Es regt mich wahnsinnig auf, wie viele Deutsche sich wahnsinnig über die Rundfunkgebühren aufregen.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist eine echte Stärke Deutschlands und wir sollten verdammt froh sein, daß hierzulange nicht wie in Italien, Ungarn, Russland oder Polen rechte Autokraten allein die Nachrichtensendungen bestimmen.
Donald Trump wäre ohne das unverantwortliche Verhalten der privaten Medien im Jahr 2015/2016 niemals Präsident geworden. Rassistische Lügennetzwerke wie FOX sorgen dafür, daß in den USA Republikaner die Mehrheit im „House“ erobern, stimulieren Gewalt gegen Minderheiten wie Migranten und Queere. Sie fördern antidemokratische Ressentiments und werben für den Waffenwahn, dem in den USA jedes Jahr Myriaden Menschen zum Opfer fallen.
John Malone, ultrarechter Republikaner, Trump-Fan und 10-Milliarden-schwerer Hauptaktionär an Warner Bros.Discovery, News Corporation (FOX) und Charter Communications, treibt seit 2022 als CNN-Besitzer den wichtigsten Newssender der Welt ebenfalls auf Rechtsaußen-Kurs. Linksliberale Anchors wie Don Lemon wurden von Malones neuem CNN-CEO Chris Licht gefeuert. Der Sender soll in eine rechte Lügenmaschine umfunktioniert werden.
Am 10. Mai 2023 vollzieht CNN den Kotau vor dem rassistischen Antidemokraten Donald Trump, der einen blutigen Putschversuch auf das US-Capitol anzettelte, indem der Sender exklusiv eine Trump-Wahlveranstaltung überträgt. Stundenlange kostenlose Werbezeit für den multikriminellen Doppeltimpeachten.
Das passiert, wenn man nur private Konzerne die Medien kontrollieren lässt.
Was für ein Glück, wenn man dagegen auf ARD, ZDF, Deutschlandfunk, Arte, 3Sat, Phoenix und die Dritten zählen kann!
Ich meine, die 18,36 Euro monatlich pro Haushalt sind ein sehr kleiner Preis für unabhängige und seriöse Berichterstattung.
Deutsche können Dokumentationen, Hintergrundrecherchen und Nachrichtensendungen. Andere Dinge sind dem deutschen Fernsehen genetisch unmöglich. Dazu gehören Musiksendungen oder Dramaserien. Dafür gibt es hierzulande kein Knowhow und kein Talent. Aber das macht nichts. Deutschland muss nicht alles können und kann leicht hervorragende Serien in GB, FRA und USA einkaufen. Ich halte auch die meisten Talkshows à la Lanz und Will für extrem schlecht. Das liegt aber nicht unbedingt am Format selbst, sondern an unfähig-behäbigen Redaktionen, die ohnehin immer nur dieselben Lindner/Söder-Plapperanten einladen und den hoffnungslos überforderten Moderatoren.
Aber das ist zu verschmerzen, weil der finanzielle Aufwand pro Sendeminute gering ist. Vielleicht findet sich auch irgendwann mal wieder eine Lea Rosh, ein Roger Willemsen oder eine Juliane Bartel, die hervorragende Talkshow-Moderatoren waren.
Die gewaltigen Kostentreiber sind die Sportübertragungsrechte. Weltmeisterschaften, Bundesliga, Olympische Spiele, Formel 1, Tour de Farce etc.
(…..) Wie viel Geld genau in die Taschen der FIFA floss, kann man nicht leicht ergoogeln. Gemunkelt wird, daß allein die Sub-Rechte der ARD und ZDF eine Viertelmilliarde Euro kosten. Für die Übertragungsrechte der Putin-WM 2018 zahlten die Fernsehsender bereits 218 Millionen Euro.
Die Telekom gehört immer noch zu 32% dem deutschen Staat. Da würde ich schon gern genau wissen wie viele hundert Millionen für Katarische WM-Übertragungsrechte verprasst wurden. Und auch Tom Buhrow und sonstigen halbpopulistischen Kritikern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks möchte ich ins Stammbuch schreiben, daß eine Viertelmilliarde Euro ein absurd hoher Preis sind für ein bißchen Bällchentreten-Übertragungsrechte, die 77% der Deutschen ohnehin nicht interessieren.
Da bleiben nämlich unsere Rundfunkgebühren hängen und nicht beim Gehalt einzelner Regionalintendanten. (….)
(Wie hältst Du es mit Katar? 18.11.2022)
Absolut hanebüchen, wofür Milliarden verprasst werden.
Von Sportübertragungsrechten hängen sicher nicht Demokratie und Bildung ab. Wer exzessiv Biathlon, Bällchentreten oder Deppen auf Brettern, die von einem Kunstschnee-Hügel fallen, gucken will, soll das natürlich gern tun. Aber bitte, ohne daß dafür hunderte Millionen vom „Bildungsauftrag“ der Öffentlich-Rechtlichen abgezwackt werden.
