Die evangelikalen Christen Nordamerikas sind radikal „Israel-freundlich“.
Unter Israel verstehen sie das Heilige Land, in dem Jesus
und seine Familie umherlatschten und wenn die eines baldigen Tages
wiederkommen, dann entweder in „God’s Own County“, also Alabama, Tennessee oder
Kansas, oder eben in Israel.
Unter Israel verstehen sie radikal rechte Politiker wie Bibi
Netanjahu, der möglichst rabiat gegen Muslime aller Art vorgeht, den
gemeinsamen Erzfeind Iran mit 200 Atombomben in Schach hält und der alles dafür
tut die jüdischen Siedler auf palästinensischen und jordanischen Landstrichen
zu unterstützen.
Jesus soll ja nicht allzu viel Arbeit haben, wenn der adventus Domini (Ankunft des Herrn)
ansteht. Bisher gab es ja leider 2000 Jahre Parusieverzögerung (Ausbleiben der
Wiederkunft Christi), aber kann man es Jesus verdenken, daß er die Parusie
prokrastiniert, wenn in seinem Land alles voller Ungläubiger ist, die er umständlich
massakrieren muss?
In diese endzeitlichen Wahnwelten Kushners, Trumps und all
der Teebeutler passen selbstverständlich keine liberalen und säkularen
Israelis.
Da gibt es keine Rabins und Peres‘, keine Meretz-Partei,
keine schwulen Friedensbewegten wie Aviv Geffen,
keine große Friedensbewegung Bewegung Schalom
Achschav (Frieden Jetzt), keinen israelischen Publizisten Uri Avneri.
Diese verwirrten Linken glauben an die Zukunft, wollen sie
auch noch friedlich gestalten.
Evangelikale wissen genau wie ultraorthodoxe Juden, daß die
Zukunft schon vorbei ist und der Herr bald ankommen wird.
Endzeitgläubige Amerikaner gehen daher Hand in Hand mit den
Schas- und Likud-Israelis. Man hat erst mal ein gemeinsames Interesse und
spricht nicht ganz so offen darüber, daß der gute Jesus ganz zum Schluß
natürlich auch noch alle nicht zum Christentum konvertierten Juden abmurxen
wird.
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters
wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in
der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet
er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
(Joh 8,44)
Beschweren können sie sich aber nicht; schließlich wurde all
das von höchster Stelle in der Bibel angekündigt. Jesus konnte die Juden nicht
ausstehen und so war der Antisemitismus der christlichen Päpste genauso
folgerichtig wie der Judenhass der frommen Christen Martin Luther und Adolf Hitler.
14 Denn, Brüder, ihr seid Nachahmer der Gemeinden7 Gottes geworden, die
in Judäa sind in Christus Jesus, weil auch ihr dasselbe von den eigenen
Landsleuten erlitten habt wie auch sie von den Juden,
15 die sowohl den Herrn Jesus als auch die Propheten getötet und uns
verfolgt haben und Gott nicht gefallen und allen Menschen feindlich sind,
16 indem sie - um ihr Sündenmaß stets voll zu machen - uns wehren, zu
den Nationen zu reden, damit die gerettet werden; aber der Zorn ist endgültig
über sie gekommen.
(1 Thess 2)
All die frommen GOP-Senatoren, FOX-Hosts und
Präsidentschaftskandidaten wie Blitzbirne Palin geben sich in Jerusalem die
Klinke in die Hand, halten den Likud für den GOP-Ableger im Heiligen Land.
Man versteht sich, man hilft sich, man macht gegenseitig für
einander Wahlkampf.
Da schadet es nur allzu deutlich zu sagen, was Israelis
erwartet, wenn der Republikanische Waffen-Jesus bei ihnen aufschlägt.
[…..] Der Beginn der Endzeit wird nämlich mit Pfingsten datiert, das heißt
mit der Geburtsstunde der christlichen Gemeinde (Apostelgeschichte 2,14-41).
Die Endzeit soll schließlich im Gericht über die lebenden Völker (Matthäus
25,31–46) enden. […..] Interessant
ist, dass [Jesus] von den „Wehen“ der
Endzeit spricht (Mt 24,8). Dann wäre die Endzeit einer Schwangerschaft
vergleichbar: lange Zeit wächst das Böse in der Welt heran und wird größer, vor
der Geburt setzen dann die Wehen ein.
