Die
Königin trat diese Woche ihre dritte Amtszeit an.
Es
scheint wieder sehr gemütlich und behaglich zu werden.
Nahtlos
knüpft man an die Zeiten von 2005-2009 an.
War
da sonst noch irgendwas? An Schwarzgelb kann sich schon keiner mehr erinnern.
Die Episode wurde aus dem kollektiven journalistischen Gedächtnis gestrichen.
Und
der Urnenpöbel hat ohnehin nur die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege.
Ab
und zu kommt es vor, daß die treuen FDP-Epigonen in den TV-Redaktionen
Christian Lindner einladen, damit er vom hohen Ross aus den GroKo beschimpfen
kann.
Was
als Liebesdienst gemeint war, wirkt allerdings eher verzweifelt auf die
Zuschauer.
„Was
will der denn noch da?“ fragt man sich unwillkürlich und schaltet gleich um,
weil man meint, es müsse sich um eine Wiederholung aus dem letzten Jahr
handeln.
Nein,
die FDP braucht niemand mehr.
Vermutlich
werden
Lindis Leute auch in der APO nicht in die verdiente Lyse geraten, weil
sie als erfolgreichste Lobbyisten der Milliardäre immer noch Finanziers
haben.
Neben der CDU
hat auch die FDP nach der Bundestagswahl eine hohe Spende von der
Quandt-Familie erhalten. Laut Veröffentlichung des Bundestages erhielt die
nicht mehr im Parlament vertretene Partei am 9. Oktober von Johanna Quandt und
ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten insgesamt 210.000 Euro. Die
drei Familienmitglieder besitzen zusammen 46,7 Prozent der Aktien des
Autokonzerns BMW.
Bescherung kurz
vor Weihnachten - bei der FDP klingelt erneut die Kasse: Die Liberalen hat
wieder eine Großspende aus der Wirtschaft erhalten.
Die R&W
Industriebeteiligungen GmbH mit Sitz in Köln überwies den Liberalen 200.000
Euro, wie aus einer Veröffentlichung des Bundestages hervorgeht.
Die Partei hatte
nach der Wahl bereits insgesamt 360.000 Euro von der Quandt-Familie - das ist
der Großaktionär von BMW - und dem Verband der Bayerischen Metall- und
Elektroindustrie erhalten.
Lindners
FDP mag formal weiterleben, aber in Wahrheit ist sie natürlich längst keine Partei
mehr, sondern schlicht und ergreifend ein Lobbysprachrohr.
Die
oben Zehntausend Deutschlands möchten sichergehen, daß sie weiterhin in einem
Reichenparadies leben, in dem ihre Abgaben sehr viel geringer als die der
normalen Arbeitnehmer sind.
Ihre
Sorgen dürften aber unbegründet sein. Die großen Schweinereien der
schwarzgelben Koalition – Hotelsteuer, Befreiungen von der Energiesteuer für
Milliardenschwere Konzerne, während der kleine Verbraucher allein die
Strompreissteigerungen zahlen muß - wurden
auch von der SPD abgenickt.
Die
massivste Ungerechtigkeit unseres Steuersystems, daß nämlich Zinseinkünfte
deutlich niedriger besteuert werden als Arbeitseinkommen, will auch die SPD-Unions-Koalition
beibehalten.
Wer
als Krankenschwester oder Flugzeugmechaniker jeden Tag neun Stunden arbeitet
wird stärker zur Kasse gebeten, als derjenige (Millionär), der gemütlich den
ganzen Tag auf dem Sofa sitzt und seine Einkünfte durch Nichtstun generiert.
Fast
noch unfassbarer: Den Milliardensegen, der über die Rentner ausgegossen wird, müssen
ganz allein die Beitragszahler der Rentenversicherung aufbringen.
Arbeitgeber,
Vermögende, Spekulanten, Selbstständige werden mit keinem Cent zur Finanzierung
herangezogen. Die Milliarden werden stattdessen bei Nachtwächtern und
Putzfrauen eingesammelt.
DANKE
Nahles und Gabriel!
Kein
Grund zur Sorge liebe Industrielle; Deutschland bleibt auch ohne FDP Euer
Schlaraffenland.
Reichenparadies
Deutschland
In keinem großen
Industriestaat werden Vermögen so gering besteuert wie hierzulande. Die
britische Regierung etwa verlangt ihren "Reichen" sechs Mal so viel
ab wie die deutsche. Für die Berater von Finanzminister Schäuble ist das
allerdings noch lange kein Grund für eine radikale Reform.
Der Befund ist
eindeutig: [….] Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist
die Quote [an vermögensbezogenen Steuern] in keinem großen Industriestaat so niedrig wie in Deutschland.
Unter allen 34
OECD-Mitgliedern liegt die Bundesrepublik mit einem BIP-Anteil von gerade
einmal 0,6 Prozent auf Platz 25. Der Durchschnitt beträgt 1,3 Prozent, und
vorne liegen nicht etwa die Sozialstaatsbefürworter aus Frankreich, sondern
ausgerechnet die Gralshüter des Kapitalismus: Großbritannien mit 3,6, Kanada
mit 3,3 und die USA mit 3,2 Prozent. Die britische Regierung verlangt ihren
"Reichen" also sechs Mal so viel ab wie die deutsche.