Christofaschistische Dunkeldeutsche pflegen diese inverse Weltsicht. Alles Böse lieben sie, alles Gute fürchten sie.
Menschenleben rettenden Impfungen, Schöpfungsbewahrende Umweltschützer, Fürsorge für Menschen und Tiere in Not, soziale Gerechtigkeit oder evidenzbasierte Wissenschaft lehnen sie als Teufelszeug ab.
Dafür lieben sie Folter, Waffen, Gewalt, Mitleidslosigkeit, Krankheit und Zerstörung.
Sie hassen Philanthropen und liegen Trump zu Füßen.
O diese Zeit hat fürchterliche Zeichen:
Das Niedre schwillt, das Hohe senkt sich nieder,
Als könnte jeder nur am Platz des andern
Befriedigung verworrner Wünsche finden,
Nur dann sich glücklich fühlen, wenn nichts mehr
Zu unterscheiden wäre, wenn wir alle,
Von einem Strom vermischt dahingerissen,
Im Ozean uns unbemerkt verlören.
O laßt uns widerstehen, laßt uns tapfer,
Was uns und unser Volk erhalten kann,
Mit doppelt neuvereinter Kraft erhalten!
Laßt endlich uns den alten Zwist vergessen,
Der Große gegen Große reizt, von innen
Das Schiff durchbohrt, das gegen äußre Wellen
Geschlossen kämpfend nur sich halten kann.
(Der König in Goethes „Die natürliche Tochter“)
Sie berufen sich auf christliche Werte und ergötzen sich daran, auf geflüchtete Frauen und Kinder an den Grenzen zu schießen.
Der Ehebrecher und Vergewaltiger Trump ließ als Präsident Kleinkinder von ihren Müttern trennen, in Käfige sperren und wurde damit zum Helden der christlichen Wähler. Er erhielt 81 Prozent der Stimmen der weißen evangelikalen Wähler, 71 Prozent bei weißen Protestanten und anderen Christen sowie 60 Prozent bei weißen Katholiken.
In der verkehrten Welt der Christofaschisten wird der Massenmörder und Kriegsverbrecher Putin als Friedensengel verehrt, der gewalttätige Sadist Trump als die Inkarnation der Güte angesehen, während die Grünen bösartige Kriegstreiber sind. Die komplette Absurdität der Wahrnehmung demonstriert Trixi Storchs Ehemann Sven heute im PP-Blog:
[….] Präsident Donald Trump, bitte stoppen Sie den 3. Weltkrieg!
Noch bevor Trump offiziell ins Amt eingeführt wird und die Verhandlungen mit Wladimir Putin beginnen können, will die Biden-Administration vollendete Tatsachen schaffen. Der noch amtierende Präsident Joe Biden hat der Ukraine erlaubt, US-Marschflugkörper mit größerer Reichweite auf Russland abzufeuern. Großbritannien und Frankreich haben Kiew ähnliche Erlaubnisse erteilt. In Deutschland will die CDU unter Friedrich Merz ebenfalls die Ukraine mit deutschen Marschflugkörpern vom Typ Taurus versorgen und Selenski die Erlaubnis erteilen, diese gegen Russland einzusetzen.
[….] Donald Trump Junior, schreibt, dass der militärisch-industrielle Komplex in den USA lieber den Dritten Weltkrieg anfangen würde, als Trump die Freiheit für Friedensverhandlungen zu lassen.
Wir Bürger müssen hier klar unserer Stimme Ausdruck verleihen und für den Frieden stimmen. Wer für Merz stimmt, stimmt für den Krieg. Das sollte jeder Wähler im Hinterkopf behalten. [….]
(Sven von Storch via David Berger, 19.11.2024)
Aggressor und Verteidiger werden von den Rechtsradikalen auf so albernere Weise vertauscht, daß man sich fragt, ob AfD/GOP/BSW das tatsächlich selbst glauben, oder ob sie vom Kreml gekauft wurden.
Sollte ersteres zutreffen, haben wir ein echtes Problem, weil es zu erratischem Verhalten im Bundestag führen könnte.
Bisher gehen Medien, Ampelparteien und CDUCSU, davon aus, daß Olaf Scholz am 16.12.2024 die Vertrauensfrage stellt, dort aber nur die Stimmen von SPD und Grünen bekommt, weil die FDP mit CDU, CSU, BSW und AfD gegen den Kanzler votiert. Daraufhin setzt der Bundespräsident Neuwahlen für den 23.02.2025 an.
Tatsächlich stellt sich Olaf Scholz ausdrücklich gegen die Taurus-Lieferung an die Ukraine – meiner Ansicht nach, mit guten Gründen! Friedrich Merz hingegen fordert vehement die Lieferung dieser Matschflugkörper. Zusammen mit den nun von Biden freigegebenen 300 km weit reichenden US-Raketen des Typs „ATACMS“ würde damit tatsächlich russisches Staatsgebiet erheblich mehr als bisher bedroht und wohl auch angegriffen. Es werden mehr russische Zivilisten sterben. Damit kein Missverständnis aufkommt: Das ist allein Putins Schuld. Selbstverständlich darf und soll sich die Ukraine verteidigen.
Es ist aber auch eine reale Eskalationsgefahr. Schon jetzt sind der Iran als wichtiger Waffenlieferant und Nordkorea, sogar mit Bodentruppen, involviert. Das wiederum animiert Nordkoreas Erzfeinde Japan und Südkorea, Mittel nach Kiew zu transferieren und erbost so wiederum Peking.
