So wie ich aus einer linken, humanistischen Menschenrechtsperspektive ehrlich und keineswegs ironisch dafür plädiere Rainer Maria Kardinal Woelki noch möglichst lange im Amt zu lassen, streitet auch David Bergers Penis-Phimose-Blog wacker für den Kölner Oberhirten; insistiert keineswegs den liberaleren Kräften in der römisch-katholischen Kirche nachzugeben.
[…..] Angeführt von den Sozialisten des so genannten „Synodalen Wegs“ und des „Zentralkomitees der Katholiken“ bemühen sich die Mainstream-Medien mit der gleichen Verve, mit der sie einst den von Merkel ungeliebten Bundespräsidenten Wulff aus dem Amt schrieben, nun den einflussreichsten konservativen Bischof Deutschlands zu zerstören. […..]
(PP, 05.02.2021)
Links und Rechts sprechen sich beide gleichermaßen für den Kölner Erzbischof aus – freilich aus ganz unterschiedlichen Beweggründen.
Die Dunkelkatholiken sehen in den liberaleren Kräften um den DBK-Vorsitzenden Bätzing den Hauptgrund für die Massenaustritte aus der RKK.
[Der Bischof von Limburg Georg Bätzing] und die Seinen spalten, bringen Unfrieden, sorgen so für mehr Kirchenaustritte. […..]
(PP, 05.02.2021)
Die verschwörungstheoretischen weit rechts außen stehenden AfD-Antisemiten um David Berger sehen in der Majorität der katholischen Kirchenfürsten gemeingefährliche Linksextremisten, welche die die angeblich sehr viel erzkonservativeren Otto-Normalbürger aus der Kirche jagen.
Um den durchaus konservativen Bätzing das Etikett „linksgrünversifft“ anzuhängen, muss man schon weit rechts außerhalb des demokratischen Spektrums stehen.
Sie erweisen ihrem Ideal-Bischof Woelki einen Bärendienst, indem sie eine Solidaritätskampagne für den Kinderfi**erfreund starten.
Der deutsch-amerikanische glühende Trump-Fan, studierte Theologe und PP-Wadenbeißer Michael van Laack macht seinem Katholizismus alle Ehre, indem er über dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz Hass und Häme auskübelt.
Bischof Bätzing ist für ihn ein „unerbittlicher Kämpfer gegen die Lehre der Kirche“, der nach „der Zerstörung zahlreicher kirchlicher Lehren und der weiteren Anbiederung an Merkels Politik und den sogenannten „Zeitgeist““ trachtet. noch im Weg steht.
Er habe „einen Generalverdacht über alle“ Kirchenmitglieder ausgesprochen; plane „gegen den Willen der Weltkirche eine „Wiedervereinigung“ mit der evangelischen Kirche“, habe „sich noch nie explizit gegen Abtreibung geäußert“, befürworte „linksgrünversiffte frühkindliche Sexualerziehung auch in den Kitas seines Bistums Limburg“ befürworte, mache „sich gemein (…) mit radikalen sozialistischen und atheistischen Feministinnen, die eine Frauenkirche fordern, in der endlich die Macht an das weibliche Geschlecht abzugeben sei.“
Bätzig wolle „eine Kirche, deren Gottheit intersexuell mit deutlich weiblicheren Ausprägungen ist. In der wieder Doppelklöster wie im Mittelalter eingerichtet werden, damit die Kirche ihren eigenen Nachwuchs produzieren und bei Überschuss auch abtreiben kann.“
Bätzing halte „nichts von der priesterlichen Ehelosigkeit“, dem „Primat des Papstes, dafür aber sehr viel vom Gendersternchen.“
Man spürt in jedem Satz die charakteristische katholische Nächstenliebe.
Aus satirischer Sicht ist van Laacks Text einfach grandios, weil er mit dieser seitenlangen Attacke auf den obersten Deutschen Bischof seinem Ärger über die angebliche Attacke Bätzings auf einen anderen deutschen Bischof (Woelki) Ausdruck verleiht.
Der PP-Kläffer schafft gewaltigen innerkirchlichen Unfrieden, weil Bätzing seiner Ansicht nach Unfrieden in der Kirche schafft.
