauen in Deutschland sowie den Umgang mit Asylbewerbern aus Ländern mit Folterpraxis.[…] Die hohe Anzahl rassistisch motivierter Übergriffe gegen Juden, Sinti und Roma, Ausländer und Asylbewerber sei ein „ernsthaftes Problem“, heißt es in dem Bericht. […] Zudem sollten deutsche Behörden entschlossen gegen rechtsextreme Propaganda und Aufrufe zum Rassenhass in den Medien, vor allem im Internet, vorgehen. Entsprechende Seiten im Internet müssten „schärfer überwacht“ werden.[…] Zum Umgang mit Asylbewerbern fordert der Ausschuss die Bundesregierung auf, sicherzustellen, dass Bewerber – selbst wenn sie unter Terrorismusverdacht stünden – nicht in Länder mit Folterpraxis abgeschoben werden. […] Ferner äußern sich die UN-Experten „besorgt über ein unverhältnismäßig hartes Vorgehen von Polizisten gegen Verdächtige und von Gefängniswärtern gegen Häftlinge“. Der UN-Menschenrechtsauschuss beklagt auch unhaltbare Zustände in Pflegeheimen für ältere Menschen. Demenzkranke würden an ihre Betten gebunden oder in abgeschlossenen Räumen quasi gefangen gehalten.(Andreas Zumach 01.11.12)
Wenn
dieser Bericht noch etwas bekannter wird, könnte die CDU die absolute Mehrheit
bei den nächsten Bundestagswahlen erreichen.