Sonntag, 1. Februar 2015

Impudenz des Monats Januar 2015

Und schon wieder einmal zeigt der Kalender eine „1“ - hohe Zeit für mich den Blödmann des Monats zu küren.

Die diversen GIDA-Sympathisanten, -Buhler, -Anbiederer und Versteher wurden in den vergangenen Wochen an dieser Stelle schon so ausführlich diskutiert, daß die Krone heute in eine ganz andere Ecke vergeben wird:

Zur Impudenz des Monats küre ich Sara Netanyahu!


Sara Netanyahu kennt Ihr nicht?
Macht nichts, erklär‘ ich Euch:

Sara ist die dritte Ehefrau von Israels Ministerpräsident Bibi Netanjahu.
Bibi, geboren 1949 in Tel Aviv, war bereits von 1996-1999 Ministerpräsident, später Außen- und Finanzminister und amtiert seit 2009 wieder als MP.
Er ist ein sehr amerikanischer Israeli, der in Pennsylvania aufwuchs und in den USA studierte. Er erhielt Abschlüsse des Massachusetts Institute of Technology (MIT), der MIT Sloan School of Management und studierte an der Harvard University. Bibis größtes Problem ist die Kleinheit des Landes, das er regiert. Er hält sich selbst für so extrem überqualifiziert, daß er immer wieder laut bedauert nicht eine Supermacht wie die USA führen zu dürfen. Entsprechend großspurig tritt er auch unter den Regierungschefs auf und wird ganz offensichtlich von vielen Kollegen leidenschaftlich abgelehnt.
Immer wieder werden Unmutsäußerungen über ihn geleakt.

[…] In einem vertraulichen Gespräch mit US-Präsident Barack Obama hat Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy über den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hergezogen. "Ich kann ihn nicht mehr sehen, er ist ein Lügner", soll Sarkozy nach übereinstimmenden Angaben von Mithörern des Gesprächs über Netanjahu gesagt haben. Obama habe ihm geantwortet: "Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun!" […]

Obwohl das 475 mal größere Amerika Israels unverzichtbare Schutzmacht ist, glaubt der vom Ehrgeiz zerfressene Bibi, er könne dem Weißen Haus nach Belieben Anweisungen geben.
Selbst die radikal pro-israelische WELT schüttelt den Kopf bei so viel Selbstüberschätzung.

Da sind zunächst viele Kleinigkeiten: Wenn ausgerechnet während des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden der Bau von 1600 Wohneinheiten in einem jüdischen Stadtteil Ost-Jerusalems angekündigt wird, ist das entweder dumm oder grob fahrlässig. Biden und Obama jedenfalls kochten vor Wut. Wenig hilfreich sind auch absichtliche Missverständnisse wie im Mai 2011, als Obama in einer Rede dargelegt hatte, ein Palästinenserstaat müsse auf Basis der Grenzen von 1967 entstehen – allerdings nach einem einvernehmlich vereinbarten Landtausch.
[…] Wenn das Weiße Haus im Umgang mit dem Iran mal nicht so will, wie man sich das in Jerusalem wünscht, dann wendet man sich mittlerweile direkt an den Senat, um trotz der gerade begonnenen Verhandlungen neue Sanktionen durchzudrücken. Dass der israelische Botschafter als Redner bei einer Parteiveranstaltung der Republikaner teilnimmt, widerspricht allen diplomatischen Gepflogenheiten – wundert aber in Washington niemanden mehr, seit die halbe Likud-Partei sich offen den Republikanern in die Arme wirft.
Was für eine Anschuldigung ist es, wenn Netanjahu warnt, die mit dem Iran ausgehandelte Übergangsvereinbarung stelle nicht weniger als das "Überleben des jüdischen Volkes" infrage? Wie weit muss man es als israelischer Premier treiben, damit sogar die amerikanisch-jüdische Lobbyorganisation Aipac sich abgrenzt und vorsichtig anmerkt, man solle den Verhandlungen doch erst einmal eine Chance geben?
[…]  Kürzlich warnte Präsident Obama in einem Interview: Sollte Israel bei seiner Siedlungspolitik bleiben, würde das "unsere Möglichkeiten, die internationalen Auswirkungen zu managen", begrenzen.
Das ist eine Warnung, deren Dringlichkeit die israelische Regierung ernst nehmen sollte. Benjamin Netanjahu aber überschätzt sich selbst. Sein Irrglaube könnte dem Land noch erheblich schaden.

