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Mittwoch, 10. September 2025

Christofaschismus 2025

Das Christentum und der Faschismus gehen immer wieder symbiotische Beziehungen ein. Beide Ideologien fußen auf drei gleichen Grundpfeilern:

Obrigkeitshörigkeit, Intoleranz und Wir-sind-besser-als-die-Attitüde.

4. Ermahnung zum Gehorsam gegen die gottgesetzte Obrigkeit

1 Jedermann sei den obrigkeitlichen Gewalten (oder: den vorgesetzten Obrigkeiten) untertan; denn es gibt keine Obrigkeit, ohne von Gott (bestellt zu sein), und wo immer eine besteht, ist sie von Gott verordnet. 2Wer sich also der Obrigkeit widersetzt, der lehnt sich damit gegen Gottes Ordnung auf; und die sich auflehnen, werden sich selbst ein Strafurteil (= ihre gerechte Strafe) zuziehen. 3Denn die obrigkeitlichen Personen sind nicht für die guten Taten (= für die, welche recht handeln) ein Schrecken, sondern für die bösen. Willst du also frei von Furcht vor der Obrigkeit sein, so tu das Gute: dann wirst du Anerkennung von ihr erhalten; 4denn sie ist Gottes Dienerin dir zum Guten (= zu deinem Besten). Tust du aber das Böse, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: sie ist ja Gottes Dienerin, eine Vergelterin zur Vollziehung des (göttlichen) Zornes (oder: Strafgerichts) an dem Übeltäter. 5Darum muß man ihr untertan sein, und zwar nicht nur aus Furcht vor dem (göttlichen) Zorn, sondern auch um des Gewissens willen. 6Deshalb entrichtet ihr ja auch Steuern; denn sie (d. h. die Beamten) sind Gottes Dienstleute, die für eben diesen Zweck unablässig tätig sind.

5. Ermahnungen zu allseitiger Pflichterfüllung, besonders zur Nächstenliebe als der Erfüllung des Gesetzes

7Lasset allen zukommen, was ihr ihnen schuldig seid: die Steuer, wem die Steuer gebührt, den Zoll, wem der Zoll zukommt, die Furcht, wem die Furcht, und die Ehre, wem die Ehre gebührt.

(Römer 13)

Daher zogen die schlimmsten faschistischen Diktatoren stets mit den Anführern der christlichen Kirchen an einem Strang. Jesus selbst hatte es so verfügt.

Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 22 Als sie das hörten, wunderten sie sich, ließen von ihm ab und gingen davon.

 (Mt 22,15–22 LUT)

Das war in der ersten Hälfte das 20 Jahrhunderts so – Hitler, Franco, Tiso, Mussolini. Das war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so – Franco, südamerikanische Diktaturen.

Das ist auch in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts so – Putin, Orbán, Trump, Assad, Kaczyński – wo immer sich Autokraten anschicken, die Demokratie zu beseitigen und eisern gegen Minderheiten vorzugehen, können sie sich auf den christlichen Klerus verlassen. Die Kardinäle Erdö, Dolan, Burke, Patriarch Ignatius Joseph III., Kyrill I., Kardinal Wyszynski, Bischof Wojciech Polak sind Feuer und Flamme für erzkonservative Antidemokraten und begeistern sich für möglichst inhumane, brutale und völkerrechtswidrige Politik. Schließlich waren Kirchenführer und weltliche konservative Herrscher über Jahrhunderte partners in crime, wenn es gegen die Freiheit und Menschrechte ging. Gemeinsam stritt man für Sklaverei, gegen allgemeines Wahlrecht und überhaupt jede bürgerrechtliche Errungenschaft, wie Frauenwahlrecht, Homorechte, Transrechte, Kinderrechte, etc pp.

(….) Kein Wunder also, daß Kyrill am 24.02.2022 über alle Maßen begeistert auf Putins Ukraine-Feldzug reagierte und seither der größte russische Kriegstreiber ist.

Zu der Fraktion gehört Patriarch Kyrill I., (bürgerlich Wladimir Gundjajew), der Herr über 150 Millionen russisch-orthodoxe Christen. Quasi der Papst der Rus.

Kyrill mag vor allem Reichtum, teure Uhren, Juwelen und seine Privilegien. Deswegen liebt und unterstützt er seinen Namensvetter Wladimir Putin. Die beiden Wladimirs sind ein Herz und eine Seele. Und den Krieg gegen die Ukraine finden beide Wladimirs einfach geil. Während sich der kleinere, jüngere und glattrasierte Wladimir darum bemüht, rational zu erscheinen und Gründe für den Krieg vorgibt, macht es sich der fünf Jahre ältere Wladimir mit dem Rauschebart und dem besonders albernen psychedelischen Hut einfacher: Er hasst einfach alle Ukrainer, nennt es eine „heilige Pflicht“ der Russen, sich freiwillig als Soldaten gegen die Ukraine zu melden, weil Selenskyjs Landsleute bekanntlich alle Schwuchteln wären und die armen frommen (heterosexuellen!) Russen homopervertieren wollten. Eine völlig einleuchtende Darstellung also, die erklärt, weshalb Kyrill I. den Krieg gut und richtig findet.

Daß die obersten Christenführer in einer rechtsextremen Diktatur die kriegslüsternen Massenmörder an der Staatsspitze stets unterstützen, ist üblich.

Die ungarischen, ukrainischen, serbischen und bulgarischen Kirchen-Spitzenfunktionäre sind genauso raffgierig.

Prunksucht, Geldgier und Faschisten-Arschküssen sind natürlich schon ein recht ordentliches Beschäftigungsprogramm für christlich-orthodoxe Popen.

Aber weil damit allein ihr Sadismus und die perversen Gelüste noch nicht ausreichend befriedigt sind, eifern einige auch ihren katholischen Amtsbrüdern nach und vergewaltigen kleine Jungs und Teenager. (….)

(Der ungarische TVE, 27.07.2024)

Der Faschist, Lügner, Vergewaltiger und Verbrecher Donald Trump, der mit enormer Verve Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und demokratische Rechte zerschmettert, ist der ausgesprochene Liebling der US-Christen. Er verdankt sein Amt den christlichen Anführern.

Sie haben sich im Weißen Haus breit gemacht und befehlen den US-Amerikanischen Christen, sich hinter Trump einzureihen.


Die Menschenfeindlichkeit der US-Christen kennt seit Trump kein Halten mehr.

Trumps offizielle spirituelle Führerin Paula White – nomen esto men – steht für White Supremacy. Eine USA exklusiv für Weiße.

Nun endlich können sie ihren tief sitzenden Hass gegen alle Minderheiten voller Elan ausleben. Die Waffenfans schwelgen in Homophobie, Antisemitismus und Xenophobie.

[….] Rassismus, Homophobie, Islamophobie, Antisemitismus – auf all diesen hässlichen Diskriminierungen wird derzeit ein neues Dorf in den USA gebaut. Wer kein weißer Christ ist, wird ausgeschlossen. Möglich ist das auch durch Donald Trump, wie einer der Gründer zugibt.

Präsident Donald Trump hat in den USA allerlei Gruppen Aufwind gegeben, die sich nicht gerade um Minderheiten scheren. Trump selbst hat sich schon feindlich gegenüber allerlei Gruppen gezeigt, gilt zwar nicht als der weiße rassistische US-Amerikaner schlechthin – jedoch pflegt er Verbindungen zu eben solchen.   Außerdem will auch Trump selbst die Rolle der weißen Mehrheitsgesellschaft wieder stärken, indem er etwa kritische Auseinandersetzung mit der grausamen Kolonialgeschichte des Landes aus den Museen verbannen will.

Daher wundert es überhaupt nicht, dass auch die US-Gesellschaft unter Trumps Präsidentschaft potenziell diskriminierender wird – und sich mehr traut.

Derzeit baut etwa eine Gruppe weißer Christ:innen ein Dorf in den Bergen Missouris auf. Wohnen dürfen dort weder Schwarze noch Schwule, Juden oder Muslime. Wie kann das erlaubt sein?

Das Siedlerprojekt mit dem Namen "Return to the Land" wurde bereits 2023 begonnen. Gegründet wurde es, wie soll es auch anders sein, von zwei weißen, blonden Männern: Eric Orwoll und Peter Csere.

Die Idee für ihre gemeinsamen Dörfer – eine Siedlung gibt es bereits in Missouri, eine weitere soll in Arkansas dazu kommen – fußt laut dem "Independent" auf Orania. Dabei handelt es sich um eine 1991 in Südafrika gegründete Stadt nur für Weiße, die seit dem Ende der Apartheid erheblich gewachsen ist und unter anderem einen eigenen Staat nur für Weiße innerhalb Südafrikas anstrebt.

Den Anstoß für eine Kopie dessen sei die rechtsextreme Verschwörungstheorie des "Großen Austauschs". Demnach würden nicht-weiße Bevölkerungsgruppen durch Geburtenraten und Massenmigration die weiße Bevölkerung "ersetzen".  [….]

(Darius Rimkusch, 08.09.2025)

Mittwoch, 27. August 2025

Perfidie in Habit und Kutte

OK, daß katholische UND protestantische Kirche weltweit hunderttausendfachen sexuellen Missbrauch an Kindern begehen, vertuschen und Myriaden geistliche Täter schützen, während sie die Opfer weiter drangsalieren, darf man als allgemein bekannt voraussetzen.

