Montag, 23. März 2015

Ein guter Tag für die amerikanischen Demokraten.



Zu meinen Lebzeiten hat kein Politiker regiert, den ich noch mehr als George W. Bush gehasst habe.
Gut, Kim Jong Un oder Robert Mugabe sind auch nicht so sympathisch,  daß man sie ununterbrochen herzen und küssen möchte, aber sie haben auch viel weniger Einfluss auf die Welt.
Bei der professionellen Berechnung der Widerlichkeit eines Regenten muß der Faktor „Macht seines Landes“ berücksichtigt werden.
Wäre GWB lettischer Präsident gewesen, hätte ich ihn vermutlich eher ertragen.
Man hätte ihm Folterlager und illegale Angriffskriege auch nicht durchgehen lassen, wenn er das von Riga aus geplant hätte. Die Weltgemeinschaft hätte eingegriffen und ihn zur Raison gebracht.
Als US-Präsident konnte er seine Arroganz und Bösartigkeit allerdings maximal zur Geltung bringen.
Mit der Präsidentschaft des zweiten Bushs wurde der Welt aber erst richtig bewußt, wie dumm die Entscheidungsträger Washingtons sein können.
Ich schließe mich mit ein; ich hatte GWB zwar schon als Todesstrafen-geilen Gouverneur zutiefst verachtet, aber erst als der Harvard- und Yale-Absolvent auf der außenpolitischen Bühne auftauchte, wurde ich seiner unfassbaren Doofheit gewahr. Ohne einen Funken Bildung debakulierte er durch die englische Sprache.
Es ist nur zu verständlich, daß sich selbst in Amerika zum Ende seiner Amtszeit, als er die Welt ins Chaos, sein Land in eine Rezession und das Ansehen Amerikas für immer ruiniert hatte, der Wahlslogan „Anybody but Bush“ durch setzte.
Keiner könnte so bekloppt wie er im Oval Office agieren.
Ein Schimpanse würde bessere Arbeit leisten.

Wie man sich da getäuscht hatte!
Im August 2008 lernten wir durch eine enthirnte Gouverneurin aus Alaska, daß es tatsächlich noch wesentlich dümmer als GWB geht.
Palin ist so unfassbar verblödet, daß sie mühelos die Grenzen zu ihrer eigenen Parodie überschritt.
 In den Folgejahren kämpfte sie mit der fanatisierten Strohpuppe Michele Bachmann um die Krone der Doofen. Ein mit harten Bandagen geführter Fight, der schwer zu bewerten war, weil Doofheit leider Bösartigkeit nicht ausschließt.
Beide, Palin und Bachmann reden nicht nur mangels Kenntnis den größten Schwachsinn, sondern ihr Fanatismus läßt sie zudem auch noch lügen wie gedruckt.
Ob sie im wider besseres Wissens oder aus purer Dummheit ihre morialogischen Paukenschläge raushauen, ist im Einzelfall gar nicht so leicht zu beurteilen.
Eins haben mich die beiden frommen Furien allerdings gelehrt:
Verwende keine negativen Superlative bei GOP-Politikern.
Insbesondere seit sie aus den Teebeutel-Quellen gespeist werden, wird eine katastrophale Knalltüte nach der nächsten aus der Möse der Unterwelt rausgerülpst.

Ob man es glaubt, oder nicht, der erste offizielle Präsidentschaftskandidat ist mit dem GOP-Mann Ted Cruz tatsächlich so ein Teebeutel-Exemplar, das noch dümmer als die Palin ist.
Der 44-Jährige Jurist wurde 2013 texanischer Senator und scheint offensichtlich Obamas Rache an den vielen fanatisierten „Birthern“ zu sein, die bis heute Obama das Recht absprechen US-Präsident zu sein, da er angeblich nicht in den USA geboren wurde. Hartnäckig bezeichnen sie ihn als „Kenianer“, da sein Vater aus Kenia stammte.
Nun, Cruz‘ wurde in Kanada geboren und sein Vater ist Kubaner.
Inhaltlich ist er voll auf Fox-Kurs. Cruz will alle Bundessteuern und Umweltschutzregeln abschaffen. Er glaubt Klimaerwärmung wäre eine Erfindung der Linksradikalen, will Homoehe, Obamacare und Schwangerschaftsabbruch verbieten. Und er sorgt sich um Amerikas Sicherheit, da der IS bekanntlich in Mexiko agiert.

