Dienstag, 10. Mai 2022

Die parteipolitische Welt ist echt verrückt geworden.

Ein strenggläubiger Katholik wird als einziger katholischer Abgeordneter in Schleswig-Holstein für die CDU mit Rekordergebnis zum Ministerpräsidenten gewählt, weil man ihn allgemein als so besonders liberal einschätzt.

Ein anderer konservativer Katholik, der im Zentralrat der Katholikenaktiv ist, sich für Abschiebungen und sichere Drittstaatenregelungen einsetzt und als Ministerpräsiden eines grundkonservativen südwestlichen Bundeslandes vehement die Interessen er Automobil-Lobby vertritt, ist Mitglied der Grünen. Winfried Kretschmann ist da selbst nur wenig liberaler als der erzkonservative xenophobe Rechtspopulist Boris Palmer, der für die Grünen als Bürgermeister von Tübingen agiert, soll aber nach einer Flut rassistischer Hetz-Aussagen, das Grüne Parteibuch ins Abklingbecken legen.   Na schön, der Mann ist so AfD-affin, daß er schon fast deckungsgleich mit Bernd Höcke spricht, aber die linke Studentenstadt Tübingen liebt ihn dafür.

Warum auch nicht, wenn die Partei „Die Linke“ von einer sexistischen Übergriffs-Clique beherrscht wird und die beiden prominentesten Figuren Wagenknecht und Lafontaine (inzwischen ausgetreten) nicht nur völkisch-nationalistisch raunen, sondern als Putinfans und Covidioten schweren gesellschaftlichen Schaden anrichten?

Im linken Wählerspektrum ist eine Partei gerade gar nicht beliebt und das ist die SPD, weil sie es wagt, ein paar Zweifel hegen, wenn es darum geht deutsche Panzer und andere schwere Waffen in ein Kriegsgebiet zu liefern und diese ausgerechnet gegen ein Volk eingesetzt werden, welches durch deutsche Schuld im zweiten Weltkrieg 27 Millionen Leben verlor.

Lieber mögen die Wähler Anton Hofreiter, den langhaarigen bayerischen grünen Ökopax, der nun endlich sein großes Thema gefunden hat: Schwere Angriffe auf die seiner Meinung nach viel zu pazifistische SPD, während er als nationaler Chef-Bellizist durch die Talkshows zieht und mit sichtlicher Wonne technische Spezifika aller schweren Waffen herunterbetet.

Nach den 18,3% für die olivgrünen Panzerfans bei der Schleswig-Holstein-Wahl, profitieren auch die benachbarten Hamburger Grünen vom gepanzerten Trend.

Die Hanseaten-Grünen sind seit Jahren extrem CDU-affin, haben in mehreren Hamburger Bezirksparlamenten die breiten rotgrünen Mehrheiten aufgekündigt, um sich mit der konservativen Ploß-CDU zu paaren.  Dafür werden sie in Umfragen seit Jahren stabil bei 23-26% gehandelt.

Ganz offenbar lieben die Grünen-Wähler diesen Kurs und daher gehen die Grünen konsequent ihrem wichtigsten Hobby nach: Straßenbäume abhacken.

Weg mit jedem Grün.

Im grün regierten Hamburg-Altona wird so viel gefällt wie nie, Nachpflanzungen finden nicht statt, wie eine kleine Anfrage der oppositionellen SPD ergab.

[….] 1        Wie viele Bäume wurden 2020 im Bezirk Altona gefällt?

[….] 1.1.  Anzahl der Baumfällungen auf privaten Grund, Baumarten, Alter der Bäume, Grund der Fällung.

Zu 1.1: [….] Im Kalenderjahr 2020 wurde für eine Anzahl von 2043 Bäumen die Genehmigung zur Fällung erteilt.

[….] 1.2.  Anzahl auf öffentlichen Grund, Baumarten, Alter der Bäume, Grund der Fällung. [….] Zu 1.2:

Fällungen Straßenbäume 2020:  189 Stück

Fällungen Grünanlagen    2020: 307 Stück[….]

    Wie viele Bäume wurden 2020 im Bezirk Altona nachgepflanzt? [….] 3.1.  Anzahl der Neupflanzungen auf privaten Grund, Baumarten, Alter der Bäume, Grund der Fällung.

Zu 3.1:  Nach den Angaben zu Antwort 1.1 fällt auf, dass die im Zusammenhang mit der nachfolgenden Antwort zu der Frage nach den in „2020 im Bezirk Altona“ nachgepflanzten Bäumen unter rein zahlenmäßiger Betrachtungsweise deutlich auseinander liegen. […]

(Baumbilanz Altona, 01.03.2022)