Das ist
jetzt genau der Moment, in dem ich mir mal ein „auf die Fresse“ von ihr
wünsche.
Andererseits
ist es ja genau das was Dobrindt, Gauland und Co wollen.
Die CSU geht
der SPD mit fiesem menschenfeindlichen Kalkül auf die Nerven. Lässt sich die
Sozi-Chefin provozieren und keilt zurück, hat sie das Thema zusätzlich
aufgeheizt und fördert xenophobe Stimmung. Das hilft der CSU bei der
Bayernwahl.
Lässt
sie sich nicht provozieren und hält schön die Klappe wie heute auf der
Zugspitze, sind die Sozi-Anhänger enttäuscht und frustriert. Die demoskopische
Stimmung für die SPD sinkt noch weiter. Das hilft der CSU bei der Bayernwahl.
Eine klassische No-Win-Situation.
Aus dem
Teufelskreis käme man nur raus, wenn man eine starke, intellektuelle
SPD-Führung hätte, die selbst die Themen setzt und sich nicht die Talkingpoints
von rechtslastigen Bayern und Ossis diktieren lässt.
Aber das
klappt halt nicht, wenn man provinziell-pyknische Minderdenker wie Schulz oder
Nahles als Parteichefs einsetzt.
Und sonst
so? Was hatte Herr Dobrindt bei der alpinen Groko-Klausur zu sagen?
[….] "12.000 Euro pro Kind gibt es in zehn
Jahren an staatlicher Förderung für den Erwerb von Eigenheimimmobilien",
sagte Dobrindt im Beisein von Unionsfraktionschef Volker Kauder und SPD-Fraktionschefin
Andrea Nahles (SPD). Sobald die gesetzlichen Beschlüsse dafür stehen, soll die
milliardenschwere Förderung rückwirkend fließen. [….]
Na, DAS
hilft den Geringverdienenden natürlich richtig weiter.
Wo sind eigentlich die Mieten mit Abstand am teuersten, weil die Landesregierung am eklatantesten versagt hat? Ach ja, in München.
Wo sind eigentlich die Mieten mit Abstand am teuersten, weil die Landesregierung am eklatantesten versagt hat? Ach ja, in München.
Noch
12.000 Euro staatliche Quersubventionen für Kredithaie, raffgierige
Bauunternehmer und hoffnungslos überteuerte Handwerker.
In
Hamburg hingegen wird wie verrückt gebaut seit Olaf Scholz 2011 endlich den
CDU-Senat, der die Wohnungsbautätigkeit komplett eingestellt hatte, ablöste.
Über
10.000 Baugenehmigungen für Wohnungen werden nun wieder jedes Jahr in der Hansestadt
erteilt.
Daher
gibt es auch so einen gewaltigen Handwerkerstau. Es fehlen 400 Malergesellen,
1000 Gesellen auf dem Bau und als ich Anfang des Jahres jemand suchte um ein Drei-Quadratmeter-Bad
neu kacheln zu lassen, legte die Sekretärin eines Fliesenlegers mit einem
gezischten „das können Sie vergessen“ gleich auf.
Vor zwei
Jahren wollte ich einen Grundriss einer 60 qm – Wohnung erstellen lassen. Es
dauerte fast sechs Monate bis ich einen Architekten fand, der sich dazu
herabließ einen Azubi zu schicken.
Der
Arbeitsaufwand betrug etwa anderthalb Stunden vor Ort.
Nach
zwei Wochen bekam ich eine einseitige pdf geschickt. Die Räume waren korrekt
eingezeichnet, leider hatte man aber vergessen Fenster und Türen einzutragen. Rechnung:
900 Euro.
[….] „Eine
solche Hochphase habe ich noch nicht erlebt“
(Michael Seitz,
Sprecher Hamburger Bau- und Ausbauwirtschaft)
Private Auftraggeber
müssen wegen der Auftragsflut zunehmend länger warten, bis der Handwerker
anrückt. "Wer zum Beispiel jetzt einen Maler mit Renovierungsarbeiten
beauftragt, muss eventuell bis zu zehn Wochen warten", sagte unlängst Hans
Peter Wollseifer, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. In
Berlin sind Dachdecker, Maurer oder Gerüstbauer im Schnitt für mehr als 14
Wochen ausgebucht, Handwerker im Ausbau haben elf Wochen zu tun, ergab eine
Umfrage der örtlichen Handwerkskammer. Für Hamburg gibt es solche Zahlen nicht.
Die Kammer ermittelt sie nicht. Und da und dort wird nicht gern über lange Wartezeiten
gesprochen – aus Furcht, potenzielle Kunden zu verschrecken.
