Dank des alten Herren, für den ich die
rechtliche Betreuung übernommen habe, werde ich nebenbei zum Hausverwalter.
Vorher lief die Treppenhausreinigung seines Hauses leicht
kuddelmuddelig. Da ich jetzt für seine Finanzen geradestehen muss, kann ich
natürlich niemand für kleines Geld schwarz beschäftigen, sondern mache alles
überkorrekt mit Rechnungen und Belegen.
Wie wir schon gesehen haben, sind Deutsche sich fast immer
zu fein, um Dienstleistungen anzubieten. „Fleiß“ ist eine Konnotation, die man
beim Begriff „Deutschland“ endlich mal streichen sollte. Hilfsbereite, freundliche und flexible Hilfe bieten nur Migranten
an.
Heute war ein junger, sehr gut aussehender Eritreer im Kleid
da. Mit seinen kleinen Söhnen, die ebenfalls farbenfrohe bodenlange Kleider
trugen.
Natürlich, denn es war Sonntag, 14.00 Uhr und als gute
Christen kamen sie gerade aus dem Gottesdienst, der bekanntlich in afrikanischen
Ländern viel weniger steif und dröge abgehalten wird.
Man möge mir den positiven Rassismus verzeihen: Aber diese
knallbunten Regenbogenfarben sehen zu „schwarzer“ Haut natürlich viel besser
aus, als zu der Käseweiß/rosa-Epidermis herkömmlicher Fischköppe (daher trage
ich auch nur schwarz).
Der gute Mann betreibt eine kleine Gebäudereinigungsfirma,
arbeitet ausgesprochen gründlich und gewissenhaft. Allerdings mit einer völlig
undeutschen Einschränkung: Er guckt dabei nicht griesgrämig gequält, sondern verbreitet
ausgesprochen gute Laune, strahlt jeden freundlich an.
Natürlich sei es gar kein Problem am Sonntag zu kommen.
Sogar das konservative Burda-Magazin „Focus-TV“, dessen
online-Ableger immer vorn dabei ist, wenn Flüchtlinge kritisiert werden, lobte
in der letzten Wochenende nicht nur den Einsatz von
Altenpflegern aus Afrika, Asien und Osteuropa, sondern
bekannte klar, daß Deutschland ohne sie zusammenbreche.
[…..] Deutsche Altersheime finden keine Pfleger mehr. Hoher Arbeitsdruck,
große Verantwortung und ein Gehalt von nur 2500 Euro brutto machen den Job
unattraktiv. Weil mindestens 15.000 Fachkräfte fehlen, werben deutsche
Heimbetreiber immer mehr Altenpfleger aus dem Ausland an.
Doch wie kommen Asiaten oder Südeuropäer mit wenigen Sprachkenntnissen
bei uns zurecht, und werden sie von den Heimbewohnern akzeptiert? FOCUS TV hat
eine Gruppe Vietnamesen bei der Arbeit in einem Münchner Altenheim begleitet.
Fern der Heimat mussten sie sich an eine andere Umgebung und Kultur gewöhnen.
Das steht der 23-jährigen Benedetta aus Italien noch bevor: Sie will
Altenpflegerin in Bayern werden. Aber gelingt es ihr, in der Fremde Fuß zu
fassen? Geschafft hat es inzwischen die Kongolesin Nadine Condurachi. Seit sie
vor 20 Jahren aus Afrika flüchten musste, hat sie sich in Karlsruhe bis zur
Pflegedienstleiterin hochgearbeitet und sogar selbständig gemacht. Die FOCUS TV
Reportage über Ausländer, die unser Pflegesystem vor dem Kollaps bewahren und
über deutsche Senioren, die damit eine ganz neue Erfahrung machen. [….]
Um das klar zu stellen: wäre kein einziger
Nicht-Biodeutscher arbeitsfähig, würden sie allesamt nur enorme Kosten und
ökonomischen Schaden verursachen, wäre ich trotzdem aus grundsätzlichen
humanitären Erwägungen dafür alle aufzunehmen.
Verstärkt wird das Argument noch dadurch, daß deutsche und
europäische Politik massiv dazu beiträgt das Leben in den „Herkunftsländern“ unerträglich
zu machen. Unsere Landwirtschafts-, Export-, Subventions-, Klima-, Fischfang-,
Waffenexport- und Finanzpolitik ruiniert schließlich die afrikanischen
Nationen.
Allerdings benötigen wir meine Gutmensch-Bahnhofsklatscher-Argumente gar nicht, denn die Migranten
in Deutschland erhalten unsere Wirtschaft am Leben, generieren Nachfragen und
spülen Geld in die Steuerkassen.
Umso abartiger, verwerflicher und amoralischer, daß EU, USA
und Deutschland nach wie vor Terrorregime stärken, Waffen in Krisengebiete
exportieren und Entwicklungsländer ökonomisch drangsalieren, so daß vielen nur
noch die Flucht bleibt.
Mit einer Kanzlerin Merkel und Unions-Kräften à la von der
Leyen, AKK, Söder, Spahn, Merz, Linnemann, Klöckner regiert aber nach wie vor
das rassistisch-völkische Ressentiment, welches der aus dem Osten über
Deutschland quellenden AfD-Pest nach dem Munde redet. Eine aberwitzige Politik.
Wider die Vernunft und des Humanismus.
Nach wie vor sorgen Deutschland und Europa dafür immer neue Fluchtursachen zu schaffen.
[…..] Der
ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel wirft führenden europäischen Staaten
vor, den Bürgerkrieg in Libyen durch Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien
anzuheizen und zu verlängern. Europa mache sich "mitschuldig", dass
der Krieg kein Ende finde. So treibe Europa auch die Fluchtbewegung über das
Mittelmeer an. Die Europäische Union schaffe "die Voraussetzung dafür,
dass der Migrationsdruck größer wird", sagte Gabriel Panorama. […..] Der
SPD-Politiker hebt die Folgen dieser widersprüchlichen europäischen Politik für
die Migrationsfrage hervor. Die Aussichten, die Flüchtlingsbewegungen
einzudämmen und menschenwürdige Bedingungen für Migranten herzustellen,
bewertet Gabriel negativ: "Solange dieser Bürgerkrieg tobt, werden wir
praktisch keine Chancen haben". Hier bemängelt Gabriel eine eklatante
Widersprüchlichkeit in der europäischen Außenpolitik gegenüber der südlichen
Nachbarregion, weil die europäischen Staaten ausnahmslos die Migration über das
Mittelmeer stoppen wollten. Durch die Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien
bewirke man jedoch das Gegenteil.
[…..]