Wie die meisten politisch Interessierten auf der ganzen Welt, verfolge ich gerade auch die PR-Schlacht um das über der Ostukraine abgeschossene Flugzeug.
Da ich
aber auch noch keine Ahnung habe was wirklich passiert ist und nur mehr oder
minder dreiste Versuche beobachte, wie jeder versucht die Toten auszunutzen, um
den Gegner zu dämonisieren, will ich das Thema heute mal liegen lassen.
Ich
erinnere lieber daran, daß der Opus Dei-Kardinal Woelki, also der stramm
konservative Ziehsohn Kardinal Meisners, letzte Woche neuer Chef der
zweitreichsten Erzdiözese Europas geworden ist.
Das ist
ein Job, der auch unter Kardinälen beeindruckt.
Woelki
ist somit nicht nur Kardinal und Erzbischof von Köln, sondern auch Metropolit
der Kirchenprovinz Köln und somit der Vorgesetzte der Suffraganbistümer Aachen,
Essen, Limburg, Münster und Trier.
Woelki,
der noch nicht einmal auf der Dreier-Vorschlagsliste des Domkapitels stand,
gebietet zukünftig auch über ein Milliardenvermögen.
Allein
aus den sogenannten „Kirchensteuern“ fließt jährlich eine DREIVIERTELMILLIARDE EURO
an den Kardinal.
Köln ist
eine Geldmaschine. Wenn es ums Geld scheffeln geht, ist Kardinal Meisner alle
Moral gleichgültig. Nur bei den Armen kürzt er kräftig.
Unter Erzbischof
Joachim Meisner, der nun in Ruhestand geht, mehrte das Bistum Köln sein
Vermögen mit fragwürdigen Investments. Bei den Bedürftigen wurde dafür gespart.
[…]
Er investiert das Geld
des Erzbistums in VW, Daimler und BMW, da kann er sicher sein, dass das Geld
für die Produktion von Autos ausgegeben wird, er kauft Telekom-Aktien und
solche der Deutschen Post, auch dabei weiß man ziemlich genau, wohin das Geld
fließt. Der Fondsmanager von Warburg steckt das Geld zudem in Pariser
Flughäfen, in die Bierbrauerei Heineken und in McDonald’s. Den Flugverkehr, Bier
und Burger unterstützen – vielleicht nicht gerade etwas, das man von einer
Kirche erwartet. Noch weniger aber erwartet man von der katholischen Kirche,
dass sie in Verhütungsmittel investiert. Im Gespräch über die Anlagepraxis der
Kirche bekräftigt Schon: Der Beginn und das Ende des Lebens seien besonders
wichtig.
Irgendwann zwischen
April und August des letzten Jahres hatte der Fondsmanager 600 Aktien der
Pharmafirma Novartis sowie 700 Aktien von Sanofi im Portfolio. Novartis lässt
sein Tochterunternehmen Sandoz Antibabypillen herstellen – und hat mit NorLevo
Uno auch eine "Pille danach" im Angebot. Und Sanofi vertreibt über
das Tochterunternehmen Zentiva die Präparate BonaDea, Chloee, Juliane, MyWy,
Seculact und Sidretella – also gleich sechs verschiedene Antibabypillen. […]
Offenbar
hat hier jemand Geld, der es aber nicht als irgendwie dringlich ansieht etwas
gegen den elendigen Hungertod von 20.000 – bis 30.000 Kindern JEDEN TAG zu unternehmen.
Allein
das kleine Suffraganbistum Limburg mit meinem Lieblingsbischof TVE kommt
schon fast an eine Bilanzsumme von einer Milliarde Euro.
Nach dem Finanzskandal
um den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz van Elst hat das Bistum
Limburg sein Vermögen offengelegt. Die Bilanzsumme beträgt rund 909 Millionen
Euro, wie die Diözese mitteilte. Mit 811 Millionen sei der größte Teil im
Anlagevermögen gebunden, sagte Finanzdezernent Gordon Sobbeck laut Mitteilung.
Dazu zählten unter anderem meist kirchlich genutzte Immobilien, Beteiligungen
oder Fondsanteile. […]
Da wird
man sich doch wohl noch ein Häuschen für 40 Millionen Euro bauen dürfen!
Natürlich
bin ich froh über die Personalie Woelki; zeigt sie doch wie wenig ernst man
Papst Franzens Kirchenreformen nehmen muß.
Als
Atheist kann ich also weiterhin mit stetiger Mithilfe aus dem hohen Klerus
rechnen.
Heute
wurden Zahlen über die Mitgliederentwicklung der katholischen Kirche in
Deutschland für 2013 vorgestellt; also dem Franziskus-Jubeljahr, dem Jahr der
positivsten Berichterstattung seit langer Zeit.
