Die Durchlässigkeit der
Gesellschaft ist nicht homogen.
Einige flutschen förmlich
auf Topppositionen.
Dazu benötigt man in
Deutschland weniger eine entsprechende Ausbildung, sondern das richtige
Elternhaus, den entsprechenden Habitus, die passenden Umgangsformen.
Andere Länder, Amerika zum
Beispiel, sind verglichen zu Deutschland echte MERITOKRATIEN. Da wird derjenige etwas, der etwas geleistet hat.
Ein Einwandererkind, ein
Punk, ein Schwarzer, Grüner oder Gelber kann durchaus einen Spitzenjob in einer
Kanzlei, in der Regierung oder einem Krankenhaus bekommen, wenn er die
entsprechenden Unis mit Bestnoten absolviert hat. Die Clintons zum Beispiel kommen aus ganz kleinen, schäbigen Verhältnissen.
In Deutschland blickt die
Elite hingegen verächtlich auf das „akademische Proletariat.“
Das Kind der Putzfrau kann
also haargenau die gleiche Ausbildung wie das Gör des Vorstandsvorsitzenden an
einer Universität gemacht haben; es wird aber dennoch viel schlechtere Chancen
haben.
Der Stallgeruch zählt…
Man stößt an die
sogenannte „gläserne Decke“, die trotz bester Qualifikation für einige Menschen
nicht zu durchbrechen ist.
Hildegard Hamm-Brücher
beispielsweise ist mit Sicherheit eine der begabtesten Nachkriegspolitikerinnen
in Deutschland. Sie hat 50 Jahre Parteipolitik betrieben und saß über Dekaden
in Parlamenten.
Ihre höchste Karrierestufe
war „Staatsekretärin“. Bis zur Ministerin konnte sie es nie bringen, weil ihr
entweder Penis oder das richtige Parteibuch fehlten.
Ein Witz, wenn man
bedenkt, daß inzwischen Flitzpiepen wie Niebel, Fipsi oder Kristina Schröder
mal eben so ein Ministeramt bekommen.
Oder Manfred Bruns, geb
1934, Bundesanwalt am Bundesgerichtshof, der sich in den 1980ern als schwul
outete und sich dann aber sowas von abschminken konnte in der Politik weiter
aufzusteigen.
Mit dem richtigen
Stallgeruch und genügend vielen Nullen am Kontostand geht alles viel einfacher.
Adel, Geld,
Politikerfamilie ist ideal.
Ursula von der Leyen,
steinreich, Vater lange Jahre eine große Nummer in der CDU und
Ministerpräsident. Monika Hohlmeiner, Millionenerbin und FJ Strauß-Tochter.
Karl-Theodor von und zu Guttenberg, einer der hundert reichsten Deutschen, gleichnamiger
Großvater war von 1967 bis 1969 parlamentarischer Staatssekretär im
Bundeskanzleramt. Thomas de Maizière, hugenottischer Landadel. Sein CDU-Cousin
Lothar war letzter DDR-Ministerpräsident und sein Vater Ulrich de Maizière Generalinspekteur
der Bundeswehr.
So rutscht man rauf auf
Ministerämter.
Besonders praktisch ist
es, wenn an weiteren entscheidenden Schaltstellen der Macht Familienmitglieder
hocken.
So wurde KTG noch von einer Welle der öffentlichen Sympathie im Amt gehalten, als er längst als notorischer
Lügner und Betrüger entlarvt war.
Möglich machte es die
größte und mächtigste Zeitung Europas, die BILD, die ihm täglich
Jubeltitelbilder und Durchhalteparolen widmete
Nebenbei bemerkt; der
BILD-„Chef vom Dienst“ heißt Karl
Ludwig Johann Nepomuk Gotthelf Hubertus Maximilian von und zu Guttenberg
und ist ein Onkel des Ex-Verteidigungsministers.
Diese Inkarnation des
Goldener-Löffel-im-Hintern beklagt sich heute darüber wie schlecht ihn die Presse
behandele!
Ausgerechnet der Typ, der ganz ohne eigene Leistung und ohne politisches Tun durch pure Lobhudelei der Presse bis zum nächsten Bundeskanzler raufgeschrieben wurde, meint er hätte doch etwas mehr Wohlwollen verdient!
Ausgerechnet der Typ, der ganz ohne eigene Leistung und ohne politisches Tun durch pure Lobhudelei der Presse bis zum nächsten Bundeskanzler raufgeschrieben wurde, meint er hätte doch etwas mehr Wohlwollen verdient!
Willkommen in Schilda.
Guttenberg kündigt Boykott deutscher Medien an
[…] Wie lange wird dieser Boykott halten? Karl-Theodor zu Guttenberg hat der Schweizer Wochenzeitung "Der Sonntag" zwar ein Interview gegeben, doch deutsche Medien will er künftig meiden.[….] Ein Comeback schloss der 41-jährige [….] nicht wirklich aus.
Oooch, Gutti gibt sich die
Ehre offen zu lassen, ob er wieder in die Regierung gehen möchte, läßt uns zappeln und darben.
Offenbar soll der Urnenpöbel
so lange unter Entzug leiden, bis ihn alle auf Knien anflehen zurück nach
Berlin zu kommen.
Deutschland ohne
Guttenberg - das zu ertragen wirft mich in tiefste Trauer.