Wer
Peter Altmaier nicht mag, wird es kaum schaffen sich über ihn zu äußern ohne
auf seine Figur anzuspielen und noch ein bißchen versteckter einzuflechten, daß
der streng gläubige Katholik „ledig“ ist.
Das
sollte aber beides keine Rolle spielen und daher rufe ich auch dazu auf, ihn
nicht danach zu beurteilen.
Ich
hoffe diese Anspielung auf Böhmermanns Sendung über den
Unterscheid zwischen erlaubter Satire und verbotener Schmähung wurde
verstanden.
Jan Böhmermann
hatte sich dem Zorne Erdogans und der deutschen Justiz ausgesetzt, hilfesuchend
an Peter Altmaier gewandt und blitzte an dem 57-Jährigen Saarländer ab.
[….]
"Ich möchte gerne in einem Land
leben, in dem das Erkunden der Grenze der Satire erlaubt, gewünscht und
Gegenstand einer zivilgesellschaftlichen Debatte sein kann", schrieb
Böhmermann nach SPIEGEL-Informationen am vergangenen Sonntag mittels einer
privaten Twitter-Nachricht an den Chef des Kanzleramts. Er bitte nicht um Hilfe
in seinem Fall, sondern um "Berücksichtigung meines künstlerischen
Ansatzes und meiner Position, auch wenn er streitbar ist", so Böhmermann. [….]
Altmaier
gilt in der CDU immer noch als „junger Wilder“, weil der fromme Jurist zusammen
mit mit Ronald Pofalla, Norbert Röttgen, Eckart von Klaeden es einst wagte mir
GRÜNEN Parlamentariern zu reden.
Potzblitz,
ein echter Rebell gewissermaßen und mit dem Geburtsjahrgang 1958 noch nicht mal
im Rentenalter.
Im
Gegensatz zu seinen ehemaligen Mitstreitern – Röttgen wurde kaltgestellt, von
Klaeden und Pofalla machen mit ihren Kontakten Millionen in der Wirtschaft –
blieb Altmaier in der Politik und gehört heute sogar zum innersten Zirkel der
Macht.
Unter
seinen Posten können sich die meisten nicht so recht etwas vorstellen.
Flüchtlingskoordinator, Minister für besondere Aufgaben?
Was macht so einer den ganzen Tag?
Was macht so einer den ganzen Tag?
Ich weiß
das auch nicht so genau, aber es dürfte relativ egal sein, was an seiner Tür
steht. Sein eigentlicher extrem hoher politischer Rang liegt darin begründet
zum sagenumwobenen Merkel-Girls’ Camp
zu gehören.
Seit
Merkel das erste mal Ministerin wurde, sind fast alle CDU-Größen gefallen, aber
Beate Baumann und Eva Christiansen, die zusammen mit Merkel das Ur-Trio des Girls’ Camp bilden, sind immer noch da.
Büroleiterin
Baumann ist seit 1991 bei Merkel, Medienberaterin Christiansen seit 1998. Beide
sind absolut verschwiegen und bedingungslos loyal. Absolut nichts aus ihren
täglichen Besprechungen mit der Kanzlerin dringt nach außen.
Merkel,
die angeblich Geschwätzigkeit hasst wie die Pest, hat mit dem Austern-Trio
etwas tatsächlich recht einzigartiges im Bonner/Berliner-Politbetrieb
geschaffen.
Wer zu diesem innersten Machtzentrum Zugang
hat, wie derzeit Altmaier, verfügt über das exklusivste Herrschaftswissen, weiß
was wirklich los ist.
Insofern
ist es durchaus wichtig wie Altmaier sich verhält.
Da er
demonstrativ Böhmermann im Stich läßt, kann man daraus tatsächlich schließen,
daß Merkel vor Erdogan kriecht.
Daß
Altmaier eben kein Einwanderungsrecht anschiebt, keinen Integrationsplan
auflegt, sondern öffentlich die Bundesländer dazu auffordert ihre
Abschiebungsbemühungen zu verdoppeln, zeigt was die Kanzlerin von Flüchtlingen
hält. Nämlich nichts.
Die
Politauguren, die wie Jakob Augstein angesichts der Flüchtlingskrise Merkels
christliche Nächstenliebe als ihre wahre Triebfeder ausgemacht hatten,
unterliegen einem gewaltigen Irrtum.