Wer wie Woelki Solidaritätsadressen aus dem braunen PP-Universum erhält, braucht keine Feinde mehr.
Gern würde ich Bergers Online-Petition für sexy Rainer Maria auch unterschreiben; aber ich wurde von ihm blockiert.
Ich bin untröstlich.
Heute ist wieder ein schöner Tag für einen Atheisten.
Die Kirchenaustritte zu maximieren ist mein größter Wunsch. Die Kirchenaustritte werden durch erzkonservative Figuren wie TVE und Woelki maximiert.
Und nun fordern die dunkelkatholischen Laien, Woelki möge noch viel konservativer werden.
Etwas weniger amüsant ist es hingegen von engagierten Katholikinnen zu lesen, die im Gegensatz zu Berger PP-Redaktion nicht völlig auf den Kopf gefallen sind.
Die feministische Politologin Daniela Ordowski ist leidenschaftliche Katholikin.
[…..] taz am wochenende: Frau Ordowski, Sie sind in der katholischen Kirche. Warum?
Daniela Ordowski: Ich bin so erzogen worden, war Messdienerin, habe mich in katholischen Jugendverbänden engagiert. Kirche ist für mich Heimat, ein Ort, der mir Kraft gibt und Gemeinschaft bedeutet. Für mich heißt Glauben, dass dieser wächst, wenn man Kritik übt.
taz am wochenende: Aber mal ehrlich, gewöhnlich ist das nicht für eine 27-Jährige. Und Gemeinschaft gibt’s auch im Sportverein.
Daniela Ordowski: Das stimmt. Gemeinschaft entsteht immer dort, wo Menschen zusammenkommen, die ein ähnliches Wertesystem haben. Das kann man schon auch woanders erfahren, aber ich habe sie in der Kirche erfahren, etwa in den Jugendverbänden. Ich musste mich immer dafür rechtfertigen, dass ich in der katholischen Kirche bin. Dazu kommt, dass ich Feministin bin. Ständig werde ich damit konfrontiert, wie das zusammenpasst mit einer Institution, die Menschenrechte und die Rechte von Frauen mit Füßen tritt.
taz am wochenende: Und was hält Sie noch?
Daniela Ordowski: Im Moment ist es eine Mischung aus Wut und dem Willen, die Institution konstruktiv zu verändern. [….]
Im Gegensatz zur Taz, kann ich weder Mitleid noch Solidarität mit Ordowski empfinden.
Durch ihre Mitgliedschaft und ihre Zahlungen unterstützt sie einen homophoben, misogynen Kinderfi**erverein, der sich gegen die Menschenrechte engagiert.
Ordowski macht sich mitschuldig und sollte sofort austreten, wenn sie den Feminismus ernst nimmt.
Ich gebe ihr den gleichen Rat wie Schwester Philippa.
(…..) Schwester Philippa Rath, die nach 29 Jahren als Benediktinerin der Abtei Sankt Hildegard in Rüdesheim am Rhein, 2019 vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, ist also im Jahr 2020 aufgegangen, daß Frauen irgendwie in der RKK nicht ganz so wichtig sind wie Männer?
Was für eine Blitzmerkerin!
Ich schlage sie ob dieser Erkenntnis für das Große Verdienstkreuz
mit Stern und Schulterband in besonderer Ausführung mit Adler
handgestickt am Schulterband und Bruststern links vor.
[…..] Monika Berwanger erinnert sich bis heute an ihre Erstkommunion. "Schade, dass Du ein Mädchen bist. Ich könnte Dich so nötig zum Ministrieren brauchen", sagt der Priester nach der Feier zu ihr. " Als Mädchen kannst Du halt nur die Kirche putzen." […..]
Philippa Rath hat 30 Jahre ihres Berufslebens damit verbracht die frauenfeindlichste Organisation der Welt zu stärken.
Nun plötzlich zu entdecken, daß Frauenpriestertum in Rom nicht gern gesehen wird, ist ähnlich schlau wie der Versuch sich in einer Schlachterei vegetarisch zu ernähren.
Wenn sie ihren Feminismus ernst meint, sollte sie ganz schnell das katholische Kloster verlassen.