Mittwoch, 24. Januar 2024

Römische Bestrafung

Vatikanstadt, dieser Sehnsuchtsort für die Klemmschwestern der Welt: Frauenfrei, die Männer tragen bunte Kleider, sind zu mindestens 2/3 schwul und chronisch untervögelt. Es gibt eine über Jahrhunderte etablierte Callboyszene rund um die vatikanischen Mauern. Außerdem Prälaten, die Männer jedes erdenklichen Körperbaus offerieren und direkt in die kurialen Gemächer schicken.

(…..) Zuweilen hat man den Eindruck, der ganze Petersdom sei wie zu früheren Jahrhunderten üblich ohnehin eine einzige Callboy-Börse - ähnlich den Republikaner in den USA, deren Spitzenvertreter massiv gegen die same-sex-marriage vorgehen und gleichzeitig dermaßen viele Gay-sex-Skandale produzieren, daß man sie satt "Grand old party" nur noch "Gay old party" nennt.
"Tutti perversi?" fragt das italienische politische Wochenmagazin "Panorama" angesichts des vatikanischen Stricherrings, der im März 2010 aufflog. Chinedu Thomas Ehiem, der vatikanische Chorsänger, organisiert für die Herren in den Soutanen neben den gesanglichen auch andere orale Freuden.
Pfaffen lieben es oral. Ehiem vermittelt Callboys.


"Im Vergleich zu dem bin ich bloß normal ausgestattet, er hat einen unglaublichen Körper. Ab zehn Uhr hat er Zeit, er ist ein Freund von mir und tut, was ich ihm sage." Solche Mitschnitte aus Telefonaten, aus sehr delikaten Telefonaten, haben dem Vatikan einen deftigen Skandal um Sex und Prostitution beschert.


Angehende Priester wurden ebenfalls von dem Vatikanischen Chorsänger als Lustknaben an den höheren Klerus vermittelt:


Und Ehiem ist äußerst rührig: "Ich habe da einen aus Neapel, einen Kubaner, einen Deutschen, gerade aus Deutschland eingetroffen, zwei Schwarze, einen Fußballer, einen Tänzer der RAI", heißt es laut der Tageszeitung "Libero" in einem Mitschnitt. Einmal wird der Kuppler konkret und bietet einen Prostituierten an, "zwei Meter groß, 97 Kilogramm schwer, 33 Jahre alt." Auch Priester-Seminaristen sollen zu den jungen Männern gehört haben, die Ehiem an Balducci weiterreichte; in einem Gespräch jedenfalls kommt die Frage auf, wann denn der Jüngling "wieder im Seminar" sein müsse.

(SPON 2010)

Als Zuhälter für schwule sexuelle Dienstleistungen im Vatikan fungierte hauptsächlich Angelo Balducci; "Gentiluomini di Sua Santità" ("Ehrenmänner Seiner Heiligkeit") des Papstes und Präsident des Obersten Rates für Öffentliche Arbeiten. Die "Gentiluomini di Sua Santità" hatte Papst Paul VI. im Jahr 1968 statt des früheren Hofstaates eingesetzt. Um einer der 147 "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit" zu werden, muß man ganz besondere Verdienste gegenüber dem Heiligen Stuhl erworben haben - eine Voraussetzung, die Baldulucci offensichtlich erfüllte.
Sexuelle Dienstleistungen durch junge hübsche Männer sind im Staat der Zölibatären heiß begehrt.
Sich die Stricher selbst in einer der vielen Schwulenbars rund um den Vatikan aufzugreifen, ist erstens umständlich, zweitens zeitaufreibend, drittens indiskret und viertens mitunter auch gefährlich, wie das Schicksal des adeligen Herrn Luzi beweist. Auch Luzi, a Roman nobleman, war einer der "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit"; ein Kollege Angelo Balduccis.


[….]
Grim Face of Gay Life: A Papal Aide Is Killed […..] The Vatican yearbook notes that Mr. Sini Luzi began service as a Gentleman of His Holiness in April 1989, and today national newspapers published photographs of him, a smiling, bespectacled man, with Pope John Paul II, or standing in the Vatican clad in the black cutaway and decorations of his office.

