Volker
Beck hinterlässt ganz gern verbrannte Erde, wenn er mit Wählern in Kontakt tritt.
Gerade
habe ich wieder den Bericht eines Grünen Stammwählers gelesen, der sehr höflich
mit Volker Beck über Facebook Kontakt aufgenommen hatte und dann eine sehr pampige Antwort erhielt.
Mich
hatte Beck damals noch deutlich unflätiger bepöbelt.
Natürlich
stellt sich die Frage, ob Beck eigentlich selbst diese pestigen Antworten in den sozialen Netzen
verfasst, oder ob er nur von einem sehr zickigen Team vertreten wird.
Letztere
Variante macht es allerdings auch nicht viel besser.
Beck
hält große Stücke darauf Netz-affin zu sein; sollte er gar nicht wissen, wie
sein eigenes Online-Team Wähler verprellt, wirft das fast ein noch schlechteres
Licht auf ihn, als wenn er es selbst wäre, der ständig gegen grüne
Sympathisanten auskeilt.
Im Web 2.0 gehört er
zu den anerkannten Politikern, so schrieb 2009 die Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung über ihn: „Wird in der sog. Internetgemeinde allseits als
sachverständigster Twitterer gelobt. Verzichtet völlig auf private Anekdoten
und glaubt offensichtlich tatsächlich an den Dialog mit seinen Anhängern.“ Er gab
Interviews über Twitter. Nach einer Studie des Förderverein Interdisziplinäre
Studien zu Politik, Recht, Administration und Technologie (ISPRAT) ist er
„Twitter-König“, laut queer.de „einflussreichster MdB im Internet“.
Wie so
viele andere Beck-Kritiker, habe ich immer wieder betont, daß Drogenkonsum und Schwulsein die beiden
Punkte sind, die mich gerade nicht an ihm stören.
Gerade
vor vier Tagen hatte ich noch einmal zusammengefasst, wieso ich keine Beck-Wiederkehr in den Bundestag 2017-2021
wünsche.
Gestern
ist es tatsächlich passiert – die NRW-Grünen stellten ihn nicht wieder auf.
Volker Beck ist ohne
Rückhalt: Beim Landesparteitag in Nordrhein-Westfalen hat der Grünen-Politiker
die Kampfkandidatur um einen der letzten aussichtsreichen Listenplätze für die
Bundestagswahl verloren.
Es nervt
nicht wenig, wenn nach den ganzen Beck-Debatten um seine verschiedentlichen Attacken
auf das physische und psychische Kindeswohl, um seine antisoziale Art mit den
Wählern umzugehen, die Beck-Fans wie Jakob Augstein erneut stoisch wiederholen,
es läge nur an den Drogenvorwürfen.
Die
Kritik an ihm sei heuchlerisch.
Volker Beck soll weg,
weil er mal Drogen genommen hat? […..]
So ein Unsinn. Lasst uns echte Menschen
wählen. Abgehobene Politiker hatten wir genug.
Dabei hatte er wohl
darauf gehofft, seine Parteikollegen würden ihm verzeihen.
Verzeihen, dass er vor
einem Jahr in Berlin von der Polizei gefasst wurde und eine illegale Substanz
bei sich hatte – das Verfahren wurde später wegen geringer Schuld gegen
Geldauflage eingestellt.
Volker Beck:
Abgestraft für den Drogenskandal.
Der langjährige Kölner
Abgeordnete wurde von den Delegierten möglicherweise für den Drogen-Skandal vom
Frühjahr abgestraft.
Immerhin
gab es auch einige wohltuende Ausnahmen, wie zB der Text der Frankfurter Rundschau,
die klarstellten, daß Becks Aus nicht auf die 0,6g Crystal Meth zurückzuführen
ist.
Aber nicht
nur die Fehlinterpretation der Gründe für das „Abstrafen“ Volker Becks beim Grünen-Parteitag
in Oberhausen ist ärgerlich.
Ähnlich
dämlich ist das Aufjaulen der altgedienten LGBTI-Organe, die vom Ende des
Kampfes für die Schwulenrechte bei den Grünen klagen.
Die Grünen hätten nun kein Herz mehr für die gleichgeschlechtlich Liebenden.
Die Grünen hätten nun kein Herz mehr für die gleichgeschlechtlich Liebenden.
[….]
Der Beste wurde kaltherzig abserviert
[….]
Vor vier Jahren war Volker Beck noch der
männliche Spitzenkandidat der Grünen in NRW, am Freitag wollten ihn nicht
einmal mehr ein Viertel der Delegierten auf den halbwegs sicheren Platz zwölf
setzen [….] Das wird den Grünen
Stimmen kosten bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr, [….] warum [stürzt] man ausgerechnet den Besten, Profiliertesten und Verdienstvollsten vom
Sockel [….]. Mittelmäßige
Queerpolitiker gibt es in allen Parteien, einen Volker Beck nur einmal.
[….]
