Der schönste und
bescheidenste Bischof Deutschlands ist natürlich mein Lieblingsbischof; der
hier schon viel zitierte Dr. Franz-Peter
Tebartz-van Elst.
Er liebt Prunk und Protz, er hat keine Skrupel zu lügen oder gar falsche
Eidesstattliche Erklärungen abzugeben und ist zudem auch
noch stramm konservativ.
Das Bistum Limburg,
welches unter seinem äußerst beliebten Vorgänger Franz Kamphaus als liberal
galt, brachte er wieder auf strammen Vatikankurs.
Während für Normalsterbliche
ein Flug in der Business Class schon wie der pure Luxus erscheint und man über
die enorme Beinfreiheit und den Service staunt, ist dieser um ein vielfaches
als die Holzklasse teurere Flug noch lange nicht gut genug für TVE. Exzellenz fliegt
First Class in die Indischen Elendsviertel zu den hungernden Kinderchen und
kann das auch sehr gut begründen.
Es ist doch schön, daß
nach dem politischen Aus der Bundes-FDP wenigstens noch einer Futter für die
Satiriker liefert.
Der Gegenwind aus Rom
bläst TVE allerdings derart scharf ins Gesicht, daß er sich einen baldigen
Kardinalshut wohl abschminken kann.
„Ich sage euch ehrlich“, redete [Papst Franziskus]
angehenden Priestern ins Gewissen, „es tut mir weh, wenn ich einen Priester
oder eine Ordensfrau im neuesten Automodell sehe. Das geht so nicht! Ich
glaube, dass das Auto notwendig ist, wenn man viel arbeitet und von da nach
dort kommen muss. Aber nehmt ein bescheideneres, ja? Und wenn euch dieses tolle
Modell gefällt, denkt an die vielen Kinder, die an Hunger sterben.“
Während der neue Papst in einem alten
Fiat zu afrikanischen Bootsflüchtlingen auf Lampedusa reiste, lässt sich
Joachim Meisner im 7er-BMW durch sein Kölner Erzbistum, das weltweit als
besonders wohlhabend gilt, chauffieren. Die meisten deutschen Bischöfe, von
München über Würzburg bis Osnabrück, fahren in schwerer Limousine vor,
vorzugsweise von Audi, BMW oder Mercedes. [….] In Deutschland dagegen haben sich viele
Bischöfe offenbar noch nicht mit Franzikus’ Forderung abgefunden, dass sie
„Armut glaubwürdig vorleben“ sollen. Die neue millionenschwere Residenz des
Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz- van Elst ist nur ein besonders augenfälliges
Beispiel für die Prunksucht oder zumindest den ausgeprägten Repräsentationssinn
der einheimischen Hirten. [….] Enttäuscht von der Amtskirche in Deutschland
setzen viele Laien ihre Hoffnungen nun auf den neuen Mann in Rom. […] Spätestens sein vergangene Woche
veröffentlichtes Interview mit einer Jesuiten-Zeitschrift machte klar, dass
Franziskus den Diskurs in der katholischen Kirche grundlegend verändert. [….] Aufgabe der Seelsorger sei es nicht, den
Menschen „ohne Unterscheidung eine Menge von Lehren aufzudrängen“. […] In
ihren Predigten haben deutsche Bischöfe immer wieder kritiklose Gefolgschaft
von ihren Seelsorgern und von den Gläubigen eingefordert. „Gehorsam ist Liebe
und nicht Zwang“, sagte zum Beispiel der Limburger Bischof Tebartz-van Elst bei
einer Priesterweihe.
(Peter
Wensierski, Spiegel, 25.09.13)
Der arme TVE scheint
dermaßen aus der Zeit gefallen, daß Erzbischof Zollitsch, der Chef des
Episkopats bereits Mitleid mit ihm äußert. Es muß schlimm stehen um den
Limburger Oberkatholiken.
Der Vorsitzende der Deutschen
Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, hat dem umstrittenen
Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach heftiger Kritik am Freitag
den Rücken gestärkt. […]
Aus "kollegialer Solidarität"
stehe Zollitsch hinter Tebartz-van Elst. "Ich unterstütze ihn nach
Kräften", sagte Zollitsch zum Abschluss der DBK-Herbstvollversammlung am
Freitag in Fulda.
Wichtig sei nun, dass die Wunden im
Bistum heilen und die Gläubigen mit dem Bischof wieder einen gemeinsamen Weg
beschreiten könnten.
Beim Auftakt des Bischofstreffens am
Montag hatte Zollitsch Tebartz-van Elst wegen der Finanzaffäre um seinen
kostspieligen Bischofssitz-Neubau noch scharf kritisiert: "Die ganze
Kirche in Deutschland leidet darunter. Wir alle sind davon betroffen."
Eine Kommission wird nun untersuchen, warum die Kosten für das neue Domizil in
Limburg auf mehr als zehn Millionen Euro explodierten.
Eine Katholische Krähe
hackt der anderen eben doch kein Auge aus.
Umso besser. Wenn sich die
nach 30 Jahren erzkonservativer Personalpolitik aus Rom total verknöcherte
deutsche Amtskirche weiterhin von ihrer schlechtesten Seite zeigt, haben die
Atheisten Grund zur Freude.
Das muß man TVE lassen –
als Agent der Konfessionslosen leistet er Beeindruckendes.