Deswegen erlitten die Kirchisten einen so erheblichen Imageverlust und einen Massenexodus der zahlenden Mitglieder. In Presse und Bundestag sind die Kirchenfürsten noch hochangesehen und bestens vernetzt. Daher sprudeln auch die Einnahmen der multimilliardenschweren Bistümer immer noch so erfreulich.

In der Masse der Bevölkerung kommen die alten Männer im Kleid aber nicht mehr so uneingeschränkt positiv konnotiert durch. Da werden auch schon mal unangenehme Fragen nach dem Signatur Move, dem Kinderfi**en, der Kleriker gestellt, Untersuchungen verlangt. Woelki und Co werden sogar vor den Kadi gezerrt, wenn sie sich allzu hartnäckig weigern, Schuld einzugestehen. 

Unter dem Radar fliegen aber viele andere kirchliche Institutionen: Schulen, Kitas, Klöster. Da wird noch eisern geschwiegen. Die Omertà hält. Bistümer setzen Kommissionen ein. Klöster blocken konsequent. Mönche sind zu 100% Team Täter.

[….] Gudrun Müller [….] sagt, sie sei Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche. Der Mann, dem sie sexuellen und geistlichen Missbrauch vorwirft, war ein Ordensmann. Er ist längst tot. Aber sein Orden weigert sich bis heute, eine mögliche Mitverantwortung anzuerkennen. Während viele Diözesen die Taten ihrer Priester aufarbeiten lassen, halten sich viele Ordensgemeinschaften immer noch zurück. Nicht wenige von ihnen sind unabhängig und oft direkt dem Papst unterstellt. Deshalb liegen ihre Archive in Rom, unzugänglich für Betroffene aus Deutschland.

In Deutschland gibt es rund 400 Orden. 2020 hat der Dachverband der Ordensgemeinschaften, die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK), eine Mitgliederbefragung zu sexualisierter Gewalt durchgeführt. 100 Gemeinschaften berichteten von Vorwürfen gegen Angehörige des eigenen Ordens, 200 gaben an, es habe keine Vorwürfe gegeben, und von rund 100 Orden kam gar keine Antwort. In der Befragung waren 1412 Betroffene benannt worden. Von allen Betroffenen im Raum der Kirche sind etwa 20 Prozent aus dem Ordenskontext.

Die deutschen Diözesen hatten sich Ende 2010 auf ein Verfahren geeinigt, wie Betroffene sexualisierter Gewalt Zahlungen „in Anerkennung des erlittenen Leids“ erhalten können. Zugesprochen werden diese Summen von der Unabhängigen Anerkennungskommission (UKA). Aber nur 73 Ordensgemeinschaften haben sich dem Verfahren angeschlossen. Und die Summen, die von den Orden ausgezahlt werden, sind wesentlich geringer als die Leistungen der Bistümer. „Wer im Orden missbraucht wurde, hat Pech gehabt.“ So drückt es Wilfried Fesselmann aus. Er ist selbst Missbrauchsbetroffener und berät im Verein „Eckiger Tisch“ andere, die sein Schicksal teilen. [….] Auch die heute 62-jährige Heidi Schmidt erzählt, wie sie in die Fänge eines manipulativen Ordenspriesters geraten sei, [….] Schon im ersten Gespräch habe der Pater von dem jungen Mädchen gefordert, ihr Leben ganz Gott zu übergeben. „Ich fühlte mich davon aber sehr bedrängt“, erinnert sich Heidi Schmidt heute. „Er umarmte mich, eigentlich war es mehr ein Umklammern, dann küsste er mich auf den Mund und erzwang einen Zungenkuss. Dabei konnte ich deutlich spüren, dass er sexuell erregt war.“ Danach soll er zu ihr gesagt haben: „Damit will ich dir zeigen, wie sehr Jesus dich liebt.“ Heidi Schmidt empfindet Ekel und Scham. Doch zugleich hat die tief gläubige junge Frau Zweifel: Er ist doch ein Mann Gottes. Kann das, was er tut, Unrecht sein? Und so tut sie, was von außen nur schwer nachvollziehbar erscheint: Sie geht auch zum nächsten Treffen. Und zu dem danach. Immer habe der Pater Gelegenheiten gefunden, mit ihr allein zu sein, auch wenn Schmidt versucht, diese Situationen zu vermeiden, sagt sie. Die Übergriffe hätten an Intensität zugenommen, der Pater habe seine Hand in ihre Unterwäsche geschoben, sich an ihr gerieben, sie geküsst. Irgendwann sei es ihm gelungen, sie zum Geschlechtsverkehr zu zwingen. [….]

(Annette Zoch, 17.08.2025)

Da ist noch viel öffentliche Konnotations-Arbeit zu tun. Noch begreift die breite Masse nicht, daß freundlich lächelnde Nonnen und bodenständige Mönche als Kolumnisten der TV-Zeitschriften keine netten Menschen sind, sondern für ein sehr perverses sadistisches Unrechtssystem stehen. Das so kuschelige Kirchentags-Christentum des Frère Roger, gewaltige Jugendtreffen in Taizé sind eine Farce. Von den Typen muss man sich fernhalten.

[….] Am 16. August 2005 hat eine psychisch kranke Frau den 90-jährigen Ordensgründer Frère Roger Schutz während des Abendgebets in Taizé, einem Dorf im französischen Département Saône-et-Loire, erstochen. Tausende weltweit trauerten um einen Mann, der für ein glaubwürdiges, menschenfreundliches Christentum stand, gerade aus der Sicht von Jugendlichen. Die kommen seit den 70er Jahren zu großen internationalen Treffen nach Taizé. [….] Dass in den Würdigungen die sexualisierte Gewalt nicht zur Sprache kam, die Taizé-Brüder begingen, als Schutz die Gemeinschaft leitete, kritisieren nun Betroffene. [….] Erst im Juni hatte ein ausgetretenes Mitglied der Taizé-Gemeinschaft Anzeige gegen zwei Brüder erstattet, wegen Vorfällen 1970 und 1971. „Wenn ich mich nicht verteidigt hätte, ich wäre vergewaltigt worden“, zitiert die Lokalzeitung Le Journal de Saône-et-Loire den Mann, [….] 2019 hatte die Taizé-Gemeinschaft von sich aus erste Fälle sexualisierter Gewalt durch Brüder der Gemeinschaft öffentlich gemacht, es folgten weitere Meldungen. Von 14 beschuldigten Brüdern spricht die Gemeinschaft heute, sechs von ihnen seien tot.

2024 wurde ein von der Gemeinschaft ausgeschlossener Bruder von einem französischen Gericht wegen des massenhaften „Erwerbs von Missbrauchsdarstellungen“ schuldig gesprochen. [….] Die taz hat zwei ehemalige Brüder zur Leitungsrolle von Schutz angefragt, aber keine Antwort erhalten. Im Buch „Danke, Freré Roger“ des ausgetretenen Bruders Klaus Hamburger aber findet sich folgende Passage: „Frère Roger konnte mit nichts alles sagen. Er sah Grenzen, die er nicht überschritt, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Er hatte Takt, konnte verschwiegen sein, zurückhaltend und rücksichtsvoll.“

Für Betroffene sexualisierter Gewalt klingt das wie Hohn. Eine von ihnen, die anonym bleiben möchte, sagt: „Das gefährliche Harmoniebedürfnis von Frère Roger ist nicht ansatzweise aufgearbeitet. Für mich als Betroffene ist das eine Farce.“ [….]

(taz, 27.08.2025)

In welcher Form auch immer sie daher kommen – christliche Institutionen gehören persönlich gemieden und politisch geächtet.

Ich bin tolerant genug, um Gläubige glauben zu lassen und würde jederzeit ihr Recht verteidigen, sich zu Gottesdiensten zusammenzurotten.  

Aber natürlich erst ab 18 Jahren. Kinder haben in Kirchen nichts zu suchen.

Sonntag, 24. August 2025

Kirche, Ehe, Ordnung, England

Wie aus Literatur und zahlreichen Verfilmungen bekannt ist, brach der legendäre englische König Heinrich VIII. (1491-1547) mit dem Papst, weil der seinen Gesuchen um Ehe-Annullierung nicht nachkam. Bis heute erlaubt die Kirche keine Scheidung; schließlich ist die Eheschließung ein heiliges Sakrament, also muss man lebenslang verheiratet bleiben.

Wenn man aber steinreich und hochadelig ist, kann man sich den Papst kaufen, der ein Schlupfloch nutzt. Gemäß der sexbesessenen Kirche, gilt eine Ehe nur, wenn der Mann seine Frau regelmäßig vaginal penetriert. Daher gibt es auch heute noch die spektakulären Fälle, in denen Bischöfe die Eheschließung mit einem Mann im Rollstuhl verweigert, weil dieser es seiner Gattin nicht „ordentlich“ besorgen können und platonische Liebe ist für Gott nun einmal irrelevant. Ehe ohne Liebe ist willkommen, Ehe ohne Sex darf nicht sein.

