Irgendwie doof – da macht
Deutschland immer häufiger bei Kriegen mit und sucht sich aber konsequent die
Falschen aus.
Dort wo internationale Militäreinsätze halbwegs sinnig sein mögen
– in Mali und Libyen beispielweise -
weigern sich Merkel und Westerwelle zu helfen.
Dort wo es aber garantiert
nichts bringt und mit Waffengewalt der Karren nur tiefer in den Dreck geschoben
wird – Afghanistan (International Security Assistance Force (ISAF)) und Libanon
(Operation UNIFIL (United Nations Interim Forces In Lebanon)) – ist Deutschland
dabei.
Das ist schon allein
deswegen bedauerlich, weil die deutschen Militärverbände meistens feststecken,
wenn sie nicht wie vor dem Libanon im eigenen Boot kommen.
Auf den Booten haben sie
aber auch den größten Spaß.
Auf einem Boot der Deutschen Marine ist es zu einem schweren tätlichen Angriff auf einen Vorgesetzten gekommen. Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr bestätigte der Süddeutschen Zeitung, dass mindestens vier Unteroffiziere auf dem Schnellboot S 73 Hermelin einen ihnen vorgesetzten Bootsmann gefesselt und bemalt haben sollen. Der Vorfall hat sich bereits am 15. Februar ereignet, inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft. Das Schnellboot befindet sich derzeit im Rahmen der Unifil-Mission vor der Küste Libanons im Einsatz. […] Als das Schnellboot am Abend des 15. Februar im Hafen von Beirut lag, zogen demnach die Obermaate den Bootsmann aus seiner Koje. Er war dabei nur mit einer Unterhose bekleidet. Die Tatverdächtigen sollen den Bootsmann mit Tape und einem Spanngurt auf einem Tisch fixiert und am Bein bemalt haben. Das Einsatzführungskommando bestätigte, dass sie ihm die Worte "Hier wohnen die Mongos" auf die Haut geschrieben haben sollen. Bei dem Bootsmann handelt es sich um einen Deutschen thailändischer Herkunft.
In Afghanistan ist die
Hin- und Rückreise schon deutlich schwieriger.
Eigentlich bräuchte man ein
Truppentransporter-Flugzeug, um so einen Einsatz logistisch zu wuppen.
Deutschland hat so was
aber nicht und ist schon mal per Hitchhiking an den Hindukusch gezogen.
Der Einsatz, der nun schon
fast doppelt so lange wie der Zweite Weltkrieg dauert, soll jetzt mal langsam
beendet werden.
Dafür beschloss man ja auch im Bundesverteidigungsministerium
einen Truppentransporter namens A400M bauen zu lassen.
Eine Propellermaschine
(Frachtvolumen 270 m3, maximale Nutzlast 37t, 730 km/h), die zwar langsamer,
kleiner und ineffizienter als die russische Antonov An 124 ist (Frachtvolumen 1030
m3, maximale Nutzlast 150t, 865 km/h, vier Düsentriebwerke), aber dafür ist der Airbus 400M hundert mal so teuer und wird die Bundeswehr 20 Milliarden Euro
kosten! Im Prassen sind wir ganz groß!
Aber wie das so ist mit
Merkels Minister-Simulanten: Was sie anpacken geht schief.
Drohnen-de Maizière debakuliert
auch in dieser causa. Eine Starterlaubnis wird es so schnell nicht geben.
Zunächst [plante der Verteidigungsminister] die Schaffung einer "virtuellen Luftfahrtbehörde" für die militärische Zulassung und den Betrieb des Transportflugzeugs. Am Ende soll eine neue Behörde mit 400 zum Teil hochbezahlten Beamten entstehen.
Allerdings kommt die Einrichtung der neuen Zulassungsbehörde nicht schnell genug voran. Dies stellt den Verteidigungsminister vor Probleme, weil die ersten Serienmaschinen der A400M, bei deren Entwicklung es immer wieder massive Probleme gegeben hat, bald an die Bundeswehr ausgeliefert werden sollen - die aber darf die Flugzeuge ohne militärische Zulassung nicht einsetzen.
Naja, macht ja nichts.
Dann lassen wir das Kriegsspielzeug eben da drüben liegen.
Der Abzug aus Afghanistan ist eine Riesenaufgabe für die Bundeswehr. Sie wird dabei nach SPIEGEL-Informationen Kriegsgerät im Neuwert von rund 150 Millionen Euro zurücklassen. Das Material wird entweder an die Afghanen übergeben, verkauft oder verschrottet.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums betrifft das rund 42 Prozent der von der Bundeswehr genutzten Geräte.
Vielleicht ist es auch
besser so.
Denn wenn man den
Deutschen Soldaten ihre Schießgeräte lässt, schießen sie sich doch am Ende nur
ins Knie.
Bei der Bundeswehr häufen sich die Unfälle mit eigenen Waffen. […] Es war am Dienstag "um 7.10 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit", so steht es im Bericht des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr: Bei einer "ungewollten Schussabgabe" im Feldlager Masar-i-Scharif, Afghanistan, "lösten sich drei Schuss aus einer Maschinenpistole MP 7", während sich "zwei weitere deutsche Soldaten im Raum aufhielten". Gefährlich verletzt wurde niemand, trotzdem kamen die drei Bundeswehrsoldaten ins Lazarett: Verdacht auf Knalltrauma.
Sogenannte ungewollte Schussabgaben im Einsatzgebiet werden stets als "lagerelevantes Ereignis" nach Berlin gemeldet, und derzeit häufen sich diese Meldungen - wobei sich die Schüsse meist nicht aus der MP 7 lösen, sondern aus der Standardpistole P 8. So am 25. Juli: In einem Bürocontainer des Feldlagers Kundus fällt ein Schuss bei der Sicherheitsüberprüfung vor dem Waffenreinigen.
Oder am 23. Juli: In Masar-i-Scharif löst sich ein Schuss in einem Unterkunftscontainer. Als der Soldat die Waffe überprüfen will, fällt ein weiterer Schuss. "Ein Geschoss beschädigte einen Spind, das andere drang in den Nachbarcontainer ein und blieb dort in einer Matratze stecken", heißt es im entsprechenden Bericht. […]
Es gibt […] Statistiken für die vergangenen Jahre. So untersuchte das damalige Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung 2011 insgesamt 122 "ungewollte Auslösungen" in der Truppe. "Allein in den Einsatzgebieten der Bundeswehr wurden 47 unbeabsichtigte Schussabgaben mit Handfeuerwaffen und Gefechtsmunition untersucht, in deren Folge 24 Soldaten verletzt wurden, davon fünf schwer", heißt es im Bericht. In 23 Fällen lösten sich die Schüsse aus der P 8, in zehn aus dem Gewehr G 36 und in elf Fällen aus der MP 7.