Üblicherweise
richten Christen Schaden an, indem sie sich am Staat bereichern oder auch ganz
direkt Menschen misshandeln.
Seit dem
Krieg wurden in Deutschland Hunderttausende Kinder in Christlichen Heimen
gequält und man wird nie ausrechnen können wie viele Menschen durch den
Einfluss der Kirchen unglücklich gemacht wurden, indem ihnen zum Beispiel
schreckliche Schuldgefühle für Masturbation oder gleichgeschlechtliche Liebe
aufoktroyiert wurden.
Wenn
Christen sich öffentlich äußern – uns sie sitzen ja in jeder Talkshow – schwanke
ich zwischen Ärger und Mitleid.
Gelegentlich
kommt es aber auch vor, daß überzeugte Christen sich einfach nur nach Strich
und Faden selbst lächerlich machen, so daß man sie guten Gewissens nach Herzenslust
auslachen kann.
Ein
schönes Beispiel für völlig schambefreite Clownchristen der harmlosen Art sind
die Tänzer und Sänger des inzwischen berühmten
„Jesus-Tanzes“ von Thomas Klein aus dem Bibel.TV-Studio.
Klein,
der unter dem Motto „mit Kindern Jesus
feiern und anbeten“ von Radolfzell (Bodensee) aus einen
schwunghaften Handel mit seinen debil-entrückten Infantilitäten betreibt,
bietet inzwischen 38 dieser
Ohrenbluten-verursachenden Gaga-Lieder zum kostenpflichtigen
Download an.
Man kann
dem Mann aber nicht wirklich böse sein, da er so offensichtlich nicht alle
Nadeln an der Tanne hat und zudem auch noch unfreiwillig so lustig ist.
Etwas
ähnlich Bizarres lernte ich vorletzte Woche ausgerechnet via RTL-II bei der Doku „Der Jugendknast“ kennen.
In
typischer RTL-II-Manier werden hier ein knappes Dutzend Straftäter aus der Justizvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf vorgestellt.
Der
125-Millionen-Euro-Bau auf dem insgesamt etwa 30 ha großen Gelände am Rande
Wuppertals bietet Platz für 510 Einzelzellen.
In dem erst fünf Jahre alten Knast werden Intensivstraftäter unter 24
Jahren untergebracht. Wenn man der RTL-II-Doku Glauben schenken will, erfüllen
die Kriminellen jedes Klischee: Alle kommen aus völlig zerrütteten Familienverhältnissen,
konsumieren exzessiv Drogen, haben so gut wie keine Hemmschwelle bei der
Anwendung von Gewalt und sind zudem zu keiner Einsicht fähig.
Fast
alle werden nach der Entlassung wieder straffällig.
Für mein
Gefühl – und das sage ich jetzt rein subjektiv und nicht durch Fakten
untermauert – haben sie auch gar keine andere Wahl, weil sie durchweg kaum
Ausbildung und Schulabschlüsse vorweisen können und man ihnen ihre kriminelle
Vergangenheit buchstäblich ansieht.
Wie
sollten solche Teenager auch auf „legale Beine“ kommen, wenn sie gerade durch
den Knast noch stärker an ein Umfeld aus 100% Kriminellen gewöhnt sind und
zudem mit legalen Jobs nur einen Bruchteil dessen verdienen könnten, was sie
sich zuvor durch Kriminalität „erwirtschaften“ konnten?
Wenig
erfreulich auch, daß diese Jungs einer bekannten Volksregel entsprechend
offenbar beim Geschlechtsverkehr einen solchen Eifer an den Tag legen, daß
viele von ihnen mit 18 Jahren schon mehrfache Väter sind.
Ich bin
hin- und hergerissen, da das „wegschließen/wegsperren“-Konzept so
offensichtlich scheitert und nur noch mehr Kriminalität verursacht.
Kann man
solche Jugendlichen eigentlich überhaupt für ihre Taten verantwortlich machen?
Würde nicht jeder unter den erbärmlichen Umständen, in denen sie aufwuchsen –
gewalttätige Eltern, Verwahrlosung, harte Drogen, keine Vorbilder, kriminelle
Verwandte – genauso abrutschen?
Was
bringt es diese armen Typen mit mehrjährigen Haftstrafen endgültig in die
Kriminalität zu drängen?
Andererseits
bin ich über die emotionslosen Schilderungen ihrer aberwitzig brutalen
Gewalttaten ausreichend entsetzt, um einzusehen, daß man solche Schläger auch
nicht nicht wegsperren kann.
