Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht verstehen.
Warum
werden alteingesessene Markennamen wie „Quelle“ oder „Karstadt“ ohne Not in
PRIMONDO und ARKANDOR umbenannt?
Wieso
werden nachweisliche Versager wie Thomas Middelhoff und Hartmut Mehdorn immer
wieder als Topmanager eingesetzt?
Wie kann
es angehen, daß die SPD gleich zweimal bräsige vollbärtige Pfälzer an die
Parteispitze holte?
Ich
rätsele auch immer noch, wieso das Hamburger Abendblatt einem gänzlich
irrelevanten Mann eine ganze Seite frei räumen kann. Gestern durfte der Chef
der 2%-Partei FDP in Alarmismus machen und den Untergang Deutschland
herbeireden.
Ich erkenne unser Land
nicht mehr. Wir haben in der Europolitik in den vergangenen vier Jahren für
Stabilität und Reformen geworben. Wir haben erreicht, dass 25 Staaten
Schuldenbremsen in ihre Verfassung aufgenommen haben. Wir haben erreicht, dass
der von Schröder und Fischer aufgeweichte Stabilitätspakt wieder verschärft
wird. Und jetzt macht die Große Koalition das Gegenteil von alldem. Sie machen
da weiter, wo Rot-Grün aufgehört hat. Sigmar Gabriel fordert mehr Flexibilität
beim Defizitabbau, also weniger Reformen und mehr Schulden. Dieser politische
Wechsel ist brandgefährlich. […] Rente mit 63, Mindestlohn, neue Ausgaben – wir sehen, dass die
Kanzlerin nicht gezwungen werden muss, die Politik der SPD umzusetzen. Die
Union und auch die Bundeskanzlerin haben sich leider von Ludwig Erhard und den
Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft verabschiedet. Vieles, was Deutschland
in den letzten vier Jahren erreicht hat, wird von der Großen Koalition jetzt
aufs Spiel gesetzt.
Immerhin
erinnert man sich jetzt wieder wieso die 15%-FDP von 2009 nach zwei Jahren
Generalsekretär Linder auf unter 5% abgerutscht war.
Der Mann
ist offensichtlich verrückt, wenn er die Schwarzgelbe K.O.alition als
Erfolgsgeschichte interpretiert.
Es wird Zeit, daß auch in Sachsen, dem letzten
der 16 Bundesländern, in dem die FDP mitregiert, Lindners Leute in die
außerparlamentarische Opposition geschickt werden. In Umfragen liegen die Hepatitisgelben allerdings auch klar
unter der 5%-Hürde.
Zeit
nervös zu werden.
[…]
Was müssen da jetzt auch diese Wolken
hängen über Schloss Weesenstein bei Pirna, wo Holger Zastrow, Chef der
FDP-Fraktion im sächsischen Landtag, das 9. Liberale Burgfest eröffnet. Dunkle
Wolken am Horizont und eine FDP-Fraktion, die um den Wiedereinzug in den Landtag
bangen muss - ein stimmiges Bild. […]
Zastrow weiß, dass es seiner Partei
nicht gut geht. Bei drei Prozent liegt sie gerade in den Umfragen, wäre somit
am Wahltag, dem 31. August, raus aus dem Landtag. "Ich freue mich, dass
Sie auch in diesen Zeiten zu uns kommen", begrüßt er die Gäste. […] "Hier in Sachsen ist die FDP eine
Volkspartei", sagt ein Mitarbeiter der Fraktion, "also: nicht von den
Mitgliederzahlen her. Aber was die Mischung angeht."
[…]
Die Stimmung ist gut, was nicht
selbstverständlich ist - zumindest in Berlin erinnerten Partys der FDP zuletzt
an Kindergeburtstage, zu denen nur die Kinder kommen, die von ihren Eltern dazu
gezwungen werden. Nach der verlorengegangenen Bundestagswahl zum Beispiel, oder
nach der Europawahl. Der sächsischen FDP könnte es bald ähnlich gehen. Zastrow
hat es dort im Wahlkampf mit einer dominanten CDU zu tun und ihm sitzt die AfD
im Nacken, die sowohl Protestwähler rechts der Union als auch Verfechter eines
freien Marktes anspricht. […]
Die
Sachsensumpfpartei sollte lieber gleich aufgeben.
Das
Bild, das die FDP abgibt ist einfach zu erbärmlich. Die Partei ist in der
Praxis komplett gescheitert, hat ein Image wie Fußpilz und leidet an
dramatischen Konzeptions- und Personalmangel.
Da hilft
nur noch Notschlachtung.
Es ist
absurd das liberale Parteirudiment künstlich am Leben zu erhalten. FDP-Vize
Kubicki hatte es schon 2011 richtig erkannt, als er feststellte seine Partei
habe als Marke "generell verschissen".
Selbst
die Springersche Welt, die mit Ulf Poschardt über den größten FDP-Fan der Welt verfügt,
läßt es an Empathie für den jüngsten Vorschlag der Mövenpickpartei fehlen.
Da
selbst den FDP-Präsiden beim besten Willen keine Gründe einfallen, weswegen man
ihre Partei noch wählen sollte, bringt Lindners Stellvertreterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann
die Idee ins Spiel sich einen neuen Parteinamen einfallen zu lassen.
In den sozialen
Netzwerken wird schon emsig über die Chancen einer "Aus Raider wird
Twix"-Aktion diskutiert. Allerdings kursieren dort eher Namen, die kaum in
die engere Auswahl kommen werden. Zum Beispiel DB, Die Bedeutungslosen. Oder
UFP, Unter-Fünf-Prozent-Partei.
(Die
Welt 29.06.14)
Endlich
mal eine Idee, die mich auch wieder bei der FDP aufhorchen läßt!
Wie wäre
es mit „BLH“, die bettelnden Lobby-Huren?