Zehn Monate sind Corona-Vakzine verfügbar. Seit gut vier Monaten kann sich jeder in Deutschland an unzähligen Stellen unkompliziert und kostenlos seinen Pieks abholen. Priorisierungsregeln sind längst aufgehoben.
Selbstverständlich erreicht man mit solchen Angeboten keine schwäbischen Hardcore-Covidioten, die nicht an die Existenz von Viren glauben; kann rechtsradikale Aktivisten des Schlages Naidoo-Berger-Hildmann nicht einfangen und überzeugt auch nicht die Verschwörungs-affine AfD-Brut in Sachsen. Aber solche Menschen sind ohnehin für die Gesellschaft verloren; da kann man nur Wanderwitzig auf folgende Generationen hoffen.
Viel schwerer erträglich ist aber die Erkenntnis, daß auch ein stabiler Prozentsatz völlig vernünftig wirkender Menschen, die man sogar mag und schätzt, mit denen man sich regelmäßig unterhält, ebenfalls Spinner sind. Das sind keine Covidioten im Sinne von völlig wahnsinnigen Verschwörungstheoretikern, sondern Partial-Debile, die ein weitgehend normales rationales Leben führen.
Die wollen sich immer noch nicht impfen lassen und leiden wie Religioten offensichtlich an einer Inselverarmung, so daß sie einige Hirnareale gänzlich faktenfrei verdrahtet sind, obwohl sie ansonsten ganz normal intelligent sind.
Die sehen die ihnen zweifelsfrei schwarz auf weiß vor Augen gehaltenen Fakten nicht.
Welcher Impfstoff verfügt schon über derartig viele empirische Daten, wurde buchstäblich milliardenfach verwendet, wie die mRNA-Vakzine von Moderna und BionTech? Aber die Partial-Debilen blicken einen seelenruhig an, erklären, daß ihnen einfach nicht genügend Daten vorlägen und sie Myriaden medizinischen Experten nun mal nicht trauten.
Und zwar, das ist das Charakteristikum dieser Inselverarmung, nur beim Corona-Vakzin. Sie fragen nicht nach, wie denn der Grippeimpfstoff gewonnen wurde, den sie jedes Jahr bekommen. Sie wissen nicht wie der Polio-Impfstoff ihrer Kinder hergestellt wird. Wenn sie eine Lungenentzündung, Gürtelrose oder Leukämie bekommen, gehen sie ganz selbstverständlich zu den Ärzten, denen sie bei Corona nicht vertrauen und vertrauen ihnen an, die richtigen Antibiotika/Chemotherapie auszusuchen.
Die Spinner-Dunkelziffer der Bevölkerung ist je nach Spinn-Gebiet unterschiedlich relevant.
Bei einer Pandemie kann man sich keine hohe Spinner-Quote leisten, weil sie zu einer Okkupation der Krankenhäuser durch diese Seuchenfreunde führt und sich unter den Ungeimpften jene Mutanten entwickeln, die womöglich wieder für die Gesamtbevölkerung lebensgefährlich sind.
Harmloser sind die Spinner-Anteile der Bevölkerung, wenn sich ihre Inselverarmung beispielsweise auf Astrologie oder Aberglauben bezieht. Selbstverständlich ist der Glaube an Tierkreiszeichen hochgradig debil, aber es schadet dem rationalen Teil der Bevölkerung nicht, wenn die Teil-Verblödeten Horoskope lesen, Charaktereigenschaften ihrer Kinder mit Sternzeichen korrelieren, vierblättrigen Klee sammeln oder sich weigern in einen 13. Stock zu ziehen.
Dennoch plädiere ich dafür, Partial-Debile lieber nicht mit einflussreichen öffentlichen Ämtern zu betrauen. Wo eine Inselverarmung manifestiert ist, könnten Weitere lauern. Mir fehlt es an empirischen Daten, ob die Wahrscheinlichkeit für eine zweite und dritte Hirnverarmung nicht erhöht sein könnte, wenn die Erste deutlich hervortritt.
