Julia Klöckner, die Bundesministerin für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz steckt so tief im Mastdarm der Agrarlobby,
daß man ihr Ministerium umbenennen müsste in „Ministerium für Fehlernährung,
Verbraucherschädigung und Bauernlobby“.
Offenbar verfügt sich auch darüber hinaus über eine große
Portion Sadismus. Anders ist ihr unermüdlicher Einsatz für die Tierquälerei
nicht zu erklären: Kükenschreddern, Ferkelkastration ohne Betäubung, Schweine
im Kastenstand – all diese epochalen Großperversionen gibt es Dank Frau Klöckner
noch.
In ihrem Bemühen der Gesundheit der Deutschen zu schaden,
blockiert sie natürlich auch die seit Jahren geforderte Lebensmittelampel., die
dafür sorgen könnte, daß wenigstens die sehr interessierten Konsumenten auch
erfahren was sie da eigentlich essen.
[…..] Julia Klöckner blockiert Lebensmittel-Ampel
[…..] In der Diskussion um eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf
Lebensmitteln hat die Verbraucherorganisation foodwatch Julia Klöckner
verbraucherpolitisches Versagen vorgeworfen. […..] „Frau Klöckner betreibt Verbraucherschutz-Verhinderungspolitik. Nestlé
will freiwillig die Nutri-Score-Ampel auf seine Produkte drucken – darf das in
Deutschland aber nicht, solange Julia Klöckner nicht die rechtliche Grundlage
dafür schafft. Es ist einfach unfassbar, dass Frau Klöckner Unternehmen Steine
in den Weg legt, wenn diese verbraucherfreundlich handeln wollen“, erklärte
Luise Molling von foodwatch. „Der Nutri-Score ist nachweislich ein
verbraucherfreundliches und von unabhängigen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern entwickeltes Modell. Während etwa in Frankreich
Verbraucherinnen und Verbraucher im Supermarkt längst die Lebensmittelampel auf
vielen Produkten finden, müssen in Deutschland selbst Unternehmen, die
freiwillig vorangehen wollen, rechtliche Schwierigkeiten fürchten.“ [….]
Die Schande des Kabinetts ist eigentlich nur noch mit
satirischen Mitteln zu beschreiben.
(…..) Da ist die Agrarindustrie
der Monokulturen und des maximalen Pestizideinsatzes wieder in Ordnung. Schluss
mit diesem Unsinn, daß Verbraucher über Inhalte und Nährstoffe ihres Essens
informiert werden könnten.
Lebensmittelampeln? Nicht mit
Klöckner.
Tierwohl ist für Klöckner ein
Fremdwort.
[….] In Zukunft habe ein 110 Kg schweres Schwein gerade mal 0,90 m²
Platz statt 0,75 m², kritisierte Künast. Klöckners Tierwohllabel schaffe
kein Tierwohl, sondern sei "ein Absatzprogramm für einige
Fleischerzeuger", so Künast. Da das Label freiwillig sei, würden
die meisten Schweine "auch weiterhin arme Schweine bleiben."
[….]
(Tagesspiegel, 08.02.19)(….)
Heute schießt die Agrarlobbyministerin allerdings den Vogel
ab, indem sie nach den Tönnies- und Wiesenhof-Megaskandalen
ungeniert mal wieder einen Showgipfel mit den Verursachern der Krise abhält.
[….] Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) trifft sich heute
mit Branchenvertretern zu einem "Fleischgipfel". Neben
Arbeitnehmervertretern nehmen Vertreter der Land- und Ernährungswirtschaft, der
Schlachtereien, des Lebensmittelhandels und der Verbraucher an dem Treffen bei
Klöckner teil. [….] Das Treffen sorgt
bereits im Vorfeld für harsche Kritik: Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die
Grünen sprachen von einer bloßen "Show-Veranstaltung". Anja Piel aus
dem DGB-Vorstand monierte, dass erst "auf Nachhaken" und "in
letzter Minute" Vertreter der Beschäftigten eingeladen worden seien:
Offenbar solle eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen der
Beschäftigten der Fleischbranche nicht im Vordergrund stehen, sagte Piel der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ").
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter forderte ein "grundlegendes
Umsteuern in der gesamten Kette". Hofreiter warf Klöckner vor, sie lade zu
einem "bloßen Show-Event" ein. Von überparteilichen,
gesamtgesellschaftlichen Lösungen sei die Ministerin "meilenweit"
entfernt, sie habe den Ernst der Lage "nicht begriffen". […..]
Bei der gegenwärtigen Aufregung um den Schlacht-Corona-Sumpf
so zu tun, als erfordere es nun einen Gipfel, um zu besprechen was beim CDU-Großspender Tönnies schief lief, ist
an Dreistigkeit kaum zu überbieten.
Das fällt in die Kategorie „Wählerveraschung mit Auslachen
und Vogel zeigen“.
Wir brauchen ganz sicher keine weiteren Informationen, keine
Gespräche, keine Gipfel, keine Pressetermine mehr.
Seit Jahrzehnten werden die Fleischskandale dieser Republik
öffentlich diskutiert, in großen Artikelserien angeprangert und mit drastischen
Filmaufnahmen in den großen Magazinsendungen der Bundesrepublik ausgebreitet.
Wir wissen was bei den Großmästern vor sich geht und kennen
sie Kehrseite des massenhaften Billigfleisches.
Das grandiose NDR-Medienmagazin ZAPP hat machte sich diese
Woche die Mühe die ausführlichen TV- und Zeitungsreportagen über die
Fleischmafia nur der letzten zehn Jahre zusammenzustellen.
[….] Werkverträge, miese Hygiene, enge Unterkünfte - lange vor Corona und
Tönnies haben Journalisten über unhaltbare Zustände in der Fleischbranche
berichtet. Konsequenzen: Fehlanzeige. […..]
In all diesen zehn Jahren hielt der Deutschen liebsten
Parteien, die CDU und CSU, die jetzt wieder ob der Begeisterung des Urnenpöbels
mit gewaltigem Abstand stärkste Partei sind,
in Form ihrer Landwirtschaftsminister
Horst Seehofer 2005-2008,
Ilse Aigner 2008-2013,
Hans-Peter Friedrich 2013-2014,
Christian Schmidt 2014-2018 und
Julia Klöckner ab
2018
schützende Hand über die Tönniesse dieser Republik.
Ein Blick auf die Umfragen zeigt es deutlich:
Die Werte der CDU gehen durch die Decke; der Urnenpöbel findet die Union offenbar ganz großartig und will keine Sozialpolitik.
Die Werte der CDU gehen durch die Decke; der Urnenpöbel findet die Union offenbar ganz großartig und will keine Sozialpolitik.
Seit zehn Jahren wird kontinuierlich über diese
Massentierquälerei und Menschenquälerei berichtet. Seit den Tagen der bei der
Agrarlobby so verhassten Renate Künast (Grüne Bundesminister für
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft von 2001-2005) werden alle
Wünsche der Fleischmäster erfüllt.