Versucht
man als Demokrat mit demokratischen Spielregeln mit Trump umzugehen, scheitert
man unweigerlich, weil er sich allen Regeln des Anstands entzieht.
Er
befindet sich ohnehin nicht auf derselben Realitätsebene, weil er seine Realität
immer frei wählt.
Man kann
aber nicht mit einem sprechen, der grundsätzlich alle Fakten negiert.
Um mit
Trump zu kommunizieren, muss man zunächst einmal darum betteln, daß er einen
nicht in die Fake-Schublade steckt.
Es gibt
allerdings ein höchst wirksames Mittel, um Trump milde zu stimmen: Ostentatives
Arschlecken.
Er ist
extrem empfänglich für Schmeicheleien; sowie Protz, Prunk und finanzielle
Zuwendungen.
Trump
betrachtet sich selbst als so ungeheuer fabelhaft, daß er sofort gute Laune bekommt,
wenn man in dieses groteske Selbstlob einstimmt.
Saudi
Arabien verstand es. Der Trump-Besuch wurde als groteske Bejubelung inszeniert.
Nach Xis Vorbild ließ man plump Geld fließen.
Noch
besser als umschmeicheln funktioniert Bestechung.
Dazu
schiebt man einfach ein paar Millionen zum dem einzigen Menschen, der Donald
Trump etwas bedeutet außer ihm selbst: Ivanka.
Xi Jinping begriff als Präsident des Landes, welches Trump im Wahlkampf am meisten beschimpfte, als Erster wie man sich Trump gefügig macht.
Er
schob Ivanka während seines Besuchs in den USA mehrere exklusive Markenrechte
in China zu.
[….] Ivanka
Trump Marks LLC [verfügt] nach
aktuellem Stand über 16 registrierte Marken in der Volksrepublik. Mit diesen
bekäme die "First Daughter" angeblich Monopolrechte für den Verkauf
von Schmuck, Taschen und Wellness-Dienstleistungen in der weltweit zweitgrößten
Volkswirtschaft.
Nach Recherchen der
Nachrichtenagentur AP bekam die Firma an dem Tag den Zuschlag, als Ivanka Trump
am 6. April abends mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf Donald
Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida zusammensaß. [….]
Die
Einnahmen sprudeln nur so; um zwei Drittel zogen Ivankas Verkäufe in China in
den letzten 12 Monaten an. Genau wie ihr antimoralischer Vater kennt sie dabei
keinerlei Skrupel. Der Renminbi rollt.
[….]
1 Dollar Stundenlohn: Ivanka Trump soll
chinesische Arbeiter ausbeuten.
Ivanka Trump lässt
ihre Kollektion in China produzieren - offenbar unter erschreckenden
Arbeitsbedingungen. Hungerlöhne und 12-Stunden-Schichten seien an der
Tagesordnung, so eine Arbeitsrechtsorganisation. [….]
König
Salman, als Hüter der heiligsten Stätten des Islams und reichster und
mächtigster Sunnit, war wie Xi indirekt eins der Hauptangriffsziele Trumps.
“Donald
Trump calls for a total and complete shutdown of Muslims entering the United
States” tönte er im Wahlkampf undversuchte sich als Präsident
mehrfach (vergeblich) an einem Travel-Ban für Muslime.
Da
kann ein Saudischer Herrscher schon nervös werden.
Aber
Salman guckte sich bei Xi ab wie es geht.
Donald
Trump steht auf Gold, Geld und Schmeicheleien.
Glücklicherweise
verfügt das märchenhaft reiche Haus Saud über Gold-Paläste gegen die Mar A Lago
ärmlich wirkt.
Und
um den Sack zuzumachen, gab es wieder Millionen für Ivanka.
[….]
Für Ivanka Trump hat sich die erste
Auslandsreise ihres Vaters bereits jetzt gelohnt: Die Lieblingstochter von
US-Präsident Donald Trump eroberte am Wochenende zunächst die sozialen
Netzwerke der arabischen Welt. Dort entwickelte sich der Hashtag "Bint
Trump" - auf Deutsch: "Trumps Tochter" - zum Top-Suchbegriff.
Dann erhielt Ivanka
Trump von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eine
Riesenspende in Höhe von 100 Millionen Dollar. Das Geld ist für einen von ihr
mitinitiierten Fonds der Weltbank bestimmt, mit dem Unternehmerinnen gefördert
werden sollen. [….]
Trump
war sehr zufrieden. Nun bekommt Salman alles was er von den USA will. (…..)