Als Beispiel möchte ich die Engel-gläubige bayerische Bischöfin Susanne Breit-Keßler nennen.
[…..] Am Samstag begeht die katholische Kirche das Schutzengelfest. Seinen Ursprung hat der Schutzengelglaube im Judentum, doch auch Buddhismus und Islam kennen Wesen, die über jene, die an sie glauben, eine schützende Hand halten. Neu im Engelskosmos sind „Engelskarten“ für die tägliche spirituelle Orientierung. (…) Auch für Papst Franziskus sind Schutzengel offenbar keine Fantasiegeschöpfe. Gott schicke jedem Menschen nach kirchlicher Tradition einen Engel, damit er ihn begleite und beschütze, sagte der Papst anlässlich des Schutzengelfests 2014. […..]
Breit-Kessler ist aufgrund ihrer außerordentlichen religiotischen Qualitäten und reduzierten intellektuellen Möglichkeiten eine alte Blog-Bekannte.
In ihren Kolumnen verbreitet die 67-Jährige Oberbayerin hanebüchenen Unsinn, der einen staunend zurück lässt. Man kann ihr aber nicht wirklich böse sein, weil sie offensichtlich nicht klug ist. Ich lasse Milde walten, weil die arme Frau es offenbar wirklich nicht besser weiß.
Religiotie befriedet die Gesellschaft, indem sie die Unterprivilegierten beruhigt, ihnen damit hilft sich mit Ungerechtigkeiten abzufinden. Je mehr Religioten, desto einfacher lassen sich rechtliche und soziale Unterschiede aufrechterhalten, Der Glaube hält die Armen dumm und still.
[….] Religiosität macht arme Menschen glücklicher.
In einer neuen Studie untersucht ein internationales Forschungsteam den Zusammenhang zwischen sozialer Klasse, psychischem Wohlbefinden und Religiosität. Das Ergebnis: Religiosität kann durch Armut verursachte psychische Belastungen abfedern oder gar wettmachen. Die Studie legt außerdem nahe, dass mit fortschreitender Säkularisierung ein niedriges Einkommen immer gravierendere Effekte auf das Wohlbefinden haben wird. […..]
Als atheistischer Sozialdemokrat und Staatsbürger möchte ich aber nicht, daß sich „die Unterschicht“ klaglos damit abfindet, wenn kontinuierlich von unten nach oben umverteilt wird. Ich plädiere für Fairness, sozialen Ausgleich und Chancen-Gleichheit.
Daher halte ich es für unproblematisch, wenn das schlichte Gemüt Breit-Keßler in TV-Zeitschriften ihren Unsinn verbreitet.
Markus Söder machte diese (mindestens) Partial-Debile aber zur Vorsitzenden des Bayerischen Ethikrates.
Diese Frau ist wie alle Bischöfe Multifunktionärin und sitzt in allerlei staatlichen Gremien.
[…..] Heute ist sie stellvertretende Vorsitzende der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, Vorsitzende des Seelsorgeausschusses der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) sowie Mitglied der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung und seit 2011 Mitglied im Präsidium der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. Darüber hinaus ist sie unter anderem Mitglied in der Jury des Deutschen Menschenrechts-Filmpreises, Vorsitzende der Evangelischen Stiftung Hospiz sowie Mitglied der Bayerischen Volksstiftung und des Bayerischen Bündnisses für Toleranz. Außerdem ist sie Vorsitzende des Dreierrates Grundrechtsschutz, der die Bayerische Staatsregierung dabei unterstützen soll, „den bestmöglichen Ausgleich zwischen effektivem Infektionsschutz und geringstmöglichen Freiheitsbeschränkungen zu finden“. […..]
Ich halte das für gefährlich.
Lasst die Frau privat spinnen, in ihrer Kirche spinnen, in privatwirtschaftlichen Publikationen spinnen.
Sie hat aber in staatliche Kommissionen nichts verloren.