(NYT,  John Tagliabue, Jan. 8, 1998)


Der Kammerherr des Papstes, Enrico Sini Luzi, ist 1998 in einer Vatikanwohnung bei schwulen SM-Spielchen umgekommen.
Der in den römischen Schwulenbars stadtbekannte Papst-Freund hatte sich einen Stricher aufgegabelt und wurde dann in Reizwäsche mit einem Kerzenleuchter erschlagen gefunden – der Videorekorder mit den Homopornos lief noch. (….)

(Die Kirche und der Sex, 21.11.2010)

Die moderne Zeit bringt aber drei strategische Probleme für die weltweit 400.000 Geistlichen und ihre Fürsten im Vatikan.

1.) Je mehr Schwulsein gesellschaftlich akzeptiert wird, desto weniger fühlen sich junge homosexuelle Männer, die keine Frau heiraten wollen, genötigt zwecks Vertuschung ins Priesterseminar zu gehen. Der Priesternachwuchs bleibt daher in den westlichen Demokratien zunehmend aus.

2.) Im Zeitalter des Internets und des Klugtelefons lässt sich schwuler käuflicher Sex schlechter verheimlichen. Jeder Stricher verfügt immer über die Mittel, seine Freier zu erpressen.

3.) Erhebliche Teile der westlichen Öffentlichkeit sind für die pädosexuelle Gewalt durch katholische Geistliche sensibilisiert. Messdiener oder Priesteramtskandidaten zum Sex zu nötigen, führt daher mit höherer Wahrscheinlichkeit dazu, daß die Opfer sich beschweren und Anzeige erstatten.

Zu allem Unglück für die Vergewaltiger und Kinderfi**er in den Soutanen, können sie sich weniger auf die Diskretion Bergoglios verlassen. Die beiden Vorgängerpäpste hatten sich noch kompromisslos an die Seite der Täter gestellt.

Zwar schützt Franz immer noch seine höherrangigen Kleriker, aber unterhalb des Bischofsrangs kam es 2019 sogar schon zu einem Prozess im Vatikan selbst.

[…..] Vatikan verklagt zwei Priester wegen Missbrauchs im Vatikan

Der Kirchenanwalt des Vatikantribunals hat Anklage gegen zwei Priester wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Knaben im Vatikan erhoben. […..] Die Vorfälle im Knabenseminar St. Pius X. sollen sich in den Jahren vor 2012 ereignet haben, hieß es. Die Anklage gegen Gabriele Martinelli lautet auf Missbrauch, jene gegen den damaligen Rektor Enrico Radice auf Beihilfe zum Missbrauch. Nach einschlägigen Presseberichten hatte das Vatikantribunal im November 2017 Ermittlungen eingeleitet, teilte der Pressesaal weiter mit. Diese führten nun zur Anklageerhebung.

Die gemeldeten Vorgänge fanden in einem Zeitraum statt, in dem die Rechtslage eine Klage nur dann zugelassen hätte, wenn die betroffene Person selbst sie innerhalb eines Jahres nach dem Vorfall erhebt, wie die Vatikannote ausführte. Papst Franziskus habe allerdings am vergangenen 29. Juli eine Verfügung erlassen, die diese Beschränkung aufhob.

Enrico Radice war 2002 bis 2014 Rektor der Institution gewesen. Bereits 2013 war der Vatikan dem Verdacht nachgegangen, im Knabenseminar sei es zu Missbrauch an Jungen gekommen. Damals waren keine Anhaltspunkte dafür gefunden worden. Gabriele Martinelli ist nach Angaben der Zeitung der italienischen Bischöfe, Avvenire, 28 Jahre alt und wurde 2017 für die Diözese Como zum Priester geweiht. Er sei selbst Alumne des Knabenseminars gewesen und werde beschuldigt, mehrere jüngere Zöglinge missbraucht zu haben. […]

(Vatican News, 17.09.2019)

Pater Gabriele Martinelli schien nach zwei Jahren aber davon zu kommen. Das bißchen Kindermissbrauch und Seminaristen vergewaltigen, reichte nicht zu einer Verurteilung.

[….]  Ein Gericht im Vatikan hat am Mittwoch zwei Priester von Missbrauchsvorwürfen im Priesterseminar Pius X. freigesprochen: Der 29 Jahre alte Priester Gabriele Martinelli sowie der ehemalige Rektor der Schule, der 72-jährige Pater Enrico Radice wurden beide für "nicht schuldig" befunden, auch wenn es zu sexuellen Handlungen gekommen ist.