Kardinäle und Päpste haben hier also sehr schön und eindeutig festgelegt, was man in seinem eigenen Schlafzimmer mit seinen Geschlechtsteilen tun darf:

Gar nichts. Es sei denn, man ist kirchlich verheiratet und will Kinder bekommen.

Keine Autostimulation, kein OV, kein AV, Petting, Necking, alles verboten.

Die auf Penis und Penetration fixierten Kirchenfürsten sind so versessen auf Erektion und Eisprung, daß der Bischof von Viterbo einem zeugungsunfähigen Bräutigam schon mal die Eheerlaubnis versagte.

Sex zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern finden Bischöfe bähbäh und daß man noch irgendwelche anderen Gründen haben könnte eine Beziehung einzugehen - AUSSER SEX - liegt außerhalb der Vorstellungskraft der Sexperten des Vatikans.
Das gilt übrigens gleichermaßen auch für Heterosexuelle - in dem Punkt machen Ratzis Racker keine Unterschiede.
Daß ein Paar sich liebt, zusammen leben möchte ohne laufend GV zu praktizieren, ist für Bischof Lorenzo Chiarinelli in Viterbo nicht nur NICHT vorstellbar, sondern sogar verwerflich.
Einem standesamtlich verheirateten Paar verweigerte der Bischof den kirchlichen Segen, da der Ehemann durch einen Unfall gelähmt und zeugungsunfähig geworden war: 

"Kein Bischof, kein Priester kann eine Hochzeit zelebrieren,
wenn er weiß, dass eine Impotenz vorliegt".


Kirchliche Trauung nur mit Erektion!
Das Hauptaugenmerk der Oberkatholen in den bunten Kleidchen liegt dabei mal wieder auf dem Penis, von dem sie geradezu besessen sind.
Jedenfalls ist mir nicht bekannt, daß auch zeugungsunfähige Frauen nicht kirchlich getraut werden dürfen.
Es soll sogar Damen geben, die erst NACH dem Klimakterium geheiratet haben, wenn man also üblicherweise nicht mehr ganz so viele Kinder bekommt.
Hier segnen die Bischöfe aber dennoch - es genügt ihnen im Zweifelsfall offenbar die Vorstellung, daß der Mann biologisch noch voll funktionsfähig ist.
Auf die Frau, gewissermaßen das Abfallprodukt der Schöpfung - kommt es nicht an.
Wir wissen ja, daß Gott sie aus einer Rippe gemacht hat, soll sich ja ohnehin unterordnen und den Mund halten (Frauen schweigen in der Gemeinde). (…)

(Ehe ohne Sex, 09.01.2009)

Nach wie vor stellt die Penetration mit dem Penis das große Faszinosum für die sexlosen Geronten im Nachthemd dar.

Penisse gehören in die Vaginen. Darauf legen die Moralikonen großen Wert.

Nur so können Kinder entstehen und nur so funktioniere Liebe.

Alles andere es nicht wert gesegnet zu werden oder gar das Sakrament der Ehe zu empfangen.

Will also ein Hochadeliger seine Ehe annullieren lassen, muss er nur dem Papst erklären, die Ehe sei nie vollzogen worden. War die Gattin noch Jungfrau, konnte man die Ehe als nie existent erklären.

Man könnte meinen, das sei bei Heinrichs über 20-Jährigen Ehe mit Katharina von Aragon (1485-1536) eher unwahrscheinlich. Die beiden waren von 1509-1532 verheiratet und aus der Ehe ging die gemeinsame Tochter Mary I. aka Mary Tudor aka Maria die Katholische aka Maria die Blutige hervor. Zudem war Katharina von Aragon immer wieder schwanger:

[….] Nur wenige Wochen nach der Hochzeit war Katharina schwanger, erlitt jedoch im Januar 1510 eine Totgeburt, ein Mädchen. Das zweite Kind, Prinz Henry, wurde am Neujahrstag 1511 geboren, starb aber nach 52 Tagen. Katharina hatte dann eine Fehlgeburt, gefolgt von einem weiteren früh verstorbenen Sohn. Trotz dieser dynastischen Rückschläge führten Katharina und Heinrich eine harmonische Ehe. Katharina war – nicht nur für den Hof und das Volk – die ideale Gattin. So ließ sie sich nicht nehmen, die Hemden ihres Mannes selbst zu flicken, und zeigte sich in Gegenwart von Heinrich still, fürsorglich und unterwürfig. Damit entsprach sie dem Frauenideal ihrer Zeit, was sie aber nicht davon abhielt, ihre Meinung zu äußern. Ihr besonderes Talent bestand darin, genau zu wissen, wann sie dem König nicht widersprechen sollte und wann sie einlenken musste. [….] Im Februar 1516 gebar Katharina im Palast von Placentia in Greenwich, London, die Tochter Mary, die spätere Königin Maria I. von England. 1518 brachte sie ein totes Mädchen zur Welt. [….]

(Wiki)

Für Papst Clemens VII. aka Giulio de’ Medici, und den mächtigen Kardinal Wolsey war also offensichtlich, daß die britische Königin Katharina Jungfrau war und die Ehe nie vollzogen wurde. Sonst hätte Gott ihnen einen lebenden Sohn geschenkt. So geht Logik.

Daß der Papst die Ehe letztlich aber doch nicht annullierte, hatte einen anderen Grund.  Katherine Queen of England hatte nämlich einen nicht unbedeutenden Neffen, namens Karl aka Karl V. aka  Carlos I aka Charles Quint aka Kaiser des Heiligen Römischen Reiches aka Karl I. König von Spanien, der den zweiten der drei Medici-Päpste in der Engelsburg belagerte und 1527 gefangen nehmen ließ.

Karl presste Clemens das Versprechen ab, die Ehe seiner Tante Katharina keinesfalls scheiden zu lassen, was dieser mit seinem berühmten Wort Non possumus (Sine dominico non possumus, „Wir können nicht“) schließlich ablehnte.

Der englische König Heinrich VIII. war schließlich so angepisst, weil er seine nächste Ehefrau heiraten wollte und ihm der Papst nicht bei dem Scheidungsgesuch half, daß er kurzerhand die bis eben noch verachteten deutschen Protestanten unterstützte, den Katholizismus verließ und seine eigenes Kirchenoberhaupt wurde. So konnte er nun nach Belieben seine Ehen scheiden und/oder seine Exen köpfen lassen.

Heinrichs fast ebenso berühmter Schatzmeister und Lordsiegelbewahrer Thomas Cromwell aka 1. Earl of Essex übernahm es, die katholischen Klöster und Abteien zu schleifen und die Reformation in England zu etablieren. Er kannte sich aus, da er zuvor viele Jahre der engste Vertraute und Mitarbeiter des mächtigen Kardinals Wolsey war.

Die Briten freuten sich größtenteils, daß es den verlogenen und korrupten Mönchen an den Kragen ging. Aber die fürchteten sich auch ein wenig, nun könne Unsitte Tür und Tor geöffnet werden. Man wußte schließlich, daß Gott so etwas nicht gefällt und dieser sich gezwungen sieht, zur Strafe Unwetter, das tödliche „ englische Schweißfieber“ und Hungersnöte zu schicken.

Da sorgte der gute Lordsiegelbewahrer Cromwell vor – bevor auch er von Heinrich gehenkt wurde.

[….]  Der Buggery Act 1533, vollständig An Acte for the punysshement of the vice of Buggerie war das erste nicht-kirchliche englische Gesetz, das Homosexualität, Analverkehr sowie Sodomie unter Todesstrafe stellte. Es wurde von Thomas Cromwell vorbereitet und von Heinrich VIII. 1533 erlassen. Es war bis 1828 in Kraft.

Das Gesetz definierte „Buggery“ als unnatürliche sexuelle Handlung, die gegen den Willen Gottes und der Menschen verstößt. Später wurde dies durch die Rechtsprechung dahingehend konkretisiert, dass „Buggery“ Analverkehr zwischen zwei Männern oder zwischen einem Mann und einer Frau und Vaginalverkehr zwischen einem Mann oder einer Frau und einem Tier umfasst.

Das Verbrechen wurde mit dem Tod durch Hängen bestraft. Im Unterschied zum Mord war auch der Klerus nicht von der Bestrafung ausgenommen. Das Eigentum des Täters ging in den Besitz des Staates über. Falls nicht die Tat selbst, sondern nur der Versuch nachgewiesen werden konnte, wurde der Täter in der Regel zu einer Freiheitsstrafe in Verbindung mit dem Pranger verurteilt.

Der erste wegen „Buggery“ verurteilte Mann war im Juli 1540 Walter Hungerford, allerdings wurde ihm neben dem Sexualdelikt auch Landesverrat zur Last gelegt. Nicholas Udall, der Schulleiter des Eton College war, wurde 1541 für schuldig befunden, seine Schüler sexuell missbraucht zu haben. Er wurde aber nur zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und nach weniger als einem Jahr wieder freigelassen.[1] Mervyn Tuchet, ein anderer Verurteilter, wurde wegen seines hohen Ranges nicht gehängt, sondern enthauptet.

Der Buggery Act 1533 wurde im Jahre 1828 durch den Offences against the Person Act 1828 aufgehoben und ersetzt. An den Tatbeständen und dem Strafmaß änderte sich dadurch nichts. John Pratt und John Smith waren die beiden letzten Personen, die wegen Buggery/Sodomie gehängt wurden. Sie starben am 27. November 1835 vor dem Newgate-Gefängnis in London.

