Ach, wie ich Kreuznet vermisse!
Im Gegensatz zu anderen ultrarechten faschistoid daherredenden Fanatikern,
hatte Kreuznet immer noch diese unfreiwillige Komik.
PI, Junge Freiheit, Burschenschaftler,
Vertriebenenverbände oder NPD sind dagegen nüchtern-humorlos.
Klar, die NPD’ler sind
natürlich solche Deppen, daß man sie vorzüglich verarschen kann, aber von
allein sind sie humorlos wie ein Fusselsieb nach hundert Trommeln Herrensocken.
Kreuznet hingegen kreierte
Ausdrücke wie „Brechreiz-Turnübungen mit seinem Unzuchtspartner“ (=David Berger
hat Sex) oder „Gummiisolatoren für das männliche Geschlechtsteil (=Kondom).
Besonderes Augenmerkt
richtete das dunkelkatholische Hetzportal naturgemäß auf die verschiedenen
Bischöfe. Wenn auch 90% der „Inhalte“ Homosexualität und dabei ganz besonders
den Analsex zum Gegenstand hatten. Darin gleichen sich fundamentale Christen
überall auf der Welt: Sie beschäftigen sich manisch mit rektalen
Sexualpraktiken, welche eindeutig ihr größtes Faszinosum darstellen.
Die Bischöfe wurden entsprechend
der Begeisterung für anale Penetration weitgehend anhand ihrer Einstellungen
zur Homosexualität bewertet.
Ein konservativer Bischof,
der wiederholt homophob auffällig wurde, bekam das Etikett „neokonservativ.“
Drifteten seine antischwulen Ausfälle nicht in den Bereich der Volksverhetzung
ab, lief der Bischof unter „altliberal“.
Selbst ein ganz
konservativer Knüppel wie Bischof Mixa wurden noch despektierlich als „Fluchtbischof“
bezeichnet. Und wenn einer wie der adelige Wiener Erzbischof Schönborn auch
einmal Milde gegenüber „Gomorrhisten“ walten ließ, wurde er fürderhin als „Homoporn-Kardinal“
beschrieben.
Gnade vor den Augen
Kreuznets bekam eigentlich nur der stets als „Heldenbischof“ titulierte
FSSPX-Bischof Williamson, der seine üblichen reaktionären und homophoben
Ansichten noch mit Holocaustleugnung und Nazi-Ansichten würzte.
Einen jovial-umgänglichen
konservativen Kirchenfürsten wie Kardinal Lehmann traf die ganze Wucht des
Kreuznet-Hasses: „Kriechen trotz Übergewicht“ und daß der Fuldaer Bischof
Algermissen anders als sein ultrakonservativer und schwulenhassende Vorgänger
Erzbischof Dyba menschliches Verhalten zeigen konnte, brachte ihm das Urteil „Solariumsbischof“
ein.
Dabei war es eher der
Kreuznet-Liebling Mixa, der durch Protz und Solarium auffiel:
Empfohlen hatte sich Mixa damals durch seine besondere Liebe zur Förderung junger Priester und durch die Disziplinierung eines Pfarrers, der beim Ökumenischen Kirchentag an einem evangelischen Abendmahl teilgenommen hatte - trotz großer Widerstände der Kirchenbasis. […] Scheinheilig in einer vergoldeten Parallelwelt. Bischof Walter Mixa war für Benedikt XVI., alias Joseph Ratzinger, ein wichtiger Mann zur Durchsetzung seiner kirchenpolitischen Linie in Deutschland. Er bezeichnete sich selbst als "kultivierten Konservativen". Mixa verkörperte eine Kirche, wie sie der Papst will. Ein Fundamentalist, ein Hardliner, ein Rückwärtsgewandter - doch der papsttreue Stadtpfarrer von Schrobenhausen hat sich als Scheinheiliger enttarnt. Je frommer und schriller seine Sprüche wurden, desto größer wurde die Kluft zu Mixas Parallelwelt, in der er lebte und sich dazu auch noch ganz komfortabel mit Wein, Solarium und Blattgold eingerichtet hatte. Bischöfe wie Mixa sind das Ergebnis einer negativen Auslese: Nicht seelsorgerliche oder theologische Qualifikationen entschieden über ihren Aufstieg, sondern Papsttreue und blindes Befolgen römischer Anweisungen.
(Peter Wensierski, 08.05.10)
Ach, wie ich Kreuznet
vermisse!
Was hätten sie wohl zu Ratzingers Flucht vor der Verantwortung
geschrieben? Eine schöne Verschwörungsgeschichte wäre ihnen sicherlich eingefallen.