Bei
Trumps gegenwärtiger Asien-Reise übertraf sich Xi Jinping selbst. Er
inszenierte eine gewaltige Show, um Trump zu schmeicheln und ihn zu lobpreisen.
Trump
verhält sich dann wie ein Dreijähriger im Bonbonladen. Er bekommt strahlende
Augen und ist so zufrieden, daß er China als neuen besten Freund lobt.
Wenn
nach Trumps Abreise die Kulissen abgebaut werden, stellt sich heraus, daß China
kein einziges Zugeständnis gemacht hat und die USA über den Tisch gezogen
wurden.
Trump
wurde so zum „zahmen Hündchen“, der neue Boss aber ist
China.
[…..] Donald
Trump fühlt sich in China hofiert und kriegt sich kaum ein vor Freude.
Tatsächlich aber macht Chinas Präsident Xi Jinping glasklar, wer seiner Meinung
nach künftig das Sagen hat im Weltkonzert.
[…..]
"Einige würden sagen, er ist der
König Chinas", hatte Trump vor ein paar Wochen in seinem Haussender Fox
News die Rolle Xis erklärt, um dann aber aufzuklären: "Aber man nennt ihn
Präsident." Tatsächlich ist Xi Präsident eines Landes, dem Donald Trump
noch vor einem Jahr vorgeworfen hatte, die USA "zu vergewaltigen".
Weil China den USA Jobs klaue. Außerdem ist Xi Chef der allmächtigen
Kommunistischen Partei, deren Propagandaorgane ihrerseits Trump "einen
Angeber und Egomanen" nannten, und die Trumps Wahl vor einem Jahr deshalb
bejubelten, weil es ihnen der beste Beweis dafür war, dass der Westen nun
endgültig "im Chaos" versinke. Ein Jahr ist eine lange Zeit. Von
persönlichen Grobheiten sehen beide Seiten längst ab. China und die USA, das
sind die Rivalen des neuen Jahrhunderts. Trump aber bewundert starke Männer. Xi
Jinping ist heute stärker denn je. Trump nennt Xi Jinping mittlerweile seinen
"Freund". "Ich mag ihn und ich glaube, er mag mich sehr",
sagte Trump nach ihrem letzten Treffen. […..]
Und so schlenderten
der mächtigste und der zweitmächtigste Mann der Erde am späten Mittwochnachmittag
demonstrativ lächelnd durch die Verbotene Stadt. Während draußen, vor den
Bildschirmen, ein jeder Zuschauer seine eigene Antwort darauf hatte, wer von
den beiden das wohl wäre, der mächtigste Mann der Welt. Weitgehende Einigkeit
hätte voraussichtlich bei der Frage bestanden, wer nun der Schlauere von beiden
ist. […..] Die Arbeit an der Herzensbildung ist, ebenso
wie das freundlich herablassende Umgarnen von Barbaren, eine alte
konfuzianische Tugend. Von allen Figuren, die dann auf die Bühne traten,
berichteten die mitreisenden US-Reporter, habe der Affenkönig dem
US-Präsidenten die meisten Lacher entlockt. […..] In Peking trifft der schwächste US-Präsident der letzten Jahrzehnte auf
den stärksten chinesischen Präsidenten. [….]
Die
internationalen Lücken, die Trump wegen seines rassistischen Hasses auf Obama aufreißt,
die zertrümmerten Errungenschaften seines Vorgängers werden schnell zu Ungunsten der USA von anderen Staaten gefüllt.
Trump
schadet also langfristig vor allem Amerika.
Mit
Getöse katapultierte Trump die USA aus TTP.
Aber TTP lebt weiter, nun eben ohne Amerika, das dadurch schwach und
ausgegrenzt wird.
Aber die
ihm treu ergebenen Medien und seine verblödeten Anhänger begreifen das
natürlich nicht.
Abgesehen
von dem ökonomischen Unheil, das Trump für sein Land anrichtet, beschneidet er
auch die politische Macht.
Denn bereits
ein Jahr nach seinem Wahlsieg weiß die Welt wie unzuverlässig diese erratische
Debilen-Administration ist.
Trumps
Außenminister reiste vor einem Monat nach Asien, um direkte Gespräche mit
Nordkorea einzuleiten, bekam aber sofort von dem „fucking moron“ (Tillerson
über Trump) mehrere Messer in den Rücken geworfen.
[….]