Es darf einem also durchaus mulmig werden. Wenn man dazu auch noch enorme Sympathien für Putin hegt und ihn als armes Opfer betrachtet, das sich gegen die böse Nato verteidigt, wie es BSW und AfD tun, kann man mit der inversen braunen Weltsicht zu dem Schluß kommen, besser für Scholz zu stimmen, um Merz erst einmal zu verhindern.
[…..] Der AfD-Abgeordnete Jürgen Pohl will einem Bericht zufolge bei der geplanten Vertrauensfrage im Bundestag Mitte Dezember für Kanzler Olaf Scholz (SPD) stimmen. „Klar und offiziell möchte ich mitteilen, dass ich Herrn Merz unter keinen Umständen in verantwortungsvoller Position sehen möchte. (…) Ich muss und ich werde somit in der Vertrauensabstimmung für oder gegen Scholz, für Scholz, als das kleinere Übel stimmen“, zitierte das Nachrichtenmagazin „Politico“ aus einer ihm vorliegenden internen Telegram-Nachricht Pohls. Der habe dem Magazin seine Entscheidung bestätigt, hieß es weiter. [….] Ob sich Pohl weitere AfD-Abgeordnete anschließen, ist laut „Politico“ ungewiss. Die Parteispitze jedenfalls ist dagegen. [….] Dennoch geistert durchs politische Berlin seit dem Bruch der Ampel-Koalition Anfang des Monats die Hypothese, dass die AfD bei der Vertrauensfrage am 16. Dezember jene Stimmen ersetzen könnten, die der rot-grünen Minderheitsregierung seit dem Ausscheiden der Liberalen aus der Ampel fehlen. [….]
Nicht nur die Vorliebe für Putin könnte die AfD und weitere Oppositionsparteien animieren, für den Bundeskanzler zu stimmen.
Ein zweiter Grund wären erhebliche Organisationsprobleme bei AfD, BSW und auch der Linken, wenn schon im Februar 2025 gewählt würde. Möglicherweise würden sie sich um viele Sitze bringen, wenn sie die Landeslisten nicht fristgerecht und demokratisch aufstellen können.
Als dritter Beweggrund käme noch die Trumpsche Lust am Chaos hinzu.
[….] Zusammen mit den Grünen käme der Kanzler, sollten beide Fraktionen geschlossen wählen, also auf 324 Stimmen. Bis zur Mehrheit fehlten 43 Stimmen. Die AfD verfügt über 76 Stimmen. Theoretisch wäre es also möglich, den Plan der übrigen Fraktionen zu torpedieren. [….] Zwar will die AfD keinen Kanzler Scholz. Aber wie seinerzeit im September bei der Wahl eines Landtagspräsidenten in Thüringen würde die Partei Chaos ins politische System bringen. Eine These lautet, dass Neuwahlen nur möglich wären, wenn sich Unionschef Friedrich Merz im Zuge eines konstruktiven Misstrauensvotums mit Stimmen von AfD und gegebenenfalls BSW wählen ließe. Konkret hieße das: AfD, CDU und gegebenenfalls weitere Abgeordnete wählen Merz mit einer Mehrheit zum Kanzler. Im nächsten Schritt könnte diese Mehrheit Merz absichtlich das Misstrauen aussprechen, um wiederum Neuwahlen zu ermöglichen. Die AfD, so heißt es in den komplexen Gedankenspielen, könnte so die Brandmauer der Union zum Einsturz bringen. [….]
Viertens gäbe es für FDP-Abgeordnete aus dem Wissing-Flügel gute Gründe für Scholz zu stimmen, da sie mit höchster Wahrscheinlichkeit bei Neuwahlen ihre Jobs und Diäten verlieren.
Zweifelsohne würde eine mit Linken, FDP-, AfD- oder BSW-Stimmen unfreiwillig gewonnene Vertrauensfrage, SPD, Grüne und CDU in enorme Schwierigkeiten bringen.
Der Vergleich mit Thomas Kemmerich am 05.03.2020 hinkt, denn der FDP-Mann war mit seiner 5%-Partei damals einfacher Abgeordneter, der nur durch die AfD zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Das war der Tabubruch.
Olaf Scholz hingegen ist gewählter Bundeskanzler. Er erhielt am 8. Dezember 2021 mit 395 Stimmen eine klare Kanzlermehrheit von 707 Stimmen jenseits der AfD. Er würde auch ohne die AfD Bundeskanzler bleiben und sein Amt erst verlieren, wenn die AfD ihre 76 Mandate nutzt, um Merz zum Kanzler zu wählen.
Nach den Erfahrungen der Weimarer Republik, sind Kanzlerstürze und vorzeitige Neuwahlen mit erheblichen Hürden verbunden. Es geht nur mit einem konstruktiven Misstrauensvotum, wofür CDU, CSU und FDP keine Mehrheit haben, weil die Grünen nach der Lindnerischen Lügenkaskade niemals mit den Gelben stimmen.
Die einzig andere Variante wäre ein verlorene Vertrauensfrage. Die von den Nazis so verhassten „Altparteien“ stecken in einer enormen Zwickmühle, wie auch der Rechtsradikale Hetzblogger David Berger begeistert ventiliert.
Für Trump und Putin zu schwärmen, während man die Grünen als „kriegsgeil“ brandmarkt, zeigt seinen ganzen Wahnsinn. Aber eben dieser Wahnsinn macht es womöglich für die BSWAfD so attraktiv am 16.12.2024 im Bundestag Chaos auszulösen.