Wie würde Kreuznet auf
Franzis mangelnde Homophobie reagiert haben? Es vergehen inzwischen mehrere Tage
am Stück, in denen keine einzige Hassattacke gegen Schwule aus dem Vatikan
kommt. Nur eben die üblichen Schwuchtelein.
Ein von Papst Franziskus in eine Schlüsselposition im Vatikan berufener Prälat hat einem Medienbericht zufolge mehrere homosexuelle Affären gehabt. Battista Ricca habe in seiner Zeit als Botschafter des Vatikans in Montevideo Affären mit Männern gehabt, berichtete am Freitag die italienische Wochenzeitschrift "L'Espresso". Der Kirchenmann sei in der Hauptstadt Uruguays auch einmal zusammengeschlagen worden, nachdem er mehrere Schwulen-Bars besucht habe.
Auch wenn die Homoattacken
aus Rom derzeit seltener werden, weil Franzi offenbar weniger manisch auf
Analsex fixiert ist als Joseph Ratzinger und sein Freund Georg Gänswein, so ist
die RKK-Leitungsebene selbstverständlich nicht weniger homo-hysterisch.
Ausgerechnet der als „Solarium-Algermissen“
Gescholtene legte zuletzt nach.
Heinz Josef Algermissen,
70, seit 12 Jahren Bischof in Fulda, mag auch kein Homoperversen.
Das erklärte der Christ
des Tages Nr 76 im legendären „Bonifatiusboten.“
In dem Kirchenblatt hatte
sich schon der olle Dyba über Schwule ausgelassen:
Zum katholischen Priesteramt taugen nun aber nicht alle Hodenträger.
Naive Menschen könnten meinen, daß in einem Beruf, der ohnehin zum Zölibat verpflichtet Penisgröße, Potenz und sexuelle Orientierung irrelevant wären - aber weit gefehlt:
Es ist außerdem zwischen guten (=heterosexuellen) und schlechten (=homosexuellen) Enthaltsamen zu unterscheiden.
Letztere dürfen auf Anweisung des aktuellen Pontifex‘ gar nicht erst zum Priesterseminar zugelassen werden.
Aufklären kann hier der stets brillante Erzbischof Dyba, der zwar zur Zeit tot ist, aber ob seines frommen Adlerblicks in die erotischen Abgründe mit Sicherheit bereits einen Ehrenplatz auf Wolke 7 in Gottes Himmel ergattert hat.
Im Bonifatiusboten verkündete er schon 1997, daß nur derjenige katholischer Priester werden könne, „der das Zeug zu einem gesunden und guten Familienvater“ hätte. Homosexuellen fehle dagegen das „Opferbewusstsein“ für das Priesteramt.
(Tammox 06.03.2011)
Homosexuelle können aber
nicht nur NICHT Priester werden, sie sind auch gemeingefährlich – so Algermissen
in eben jenem Bonifatiusboten:
„Der ideologische Kulturkampf zur Relativierung der treuen und lebenslangen Ehe“ wurde „deutlich verschärft“ - Pervertierte Journalisten-Sprachregelung hat sogar den Begriff „Hetero-Ehe“ geprägt. […]
„Wer heute den Zeitgeist heiratet, ist morgen schon ein Witwer“, hat vor Jahren bereits der große Theologe Hans Urs von Balthasar festgestellt.
Wer jedem Trend hinterherläuft und auf jeder neuen Welle mitschwimmt, wird notgedrungen oberflächlich, dessen Handlungskriterien werden schnell beliebig.
[…] Daneben wurde der ideologische Kulturkampf zur Relativierung der treuen und lebenslangen Ehe in den letzten Jahren deutlich verschärft. Die rechtliche Anerkennung eingetragener Lebenspartnerschaften als Resultat eines „Emanzipationsprozesses“ war die Bresche, um den Konsens über die Besonderheit und Bedeutung der Ehe als Verantwortungsgemeinschaft für Fruchtbarkeit, Generationensolidarität und gesellschaftliches wie staatliches Wohl sozusagen amtlich endgültig zu zerbrechen.
Das geht schon so weit, dass eine pervertierte Sprachregelung unter Journalisten den Begriff „Hetero-Ehe“ geprägt hat, um damit das zu bezeichnen, was vor einigen Jahren fraglos das Normale und Gesunde war. Andererseits schienen sogar führende CDU-Politiker vom Etikettenschwindel der „Homo-Ehe“ befallen zu sein.
Ist uns eigentlich nicht mehr bewusst, dass derartige Begriffe in kurzer Zeit Wahrheit verändern und stabile Haltungen zerstören? Über die Folgen werden wir uns noch wundern.
Mit den Irrungen und Wirrungen über das Wesen der Ehe hat der Artikel 6 sein geistiges Fundament verloren, das den Vätern des Grundgesetzes noch plausibel war.