Üblicherweise kritisiert man Politiker wegen ihrer Politik und nicht wegen ihrer Garderobe, ihrer sexuellen Orientierung oder Figur.
Hier mache ich eine Ausnahme, weil die Wahl seiner dritten Ehefrau so perfekt zu Bibis Politik passt.

Sara Netanyahu, geboren 1958 arbeitete als Psychologin für den Israelischen Militär-Geheimdienst Military Intelligence Directorate ("Aman").
Die Heirat 1991 mit Bibi war ihre zweite Eheschließung.
In Israel ist sie sagenhaft unbeliebt, weil sie als Psychologin immer wieder grobe Affronts begeht, indem sie unflätig und arrogant auftritt.
So poltert außenpolitisch genauso plump wie ihr Mann.
Genau wie ihr Mann sieht sie sich zu viel Höherem berufen. Zudem giert sie nach Geld und Luxus. Israel ist ihr ganz offensichtlich zu klein. Gerne tätigt sie ausgiebige Shoppingtouren durch Paris, London oder New York. Gern auf Kosten des Staates und gern zur Unzeit.
So strahlte ein Israelischer Fernsehsender Bilder von ihr aus, die sie während des Libanon-Krieges 2006 beim Shoppen in London zeigten.
Diese Großmannssucht kommt zu Hause gar nicht gut an.

[…] Israels Wirtschaft schwächelt, Steuererhöhungen treffen die Bürger. Jetzt wird bekannt, dass sich Ministerpräsident Netanjahu für einen Europaflug einen Ruheraum im Flugzeug hat einbauen lassen. Kostenpunkt: 107.000 Euro. Das Volk ist empört. Mal wieder steht der Regierungschef als Verschwender da.
Wie viel ist es einem Volk wert, dass sein Ministerpräsident ausgeruht beim Begräbnis eines wichtigen internationalen Politikers auftritt? 107.000 Euro sind jedenfalls entschieden zu viel, da herrscht bei den Israelis Einigkeit. Genau so viel kostete es nämlich, ein von der israelischen Fluggesellschaft El Al gechartertes Flugzeug so umzurüsten, dass Benjamin Netanjahu und Gattin Sara während eines Fluges zur Beerdigung der ehemaligen britischen Premierministerin Thatcher einige Stunden schlafen konnten.
[…] Geradezu genüsslich erläuterten die TV-Journalisten dann, dass Israels Präsident Schimon Peres, der im kommenden Monat 90 Jahre alt wird, jüngst einen 11-Stunden-Flug nach Südkorea ohne zu klagen in der Business-Class absaß.
Den Sturm der Entrüstung schürte Netanjahus Büro anfangs noch, indem es in beleidigtem Ton eine Erklärung abgab: Israels Ministerpräsident habe ja wohl das Recht, "zwischen zwei mit Terminen vollgepackten Tagen etwas Nachtruhe zu bekommen".
Das war ein gefundenes Fressen für Netanjahus Gegner. Die fragten, ob sich das Privileg denn auch auf die Ehefrau des Regierungschefs erstrecke. Sara Netanjahu ist in Israel unbeliebt: Ihr wird vorgeworfen, einem luxuriösen Lebensstil auf Staatskosten zu frönen und sich als engste Beraterin ihres Mannes ständig - und ohne jedes Mandat - in die Angelegenheiten des Landes einzumischen.
[…] Erst im Februar hatte Israel sich über den Eiskonsum der Netanjahus erregt. Aus den Abrechnungen des Staatshaushalts ging da hervor, dass das Ehepaar für umgerechnet 2008 Euro jährlich Speiseeis - Pistazie für Bibi, Französische Vanille für seine Frau - aus einer Eisdiele nahe ihrer Residenz bezog. Auch diese Rechnung wurde vom Steuerzahler beglichen. Nachdem dies bekannt geworden war, waren die Netanjahus gezwungen, ihre wöchentlichen Nachtischlieferungen abzubestellen.