Das Strafmaß für „Buggery“ wurde 1861 durch das Offences against the Person Act 1861 von der Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt.  […]

(Wiki

Wie schön, wenn sich die Kirche – ob katholisch, protestantisch, anglikanisch – so gar nicht heuchlerisch um das Seelenheil ihrer Schäfchen kümmert. Indem sie akribisch darauf achtet, welche Penisse in welche Öffnungen gesteckt werden und fleißig köpfen und aufhängen, wenn das falsche Loch gewählt wird.

Wie die Kirchen bis heute moralisch verurteilen und Myriaden queere Teenager in Depressionen, Schuldgefühle, Obdachlosigkeit und Suizid treiben, während ihre eigenen Geistlichen in der ganzen Welt Hunderttausende kleine Jungs sexuell missbrauchen.

Man versteht gar nicht, daß irgendjemand etwas gegen die Kirche haben kann!

 

[…] Die katholische Kirche beklagt einen „zunehmend tabulosen“ Vandalismus in Gotteshäusern. Zwar sei die Zahl der Delikte in den vergangenen Jahren nur leicht angestiegen, doch gingen die Täter immer brutaler und rücksichtsloser vor, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. Aus ihrem Verhalten spreche teils offene Feindseligkeit gegenüber dem Christentum.

„Aufgebrochene Opferstöcke und umgestoßene, auseinandergebrochene Kerzen waren immer ärgerlich, aber seit etwa 2015 haben wir es mit einer verschärften Dimension zu tun“, so Kopp. Als Beispiele nannte er „Exkremente in Weihwasserbecken und Beichtstühlen, enthauptete Christus- und Heiligenstatuen, Zigarettenstummel und anderer Unrat vor Andachtsbildern, beschädigte Gebet- und Gesangbücher, umgestoßene Kirchenbänke, Altarbilder und ganze Altäre vernichtet durch Brandstiftung“. Hier gehe es nicht um Diebstahl, sondern um ganz gezielte Angriffe auf die christlichen Kirchen.   […]

(FAZ, 23.08.2025)

Mir kommen die Tränen.


 

Freitag, 15. August 2025

Staatsinteresse

Als Hamburger Jung interessiere ich mich natürlich für den Block-Prozess, der bis mindestens Ende des Jahres vor dem Hamburger Landgericht verhandelt wird.

Die Details dazu sind höchst abenteuerlich.

Es gibt eine Flut von Presseberichten. Wer sich über die Hintergründe informieren will, möge beispielsweise diese SPIEGEL TV Reportage ansehen.


Ich gebe gern zu, von einer gewissen missgünstigen Sensationsgier getrieben zu sein, da ich seit vielen Jahren eine enorme Abneigung gegen den frommen AfD-wählenden Firmenpatriarchen Eugen Block hege.

Das geht so weit, daß ich im Supermarkt seine Block House-Produkte boykottiere.

Als Vegetarier fällt es mir zwar denkbar leicht, seine Steakhäuser zu meiden, aber seine Soßen, Quarks und Gewürzmischungen sind bedauerlicherweise sensationell gut. Insbesondere finde ich keine Alternative für den Block House Knoblauch Pfeffer. Der ist und bleibt einfach der Beste am Markt.

Ich verabscheue aber auch die CDU-Frau Christina Block und ihren Freund Gerhard Delling. Daher bin ich 100% Team Hensel und hoffe auf einen langen Knast-Aufenthalt seiner Ex-Frau.

So funktioniert subjektive Gafferei. Denn tatsächlich kenne ich keinen der Beteiligten persönlich. Theoretisch könnten auch einige der Vorwürfe, die Christina Block an ihren früheren Ehemann und Vater ihrer vier Kinder richtet, zutreffen. Ich glaube es nicht, weiß aber gar nichts.

Die kriminellen Taten an sich, also das Niederschlagen Hensels in jener berüchtigten Silvesternacht 23/24, die gewaltsame Entführung der beiden kleinen Kinder über Landesgrenzen, sowie die traumatischen Folgen für die beiden Jüngsten, stehen außer Frage. Wer ganz genau dahinter steckt, vermute ich sehr stark, aber nochmals: Ich weiß es nicht.

Ich beschäftige mich mit der Prozessberichterstattung, weil das Auftreten der Blocks so ikonisch ist. Unvergessen, wie Delling und Block nach dem ersten Prozesstag aus dem ehrwürdigen Landesgericht spazieren, in das bereitstehende Nobel-Mercedes-Cabriolet steigen, der am Steuer sitzende Staranwalt Otmar Kury, 2007-2018 Präsident der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer, mit maximalem Snobismus dem Pulk der Journalisten zuruft „Wir hören das Mozart-Requiem und geben keine Erklärungen ab“ und das Gaspedal durchdrückt. Der Nobel-Anwalt hatte dem Gericht zuvor eine alternative Täterin präsentiert. Nicht Christina Block, sondern ihre Mutter Christa Block, habe bei den israelischen Ex-Mossad-Leuten die Entführung beauftragt und bezahlt. Und zwar posthum; denn Christa Block starb ein halbes Jahr vor der Entführung. Kurze Zeit später feuerte Christina Block Kury und vertraut nun nur noch dem hirsutismischen rheinischen Rasputin Ingo Bott, den sie seither geradezu verliebt anstarrt.

[…] Otmar Kury ist ein Mann der Kultur, daran lässt er keinen Zweifel.  […]

Das Verfahren um die mutmaßliche Entführung zweier Kinder läuft seit Mitte Juli und gilt in der Hansestadt als Prozess des Jahres. Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft Block und weiteren Angeklagten vor, die Geschwister ihrem Vater gewaltsam entrissen und widerrechtlich von Dänemark nach Deutschland gebracht zu haben. Nach der Sommerpause soll die Verhandlung am 15. August fortgesetzt werden. Dann vielleicht schon ohne Otmar Kury.

„Die Dame Block“, wie der Jurist seine prominente Mandantin nennt, so als sei er jederzeit bereit, für sie den Fehdehandschuh zu werfen, hat offenbar das Vertrauen verloren. „Ich danke Herrn Rechtsanwalt Kury für seinen großen Einsatz. Seit einiger Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind. Mir ist daran gelegen, als der Mensch gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin“, erklärte Christina Block am Mittwoch. Die alleinige  Verteidigung soll nun Ingo Bott übernehmen, den Christina Block erst kurz vor Prozessbeginn hinzuzog.

Bott, 42, sucht das Rampenlicht. Er hat mehrere Kriminalromane geschrieben, in deren Zentrum ein junger, ehrgeiziger Strafverteidiger steht, der sich gern über juristische Konventionen hinwegsetzt. […] Botts Eröffnungsstatement im Block-Prozess war lang, immer wieder ging es darin um Ingo Bott selbst, seine Gefühle angesichts eines brutal ausgetragenen Sorgerechtsstreits, einer Mutter in Not. […] Otmar Kury möchte kein schlechtes Wort über seinen Kollegen verlieren, seine Enttäuschung über die Zusammenarbeit kann er am Telefon aber kaum verhehlen. Wer zu ihm durchgestellt wird, hört in der Warteschleife erneut klassische Musik. „Das habe ich in 42 Jahren noch nicht erlebt“, sagt der Jurist zur neuesten, sehr persönlichen Volte im Block-Prozess. […]

(Ulrike Nimz, 06.08-2025)

Der Unterhaltungsfaktor zu Lasten der Kammer und der Prozessbeteiligten ist nicht  nur wegen der Prominenz der Beteiligten, sondern auch wegen der hanebüchenen Erklärungen und Ausreden Christina Blocks faszinierend.

Als Schöffenrichter sitze ich selbst regelmäßig auf der Richterseite und bin so froh, daß es sich dabei um ein Amtsgericht ohne Promi-Fälle handelt. Zuschauer gibt es in meinem Gerichtssaal fast nie.

Ganz anders bei den Blocks, wo sich schon Stunden vor Verhandlungsbeginn endlose Schlangen vor dem Gerichtssaal bilden und nie ein einziger Platz frei bleibt. Die bizarren Rechtfertigungen der Angeklagten zeigen hohen Unterhaltungswert. Auch für Nicht-Hamburger und Nicht-Juristen.

[….] 11:15 Uhr Für das halbe Jahr in ihren Diensten habe der Ex-Beamte „unfassbar viel Geld bekommen. Über 100.000 Euro. Einen Teil hat meine Mutter bezahlt.“ Sie selbst habe kein Einkommen, so Christina Block, sie bekomme nur Ausschüttungen „wenn es der Block-Gruppe gut geht.“

[….] 14:05 Uhr In dem Notizbuch des Israelis taucht der Name des Ex-LKA-Beamten auf, geschrieben in der Handschrift von Christina Block. Dazu die Notiz auf Hebräisch: „Der hat den Kontakt und ist zuständig für die Einteilung der Entführer.“ Auch die Namen der dänischen Schulen stehen in Christina Blocks Handschrift in dem Notizblock des Israelis, der sich laut Block mit seiner Firma eigentlich nur um die IT-Sicherheit des Hotels kümmern sollte. Ihre Erklärung: „Er fragte mich nach den Schulen und ich schrieb sie ihm in das Buch. Ich weiß nicht, was er damit wollte.“ Die Israelis haben so einem ausgeprägten Familiensinn, sie sei einfach dankbar gewesen, dass sich jemand für ihre Kinder interessiert habe.