Die Affäre rund um den
Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat offenbar mehrere zehntausend
Katholiken in Deutschland zum Kirchenaustritt bewogen. 178.805 Mitglieder
traten im vergangenen Jahr aus der katholischen Kirche aus - 2012 waren es noch
118.335. [….] Damit wurde fast das Rekordniveau von 2010
erreicht, als nach dem Missbrauchsskandal 181.193 Menschen die katholische
Kirche verließen.
[….]
Der Kirchenstatistik zufolge gab es im
vergangenen Jahr noch knapp 24,2 Millionen Katholiken in Deutschland. Ihr
Bevölkerungsanteil sank damit von 30,2 Prozent (2012) auf 29,9 Prozent. [….]
Nachdem
Franzl nun weit über ein Jahr im Amt ist und weiterhin die Aufklärung der
Missbrauchsfälle ebenso blockiert wird, wie die Anerkennung der Menschenrechte,
kann man sich glücklicherweise auf eine weiterhin schrumpfende Katholische
Kirche einstellen.
Während
noch kein Kardinal oder Bischof auf sein fürstliches und vom Staat bezahlte
Gehalt verzichten wollte, während sie allesamt in Deutschland weiterhin mit
schweren Dienstlimousinen herumfahren und sich Ex-Staatssekretär Bertone genau
vor Franzls Augen eine 700-Quadratmeter-Luxuswohnung ausbauen läßt, schrumpft die RKK in jeder Hinsicht.
Das fundamentalistische
Kathnet is not amused.
Deutsche Bistümer
veröffentlichen Statistik für 2013: Weniger Pfarren, weniger Taufen, weniger
Trauungen, weniger Priester und mehr Pastoralassistenten. Gottesdienstbesuche
brechen ein! Über 10 Prozent Rückgang in einem Jahr!
[…]
Aufgrund struktureller Veränderungen in den
Bistümern hat sich die Zahl der Pfarreien von 11.222 auf 11.085 verringert.
[…] Der Gottesdienstbesuch ist mit 10,8
Prozent auch 2013 rückläufig gewesen. Laut Statistik haben nur mehr 2,6
Millionen Katholiken an den Gottesdiensten teilgenommen! 2012 waren es noch 2,9
Millionen und 2011 noch 3 Millionen! Die Gesamtzahl der Priester in Deutschland
hat sich um 146 Priester auf 14.490 Priester verringert. […] (Kath.net
18.07.14)
Die
Bilder gleichen sich also in allen deutschen Bistümern und es freut mich zu
sehen, daß die Oberhirten sich zwar winden, aber keinerlei Taten folgen lassen.
Auf
ihren Geldbergen wollen sie sitzen bleiben, sie gieren weiterhin nach den
hunderten Millionen, die sie vom Staat als Sonderleistungen abgreifen und
lassen sich von der relativen Mehrheit der Atheisten in Deutschland aushalten.
Sie
bestehen auf ihr Diskriminierungsrecht bei den 1,6 Millionen kirchlichen
Angestellten, für die immer noch gilt „Juden unerwünscht“.
So eine
Kirche kann man nur verlassen.
Es war Bischof
Genn, der offenbar heftig an den antiliberalen Seilschaften zog, um Kumpel
Woelki seinen neuen Job zu verschaffen.
Bei der Besetzung der
wichtigen hiesigen Bischofsstühle funktionieren offenbar die Drähte noch, die
es zu Papst Benedikts Zeit zwischen Köln und der Bischofskongregation in Rom
gab: Deren Chef, Kardinal Marc Ouellet, ist ein Vertrauter des Münsteraner
Bischofs Felix Genn, der wiederum zum emeritierten Kardinal Meisner guten
Kontakt hat.
Zu viel Kirchenreform
gilt ihnen als ungesund. Und Erzbischöfe wie Burger und Woelki gelten ihnen als
Versicherung, dass es davon auch nicht zu viel gibt.
Gut zu
wissen, daß Genn auch zu denen gehört, die keinerlei Verständnis für normale
Menschen haben und somit aktiv den Schwund unter seinen Schäfchen
mitverursacht.
Aber nun
jammert er.
Die Zahl der
Kirchenaustritte ist im Bistum Münster im Jahr 2013 stark gestiegen: 10.112
Katholiken erklärten ihren Austritt, das waren 4.450 (78 Prozent) mehr als im
Vorjahr. [….] Die
aktuelle Katholikenzahl in der Diözese lag Ende vergangenen Jahres bei 1,93
Millionen, das sind gut 15.000 weniger als ein Jahr zuvor. Münster ist hinter
den Erzbistümern Köln und Freiburg nach wie vor die drittgrößte Diözese in
Deutschland.
Der Bischof von
Münster, Dr. Felix Genn, erklärte zu den Zahlen: „Die hohe Zahl der
Kirchenaustritte ist ein alarmierendes Signal und schmerzt mich zutiefst. Wir
haben als katholische Kirche in Deutschland ganz offensichtlich ein massives
Glaubwürdigkeitsproblem.