Marco Zahn, der
Obermeister der Hamburger Dachdecker-Innung, ist einer, der ganz offen über das
Thema redet. "Wenn ein Kunde anfragt, ob wir sein Dach neu eindecken
können, sage ich ihm, dass wir nicht vor August anfangen können. Vielleicht
auch erst im September", sagt er über die Auftragslage in seinem
Unternehmen. In den meisten der 95 Mitgliedsbetrieben der Innung sehe das nicht
anders aus. Bis zu 14 Wochen Vorlaufzeit zwischen Vertragsabschluss und
Baubeginn seien eher die Regel als die Ausnahme. [….]
Der
Effekt des Baubooms ist zwar zu sehen in der Stadt; so einen schnellen Wandel
habe ich noch nie beobachtet.
Allein;
er deckt den Bedarf noch lange nicht.
In
relativ normalen Stadtteilen liegen die Wohnungsmieten schon bei KALT 15 Euro
pro Quadratmeter. Es können auch 20 werden.
Und bei
Neubauten wird es noch teurer.
Das Problem
ist offensichtlich: Bauunternehmer, Architekten und alle Gewerke können fast
jeden Preis verlangen.
Bauen
wird astronomisch teuer.
Mit viel
Glück und sehr langer Wartezeit schafft man es in Hamburg ein Haus für etwa
3.500 Euro/qm zu bauen. Das sind aber immer noch 350.000 Euro bei einer
Wohnfläche, die man für eine Familie mit zwei Kindern braucht.
Dabei
ist das nur die eine Seite des Problems.
Zunächst einmal muss man ein Baugrundstück finden. Das ist aber in einer Stadt mit einer derartigen Bautätigkeit nahezu unmöglich, weil Bodenspekulanten sich längst alles gesichert haben, das in Frage kommt.
Zunächst einmal muss man ein Baugrundstück finden. Das ist aber in einer Stadt mit einer derartigen Bautätigkeit nahezu unmöglich, weil Bodenspekulanten sich längst alles gesichert haben, das in Frage kommt.
Sie
müssen aufgrund der Besitzer-freundlichen Rechtslage einfach nur da sitzen und
abwarten wie sie jeden Tag reicher werden – ohne daß der Staat irgendwie
steuerlich eingreift.
Das tut
er dafür aber bei den Krankenschwestern und Nachtwärtern.
Sollte
man dennoch ein Baugrundstück finden, kann es noch einmal so viel kosten wie
der Hausbau.
Damit wären
wir schon bei 700.000 Euro, die eine durchschnittliche Familie - Mutter Krankenschwester, Vater Lehrer, zwei
Kinder – natürlich nicht auf dem Girokonto rumliegen hat.
Es muss
ein langfristiger Kredit aufgenommen werden. Sichert man sich ab, indem man die
Zinsbindung für die volle Laufzeit festschreibt, werden insgesamt leicht noch
mal 200.000,- Zinsen fällig.
Dann
kommt man schnell in die Größenordnung von einer Million für vier Zimmer.
Eine
Million minus 12.000 Euro, die die Groko nun großzügig als Baukindergeld
bereitstellen will.
Sind
dann ja nur noch lumpige 988.000,- für ein Vierzimmer-Häuschen in einer
Großstadt.
Danke
CDU, SPD und CSU – das scheint ja die ideale Lösung zu sein für die
Geringverdiener, die in Citylagen nicht 20 Euro Kaltmiete bezahlen können, oder
gar keine Wohnung angeboten bekommen, weil sie die falsche Hautfarbe oder einen
zu eigenartig klingenden Namen haben.
Es gibt
eigentlich nur noch drei Möglichkeiten in beliebten deutschen Städten zu
wohnen:
Entweder
man ist von Natur aus sehr reich, weil man geerbt hat.
Oder man
arbeitet gar nicht, geht in Privatinsolvenz und bekommt dann so viele Kinder,
bis Jugendamt und ARGE gezwungen werden einen irgendwo unterzubringen und die
Miete dem Steuerzahler aufzubrummen.
Oder
drittens, man verzichtet auf Kinder und betreibt das berühmte Downsizing.
Ein Zimmer
muss genügen. 26 qm, Duschbad, Pantryküche im Schrank, ohne Balkon,
Gemeinschaftswaschmaschine im Keller.
Mit normaler
Erwerbsarbeit ist „Häusle baue“ nicht mehr zu erreichen. Sofern man nicht
Millionär ist, kann man nur „Häusle schaue“ – und zwar von außen.
Und
nein, der Staat ist nicht machtlos. In Österreich ist wohnen viel billiger,
weil die Mieten staatlich gedeckelt sind.
Man
könnte natürlich auch schlicht und ergreifend den sozialen Wohnungsbau
reaktivieren und den Staat als Bauherrn auftreten lassen.
Aber das
würde ja die ultrareichen internationalen Immobilienfonds, die gern mal der CDU
ein paar Millionen Spenden zukommen lassen, gar nicht gefallen.