 [……] 15:00 Uhr  Noch immer, sagt Christina Block, sei sie überzeugt, die Kinder seien bei ihrem Vater im Gefahr. Für die Zeit nach der Rückführung habe der Kinderpsychologe eine „Detoxzone“ empfohlen, damit sie sich sammeln können. Was so eine Zone sei, was das konkret bedeute, will die Vorsitzende wissen. Anwalt Bott weist daraufhin, dass auch dieses Konzept Teil der IT-Beweise ist, die nicht verwendet werden dürfen: „Es tut mir sehr leid.“

[….] 15:07 Uhr  Dieses Konzept zur Rückführung der Kinder hat Christina Block ein Jahr später an „Olga“ geschickt mit dem Zusatz „I hope you can use it.“ Wofür hätte die Israelin das denn nutzen können, will die Vorsitzende wissen. Christina Block spricht erneut von ihrer Verzweiflung. Die Richterin bleibt dran: „Was hatte Olga denn mit einer Rückführung zu tun?“ Block betont, sie habe sich nichts dabei gedacht, sie habe das Konzept einfach in ihren Unterlagen gefunden und Olga habe sich immer so für die Kinder interessiert.

[….] 15:30 Uhr  Im Dezember 2023, also in den Wochen vor der Entführung, habe sie viel zu tun gehabt, sagt Christina Block, die Mutter war gestorben, der Vater braucht Hilfe, die Tochter sollte ein schönes Weihnachten bekommen. Olga habe dann geschaltet und gewaltet, wie sie wollte, Zimmer im Élysée eigenmächtig reserviert. Block: „Ich wusste gar nicht mehr, was da unten im Hotel passierte.“ Was Cyber Cupula so machte, das sei „in den Hintergrund getreten.“ [….]

(MOPO, 15.08.2025)

Bei so viel Sensationsgier wird es Zeit, die Kritiker des Prozesses und der Berichterstattung ins Boot zu holen. Ausgerechnet im „Hamburger Abendblatt“, welches sehr Block-affin und philoBlockisch schreibt (der Abendblatt-Chefreporter Jens-Odewald schrieb just das Jubel-Jubiläumsbuch „Blocks Gastro-Bibel“), beklagt sich der ehemalige Uni-Präsident Dieter Lenzen über die Berichterstattung. Der Prozess ginge niemanden etwas an.

[….] Der „Fall Block“ wird uns noch etliche Monate, wenn nicht Jahre medial begleiten. Es gibt kaum Medien, die nicht, gewollt oder ungewollt, Partei ergreifen oder den Medienkonsumenten nahelegen, dieses zu tun. Tatsächlich geht es uns aber schlicht nichts an, niemanden. Beziehungsangelegenheiten sind private Angelegenheiten, solange nicht die Rechte dritter Personen berührt sind. Diese wahrzunehmen ist Aufgabe des Staates, und nicht von Hans und Franz.

Es wird gern ein öffentliches Interesse an dem Fall behauptet, der keiner ist, aber ein öffentliches Interesse ist nicht dasselbe wie öffentliche Neugier und Sensationslust. Darauf gibt es keinen Anspruch. Es handelt sich um nichts anderes als das, was geschieht, wenn bei einem Autobahnunfall die Gaffer abbremsen, um Blut zu sehen und dabei selbst einen Auffahrunfall verursachen. […]

(HH Abla, 15.08.2025)

Ein bißchen heuchlerisch, Herr Prof. Lenzen, das ausgerechnet im Block-Block-Block-Abendblatt zu beklagen.

Aber ich habe auch inhaltliche Einwände. Abgesehen von der Boulevardpresse, die sich immer auf Promis im Elend stürzen wird, verhalten sich seriöse Blätter geradezu vorbildlich zurückhaltend.

Denn zunächst sind es nicht die Medien, die Christina Block verfolgen, sondern es ist genau umgekehrt. Block und Delling ziehen alle Register, um große Zeitungen einzuspannen, versuchen immer wieder, die Medien für ihren Feldzug gegen Stefan Hensel auszunutzen.

[….] Im Herbst 2022 wendet sich Christina Block erstmals an die Presse und wählt dafür eine Zeitung aus: „Bild“. Sie habe alles versucht, sagt Block damals, um „vor allem die Kinder aus der Öffentlichkeit herauszuhalten“. Aber sie sei verzweifelt, bange um ihre Kinder, die ihr Ex-Mann „gekidnappt“ habe. Der wolle sich, schreibt „Bild“ in diesem ersten Artikel, nicht äußern.

Auch „Bunte“ gibt Block ein Interview („Mein Mutterherz blutet“), sie wird von der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) daheim besucht, im „Hamburger Abendblatt“ erscheint ebenfalls ein Text, in dem die Mutter ihre Sicht schildert: „Ich gehe täglich durch die Hölle“. Dort und in der SZ spricht damals auch der Vater, Stephan Hensel. Er bittet nun ebenfalls Medien zu sich: Er lädt ein Kamerateam von RTL an seinen Esstisch ein, die Kinder sind dabei. Auch als die SZ bei ihm zu Hause vorbeischaut, sind sie da, „laufen ab und zu durchs Wohnzimmer, holen sich eine Limo“. Dass Hensel das zulässt und Journalisten nicht etwa anderswo trifft, dürfte wohl Kalkül gewesen sein, um zu demonstrieren, wie gut es den Kindern bei ihm geht.

Vor allem „Bild“ hat seither immer wieder über den Streit berichtet und fortwährend die Geschichte einer leidenden Mutter erzählt, deren Ex-Mann ihr die Kinder weggenommen hat und der nun auch juristisch Unrecht geschehe: Bei „Bild“ ist Block die „verzweifelte Frau im Nieselregen, mit Tränen in den Augen“, die man ja eigentlich als „Millionärin auf dem roten Teppich“ kenne, „strahlend“. Es geht um den „Kampf“ einer „starken Frau“, die „ganz besonders tapfer“ sei, um ihren Vater, den „Steakhaus-König“ Eugen, der um seine „verschleppten Enkel“ flehe, und um den „traurigen Tod“ der Großmutter, die sich nicht von ihnen habe verabschieden dürfen. Die andere Seite, die Sicht des Vaters, kommt meistens nur am Rande vor.   [….]

(Boris Rosenkranz, 29.02.2024)

Besonders lobend erwähnen möchte ich die Süddeutsche Zeitung, die von den Blocks alarmiert, zwei ihrer besten Reporterinnen nach Hamburg schickte, die stundenlang im Elysee von Christina Block mit Schmutzmaterial über ihren Ex-Mann angefüttert wurden. Geradezu vorbildlich gab die SZ eine Menge Geld aus, um die Story auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und kam dann aber zu dem Schluss nichts darüber zu veröffentlichen, wie sie erst zwei Jahre später anlässlich des Prozessauftaktes enthüllt.

[….] In der Zeit nach der Entführung war die Familie Block sehr interessiert daran, die Medien über den Sorgerechtsstreit ins Bild zu setzen. Auch an die Süddeutsche Zeitung trat ein professioneller Krisenmanager heran, ermöglichte ein Gespräch mit Christina Block und Gerhard Delling in einem Konferenzraum des Grand Elysée. In den folgenden drei Stunden brach Christina Block mehrfach in Tränen aus, aus ihren Schilderungen ergab sich das Bild einer tief besorgten, mit der Situation überforderten Mutter.

Die Süddeutsche Zeitung entschied sich zu diesem Zeitpunkt gegen eine Berichterstattung, auch weil Christina Block Fragen zum Geschehen in der Silvesternacht abwehrte oder nicht beantwortete. Sie und Delling wollten ihre Version der Geschichte platzieren und nur diese. […]

(SZ, 25.04.25)

Der ehemalige Uni-Präsident missversteht den grundsätzlichen Charakter des Falls.

Natürlich gehen die Öffentlichkeit die Details eines schmerzhaften Sorgerechtsfalles auf dem Rücken der Kinder nichts an. Solche Fälle kommen jedes Jahr Myriadenfach vor und sollen diskret behandelt werden.

Der Block-Fall aber ist von öffentlichen Interesse. Nicht, weil die Beteiligten reich und berühmt sind. Sondern weil Block und Delling gezielt die Öffentlichkeit suchten, um mit ihrer Prominenz Gerichte zu beeinflussen. Es geht um die Frage, wie gleich Bürger vor Gericht sind. Können Superreiche mit ihren Kontakten Urteile manipulieren? Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn Megaprominente für ihre privaten Fehden a.) August Hanning, den ehemaligen Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes (BND) und ehemaligen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, b) den Außenminister Sigmar Gabriel und c.) gar den Vizepräsidenten des Bundestages Wolfgang Kubicki einspannen können, der sofort anbietet, seine Amtsinsignien in die Waagschale zu werfen?