So eine Farce wie die Korruptions-Weltmeisterschaften von Katar gehören entweder ins Pay-TV oder ins mit Verdummungswerbung vollgepackte Privatfernsehen.
Kein öffentliches Geld für Funktionär-Korruptions-Meister wie Infantino oder Bach.
Annalena Baerbock sollte sich wirklich schämen, für die Maximalkorruptis von FiFa zu agitieren!
[….] Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich besorgt wegen eines möglichen TV-Blackouts bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2023 gezeigt »Das Eine ist die Fifa, an die wir hier eindringlich appellieren können, das Andere sind öffentlich-rechtliche Sender. Letztes Jahr war das Endspiel der Frauen-EM das Spiel mit der höchsten Einschaltquote im gesamten Jahr. Das lohnt sich dann auch wieder im ökonomischen Bereich«, sagte die Grünenpolitikerin am Mittwoch bei einer WM-Veranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin. Daher formulierte Baerbock einen »eindringlichen Appell, dass wir das alle auf unseren Fernsehern gucken können.« Ähnlich äußerte sich auch Präsident Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund (DFB). [….]
(SPON, 03.05.2023)
Ich formuliere den eindringlichen Appell an ARD und ZDF keinen einzigen Euro Korruptions-Subvention für die FIFA-Autokratengang zu zahlen.
Aktive Fußballspieler sollen bekanntlich häufig an längerfristigen mentalen Schäden leiden.
[…] Kopfbälle könnten bleibende Schäden verursachen: Profifußballer haben eine höheres Demenz-Risiko - sagt eine neue schwedische Studie. Wie gefährdet sind Kinder und Jugendliche?
Die Debatte ist nicht neu: Führen Kopfbälle beim Fußball zu bleibenden Schäden im Gehirn? Jetzt gibt es dazu neue Erkenntnisse einer schwedischen Studie: Verglichen mit der Normalbevölkerung haben Profifußballer ein etwa 1,5-faches höheres Risiko an Alzheimer oder an einer vergleichbaren Krankheit zu erkranken.
Von den männlichen Profi-Fußballern, die zwischen 1924 und 2019 in Schwedens höchster Liga spielten, entwickelten neun Prozent im Verlauf ihres bisherigen Lebens neurodegenerative Krankheiten und damit eineinhalb Mal so viele wie in der Vergleichsgruppe, wo es sechs Prozent waren. Das besagt die schwedische Studie, die Gesundheitsdaten von 6.000 Top-Fußballern ausgewertet hat und kürzlich vom Fachblatt Lancet Public Health veröffentlicht wurde. [….]
Die in Wahrheit eigentlich sehr niedrigen Rundfunkgebühren, die durch Baerbocks Fußball so katastrophal aufgebläht werden, sind durch diese Kosten zu einem der Lieblings-Hassobjekte der Querdenker, Covidioten, Reichsbürger und Rechtsextremen geworden.
Rundfunkgebühren sind insbesondere in Ostdeutschland zu echten Triggerworten avanciert; ähnlich verhasst wie Corona-Impfungen, Schulbildung oder Körperhygiene.
Um die Sorosphobiker, Aluhüte und Chemtrailer an der Wahlurne abzuholen, sind längst auch andere rechte Parteien wie die CDU ins das Anti-Gebührenboot der AfD gesprungen.
Annalena Baerbock sollte den gefährlichen Wahnsinn wirklich nicht noch anheizen, indem sie auch neunstelligen Ausgaben für FIFA-Funktionäre drängt.
(…..) Im Oktober 2020 veröffentlichte Infratest-Dimap die Ergebnisse eine Umfrage nach dem Medienvertrauen in Deutschland.
[….] Besonders hohe Vertrauenswerte von mehr als 80 Prozent kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk verzeichnen. Auch deutsche Tageszeitungen werden von 74 Prozent der Befragten als glaubwürdig eingeschätzt, während Boulevard- und soziale Medien deutlich als wenig glaubwürdig bewertet werden. Ähnlich sieht es bei der Berichterstattung zur Covid-19-Pandemie aus. Vier von fünf Befragten bewerten diese im öffentlich-rechtlichen Rundfunk als "gut" oder "sehr gut". Auch die Berichterstattung in den deutschen Tageszeitungen trifft bei 68 Prozent der Befragten auf Zustimmung. Als mehrheitlich schlecht wird hingegen die Pandemie-Berichterstattung in den Boulevardmedien beurteilt, nur elf Prozent der Befragten finden diese gut oder sehr gut. [….]
Ein seriöser öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss unabhängig von Quoten und Werbeeinnahmen funktionieren können. Sonst kann er seinen Informationsauftrag nicht leisten.
Alle Bürger in Deutschland sollten jeden Tag Darwin auf Knien dafür danken im Sendegebiet einer Fülle von politisch und kommerziell relativ unabhängigen regionalen und überregionalen Radio- und TV-Sendern zu leben, die ihnen nahezu kostenlose hochqualitative Informationen bieten.