Climate change, as they have defined it, can never be disproved, because whether it gets hotter or whether it gets colder, whatever happens, they’ll say, well, it’s changing, so it proves our theory.
(Ted Cruz)

First and foremost, Washington should resolve to make border security a top priority finally, rather than an afterthought, of this plan in light of concerns about potential ISIS activities on our southern border, cited in a Texas Department of Public Safety bulletin reported by Fox News. As long as our border isn’t secure, the government is making it far too easy for terrorists to infiltrate our nation.
(Ted Cruz)

Wer sich fragt, wie Cruz als im Ausland geborener Hispanic die radikal ausländerfeindlichen Positionen der weißen Teebeutel-Basis vertreten kann, der unterliegt dem Denkfehler, daß GOPer über Rationalität und Anstand verfügten.
Das ist natürlich nicht der Fall. Cruz lügt wirklich wie gedruckt, wenn er nur den Mund aufmacht. Da läßt er sich nicht von der schnöden Realität verwirren.


Cruz ist wie seine Teebeutel-Kollegen eine Freude für die radikalisierte Basis und gleichzeitig ein wundervoller Komiker aus Sicht der Demokraten.
Man sollte nur nicht zu früh lachen – immerhin haben es auch schon Santorum, Quayle und GWB in wichtige Ämter geschafft.


Aber Cruz bietet Angriffsfläche.
Seine mannigfachen Eseleien werden die Teebeutelbasis nicht verschrecken, aber alle Amerikaner, die über Rudimente von Restverstand verfügen, müssen eigentlich ins Grübeln kommen, wenn sie Cruz Statements verfolgen.

"Net Neutrality" is Obamacare for the Internet; the Internet should not operate at the speed of government.
Senator Ted Cruz - 10 Nov 2014

Speaking at a home schooling convention, Cruz said that “we have never seen an administration with such hostility to religious faith. Last year, there was a chaplain in the Air Force up in Alaska who wrote in a blog post the phrase ‘There are no atheists in fox holes.’ He was ordered by his supervising officer to take it down. I guess it was deemed insensitive to atheists. I kind of thought it was the job of a chaplain to be insensitive to atheists.”

After leading the GOP charge to shut down the government, Cruz repeatedly claimed that he had nothing to do with the GOP shutting down the government.

At the 2013 Values Voter Summit, Cruz said Obama was intent on violating the entire Bill of Rights. “You look at our Constitution, you look at our Bill of Rights, this is an administration that seems bound and determined to violate every single one of our Bill or Rights,” he said, adding “I don’t know that they’ve yet violated the Third Amendment, but I expect them to start quartering soldiers in people’s homes soon.”

In an interview with the Christian Broadcasting Network, Cruz said that “if you look at other nations that have gone down the road towards gay marriage, that’s the next step of where it gets enforced. It gets enforced against Christian pastors who decline to perform gay marriages, who speak out and preach biblical truths on marriage, that has been defined elsewhere as hate speech, as inconsistent with the enlightened view of government.”

On Fox News Sunday in 2012, Cruz told host Chris Wallace that, “in my life, I have never once seen an Hispanic panhandler. In our community, it would be viewed as shameful to be out on the street begging.”

At an event in New Hampshire last week, Cruz said “the Obama-Clinton foreign policy of leading from behind — the whole world is on fire.” When a little girl replied, “the world is on fire?” Cruz responded by saying, “Yes! Your world is on fire!”

Ted Cruz – er wird es zukünftig schwer machen zwischen Realität und Satire zu unterscheiden.

A disturbed Canadian man wants to try to get into the White House, according to reports.
The man, who was born in Calgary before drifting to Texas, has been spotted in Washington, D.C. in recent years exhibiting erratic behavior, sources said.
In 2013, he gained entry to the United States Senate and was heard quoting incoherently from a children’s book before he was finally subdued.
More recently, he was heard ranting about a plan to dismantle large components of the federal government, such as the Internal Revenue Service and the nation’s health-care program.
Despite a record of such bizarre episodes and unhinged utterances, observers expressed little concern about his plans to get into the White House, calling them “delusional.”
(Andy Borowitz, 22.03.15)

Spott kann Cruz egal sein, denn er hat Gott auf seiner Seite.

Der Kandidat Gottes
[…] Männer mit einem Programm wie Ted Cruz fahren gemeinhin gern in die Stadt Lynchburg im Süden Virginias. Dort hat die "Liberty University" ihren Sitz, die größte christliche Universität der Welt. Wer in Lynchburg den Klimawandel leugnet, Homosexualität nicht so gut findet und außenpolitisch hartes Schwarz-Weiß-Denken bevorzugt, der kann an der "Liberty" mit wohlwollendem Publikum rechnen.
[…] Bekannt ist er der Nation, seit er im Herbst 2013 mehr als 21 Stunden am Stück gegen Obamas Gesundheitsreform geredet und auch danach allerhand dafür getan hat, das politische System lahmzulegen.
[…] Ein "couragierter Konservativer" will Cruz sein. Heißt: einer, der keine Kompromisse eingeht. […]