Es ist immer wieder erstaunlich wie die Israelischen Wulffs sich von Raffgier leiten lassen. Für vergleichsweise lächerliche Summen, die sie sich gern einstecken, riskieren sie Amt und Ansehen. Man sollte doch annehmen, daß Bettina Wulff oder Sara Netanyahu intelligent genug sein müßten, um ihre finanzielle Gier zumindest zu zügeln, so lange sie derartig exponiert in der Öffentlichkeit leben. Es kann sonst auch ganz schnell zu Ende sein mit den schönen Pöstchen.

Dabei ist Sara Netanyahu gewarnt. Schon während der ersten Amtszeit ihres Mannes als Ministerpräsidenten vor 20 Jahren machte sie sich extrem unbeliebt und trug so zu seiner Demission bei.

[…] Jerusalem – Ein achtseitiger Enthüllungsartikel über Ministerpräsident Netanjahus anekdoten- und skandalumwobene Ehefrau Sara im Wochenendmagazin des Massenblatts Jedioth Acharonoth veranlaßt nun auch ernsthafte Medienkommentatoren und Politiker zu der besorgten Frage, wie weit die Funktionsfähigkeit des Regierungschefs von Saras Allüren beeinflußt wird. Der Artikel, der von vier Journalisten wochenlang recherchiert wurde, enthält eine lange Liste empörender Erniedrigungen von Staats- und Hausangestellten, öffentlichen und häuslichen Wutausbrüchen, Eifersuchtsszenen gegenüber mit dem Ministerpräsidenten arbeitenden Frauen und Beispiele krasser Verschwendungssucht.
Da berichtet die 60 Jahre alte Haushälterin Rachel Jaakov, Sara habe einen Schuh nach ihr geworfen, nachdem sie die Schuhe des Ministerpräsidenten nicht zu ihrer Zufriedenheit geputzt habe und geschrien: „Der Ministerpräsident würde dich schlachten, wenn er sähe, was du angerichtet hast!“ Die Haushälterin sah das als Grund zur Kündigung. Mitarbeiter im Kanzleramt kolportierten, Sara habe sie gezwungen, zwei Flaschen geschenkten Weins vorzukosten, um sicherzustellen, daß er nicht vergiftet sei. Die Sekretärinnen des Kanzleramtes enthüllten, sie müßten nicht nur jede Presseerwähnung Saras ausschneiden und sammeln, sondern würden für Haushaltserledigungen mißbraucht. Darüber hinaus seien sie angehalten, Sara über den Zeitplan des Ministerpräsidenten detailliert auf dem laufenden zu halten.
Als Vorsitzende der Kinderhilfsorganisation „Hand in Hand“ forderte sie eine Luxussuite, in der sie sich indes kaum sehen läßt. Sie empfängt statt dessen täglich ihren Friseur, ihren Fitneßtrainer und ihren Schneider und kümmert sich – trotz Beschäftigung zweier Nannys und eines Heeres von Sicherheitsbeamten – obsessiv um ihre beiden Kinder.
Seit Benjamin Netanjahu 1993, noch als Oppositionsführer, öffentlich einen ehelichen Seitensprung gestand, macht Sara sich durch besessene Eifersucht zum Gespött der Nation. Neuestes Beispiel, laut Jedioth Acharonoth, war ein Wutausbruch, nachdem die populäre Sängerin Ofra Haza dem Ministerpräsidenten während einer TV-Talkshow ihre Hand auf den Arm gelegt hatte. Als der seine tobende Ehefrau in der Pause zu beruhigen versuchte, drohte sie, ihn wegen häuslicher Schläge anzuzeigen. […]

Inzwischen treibt sie es offenbar toller denn je.