Der monatliche Beitrag pro Haushalt ist mit 17,50 Euro geradezu lächerlich, wenn man bedenkt, daß mit den insgesamt acht Milliarden Euro im Jahr 22 Fernseh-, 67 Radiosender, eine Unzahl von Mediatheken und Online-Plattformen, sowie insgesamt mehr als 25.000 festen Mitarbeitern finanziert werden.
Allein zur „Rettung“ der Lufthansa ließen wir Steuerzahler mal eben neun Milliarden Euro klaglos springen, also eine Milliarde mehr als alle öffentlich-rechtlichen Sender im Jahr kosten.
Nach elf Jahren ohne Gebührenerhöhung empfahl die Politik-unabhängige Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) nun die Erhöhung um 86 Cent.
Eine sehr moderate und eher zu geringe Erhöhung, wie ich meine.
Aber wie auch Corona selbst ist die Rundfunkgebühr ein heißes Thema bei Rechtsextremen, Verschwörungstheoretikern und Aluhüten jeder Art. Die GEZ (Gebühreneinzugszentrale), die es seit 2012 gar nicht mehr gibt, ist eins der Hauptfeindbilder der Schwurbler/Impfgegner/Reptiloiden/Reichsbürger.
Also setzt sich auch die chronische Heulsusen-Partei AfD auf das Thema.
Die Gauland-Höcke-Bande, die erst durch die Öffentliche-Rechtlichen richtig groß gemacht wurde, indem die ARD- und ZDF-Talkshow extrem überproportional AfD-Themen diskutierten, versinkt nun wie ihr Idol Trump im Selbstmitleid. Sie fühlen sich nicht ausreichend gewürdigt und vermissen ihre kostenlose Werbezeit.
Also setzen sie sich populistisch an die Spitze der Gebühren-Gegner, zumal sie als Corona-Leugner ohnehin von seriösen Informationen benachteiligt werden. Bis hierhin wäre die Geschichte eine typisch traurige Episode aus dem faschistoiden AfD-Kosmos. Aber da ist noch die Sachsen-Anhaltinische CDU, die es nicht nur wie die Kollegen in Thüringen und Brandenburg mit einer extrem rechtsaußen stehenden vom Verfassungsschutz beobachteten AfD zu tun haben, sondern ebenso wie die Möhring-Fraktion in Erfurt immer mal wieder selbst braun blinkt und den Faschisten fröhlich die Hand reicht.
Den Empfehlungen der KEF müssen alle 16 Ministerpräsidenten und alle 16 Landesparlamente zustimmen.
Alle Regierungschefs haben es schon getan; es fehlt aber noch das Parlamentsvotum aus Magdeburg.
Die extrem rechts stehende Landes-CDU möchte nun ein Kemmerich 2.0-Drama inszenieren und ohne Not statt mit den Grünen und Sozi-Koalitionspartnern mit der AfD stimmen, um die Gebührenerhöhung in der ganzen BRD zu kippen. MP Haseloff gelingt es nicht seine eigenen Leute einzufangen.
[….] "Der Ministerpräsident hat das Thema und die eigene Fraktion unterschätzt", urteilt Katja Pähle, Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten. "Es gibt eine Gruppe innerhalb der CDU, die keine Berührungsängste mit der AfD hat." Die Sozialdemokraten drohen mit einem Sonderparteitag zum Fortbestand der Koalition, sollte die CDU bei ihrem Nein bleiben. [….] Da gebe es eine pyromane Landtagsfraktion, deren Vertreter aus Überzeugung oder mindestens strategischem Eigeninteresse die Nähe zur AfD suchen, selbst wenn dafür das Heiligste zu opfern ist, der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Das klingt auch deswegen zunächst plausibel, weil die CDU in Sachsen-Anhalt mit so vielen Sonderbarkeiten aufgefallen ist, dass sich ein ganzes Vorgeschichtsbuch schreiben ließe. Es gab den Fall des CDU-Kreisvorstands Robert Möritz, dessen rechtsextreme Vergangenheit in Form eines Tattoos zutage trat. Da ist der CDU-Fraktionsvize Lars-Jörn Zimmer, der in einer "Denkschrift" das "Soziale mit dem Nationalen versöhnen" wollte. Kurz nachdem in Thüringen der FDP-Mann Thomas Kemmerich mit Stimmen von CDU und AfD kurzzeitig zum Ministerpräsidenten gekürt wurde, sagte Zimmer in die Kameras des ZDF, dass er eine CDU-Minderheitsregierung mit Tolerierung der AfD generell für "absolut denkbar" halte. [….]
Wie schon bei der faschistoiden Katastrophe von Erfurt, als sich FDP und CDU mit dem Flügel-Führer Bernd Höckler zusammentaten und damit die eigene Bundespartei derartig beschädigten, daß Kramp-Karrenbauer den Bundesvorsitz und die Kanzlerkandidatur in die Tonne trat, sind die Nazi-Freunde in der Sachsen-anhaltinischen CDU nicht zur Raison zu bringen.[…..] (….)