Als „den Anfang der Wehen“ benennt Jesus folgendes: „Denn ein
Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das
andere, und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben
geschehen. Dies alles ist der Anfang der Wehen.“ (Matthäus 24,7-8). […..] Am Ende der großen Trübsal kehrt Jesus
wieder und wird den Antichristen und sein Heer vernichten (Matthäus 24,29-31;
Offenbarung 19,11-21). Nach dem Modell der Heilszeitalter wird Jesus nach
seiner Wiederkehr das Tausendjährige Reich errichten, in dem er über die Welt
herrscht. In dieser Zeit ist Satan gebunden (Offenbarung 20,1-3). […..]
In der Endzeit zu leben ist für die meisten Evangelikalen
Christen offensichtlich und da passt es nur zu gut ins Bild, die Reinkarnation
des König Kyrus als 45. US-Präsidenten amtieren zu sehen.
Völlig unverständlich ist es für Trump und seine Epigonen
wenn Juden nicht vor Dankbarkeit jubilierend ihr Kreuz bei den Republikanern
machen.
Jüdische Amerikaner, die demokratisch wählen?
Trump ist empört über so viel Undankbarkeit.
[….] President
Donald Trump on Tuesday criticized Jewish Americans who vote for Democrats,
saying "it shows either a total lack of knowledge or great
disloyalty."
Trump was speaking to
the press in the Oval Office about two Democratic congresswomen barred from
entering Israel over their involvement in the movement to end international
support for the country because of its policies toward Palestinians.
"Five years ago,
the concept of even talking about this -- even three years ago -- of cutting
off aid to Israel because of two people that hate Israel and hate Jewish people
-- I can't believe we're even having this conversation," Trump added.
"Where has the Democratic Party gone? Where have they gone where they're
defending these two people over the State of Israel?"
He added, "I
think any Jewish people that vote for a Democrat -- it shows either a total
lack of knowledge or great disloyalty."
The remark led critics
to argue the President was dabbling in the anti-Semitic trope of "dual
loyalty," which questions the loyalty of Jewish citizens. [….]
IQ45 kann sich diese massive antisemitische Attacke leisten.
Denn es leben nur gut fünf Millionen jüdische Amerikaner in den USA und von
denen wählen ohnehin drei Viertel die Demokraten.
Das dürfte weniger mit ethnischen Spezifika oder
grundsätzlicher Loyalität zu Israel zu tun haben, als mit der Tatsache, daß
jüdische Amerikaner überdurchschnittlich gebildet sind. Das Hauptmerkmal für
Trump-Voter ist aber ihre Dummheit.
Dem weißen Rassisten Trump sind Juden egal; er zielt mit
seinen Attacken auf die erheblich größere Wählergruppe der evangelikalen
Christen, die immer noch die stärksten Trump-Unterstützer sind.
Wenn liberale Juden wie Michael Rapaport sich über ihren
Lieblingspräsidenten echauffieren, bestärkt das nur ihren Trump-Wahn.
Im Oval Office gibt es dagegen immer dieselbe Strategie:
Doubling Down!
Wird Trump für seinen Rassismus attackiert, sagt er etwas
noch viel Rassistischeres. Die homegeschoolten weißen Religioten erfreuen sich,
weil sich ihr Clown in Chief nicht einschüchtern lässt.
Wird Trump für seinen Antisemitismus kritisiert, spult er
das gleiche Muster ab: Noch mehr Judenhetze!
Dafür eignen sich insbesondere auch seine „spiritual adviser“, also jene völlig verblödeten rechtsextremen Pfaffen, die in Trump „the chosen one“ sehen.
Dafür eignen sich insbesondere auch seine „spiritual adviser“, also jene völlig verblödeten rechtsextremen Pfaffen, die in Trump „the chosen one“ sehen.
[….] Trump’s Pastor Robert Jeffress: God Will
Curse Jews Who Vote For Democrats
Anti-Semitism for
Jesus and the GOP: Robert Jeffress, Texas megachurch pastor and one of Trump’s
closest spiritual advisors, warns Jews that they and their children will be
cursed by God if they vote for Democrats.
Jeffress made his
over-the-top anti-Semitic remarks while making an appearance on Todd Starnes’ Fox
News radio show. […..]
Den beiden jüdischen Top-Trump-Beratern Ivanka und Jared
gefällt das.