Vor ein paar Tagen
stolperte ich über ein YouTube-Video, in dem sich Stefan Raab über meinen Lieblingsbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst
lustig machte.
Stefan Raab sehe ich sehr
selten, aber wenn es mal der Fall ist, bin ich immer wieder schwer beeindruckt,
wie er extreme Dummheit, abstoßende Physionomie, völlige Ahnungslosigkeit und
konsequente Witz-Abstinenz miteinander verbindet.
Gegenstand eines
ausführlichen TVE-Beitrags war seine (angeblich) 15.000 Euro teure
Luxusbadewanne.
Welch ein gefundenes
Fressen für Gagschreiber.
Raab aber gestaltete den
Beitrag weniger amüsant als eine Stunde Vorlesen aus dem Telefonbuch von
Castrop-Rauxel.
Unfassbarerweise wies er
sogar daraufhin, es wären nur die Kirchenmitglieder, die Kirchensteuer
bezahlten, betroffen.
Kann man das glauben?
Nachdem nun monatelang in allen Medien ausführlich über die verschiedenen
schwarzen Kassen der Katholischen Kirche, also den Bischöflichen Stühlen, den
Vermögen der Domkapitel, den Vermögenshaushalten des Bistums, sowie den
Unterschieden zwischen kirchlichen Mitgliedbeiträgen, für die der Staat als
Inkasso-Unternehmen auftritt (vulgo „Kirchensteuer“, knapp zehn Milliarden Euro
jährlich), dem „Kirchgeld“, sowie den weiteren staatlichen Kompensationsleistungen
in Höhe von gut 500 Millionen Euro, mit
denen beispielsweise die fünfstelligen Monatsgehälter der Bischöfe bezahlt
werden, ist bei Raab und in der Pro7-Redaktion noch nichts angekommen!
Da wird immer noch ganz im
Sinne der Kirchen gelogen, sie bezahlten ihre Extravaganzen aus ihren eigenen
Mitteln, nämlich den Kirchensteuern.
Shame on you, Raab.
Kirchen möchten immer die
Öffentlichkeit glauben lassen, sie wären bettelarm und würden all ihre Mittel für
soziale Zwecke ausgeben.
Die Unehrlichkeit der
organisierten Christen könnte nicht größer sein. Während die Bistümer auf gigantischen Vermögen in Milliardenhöhe
hocken, beträgt der Anteil der Kirchenmittel an kirchlichen Schulen,
Kindergärten, Krankenhäusern und Pflegeheimen zwischen 0 und 5 %.
Daß die riesigen Summen,
auf denen die Kirchen sitzen – Frerk spricht von Vermögenswerten von insgesamt
rund 700 Milliarden Euro – immer weiter anwachsen, ist wenig verwunderlich,
wenn man sieht wie der willfährige Parteienstaat seinen Verfassungsauftrag seit
94 Jahren ignoriert und den Geldsäcken der EKD und RKK weiter jede Ausgabe
abnimmt und ihnen Steuerzahlermillionen zuschanzt.
Es gibt beispielsweise in
den öffentlichen und kommerziellen Fernsehsendern jede Woche eine ganze Reihe
kirchlicher Verkündigungssendungen.
Dazu gehören die
kirchliche Talk-Sendung „Tacheles“, die diversen wöchentlichen TV-Gottesdienstübertragungen,
oder das Wort zum Sonntag.
Wieso die verschiedenen
Sender überhaupt große Kirchenredaktionen betreiben, obwohl
die Kirchlichen Verkündigungssendungen allesamt nur homöopathische
Einschaltquoten haben, kann man nur mit dem Totalversagen der politischen
Klasse erklären.
Der kirchliche Anteil an
der Finanzierung der Kirchenwerbesendungen liegt bei exakt NULL PROZENT!
100 % wuppt der
Gebührenzahler.
Falls also Stefan Raab
gerade zuhört:
Nein, hier werden eben
nicht Kirchensteuermittel verwendet, sondern die relative Mehrheit der atheistischen Steuerzahler muß dafür ins Portemonnaie greifen.
Genaueres kann man in einem Frerk-Interview mit einer völlig abwesenden Moderatorin
(Inka Schneider?) lernen.