Die
beiden gesetzlichen Aufgaben die eine JVA hat, scheinen sich zu widersprechen:
§ 2 JStVollzG
Vollzugsziel, Aufgaben
(1) Der Vollzug der
Jugendstrafe dient dem Ziel, die Gefangenen zu befähigen, künftig in sozialer
Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen.
(2) Der Schutz der
Allgemeinheit vor weiteren Straftaten ist bei der Gestaltung des Vollzuges zu
gewährleisten.
Was also
tun mit diesen Kindern, die längst in den Brunnen gefallen sind?
Hier nun
setzt man in NRW offensichtlich auf Jesus.
Um die
kriminellen Teens von den zersetzend öden 23 Stunden pro Tag in Einzelhaft
etwas abzulenken, dürfen sie Mitglieder der „christlichen Gefährdetenhilfe“ zu
Keksen und Gesang treffen.
Mauern sind kein
Hindernis - besuchen Sie Menschen im
Gefängnis
Ein wichtiger Zweig
der Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG sind die regelmäßigen Besuche im Gefängnis: die
Kontaktgruppen. Ziel unserer Besuche ist, es respektvoll und freundlich Gottes
Liebe an die Inhaftierten weiterzugeben.
In Einzelgesprächen
baut der Mitarbeiter eine Beziehung zu dem Gefangenen auf und kann neben Themen
über "Gott und die Welt" auch seelsorgerliche Fragen mit dem
Gefangenen besprechen.
Und
wieder bin ich hin- und hergerissen. Ganz ohne Sarkasmus; ich bewundere diese
Christen für ihr Engagement. Ich selbst wäre zu feige und zu desillusioniert,
um mich in die Höhle des Löwen unter die schweren Jungs zu mischen – obwohl ich
weiß, daß gerade sie dringend einen anderen Input brauchen.
Andererseits
ist es so unfassbar lächerlich mit der Kirchentagsklampfe in ein Gefängnis zu
gehen und völlig abgebrühten Typen Thomas-Klein-artige Jesus-Tänze
vorzusingen, bzw den Straftätern zu versichern, sie müssten sich nur Jesus
hingeben, den Herrn annehmen.
Was für
ein Paradox. Wenn Jesus sich wirklich um die Schwachen und Benachteiligten
sorgte, hätte er die Kinder ja wohl kaum erst in diesen fatalen Strukturen zur
Welt kommen lassen, die sie direkt in den Knast führten.
Ein
Blick auf die von den überzeugten Christen im Knast
verwendeten Materialien genügt, um zu verstehen, daß ihr
Engagement zum Scheitern verurteilt ist.
Diese
Christen mit ihrem Glauben, Jesus rette jeden.
Erst hat
Jesus die Knastkinder nicht vor der zerrütteten Verhältnissen, in die sie
geboren wurde gerettet, dann hat er sie nicht vor dem Knast gerettet und
schließlich erweist sich auch noch die christliche Gefährdetenhilfe als völlig
ineffektiv. Die Rückfallquote tangieren Gitarrenklänge über Jesu Liebe mit
einer Packung Bahlsen-Butterkekse offenbar nicht im Geringsten.
Wer bei
der Geährdetenhilfe mitmachen möchte, braucht sich keine Sorgen darüber zu
machen, daß man nicht weiß was man mit den Knastis reden soll.
Die
christlichen Gruppen stellen dafür ein Faltblatt mit Erfahrungen zur Verfügung.
Kontaktgruppen finden
in Räumlichkeiten der Haftanstalten statt: Oft steht die Kirche, manchmal auch Besucherräume,
Schulzimmer usw. zur Verfügung. Der Anstaltsgeistliche (oder ein Beamter) holt
unsere Gruppe an der Pforte ab und schließt sie durch viele Türen und Gänge zur
Kirche. Die Gefangenen werden von den Vollzugsabteilungen zur Kirche gebracht.
Ein junger Mann ist zum ersten Mal hier. Wir reichen uns die Hand und nennen
unsere Vornamen. Die Gruppenstunde beginnt und wird etwa so ablaufen:
Begrüßung
gemeinsame Lieder
Kurze Aufwärmrunde:
Gratulation zum Geburtstag, jemand ist zum letzten Mal da, Begrüßung der neuen
Teilnehmer, besondere Erlebnisse
Gebet
Andacht
Persönliche Gespräche
Schluss, Gebet und
Informationen, z.B. zum nächsten Gottesdienst.
Eine Kontaktgruppe - so
wurde mir gesagt - verfolgt zwei Ziele: Die Weitergabe von Gedanken über „Gottes
Liebe und die Welt“ und den Aufbau einer Gesprächsbeziehung. Beides wird von
den Gefangenen geschätzt: In der Andacht neue Gedanken zu hören und mit Leuten
von draußen ein persönliches Gespräch zu führen.