[….] In der Sorgerechtsaffäre um zwei Kinder aus der Hamburger Unternehmerfamilie Block (Block House) hat sich Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki offenbar deutlich stärker engagiert als bisher bekannt. Diesen Schluss legen Handynachrichten nahe, die der FDP-Politiker an Christina Block geschrieben hat, Tochter des Block-House-Gründers Eugen Block und die Mutter der Kinder[…] Schon am 1. Januar 2024 schrieb Kubicki an die »liebe Frau Block«, er wünsche ein gutes neues Jahr. »Und wenn es stimmt, was ich lese, alles Glück dieser Erde.« Es folgte der bekannte Satz: »Wenn Recht zum Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht.«

Auf die Frage des SPIEGEL, ob er damit eine Entführung befürworten wollte, erklärte Kubicki, er sei von Beruf Strafverteidiger und »befürworte oder relativiere keine Straftaten«.[…] In diesem Zusammenhang war am 2. Dezember 2021 ein Gerichtstermin in Dänemark anberaumt. Im Vorfeld reagierte FDP-Mann Kubicki auf die Bitte der Mutter um diplomatische Unterstützung. Kubicki versprach am 30. November: »Ich tue mein Bestes.« Zwei Tage später teilte er mit, die »diplomatischen Vertretungen« hielten es für »kontraproduktiv«, wenn ihre Leute im Gerichtssaal säßen. Er könne aber selbst anreisen und ihr den Rücken stärken.

Kubicki verwies darauf, er sei als Vizepräsident des Bundestages »protokollarisch ganz weit oben«. In einer weiteren Nachricht teilte er mit, er »käme im Dienstwagen selbst«. […] Kubicki betonte, seine Unterstützung für Christina Block »war und ist nicht unzulässig«. Sie gehöre »zu den Aufgaben eines Abgeordneten«. Im Übrigen kenne er Christina Block und ihren Partner, den Ex-Sportmoderator Gerhard Delling, »aus einer Vielzahl von Veranstaltungen und Empfängen«. […]

(SPON, 21.03.2025)

Hier liegt ein für die Öffentlichkeit relevanter Skandal vor, der mE nach einer gesetzlichen Regelung verlangt.

Donnerstag, 14. August 2025

Meine katholische Erlahmung

Als Karol Józef Wojtyła Papst wurde, war ich wirklich noch zu jung, um etwas über die katholische Kirche zu wissen. Insbesondere mit zwei Atheisten als Eltern.

Da aber mein amerikanischer Familienzweig ursprünglich aus Polen stammt und meine Eltern in Deutschland einen großen Freundeskreis aus Exilpolen unterhielten, die ständig bei uns feierten und kochten, nahm ich durchaus wahr, was für eine enorme Sensation, ein slawischer, ein polnischer Papst darstellte. Ein Typ, der sich klar auf die Seite von Solidarność stellte und sich so unprätentiös, wie kein Papst vor ihm benahm. Der angeschossen wurde und sich später mit dem Attentäter zum Gebet traf. Zweifellos ein großer Kommunikator und Charismatiker, dessen Rezeption sich aber über das endlose 27-Jährige Pontifikat extrem veränderte. Erst der Hoffnungsträger, der für Aufbruch stand und am Ende der erzkonservative homophobe Knochen, der unbarmherzig jeden absägte, der nicht auf Linie war.

Als Wojtyła schließlich 2005 final die Hühner sattelte, war ich im Gegensatz zu seiner Thronbesteigung, eine Art autodidaktischer Theologe, der als radikaler Atheist argwöhnisch alles unter die Lupe nahm, das aus dem Vatikan kam. Mein ganzes erwachsenes Leben hatte es nur diesen einen Papst gegeben. Dieser eine alte Mann bestimmte als absolutistischer Herrscher beinahe 30 Jahre alles allein.

Roma locuta, causa finita. Es gab zwar einzelne sehr bekannte Kritiker, Drewermann, Gaillot, Kamphaus, Boff, Küng, Ranke-Heinemann. Aber niemand gab ihnen auch nur den geringsten Hauch einer Chance, sich gegen Wojtyła durchzusetzen. Natürlich drang während des zweitlängsten Pontifikats in 2.000 Jahren weniger durch die Vatikanmauern nach außen, als 2025 im Internetzeitalter, aber man nahm nie eine Opposition in der Kurie wahr. Der Pole war exzentrisch und manche hätten ihn gern prunkvoller, verschlossener und theologischer gesehen, aber er war unter den Bischöfen unumstritten. Niemand bezweifelte seine Intelligenz; im Gegenteil, er galt allgemein als weise.

Wenn er keine Homoehe, keine Aufweichung des Zölibats und kein Frauenpriestertum wollte, war das eben so. Basta.

Daß auch mal ein anderer Mann Papst sein könnte, blieb merkwürdig unvorstellbar, obwohl er in den letzten Jahren vor den Augen der Welt gar fürchterlich siechte.

Als der 79-Jährige Ratzinger 2005 als offensichtlicher Übergangspapst die römische Bumsbude übernahm, wußte zwar jeder interessierte Laie, daß nun ein noch konservativerer Wind einzog, aber dennoch wurde er vor 20 Jahren als Hoffnungsträger geframt. Der beim Weltjungendtag in Köln millionenfach gefeierte Neu-Papst war vielleicht gar nicht so ein knochentrockener Rechtsaußen, wie alle vermuteten. Seine ihm intellektuell weit überlegenen Studienfreunde Küng und Ranke-Heinemann traten wieder ins Rampenlicht. Würde Ratzi sie rehabilitieren? Küng reiste sogar mehrfach nach Rom, um sich privat mit ihm zu treffen.

Aber nein, da kam gar nichts. Im Gegenteil. Ratzinger begrub die Ökumene, reaktivierte die tridentinische Messe, verbannte die verhassten Schwulen aus den Priesterseminaren, ätzte öffentlich gegen Mohammed und rehabilitierte, statt Küng, lieber die FSSPX, samt des Holocaustleugners Bischof Williamson.

Nach 27 Jahren Wojtyła-Stillstand, folgten acht Jahre Rückwärts mit Ratzinger.

Kurioserweise wurden die intrakatholischen Rebellen in Deutschland immer stärker. Die vom Papst am meisten verachteten Menschen – Frauen und Schwule – meldeten sich immer lauter zu Wort. Unfähig zu erkennen, daß sie ein nicht reformierbares Unrechtssystem durch ihre Mitgliedschaft stützten. Daß sie das Grundübel, nämlich das Primat des Papstes stärkten, indem sie sich freiwillig unterordneten und um seine Gnade winselten, den größten transnationalen Kinderfi**erverein durch ihre Mitgliedschaft und finanziellen Zuwendungen am Leben erhielten.

Wie doof kann man sein? Dabei sagt Jesus in der Bibel doch sehr deutlich, was er von Homos und Menschen ohne Penis hält; nämlich nichts. Das sind für ihn keine gleichwertigen Personen, sondern sie gehören wie Juden und Sklaven unterdrückt.

Darüber bestand 2.000 Jahre Klarheit. Wer die Menschenrechte und allgemeine Menschenwürde wollte, konnte das nur durch Austritt aus der katholischen Kirche erreichen. Stattdessen bleiben hunderte Millionen Frauen und Millionen Queere Katholiken und jammern, daß sie nicht anerkannt werden.

Mitleid ist nicht angebracht, denn die RKK-Mitglieder sind freiwillig zahlende Stützen eines homophoben, misogynen absolutistischem Systems.

(……)  Verschiedentlich arbeitete ich mich an der deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen Plattform“ in der FDP; das bringt nichts. Bis heute hat sich an meinem Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und überflüssig.

Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.

Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.

Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?

Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir

-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,

-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,

-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,

-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und

-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

(HUK.org Was wir wollen)

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

(Verdammter Kleinmut, 19.12.13)

Es folgten 12 Jahre Bergoglio, der sofort wieder von Frauen und Schwulen in ihrer grenzenlosen Naivität als Hoffnungsträger angesehen wurde. Natürlich bekamen sie aber wieder einmal, wie seit 2.000 Jahren, nichts. Frauen werden auch 2025 als generell so minderwertig angesehen, daß sie noch nicht mal das niederste geistliche Amt übernehmen dürfen. Schwule dürfen nicht ins Priesterseminar und schon gar nicht ihre Liebe ausleben.

47 Jahre nachdem mein erster bewußt erlebte Papst gekrönt wurde, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr über diese weißen, alten, konservativen, zölibatären Männer im Kleidchen echauffieren. Natürlich sind das erzkonservative Systemwahrer, die sich an ihre menschenrechtswidrige Bibel klammern.

Fassungslos hingegen bin ich mehr denn je über die immer neuen Generationen queerer Katholiken, die bei Prevost schon wieder voller Hoffnung sind. Voll mit devoter Hoffnung, ihr Peiniger möge ihnen verzeihen. Opfer, die vor Tätern kriechen, betteln, bitten und freiwillig Schutzgeld zahlen.

Erbärmlich.