[….]  Wieder einmal macht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der Öffentlichkeit ein breites Kreuz. Mit deutlichen Worten verteidigt er seine Frau gegen Vorwürfe früherer Angestellter. "Die Hetze gegen meine Ehefrau Sara ist ein neuer Tiefpunkt im Benehmen der Medien, die versuchen, mich zu treffen", hieß es am Montag in einer Stellungnahme Netanyahus.
Israelische Medien hatten am Sonntag ausführlich über Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter im Haushalt Netanyahu berichtet. Einer der Angestellten gab an, die First Lady habe ihre Untergebenen mit Wutausbrüchen und übertriebenen Wünschen tyrannisiert. Besonders unter Alkoholeinfluss sei ihr Verhalten unerträglich gewesen.
[….] Der ehemalige Hausmeister Meni Naftali hat bereits Klage gegen seine früheren Arbeitgeber eingereicht. Das Arbeitsgericht in Jerusalem hat sich jedoch bereit erklärt, den Prozess bis eine Woche nach den Parlamentswahlen zu verschieben.
[….] 2011 berichteten israelische Medien von ihrer Vorliebe, ihre Kleidung während Reisen mit ihrem Mann in Luxushotels chemisch reinigen zu lassen. [….]

Auch finanziell denkt Israels First Lady stets an sich.
Sechs Wochen vor den Parlamentswahlen gibt es neue Späße von ihr.

Im Mittelpunkt des neuesten Skandals im Hause Netanjahu stehen leere Flaschen – oder genauer gesagt, der Pfand für diese leeren Flaschen aus der israelischen Regierungsresidenz. Sarah Netanjahu, die als launenhafte verschriene Tyrannin und Ehefrau von Premier Benjamin Netanjahu, soll nämlich ihr Personal gezwungen haben, Pfandgut aus offiziellen Bewirtungen abzugeben. Um dann das Geld dafür wiederum in die private Tasche zu stecken.
Es habe sogar eine Extraanweisung der First Lady an die Verwaltung gegeben überwiegend kleine Flaschen zu kaufen. Diese sind zwar verhältnismäßig teuer, aber sie bringen viel Pfand ein. Angesichts der vielen Gäste in der israelischen Regierungsresidenz soll es sich dabei nicht um Beträge für die Portokasse gehandelt haben: Laut Schätzung des ehemaligen Angestellten Menni Naftali, der die Netanjahus derzeit wegen der schlechten Arbeitsbedingungen verklagt, soll das Paar so seit 2009 rund 6000 Dollar erwirtschaftet haben.

Mit Spannung wartet das Land auf einen Bericht des Obersten Rechnungsprüfers Joseph Shapira, der sich mit den Ausgaben der Netanyahus befasst. Angeblich soll der Bericht schon seit August fertig sein, Shapira habe sich mit den Anwälten des Premiers aber darauf geeinigt, das Papier erst nach der Parlamentswahl am 17. März zu veröffentlichen. Doch nun wird der öffentliche Druck zu groß.
Nach Informationen des israelischen TV-Senders Channel 2 hat es Shapiras Bericht in sich: Innerhalb von 19 Monaten soll Netanyahu 150.000 Schekel allein für Alkohol ausgegeben haben - umgerechnet mehr als 30.000 Euro. Der Lieferant des Regierungschefs sagte der Zeitung "Jedioth Aharonoth", Netanyahu lasse sich für seine Veranstaltungen mit reichlich Wein beliefern. "Sein Jahresbudget von 25.000 Schekel für Wein ist da schnell ausgeschöpft."
[….] Die Bewässerung seiner Privatresidenz schlug mit fast 20.000 Euro zu Buche.
Die Vorwürfe gegen Sara Netanyahu fügen sich in das negative Bild, das die meisten Israelis von ihr haben. Die frühere Stewardess ist äußerst unbeliebt, gilt als süchtig nach Luxus und Anerkennung. Mehrere ehemalige Angestellte haben die Politikergattin verklagt, weil sie Löhne einbehalten und Mitarbeiter beleidigt haben soll. [….]