Freitag, 19. Juni 2020

Jana


Normalerweise sind Bildung, Prosperität und Intelligenz die Todfeinde der organisierten Religion.
Je schlauer die Menschen und je weniger bedrohlich ihre Lebensumstände, desto atheistischer werden sie.

Daher verlieren die Kirchen in West- und Nordeuropa, in Nordamerika und Australien kontinuierlich an Einfluss, während sie in Südamerika und Afrika wachsen.

Corona, gemeint damit ist den weltweite Pandemie mit bisher 8,7 Millionen Infizierten und 460.000 Toten, ist daher ein echtes Geschenk für die Christenfürsten. Irrationale Panik und rationale Todesangst – genau das braucht es, um aufgeklärte Menschen dazu zu bringen wieder ihre Kirchensteuern zu bezahlen.
Kein Wunder also, daß sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ehrlich über die halbe Million Toten freut.

[….] Limburger Bischof Bätzing: „Corona-Krise ist Glücksfall der Geschichte.“
„Niemand, kein Volk, kein Land, keine Wirtschaft ist eine Insel. Alles hängt mit allem zusammen“, sagte Bätzing in seiner Rede. Die Krise, so schlimm sie auch sei, habe viel Gutes hervorgebracht. „So viel Freundlichkeit und Humor habe ich selten erlebt“, sagte der Limburger Bischof, der Anfang März zum Nachfolger des bisherigen DBK-Vorsitzenden Reinhard Marx gewählt worden war.
„Mit so vielen bisher Unbekannten habe ich nie zuvor unterwegs gesprochen.“ Selten hätten andere seine guten Wünsche so gern angenommen und es ihm mit tollen Ideen gedankt. [….]

Bätzig kann Hilfe in Form einer globalen Wirtschaftskrise, zig Millionen Arbeitslosen, Pleiten, Verzweiflung, Massensterben und Zukunftssorgen wirklich gebrauchen. Die kirchlichen kinderfickerfreundlichen Bolsonaro- und Trump-Fanboys verfangen in Deutschland immer weniger mit ihren biblischen Botschaften.

[….] Zwei von drei Jugendlichen finden Glauben unwichtig
Dass Jugendliche sich vom Glauben entfernen, liegt vor allem daran, dass in den Familien keine religiösen Traditionen mehr gepflegt werden. Die Kirche kann das nicht kompensieren.
Laut der jüngsten Shell-Studie hat der Glaube sowohl für katholische wie auch für evangelische Jugendliche erheblich an Bedeutung verloren. Nur noch 39 Prozent der katholischen und 24 Prozent der evangelischen Jugendlichen sagen, dass ihnen der Glaube wichtig sei. Das lässt befürchten, dass sich der Trend zu immer mehr Kirchenaustritten von Menschen in der Familiengründungsphase weiter verstärken wird. Bereits jetzt tritt etwa ein Viertel aller Getauften im Alter zwischen 25 und 35 Jahren aus der Kirche aus. [….]

Die Jugendlichen selbst sind der Kirche ohnehin herzlich egal, da sie in der Regel noch kein oder kaum Geld verdienen.
Aber wenn sie erst mal ausgetreten sind, fehlen später die Kirchensteuerzahler.

[…..] Noch nie gab es so viele Kirchenaustritte wie 2019
Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Das vergangene Jahr bricht offenbar alle Rekorde: 2019 reichten besonders viele Katholiken eine Abmeldung ein. … „Wir wissen bereits, dass es im vorigen Jahr noch einmal einen erheblichen Anstieg gegeben hat“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Jahr 2018 waren 216.000 Katholiken ausgetreten, der Rekord aus dem Jahr 2014 lag mit 218.000 Austritten nur wenig höher. […..]

Blöderweise verträgt sich das „Gottesgeschenk Corona“ nicht mit kirchlichen Praktiken wie dem gegenseitigen Oblaten-in-den-Mund-stecken, Messdiener-Fellatio, alle Finger in eine gemeinsame verkeimte Wasserpfützen stippen oder dem engen Zusammenrotten, um mit weit aufgesperrten Mundschutz-losen Mündern Viren auszuspeien (Vulgo: Singen).

Wo dennoch Gottesdienste stattfinden, fungieren sie gern als Covid19-Brutstätte.

Herr Bergoglio in Rom lehnte sich daher weit aus dem Fenster, als er versuchte mit seiner stärksten geistlichen Waffe, dem Urbi Et Orbi, die Pandemie einzudämmen. Natürlich erreichte er damit lediglich einen unfreiwilligen Beleg für die Sinnlosigkeit religiöser Rituale, weil die Infektions- und Totenzahlen auch nach Franzels nuklearer Aktion völlig unbeeindruckt weiter anstiegen.

Kirche versuchte also in Coronazeiten auf virtuelle Formen auszuweichen.
Denn in diesem komischen Internet soll sich die Jugend von heute vorzugsweise aufhalten.
Die Evangelische Kirche gründete also den Jugend-Youtube-Kanal Jana.
Dort wollte und sollte die jung konservative Vloggerin Jana Highholder die U25-Generation „abholen“, indem sie ihnen beispielsweise erklärte nicht abtreiben zu sollen. Natürlich nennt die EKD ihre Star-Jugendbeauftragte aber nicht profan „Youtuberin“ oder gar „Vloggerin“, sondern kreißte und gebar den extra abschreckenden Neologismus „Online-Netzwerk christlicher Sinnfluencerinnen und Sinnfluencer“.


Es kam wie es kommen musste: Während andere Youtuber scheinbar spielend im Alleingang Millionen Abonnenten gewinnen und für ihre einzelnen Videos achtstellige Klickzahlen erreichen, kommt Highholder mit ihrer aggressiven missionarischen Aufdringlichkeit und der geballten Medienpower der Milliardenschweren Kirche kaum jemals aus fünfstellige Klickzahlen.
Ihre Fähigkeiten als Vloggerin kann ich an dieser Stelle leider nicht analysieren, da ich nach wenigen Sekunden Ohrenschmerzen von ihrer Stimme bekam und es mir nicht gelang einzelne Videos länger anzusehen.
Die EKD hatte nach zwei Jahren ein Einsehen.

[….] Evangelische Kirche stellt Youtube-Kanal "Jana" ein
Der von der Evangelischen Kirche in Deutschland mitfinanzierte christliche Youtube-Kanal "Jana" wird eingestellt. Grund dafür seien finanzielle Einbußen, die durch die Corona-Krise entstanden sind, teilte das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik mit.
Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) hatte den Kanal gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej) im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verantwortet. Im Februar war das evangelische Contentnetzwerk "yeet" an den Start gegangen, das mediale Inhalte verschiedener Sinnfluencerinnen und Sinnfluencer anbietet.
Wie das GEP mitteilte, wird der Vertrag mit der Kölner Produktionsfirma Mediakraft für den Youtube-Kanal nicht verlängert. Das Gesicht des Kanals ist die mittlerweile 22-jährige Medizinstudentin Jana Highholder. Sie hatte im April 2018 mit dem Kanal begonnen. In ihrem letzten Video äußerte sie sich stolz über das Erreichte. [….]