Merkel
wird nicht im geringsten von Nächstenliebe beeinflusst – sonst würde sie nicht Myriaden Menschen in den Dreck Idomenis jagen,
die Krisengebiete der Welt mit Waffenlieferungen überschütten, die Bundesmarine
gegen Flüchtlinge im Mittelmeer einsetzten.
Merkel
ist kein netter Mensch. Sie ist herzlos und brutal, genau wie es ihr Verhalten gegenüber der weinenden Reem Sahwil zeigte.
Peter
Altmaier gilt in der CDU als moderat, weil er immer wieder in Talkshows sitzt
und es versteht nicht so eine abscheuliche Rhetorik wie die AfDler und CSUler
zu verwenden.
Das
ändert nichts daran, wie spießig, kleinbürgerlich, gestrig, provinziell und
überheblich auch er denkt.
[….]
Unser Ziel war und ist, die Zahl der
Flüchtlinge deutlich zu reduzieren. Das scheint zu gelingen.
[….]
Wir haben mehrere Kategorien von
Migranten. Viele haben einen Schutzstatus, würden aber gern zurückkehren. Doch
je länger der Bürgerkrieg in Syrien anhält, desto mehr Menschen werden hier
Wurzeln schlagen. Wer bei uns bleibt, muss eine Integrationsperspektive haben. Wir wollen keine Parallelgesellschaft.
[….]
Es muss einen Anreiz für diejenigen
geben, die bereit sind, die Sprache zu erlernen, sich zu integrieren und ihren
Lebensunterhalt zu verdienen. Aber lassen sie mich zu einer weiteren Gruppe
kommen [….] Da sind diejenigen, die
bloß ein besseres Leben suchen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
entscheidet derzeit über 50.000 Fälle im Monat, mehr als ein Drittel der
Anträge wird abgelehnt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Zahl der
Rückführungen deutlich zunimmt. Wir hatten im letzten Jahr 37.220 freiwillige
Rückkehrer und 22.200 Abgeschobene. Das macht insgesamt 60.000. Ein
realistischer Maßstab für 2016 wäre eine Verdoppelung dieser Zahlen. Da sind die
Länder gefordert.
[….][….]
Entscheidend ist, dass wir zur Bundestagswahl
gute Ergebnisse vorzuweisen haben werden. Solide Finanzen, gutes Wachstum, mehr
Arbeitsplätze. Und klar: auch weniger Flüchtlinge.
Ich mag
Parallelgesellschaften.
Der
Gedanke, in Deutschland müsse eine einheitliche christliche Leitkultur ohne fremde
Einflüsse herrschen, widert mich an.
Zum
Glück stirbt das rigide Familienbild der 1950er Jahre.
Der
Glaube an einen „reinrassigen arischen Volkskörper“ dürfte sich auch als
kapitaler Irrtum erwiesen haben – und dabei habe ich die Euphemismus-Regler
schon auf Maximum eingestellt.
Der
Hamburger Steindamm IST zwar eine Parallelgesellschaft, allerdings verstehe ich
nicht, wieso Parallelgesellschaften jemand stören.
In
den meisten anderen großen Städten in Westeuropa und Amerika ist es ganz
normal. In New York gibt es das berühmte „Little Italy“ oder „Chinatown“ und
sogar ein deutsches Viertel.
Also
für mich geht das völlig OK.
Es
gibt ja vielfach in Deutschland reine Schwulenviertel, hier ist es St. Georg,
das Uni-Viertel (Rotherbaum, wo nur Studenten sind), das Alternativ-Viertel, wo
die Autonomen und Ökos abhängen (Schanze
und Karolinenviertel), das Ibero-Viertel vor der Speicherstadt, wo es all die
spanischen und portugiesischen Restaurants gibt, Villenviertel in Harvestehude und dann natürlich reine Rotlichtviertel
(Reeperbahn!) etc.
Warum
soll es kein Türken- oder Italiener-Viertel geben?
Das
Eigenartige ist in Hamburg, daß St Gayorg – dazu gehört auch der Steindamm –
ausgerechnet ein Kombi-Viertel für Schwule und Muslims ist.
Die
haben alle Toleranz gelernt. Kurioserweise ist MITTEN in der schwulsten Gegend
von St Georg überhaupt der katholische Mariendom, in dem unserer neuer
Erzbischof Stefan Heße hockt.
Katholiken
gibt es da so gut wie keine – nur Moslems und Homos.
Aber
irgendwie haben die sich offensichtlich arrangiert. So gut sogar, daß die
Gegend jetzt so gut funktioniert, daß die Mieten auch so explodieren, weil
jeder dahin ziehen will.