[….]  Seit fast vier Monaten können sich schwule und lesbische Paare in

[….]  Franziskus selbst hat viele Jahre später in seinem Pontifikat vulgär über „Schwuchteleien“ unter Priestern hergezogen. Doch insgesamt ist die Kirche seit jenem Juli 2013 ein gutes Stück barmherziger geworden mit Schwulen und Lesben. [….]  seit fast vier Monaten können sich homosexuelle Paare in Deutschland sogar ganz offiziell in katholischen Kirchen segnen lassen – zumindest theoretisch. „Segen gibt der Liebe Kraft“ heißt der Titel der „Handreichung für Seelsorger*innen“, die die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am 4. April gemeinsam verabschiedet haben.

[….]  Ob ein schwules oder lesbisches Paar in Deutschland katholisch gesegnet werden kann, hängt vom Wohnort ab. Denn die gemeinsame Konferenz von ZdK und DBK ist kein offizielles Entscheidungsgremium, die Handreichung hat nur Empfehlungscharakter. Und generell gilt in der katholischen Kirche: Jeder Bischof ist am Ende allein dem Papst verpflichtet. [….]  Die Bistümer Regensburg, Augsburg, Passau und Eichstätt hingegen lehnen eine Umsetzung der Handreichung ab. [….]   kurz vor Weihnachten 2023 hatte die Glaubensbehörde den Segen für all diese Paare erlaubt. Ein katholischer Paukenschlag war das, der die Weltkirche erbeben ließ. Segen für Schwule und Lesben? In Afrika, Asien und Osteuropa war die Empörung riesig, die afrikanischen Bischofskonferenzen ließen sich von Rom sogar die Erlaubnis geben, das Papier nicht umsetzen zu müssen.

Bei liberalen Katholiken im Westen wurde das Papier zwar begrüßt, einen Wermutstropfen enthielt es aber doch: Ausdrücklich wird darin der Segen zwar als „spontane pastorale Geste“ erlaubt, nicht aber eine formell-liturgische Form. Wenn ein Paar zum Beispiel bei einer Pilgerreise oder beim Besuch eines Heiligtums einen Priester um den Segen bittet, dann darf gesegnet werden; ein Segen to go muss gewissermaßen genügen.

Und genau hier liegt der Knackpunkt zwischen Deutschland und Rom: Das deutsche Papier macht durchaus Vorschläge für einen feierlichen Rahmen, spricht von einer sorgfältigen Vorbereitung von Paar und Seelsorger, von „Worten aus der Heiligen Schrift“, von „situativ passenden biblischen Texten“. Zwar betont auch die deutsche Handreichung, es dürfe keine Verwechslung geben „mit der gottesdienstlichen Feier des Ehesakraments“. Doch da steht eben auch: „Die Art und Weise der Leitung der Segnung, der Ort, die gesamte Ästhetik, darunter auch Musik und Gesang, sollen von der Wertschätzung der Menschen, die um den Segen bitten, von ihrem Miteinander und ihrem Glauben künden.“

Hier sehen einige Bischöfe einen Dissens zwischen Rom und der deutschen Handreichung. Die Bischöfe von Augsburg, Passau, Eichstätt und Regensburg, aber auch der Erzbischof von Köln, setzen die Handreichung deshalb nicht um und verweisen auf die Vorgaben in „Fiducia supplicans“. [….] 

(Annette Zoch, 14.08.2025)

Wie kann man nur so servil und klein sein, nun wieder vor einem alten Mann der Täterorganisation zu kriechen? Wer Mitglied der Kirche ist, unterstützt ein Unterdrücker und Sexualtätersystem, macht sich mitschuldig.

Es gibt nur ein: Austreten. Das gilt angesichts er quantitativ größten Kriminalgeschichte der Milchstraße auf für den Fall, daß Bergoglio Frauen zu Bischöfinnen weiht und Schwule segnend zur Promiskuität auffordert.

Sonntag, 10. August 2025

Bruderhass

Das ist wirklich eine groteske Interessen-Zwickmühle, in die sich Fritze Merz am Wochenende hineinmanövrierte.

Seine Wende bringt Deutschland nun wieder d’Accord mit der Weltgemeinschaft.

[….] Scharfe Kritik an Israel im UN-Sicherheitsrat

Die Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur geplanten Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen hat begonnen. Zum Auftakt warnte der beigeordnete UN-Generalsekretär Miroslav Jenca vor "einer weiteren Katastrophe", sollte Israel wie geplant die Stadt Gaza einnehmen. Die Pläne würden "wahrscheinlich zu einer weiteren Katastrophe in Gaza führen, mit Auswirkungen auf die ganze Region und weiteren erzwungenen Vertreibungen, Tötungen und mehr Zerstörung", sagte Jenca.  […..]

(Tagesschau, 10.08.2025)

Beantragt hatten das Treffen die europäischen Sicherheitsratsmitglieder Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien und Slowenien. Bei der harschen Israel-Kritik herrschte Einigkeit; lediglich Trumps amerikanische UN-Botschafterin Dorothy Shea hielt noch zu Bibi. Die beiden kriminellen Rechtsradikalen mögen sich.

Eine extrem wichtige Rolle für die Israel-Fixierung der Trump-Regierung spielen aber die Evangelikalen.

(….)  Mehr noch als in Deutschland, gehört die nahezu bedingungslose Unterstützung Israels, zur DNA der US-Politik.

Der Antisemit Konrad Adenauer führte es, ganz in Tradition der NSDAP-Vorgänger der CDU, auf den großen Einfluss „der Juden“ auf Washington zurück.

Man unterstütze Israel nicht, weil es richtig ist, sondern weil der CDU-Held und Gründer, genau wie Hitler von einem „internationalen Finanzjudentum“ ausging, dessen Reaktion er fürchtete.

Das passt zu dem Mindset der konservativen Christen, die sich nicht etwa selbstverständlich aus altruistischen Gründen moralisch und gut verhalten, sondern rein egoistisch, weil sie sich davon Vorteile nach dem Tod versprechen und die Strafen Gottes bei Zuwiderhandlung annehmen.

Die offiziellere Erklärung für die starke US-Unterstützung Israels, lautet hingegen „Demokratieförderung“. Israel als der einzige demokratische Staat des Nahen Ostens, verdiene als Garant der Freiheiten seiner Bürger, inmitten lauter Monarchien und Diktaturen, das Wohlwollen des „Land of the Free“. Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn Frauenrechte, queere Rechte, unabhängige Justiz oder Pressefreiheit, sind wahrlich nicht die Stärken Saudi-Arabiens, Irans oder Omans.

Dennoch dürfte der „Demokratie-Grund“ eher eine nachgeordnete Rolle spielen. Kuwait und Saudi-Arabien, die brutalsten Antagonisten der Menschenrechte, sind traditionell die engsten Freunde der US-Politik. Die politischen Verbindungen zum absolutistischen Horror-Regime in Riad sind so stark, daß noch nicht einmal 19 Saudis unter den 9/11-Attentätern, Washington auf Distanz gehen ließ.

Zwei andere Gründe dürften eher die große Israel-Vorliebe Washingtons erklären.

Erstens die Feindschaft der arabischen und muslimischen Welt zum „großen Satan USA“, die historisch wohlbegründet ist und zum antiamerikanischen islamistischen Terror führte. Israels Lage, mitten im Nahen Osten, ist von unschätzbaren geostrategischen Wert für Washington.

Zweitens der kaum zu unterschätzende Einfluss der zig Millionen radikal fanatischen Evangelikalen in den USA, die aus biblischer Endzeit-Verblendung an der Heimat ihres bevorzugten Nazareners hängen. Stichwort „Evangelikaler Zionismus“.

[…..] Sie sehen im Gaza-Krieg die Vorboten des Jüngsten Gerichts: Niemand unterstützt Israel so kompromisslos wie die amerikanischen Evangelikalen. […..] Die treuesten Freunde Israels in den USA sind die Evangelikalen; das zeigt sich gerade jetzt wieder angesichts der Ereignisse im Nahen Osten. Oft ist ihre Loyalität sogar noch stärker als diejenige der amerikanischen Juden. Das hat vor allem theologische Gründe. Die Evangelikalen verstehen die Bibel wörtlich: Die Juden sind Gottes auserwähltes Volk, und er hat ihnen Israel als Heimat versprochen. Die Gründung des modernen Staates Israel im Jahr 1948 und die Einwanderung von Millionen von Juden waren für die Evangelikalen die Erfüllung von Gottes Versprechen. […..] Laut einer Umfrage des amerikanischen Pew-Instituts sind 80 Prozent der weissen amerikanischen Evangelikalen der Ansicht, dass es Gott selbst war, der den Juden ihr Land (zurück)gab; unter den amerikanischen Juden selbst glauben nur 40 Prozent an diese religiöse Lesart der Geschichte. Dieselbe Diskrepanz gibt es in Hinblick auf die Unterstützung Israels. Während 31 Prozent der amerikanischen Juden der Ansicht sind, die USA unterstützten Israel nicht genug, sind es bei den Evangelikalen 46 Prozent. Unter den amerikanischen Juden glauben 60 Prozent, dass ein friedliches Zusammenleben in Form einer Zwei-Staaten-Lösung möglich sei. Unter den Evangelikalen glauben nur 42 Prozent daran.

Kriege im Nahen Osten interpretieren Evangelikale oft als Vorboten von «Harmaggedon», der endzeitlichen Entscheidungsschlacht, wie sie in der Johannes-Offenbarung geschildert wird. Nach diesem Kampf zwischen Israel und den «Königen des Ostens» sowie dem Jüngsten Gericht soll Frieden einkehren und Jesus Christus tausend Jahre lang herrschen. […..]