Das Urteil ist der Abschluss eines über ein Jahr langen Prozess wegen angeblichen Missbrauchs im dem Seminar und Wohnheim in der Vatikanstadt für etwa ein Dutzend Jungen im Alter von 12 bis 18 Jahren, die bei päpstlichen Messen und anderen Liturgien im Petersdom als Ministranten dienen und das Priesteramt in Erwägung ziehen. Der Vatikan gab im Mai bekannt, dass Papst Franziskus beschlossen hat, das Priesterseminar ab September außerhalb des Vatikanstaates zu verlegen.

Bei den letzten Anhörungen am 15. und 16. Juli hatte die Staatsanwaltschaft des Vatikans die Richter aufgefordert, Martinelli zu acht Jahren Gefängnis zu verurteilen, wobei die Strafe auf vier Jahre herabgesetzt werden kann, und Radice zu vier Jahren Gefängnis zu verurteilen.

Gerichtspräsident Giuseppe Pignatone verkündete das Urteil am 6. Oktober. Das Gericht entschied, dass der Priester Martinelli nicht für Verbrechen bestraft werden kann […]

(CNA, 07.10.2021)

Roma Locuta, causa finita? Die Rechtsbeiständin des Opfers, Rechtsanwältin Laura Sgró ging 2021 in Berufung und erreichte gestern tatsächlich die Sensation. Auch wenn das Urteil weit unter den ursprünglich geforderten acht Jahren Haft zurückbleibt.

[….] «Heute hat das Berufungsgericht das Urteil erster Instanz gekippt und Gabriele Martinelli, ehemaliger Schüler des Priesterseminars Pio X, zu 2 Jahren und 6 Monaten verurteilt», erklärt der Anwalt Laura Sgrò, der das Opfer in dem Missbrauchsprozess verteidigt, der heute im Vatikan verhandelt wurde. Laut dem Urteil, das von der Ansa eingesehen wurde, hat das Berufungsgericht des Vatikans Martinelli «der Korruption von Minderjährigen schuldig» befunden.

«Für uns ist dies ein historisches Urteil», sagt Sgrò. «Nach so vielen Jahren wurden nicht nur die Tatsachen anerkannt, sondern offensichtlich auch das Leiden und die endlich erhaltene Gerechtigkeit meines Mandanten».  [….]

(Il Messagero, 23.01.2024)

Natürlich ist es lächerlich, wenn der Vatikan bei hunderttausenden Kindersexopfern nach einem Vierteljahrhundert weltweiter Schlagzeilen, nun das einzige und erste mal einen Täter selbst verurteilt. Martinelli scheint keine kuriale Protektion genossen zu haben.

[….]  Es handelt sich um die erste Verurteilung im Vatikan wegen sexueller Vergehen, berichteten italienische Medien. Der ursprüngliche Prozess, der vor vier Jahren begann, war der erste im Vatikan wegen sexuellen Missbrauchs auf vatikanischem Gebiet. Der Priester Gabriele Martinelli wurde vor Gericht gestellt, weil er eine Person, die nur als L.G. bekannt ist, über einen längeren Zeitraum von 2007 bis 2012 zu sexuellen Handlungen gezwungen haben soll, während beide am Priesterseminar St. Pius X. eingeschrieben waren.

Martinelli wurde auch der Bestechung eines Minderjährigen für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro (1.083 US-Dollar) verurteilt, die sich auf Vorfälle in den Jahren 2008-2009 bezieht. […..] Die Vorwürfe basierten unter anderem auf Aussagen eines ehemaligen polnischen Ministranten. Dieser hatte berichtet, in dem Vorseminar im Vatikan von dem Seminaristen missbraucht worden zu sein. Dieser habe auch einen weiteren Ministranten missbraucht. Dieser war 13 Jahre alt, als er erstmals missbraucht wurde. Der Pole hatte auch berichtet, dass er seinem spirituellen Pater über die Vorfälle erzählt habe. Es seien jedoch keine Maßnahmen ergriffen worden, außer, dass der Ministrant aus dem Vorseminar entfernt wurde.  [….]

(ORF, 24.01.2024)