"Ich habe Rex Tillerson, unserem
wundervollen Außenminister, gesagt, dass er seine Zeit verschwendet, wenn er
versucht, mit dem kleinen Raketenmann zu verhandeln. Spare dir deine Kraft, Rex, wir werden tun,
was getan werden muss." [….]
Der
US-Oberbefehlshaber hat augenscheinlich immer noch nicht die geringste Ahnung
wie gefährlich das ist was er tut.
[….] The whispers in Washington are that “anything
necessary” includes airstrikes on North Korea, such as a strike on a missile as
it is being prepared for launch. When I asked North Korean officials what would
happen in those circumstances, they answered unambiguously: war.
Tammy Duckworth, a former military pilot who is now a Democratic senator
from Illinois, says that from what she hears, the chance is greater than 50/50
that the president will order a strike.
“I see a change in posture,” she told me. “I am extremely worried that
we’ve moved beyond ‘Let’s prevent war’ to ‘It’s acceptable to do a first
strike.’” […..] Senator Lindsey Graham, a Republican, has
said that Trump told him he’d choose a war with North Korea over allowing it to
continue on its course. [….]
Bei der
ersten Station seiner Asientour verschärfte Trump sogar seinen Ton. In Japan
verkündete er, die Zeit der Verhandlung sei vorbei, seine Geduld habe sich
erschöpft.
[….] US-Präsident
Donald Trump hat im Konflikt mit Nordkorea seine bisherige Rhetorik verteidigt.
Die Zeiten strategischer Geduld seien vorbei, sagte Trump während seiner
Asienreise in Japan. […..] Trump und
Japans Premier Shinzō Abe kündigten an, den Druck auf Nordkorea "bis zum
Maximalen" zu erhöhen. Dies sei nicht die Zeit für den Dialog mit dem
Regime von Kim Jong Un. [….]
(DIE ZEIT, 06.11.2017)
Zwei
Tage später in Südkorea plapperte der amerikanische Boris Johnson, offenbar
noch unter Xis Einfluss, genau das Gegenteil.
Nordkorea
solle verhandeln. Es sei Zeit für einen Deal.
So ist
Trump. Binnen Stunden kann das diametrale Gegenteil des eben Verkündeten
gelten. Auch wenn es um einen Atomkrieg geht, den er regelrecht herbei bettelt. Nun also:
[….]
Trump ruft Nordkorea zu Verhandlungen
auf!
Für Pjöngjang sei es
sinnvoll, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sagt der amerikanische
Präsident Donald Trump bei einem Besuch in Südkorea. [….]
(FAZ,
07.11.2017)
Offensichtlich
läßt sich Trump nach Belieben von den Großen und Reichen manipulieren;
Russland, China, Saudi Arabien können die USA einsetzten wie eine Marionette.
Worauf
sich Trump gestern festgelegt hat, ist international irrelevant.
[….] Trump
widerspricht Trump […..] In einer
Region, in der die Maßeinheit für Einfluss und Bedeutung vor allem die
Handelszahlen sind, vermittelte Trump die entscheidende Botschaft auf dem
Apec-Gipfel im vietnamesischen Da Nang: "Wir können und wollen nicht
länger den chronischen Handelsmissbrauch tolerieren," schimpfte Trump.
Amerika habe seine Handelsschranken geöffnet, andere Länder nicht; jahrelang
seien Versprechungen gebrochen worden. "Die Vereinigten Staaten werden
nicht länger die Augen verschließen vor Verstößen, Betrug oder wirtschaftlicher
Aggression."
Den Zuhörern im Saal
verschlug es die Sprache, sichtlich geschockt lauschten Minister und
Handelsvertreter der Apec-Staaten dieser feindseligen Botschaft. Der Tenor war
anschließend eindeutig: Warum beschimpft Trump alle Staaten pauschal, gibt aber
am Vortag in China den zahmen Pudel, der freudig um den chinesischen
Präsidenten scharwenzelt? […..]
Besonders frustrierend ist die Belehrung
für die elf Staaten, die das Freihandelsabkommen TPP mit den USA abschließen
wollten. Trump zerriss das Papier in einer seiner ersten Amtshandlungen. […..]
Der Kampf um die Herzen und Märkte der
asiatischen Gesellschaften - Trump will ihn offenbar nicht führen. In Peking
ließ er sich von Xi bezirzen und revanchierte sich mit Unterwerfungsgesten.
Kein kritisches Wort zu den Handelsproblemen oder den Menschenrechten, keine
klare Forderung in Sachen Nordkorea. [….]