(NZZ, 14.11.2023)

Der evangelikale Wahnsinn verquickt antimuslimischen Hass und messianische Verehrung des orangen kriminellen Propheten, vortrefflich zu einer enormen politischen Macht. (…)

(Die Achse Washington-Jerusalem, 14.03.2014)

Es ist schon erstaunlich, wenn sich proisraelische, christlich-Konservative Kräfte nun ausgerechnet mit dem Verweis auf den Antisemiten Adenauer gegen den Christen-Kanzler Merz wenden.

[…] Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter rügt in der ARD die mangelnde Solidarität Deutschlands mit Israel […] Israel militärisch nicht zu unterstützen, wäre »dramatisch«, so Kiesewetter. Das hülfe nur Kräften wie dem Iran und der Hamas, die den jüdischen Staat vernichten wollten. Deshalb dürfe Deutschland auch bei Rüstungsexporten jetzt nicht wackeln.

Roderich Kiesewetter und Anna Planken im »ARD-Morgenmagazin«

Schon gar nicht aus innenpolitischem Druck heraus und weil »Nachbarstaaten, die innenpolitisch durch mangelnde Integration erheblich unter Druck sind« – gemeint war wohl Frankreich – »palästinensische Narrative verbreiten«, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete. Die Vereinten Nationen schalt er, sie würden in Gaza die Verteilung der Lebensmittel nicht richtig ermöglichen.

Und auch sein Parteichef Friedrich Merz erntete Kritik: Konrad Adenauer und Helmut Kohl, behauptete Kiesewetter, würden sich »im Grabe umdrehen angesichts der jetzigen Entwicklung«. Deutschland müsse sich »eindeutig an die Seite Israels stellen«.  [….]

(JA, 03.08.2025)

Offensichtlich überkompensiert die Xeno- und Islamophobie der Rechten – CDUCSU, David Berger, Welt, AfD – inzwischen ihren eigentlich originären Antisemitismus.

Wenn die rechtsradikalen Juden im Netanjahu-Kabinett viele muslimische Palästinenser töten lassen, freut es die rassistischen weißen Christen in den USA und Deutschland, die sich vor zu vielen arabisch aussehenden Menschen und Moscheen fürchten.

Die linken Kräfte hingegen, die 1933-1945 als einzige auf der Seite der Juden standen und gegen den allgemeinen christlichen und konservativen tödlichen Antisemitismus opponierten, sind heute diejenigen, die sich solidarisch mit den Palästinensern zeigen.

Tatsächlich haben Rechte und Linke in Deutschland nicht etwa die Seiten gewechselt. Die Linken zeigten, damals wie heute, Mitgefühl für die Schwachen und standen gegen die Mächtigen auf. Die Rechten, damals wie heute, standen/stehen zu den mächtigen Unterdrückern.

Der Israelische Staat aber vollzog einen Seitenwechsel – VERSTÄNDLICHERWEISWE! Nach dem Holocaust wollte man nie wieder schwach sein und sich den antisemitischen Killern widerstandslos ausliefern.

Ich bin wahrlich kein Freund des Militärs, aber wenn ich eins nachvollziehen kann, dann ist es die enorme Rolle der Armee im Staat der Israelis.

Wer könnte besser als Juden wissen, wie wenig man sich auf Freunde verlassen kann und selbst wehrhaft sein muss?

Seit David Ben Gurion am 14. Mai 1948 die Unabhängigkeit Israels ausrief, gab es ungezählte Attacken auf Israel, in der sich die Armee als Gold wert erwies.

Am 07.10.2023 aber versagte Netanjahus Armee. Zumindest „der Westen“ stand in der Folge wie ein Mann hinter Israel. Zu Recht. Überall wurde betont, daß Israel nicht nur wehren dürfe, sondern auch müsse und dabei Unterstützung verdiene. Von mir gab es dazu keinen Widerspruch.

Aber ebenso besteht nahezu Konsens, daß die Situation im August 2025 eine völlig andere ist, daß Israel maßlos überzogen hat, aus sinisteren Gründen eine Art Vernichtungskrieg führt.

Weltweit gibt es kaum noch Fürsprecher, außer in der rechtsradikalen autokratischen Trump-Regierung und – leider – bei den deutschen konservativen Christen, die ihr neoliberales Idol Merz hart, wie nie attackieren. Nun heißt es, anders als 1933: Christen für Juden.

[….] Aber in den eigenen Reihen der Union ist die Empörung groß. „Es ist ganz offensichtlich, dass diese Entscheidung des Kanzlers bei vielen in der Union auf erheblichen Widerstand stößt“, sagte der bayrische CSU-Landtagsfraktionsvorsitzende Klaus Holetschek am Wochenende der Augsburger Allgemeinen. Auch er selbst halte „den Waffenstopp für einen Fehler mit fatalen Folgen“.

Der niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Müller verurteilte auf „Instagram“ die Entscheidung der schwarz-roten Regierung „aufs Schärfste“. Sein nordrhein-westfälischer Kollege Matthias Hauer, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, bezeichnete sie auf der Plattform „X“ als „ein verheerendes Signal“.

Die Hamas habe das schreckliche Leid in Gaza zu vertreten und müsse „nachhaltig vernichtet werden“, so Hauer. Von einem „schweren politischen und strategischen Fehler Deutschlands“ sprach der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Mit der Aussetzung von Rüstungsexporten nach Israel „beugt man sich einem antisemitischen Mob der Straße, der jüdisches Leben auch in Deutschland bedroht“, wetterte er auf „X“. Und der Vorsitzende der Jungen Union und CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Winkel ätzte auf „X“: „Israel macht ab heute die Drecksarbeit für uns, nur ohne deutsche Waffen.

Als „enttäuschend“ bezeichnete Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Mitteilung von Merz. „Dieser Kurswechsel läuft allen Solidaritätsbekundungen und Versprechen zuwider, die der Bundeskanzler seit seinem Amtsantritt vertreten hat“, erklärte Schuster. „Die Bundesregierung sollte ihren eingeschlagenen Weg schnellstmöglich korrigieren“, forderte er. [….]

(Pascal Beucker, 10.08.2025)

„Nachhaltige Vernichtung“ der Hamas, der Palästinenser – so gefällt es den Muslim-feindlichen CDUCSU-Christen.

Ausgerechnet der Ursprung des religiösen Antisemitismus und der Islamophobie, die Katholische Kirche mit ihrem „extra ecclesiam nulla salus“, der viele Jahre die Ermordung Andersgläubiger, inklusiver regelrechter Genozide rechtfertigte, entdeckt nun ihr Herz für arabische Kinder.

[….] Die katholische Kirche bezieht nur selten und meist sehr zögerlich Stellung in laufenden Konflikten. Das macht die Ankündigung des prominenten Kardinals Matteo Zuppi umso ungewöhnlicher. Der Erzbischof von Bologna und Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz plant die öffentliche Verlesung der Namen aller Kinder, die am und seit dem 7. Oktober 2023 in Israel und Gaza getötet wurden. Und das am Ort eines berüchtigten SS-Massakers, bei dem 1944 unter anderem 213 Kinder von Deutschen ermordet wurden.

Die Wahl des Ortes Marzabotto gibt der als Friedensgebet »im Namen der unschuldigen Opfer im Heiligen Land« bezeichneten Verlesung einen Kontext, der dazu gedacht ist, den Druck auf die involvierten Parteien zu erhöhen. Und weil dabei Opfern beider Seiten gedacht wird, soll das offenbar auch die Täter auf beiden Seiten in diesen Kontext stellen.

»Eine ungewöhnliche Form des Protests« nennt das die Katholische Nachrichtenagentur KNA vorsichtig, ohne dabei Matteos deutlichste Begründungen wiederzugeben: In Gaza, sagte Matteo der italienischen Zeitung »La Stampa«, werde »das Leben mit Füßen getreten«.

Deshalb wolle er am 14. August, dem Vorabend von Mariä Himmelfahrt, die Namen aller getöteten Kinder verlesen: »Wir wollen uns an jeden einzelnen Namen erinnern, um jeden von ihnen zu ehren und aus der Anonymität zu holen. Niemand ist eine Nummer. Jeder Mensch hat einen Namen, eine Identität. Alle haben die gleiche Würde.« [….] Als Ort für sein Friedensgebet wählte Matteo Zuppi das in seiner Diözese liegende Marzabotto aus. Dort hatten am 1. Oktober 1944 SS-Truppen als vermeintliche »Strafaktion« gegen Partisanen mehr als 770 Zivilisten erschossen, darunter 213 Kinder unter 13 Jahre. […]

(SPON, 10.08.2025)

Möglicherweise dämmert dem Vatikan auch, daß nicht alle Araber in Gaza und Israel Muslime sind, sondern auch viele Christenseelen mit abgeschlachtet werden.

 Johannes Winkel, Roderich Kiesewetter und die CSU stellen sich mit ihrer bedingungslosen Bibi-Unterstützung, nun nicht mehr nur gegen die Weltgemeinschaft und ihren Kanzler, sondern auch gegen den Vatikan.