Einsam, einsamer, Franz-Peter
Tebartz-van Elst: Erst distanzierten sich ranghohe Kirchenleute von dem
Bischof. Jetzt laufen ihm auch noch seine Schäfchen davon: Nach Informationen
des SPIEGEL hat die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Limburg angesichts des
anhaltenden Skandals um den Bischof erheblich zugenommen; das zeigen die Zahlen
mehrerer Amtsgerichte. Insgesamt haben seit seinem Amtsantritt zum Jahresbeginn
2008 bis Ende vergangenen Jahres rund 25.000 Katholiken die Limburger Kirche
verlassen. So war die Zahl der Austritte
beim Amtsgericht Limburg im Jahr 2012 mehr als doppelt so hoch wie 2004, als
Tebartz-van Elst noch nicht im Amt war. Eigentlich müssen Katholiken ihren
Austritt aus der Kirche nicht begründen und dennoch tun es manche: Sie stören sich
demnach am "Protzbau" des Bischofs, an seinem autoritären
Führungsstil, an seinem Erste-Klasse-Flug nach Indien. […]
Eine liberalere Fraktion
der deutschen Bischöfe scheint allerdings nicht zu existieren.
In diametralen Gegensatz
zu Papst Franzls Ansichten wird gnadenlos Gehorsam und Unterordnung verlangt
und Zuwiderhandlung bestraft. Und nichts interessiert die Pfaffen so brennend
wie das Geschehen in den Schlafzimmern ihrer Angestellten.
Die katholische Kirche will einer
Erzieherin keine Chance geben. Weil sie das zweite Mal verheiratet ist, soll
ihr auf ein Jahr befristeter Arbeitsvertrag im Familienzentrum Herz Jesu in Schildgen
nicht verlängert werden.
Verstoß gegen das sechste Gebot, „Du
sollst nicht ehebrechen.“ Jeder, der bei der Kirche einen Arbeitsvertrag
unterschreibt, kennt diese strikte Regel. Auch Ulrike H.
[….]
Pfarrer
Wilhelm Darscheid, Leiter des Kirchengemeindeverbandes Bergisch Gladbach West,
will die von ihm fachlich geschätzte Erzieherin über die Verfahrensdauer hin
nicht halten. Das Risiko, dass aus dem befristeten Arbeitsverhältnis dann
automatisch ein unbefristetes werden könnte, sei zu groß, lautete zuletzt die
Begründung.
[…]
Ob die Ehe zweier Menschen überhaupt
gültig zustande gekommen ist, wird in einem „Ehenichtigkeitsverfahren“
untersucht. Anlaufstelle ist das Kirchengericht (Offizialat) beim Erzbistum
Köln. Insgesamt zwölf Gründe gibt das
katholische Kirchenrecht vor, die eine Ehe ungültig werden lassen. Dazu zählt
zum Beispiel mangelnder Ehewillen, Impotenz oder andauerndes Fremdgehen.
Das Verfahren dauert laut Auskunft des
Erzbistums mindestens anderthalb Jahre und wird immer an eine zweite Instanz
übergeben. Nach einem positivem Abschluss des Verfahrens gelten die Betroffenen
wieder als unverheiratet.
Auf so viel Mitgefühl wie gegenüber Kinderfickern,
werden Geschiedene nicht hoffen können bei den Moralexperten von der RKK.
Kardinal Lehmann, der
selbst als relativ liberale Kraft im deutschen Episkopat gilt, verteidigte am
Wochenende das „Aus“ der Prof. Pfeiffer-Missbrauchsstudie der katholischen
Bistümer. Womöglich wären Daten der Täter an die Öffentlichkeit gelangt und ein
Kind sexuell zu missbrauchen, nennt der hohe Kirchenfürst "vielleicht nur einmal
eine Dummheit machen“. Halb so wild also. Lehmann ist Professor für Dogmatik.
Mit dem Datenschutz bei Geheim- und
Personalakten müsse sehr sorgfältig umgegangen werden, sagte der Mainzer
Bischof. "Nicht um den Eindruck zu erwecken, wir haben etwas zu
vertuschen, sondern um Tätern, die vielleicht nur einmal eine Dummheit gemacht
haben, überhaupt eine Chance zu geben weiterzuleben." Das sei zuerst alles
nicht so gut überlegt worden. "Deswegen bin ich ganz froh, dass wir die
Studie neu ausgeschrieben haben", ergänzte Lehmann.
Das Medienzeitalter ist aber auch ein Kreuz für die Kirche! Alles spricht sich rasend schnell herum, jedes Missverständnis wird zum Riesenskandal. Klärt man Kinder auf, wird man sofort als Pädophiler beschimpft. Dagegen hilft nur umfassende und schonungslose Aufdeckung aller Vorfälle. Aber bitte nicht im eigenen Haus! Kinder werden schließlich überall missbraucht. Und man lebt schließlich davon, dass man mit dem Finger auf Andere zeigt. Da kann man das gar nicht brauchen.
AntwortenLöschenDa holt man sich lieber einen Franziskus ins Haus und zwelebriert mediengerecht die Neuentdeckung der Bescheidenheit. Am Umgang mit eigenen Priestern kann man klar erkennen, dass die RKK durchaus tolerant mit Analsexfreunden umgehen kann. Frauen im Priesteramt lässt man vermutlich nur deshalb nicht zu, weil man nicht auch noch Abtreibungen bezahlen will. Das könnte den Gläubigen am Ende die Augen darüber öffnen, wer für wessen Seelenheil sorgt.
Zollitsch hört doch jetzt bald auf. Vermutlich ist ihm seine Kirche unter Franziskus zu modern geworden. Der verlangt am Ende noch, dass sich vom heligen Geist beseelte Priester an dem Unsinn orientieren, den man sich für die Dummies ausgedacht hat. LOL!