Sonntag, 11. August 2019

Wir heuchlerischen Arschlöcher


Dank des alten Herren, für den ich die rechtliche Betreuung übernommen habe, werde ich nebenbei zum Hausverwalter.
Vorher lief die Treppenhausreinigung seines Hauses leicht kuddelmuddelig. Da ich jetzt für seine Finanzen geradestehen muss, kann ich natürlich niemand für kleines Geld schwarz beschäftigen, sondern mache alles überkorrekt mit Rechnungen und Belegen.
Wie wir schon gesehen haben, sind Deutsche sich fast immer zu fein, um Dienstleistungen anzubieten. „Fleiß“ ist eine Konnotation, die man beim Begriff „Deutschland“ endlich mal streichen sollte. Hilfsbereite, freundliche und flexible Hilfe bieten nur Migranten an.
Heute war ein junger, sehr gut aussehender Eritreer im Kleid da. Mit seinen kleinen Söhnen, die ebenfalls farbenfrohe bodenlange Kleider trugen.
Natürlich, denn es war Sonntag, 14.00 Uhr und als gute Christen kamen sie gerade aus dem Gottesdienst, der bekanntlich in afrikanischen Ländern viel weniger steif und dröge abgehalten wird.
Man möge mir den positiven Rassismus verzeihen: Aber diese knallbunten Regenbogenfarben sehen zu „schwarzer“ Haut natürlich viel besser aus, als zu der Käseweiß/rosa-Epidermis herkömmlicher Fischköppe (daher trage ich auch nur schwarz).
Der gute Mann betreibt eine kleine Gebäudereinigungsfirma, arbeitet ausgesprochen gründlich und gewissenhaft. Allerdings mit einer völlig undeutschen Einschränkung: Er guckt dabei nicht griesgrämig gequält, sondern verbreitet ausgesprochen gute Laune, strahlt jeden freundlich an.
Natürlich sei es gar kein Problem am Sonntag zu kommen.

Sogar das konservative Burda-Magazin „Focus-TV“, dessen online-Ableger immer vorn dabei ist, wenn Flüchtlinge kritisiert werden, lobte in der letzten Wochenende nicht nur den Einsatz von Altenpflegern aus Afrika, Asien und Osteuropa, sondern bekannte klar, daß Deutschland ohne sie zusammenbreche.

[…..] Deutsche Altersheime finden keine Pfleger mehr. Hoher Arbeitsdruck, große Verantwortung und ein Gehalt von nur 2500 Euro brutto machen den Job unattraktiv. Weil mindestens 15.000 Fachkräfte fehlen, werben deutsche Heimbetreiber immer mehr Altenpfleger aus dem Ausland an.
Doch wie kommen Asiaten oder Südeuropäer mit wenigen Sprachkenntnissen bei uns zurecht, und werden sie von den Heimbewohnern akzeptiert? FOCUS TV hat eine Gruppe Vietnamesen bei der Arbeit in einem Münchner Altenheim begleitet. Fern der Heimat mussten sie sich an eine andere Umgebung und Kultur gewöhnen. Das steht der 23-jährigen Benedetta aus Italien noch bevor: Sie will Altenpflegerin in Bayern werden. Aber gelingt es ihr, in der Fremde Fuß zu fassen? Geschafft hat es inzwischen die Kongolesin Nadine Condurachi. Seit sie vor 20 Jahren aus Afrika flüchten musste, hat sie sich in Karlsruhe bis zur Pflegedienstleiterin hochgearbeitet und sogar selbständig gemacht. Die FOCUS TV Reportage über Ausländer, die unser Pflegesystem vor dem Kollaps bewahren und über deutsche Senioren, die damit eine ganz neue Erfahrung machen. [….]

Um das klar zu stellen: wäre kein einziger Nicht-Biodeutscher arbeitsfähig, würden sie allesamt nur enorme Kosten und ökonomischen Schaden verursachen, wäre ich trotzdem aus grundsätzlichen humanitären Erwägungen dafür alle aufzunehmen.
Verstärkt wird das Argument noch dadurch, daß deutsche und europäische Politik massiv dazu beiträgt das Leben in den „Herkunftsländern“ unerträglich zu machen. Unsere Landwirtschafts-, Export-, Subventions-, Klima-, Fischfang-, Waffenexport- und Finanzpolitik ruiniert schließlich die afrikanischen Nationen.

Allerdings benötigen wir meine Gutmensch-Bahnhofsklatscher-Argumente gar nicht, denn die Migranten in Deutschland erhalten unsere Wirtschaft am Leben, generieren Nachfragen und spülen Geld in die Steuerkassen.

Umso abartiger, verwerflicher und amoralischer, daß EU, USA und Deutschland nach wie vor Terrorregime stärken, Waffen in Krisengebiete exportieren und Entwicklungsländer ökonomisch drangsalieren, so daß vielen nur noch die Flucht bleibt.


Mit einer Kanzlerin Merkel und Unions-Kräften à la von der Leyen, AKK, Söder, Spahn, Merz, Linnemann, Klöckner regiert aber nach wie vor das rassistisch-völkische Ressentiment, welches der aus dem Osten über Deutschland quellenden AfD-Pest nach dem Munde redet. Eine aberwitzige Politik.
Wider die Vernunft und des Humanismus.

Nach wie vor sorgen Deutschland und Europa dafür immer neue Fluchtursachen zu schaffen.

[…..]  Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel wirft führenden europäischen Staaten vor, den Bürgerkrieg in Libyen durch Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien anzuheizen und zu verlängern. Europa mache sich "mitschuldig", dass der Krieg kein Ende finde. So treibe Europa auch die Fluchtbewegung über das Mittelmeer an. Die Europäische Union schaffe "die Voraussetzung dafür, dass der Migrationsdruck größer wird", sagte Gabriel Panorama. […..]  Der SPD-Politiker hebt die Folgen dieser widersprüchlichen europäischen Politik für die Migrationsfrage hervor. Die Aussichten, die Flüchtlingsbewegungen einzudämmen und menschenwürdige Bedingungen für Migranten herzustellen, bewertet Gabriel negativ: "Solange dieser Bürgerkrieg tobt, werden wir praktisch keine Chancen haben". Hier bemängelt Gabriel eine eklatante Widersprüchlichkeit in der europäischen Außenpolitik gegenüber der südlichen Nachbarregion, weil die europäischen Staaten ausnahmslos die Migration über das Mittelmeer stoppen wollten. Durch die Unterstützung gegnerischer Kriegsparteien bewirke man jedoch das Gegenteil.
[…..]