Der hasserfüllte Jubel des rechten Mobs
in den sozialen Netzwerken zeigt, welches fatale Signal die Grünen in NRW mit
ihrer Entscheidung gegen den unbequemen Menschenrechtspolitiker aussenden. Die
Partei, die offiziell für eine liberale Drogenpolitik steht, verzichtet wegen
eines dummen Fehlers von Beck freiwillig auf eines ihrer stärksten Argumente im
Kampf gegen den Rechtspopulismus, nämlich den seit Jahrzehnten gelebten
bedingungslosen Einsatz für Minderheitenrechte. [….]
Herr
Schulze scheint zu glauben, nur ein Mensch, der selbst homosexuellen
Geschlechtsverkehr praktiziert, könne sich wirksam für die rechtliche Gleichstellung
von LGBTIs einsetzen.
Das ist
erstens sagenhafter Unsinn und zweitens fasse ich das auch als persönliche
Beleidigung auf.
Seit
wann muß man selbst schwul sein, um sich gegen Diskriminierungen zu engagieren?
Ich bin auch nicht schwarz und trotzdem scharfer Kritiker von jeder Form des Rassismus.
Ich bin auch nicht schwarz und trotzdem scharfer Kritiker von jeder Form des Rassismus.
Herr
Schulze irrte aber auch, wenn seine aberwitzige Idee nur Schwule könnten
Schwulenpolitik machen, wahr wäre.
Denn von
den 12 aussichtsreichen NRW-Listenkandidaten für den Bundestag sind immerhin
zwei Männer schwul; nämlich Sven Lehmann und Kai Gehring, die allerdings beide
deutlich jünger als Beck sind, sowie mit Ulle Schauws auch eine Lesbe.
Die Liste zur
Bundestagswahl
1. Britta Haßelmann
(KV Bielefeld – 96,2 %)
2. Oliver Krischer (KV
Düren – 52,0 %)
3. Katja Dörner (KV
Bonn – 86,1 %)
4. Sven Lehmann (KV
Köln – 89,9%)
5. Irene Mihalic (KV
Gelsenkirchen – 92,3 %)
6. Frithjof Schmidt
(KV Bochum – 78,8 %)
7. Katharina Dröge (KV
Köln – 76,1 %)
8. Markus Kurth (KV
Dortmund – 78,9 %)
9. Maria Klein-Schmeink
(KV Münster – 58,9 %)
10. Kai Gehring (KV
Essen – 60,0 %)
11. Ulle Schauws (KV
Krefeld – 71,3 %)
12. Friedrich
Ostendorff (KV Unna – 69,6 %)
Der
überzeugte Anhänger der homophoben Christenreligion und Hobbyprediger Volker
Beck wird also ab 2017 mehr Zeit haben in Kirchen seiner Leidenschaft als
Pseudopfarrer Vorträge zu halten nachkommen können. Und das ist auch gut so –
je weniger von diesen überzeugten Religioten im Bundestag sitzen, desto besser.
[….]
Da ist auf der einen Seite Michael, der
Erzengel, das Gute und seine Engel, eine Seinsweise der Botschaft Gottes,
Gottes Gedanken die zum Menschen kommen.
Michaels Name bedeutet: „Wer ist wie Gott?“ Damit ist das Wesen der Engel erkennbar: Ihre ganze
Existenz ist eine lebendige, unaufhörliche, fröhliche Verherrlichung Gottes.
[….]
„Und es ward ausgeworfen der große
Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel und Satan, der die ganze
Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch
dahin geworfen.“ Dies erinnert uns an die Grauen vergangener Zeiten und unserer
Zeit: Ruanda, Srebrenica, Syrien – Auschwitz. Länder, Orte, die von diesem
großen Zorn zeugen. Des Wütens der Abwesenheit von Gott, der Herrschaft des Bösen.
[….] Mit Martin Buber sagt er: „Existenz
hat nur das Gute und das Gute ist der Weg in die Nähe Gottes.“ Eine
Wirklichkeit, die Bacon für sich auch in der Hölle von Auschwitz beanspruchte:
„Ich wusste, man kann mich zu Asche machen. Aber ich wusste auch, dass es etwas
in mir gibt, das nicht sterben kann, es gibt etwas Überzeitliches, Zeitloses,
Geistiges, etwas Göttliches, das man nicht vernichten kann.“
[….]
Das Thema der Zuversicht, das wir gerade
beim betenden Singen des 91. Psalm als
Hoffnung bekräftigt haben. Bacon sagt: „Die Nähe Gottes, diese Erfahrung, ist
das Höchste, was ein Mensch erreichen kann.“ Und er wirft jeden Menschen auf
seine Verantwortung zurück. Denn der Funke ist in uns allen. Und das andere
auch.
[….]
Wir sind hier auf Erden verantwortlich.
Wir entscheiden, welche Engel wir beherbergen, und ob wir mit dafür sorgen, dass der Drache
wenig Zeit hat und wenig Macht. Und wenn
wir da dabei sind, dürfen wir auch sagen: „Darum freuet euch, ihr Himmel und
die darin wohnen!“ [….]
(Volker Beck, Predigt über Offenbarung 12: 7 – 12, St.
Marienkirche, 29. September 2016, Michaelistag)