Die Talkshow-Wagenknecht mit ihrer perfekten
ikonographischen Optik, dem umfassenden Grundlagenwissen ist eigentlich in
Glücksfall für „DIE LINKE“.
Sie gewinnt die meisten Argumentationsschlachten, lässt sich
nie aus der Ruhe bringen, wirkt dennoch leidenschaftlich engagiert.
Mit dieser Methode brachte sie es so weit allgemein ernst
genommen zu werden, Kontakte mit Wirtschaftsbossen zu knüpfen und als gern
gesehene Referentin zu ökonomischen Symposien (zum Beispiel der Süddeutschen
Zeitung) eingeladen zu werden.
Leider ist diese kontrollierte Wagenknecht skrupellos und
destruktiv. Außerhalb der netten ARD- und ZDF-Studios, wenn nicht das
Sonntag-Abend-Publikum vom bequemen Wohnzimmersessel aus zusieht, produziert
sie seit ihrer Ehe mit Oskar Lafontaine immer ungenierter xenophobes und dumpf
nationales „dog whistle.“
(……) Die Geschwindigkeit, mit der
Sahra Wagenknecht nach rechts abdriftet, scheint sich zu vergrößern.
Völlig offen und immer deutlicher
stellt sie sich an die Seite der AfD. (…..)
Statt sich wie jeder anständige
Linke/Sozialist/Sozialdemokrat für internationale Solidarität einzusetzen,
Armen und Bedürftigen zu helfen, für Gerechtigkeit einzutreten, spielt sie die
Ärmsten auf perfide Weise gegeneinander aus, stärkt ganz gezielt die nationalen
Anwandlungen, wendet sich klar gegen Internationalität.
Für Sahra Wagenknecht gilt „Deutschland first“ und so ist es
nur folgerichtig, daß sie wie alle Querfrontler mit Trumpschen Methoden
triggert.
Sie tickt offensichtlich braun, appelliert immer wieder an
dumpfe Abwehr-Gefühle und antihumane Gemeinsamkeiten mit CSU und AfD.
(….) Wie man garantiert eine
Bundesregierung mit einer starken Beteiligung der Partei DIE LINKE verhindert,
demonstriert gerade Sahra Wagenknecht, die sich ihren Ehemann als Vorbild nahm.
Auch der hatte bekanntlich schon höchsteffektiv seine eigene Partei, deren
Vorsitzender er war, gespalten, dezimiert und bekämpft.
Das will Wagenknecht auch
unbedingt mit der Linken schaffen: Die Partei zerstören, die Mitglieder kurz
vor wichtigen Wahlen in Flügelkämpfe treiben und den Bundesbürgern zeigen, daß
man derzeit die Linke wirklich nicht wählen kann.
Mit ihrem neo-völkischen Verein #Aufstehen konnte
sie bereit gewaltigen Unfrieden säen und der eigenen Linken-Parteiführung viele
lange rostige Dolche in den Rücken stoßen. (….)
Wagenknecht ist eindeutig eine Spalterin, die vor keiner
Scheußlichkeit zurückschreckt.
[….] Was für eine groteske
Schmierenkomödie. Erst verriet Lafontaine seine eigene Partei, deren
Vorsitzender er war, um als Linker in ihrem Fleisch zu sektieren, dann
heiratete er die Linke Sahra Wagenknecht, die nun etwas Ähnliches in ihrer
Partei abzieht: Die Linke in zwei Hälften zu zerteilen.
Beide bedienen sich dabei xenophober Ressentiments
und spielen die Ärmsten in Deutschland perfide gegen Flüchtlinge und Asylanten
aus. Es gibt eine
lange Geschichte dieses Fischens im braunen Sumpf.
Seit ihrer Heirat scheint
Wagenknecht sogar deutlich aggressiver gegen Flüchtlinge zu agitieren. Immer
wieder robbt sie sich mit Vorurteilen gegen Heimatvertriebene,
die den Deutschen etwas wegnähmen, mit ihnen konkurrierten an AfD-Wähler heran.
Sie schafft es nicht bei ihrer
neuen linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ auf
ausländerfeindliche Untertöne zu verzichten.
[….] In den vergangenen Monaten spielte [Wagenknecht] noch mit Ressentiments gegen Flüchtlinge
und Fremde. [….] Matthias Miersch, Fraktionsvize und einflussreicher
Netzwerker des linken Flügels, merkt kritisch an, dass sich Wagenknecht
in der Vergangenheit aus rot-rot-grünen Gesprächskreisen »eher herausgehalten«
habe. Und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bucht das Projekt
schlicht als »Unsinn« ab. »Wir können nicht alle drei Jahre eine neue Partei
gründen und die Linke weiter spalten«, sagt er. [….] Bei den Grünen stehen Wagenknechts Chancen
eher noch schlechter als bei der SPD. [….] weil sich die Linken-Politikerin mit ihrer kritischen Position
zu Einwanderung und Flüchtlingsaufnahme hinreichend unbeliebt gemacht
hat. Nicht mal die Nachwuchsorganisation, sonst für linke Projekte zu
haben, mag sich für die Sammlungsbewegung einsetzen. Dass sich linke Akteure
vernetzen, sei sinnvoll, sagt Ricarda Lang, Sprecherin der Grünen Jugend,
»aber Frau Wagenknecht ist dafür die Falsche«. Sie orientiere sich in
der Migrationsfrage an Rechten und Konservativen. [….]
(Der Spiegel Nr. 32, 04.08.2018)
Wagenknecht wagt kein Risiko; sie
bleibt in der Partei. Klebt an ihren Pöstchen.
Ganz offensichtlich wird mit dem
Projekt „Aufstehen“ eher ihre eigene Profilneurose bedient; schließlich waren
sie und ihr Ehemann bisher schon das Haupthindernis für rotrotgrüne
Zusammenarbeit.
[….]
Ihr neuester Coup zu Weihnachten ist das schäbige
Heranrobben an die französischen Gelbwesten.
Das war zu erwarten, nachdem sich schon alle rechten, bzw
völkischen Blogs und Parteien von AfD bis David Berger auf den Zug setzten.
Das Thema Gelbwesten will ich nicht detailliert aufrollen; man möge das bei Sascha Lobo nachlesen.
Eine Bewegung, in der sich so viele Rechtsextreme und
Rassisten tummeln, daß sich schwarze und LGBTI-Demonstranten nicht trauen dort
mitzumarschieren, ist rundherum abzulehnen.
Aber auch die Gewalttätigkeit der Gelbwestenproteste ist
indiskutabel.
Wo sich islamophobe Rechte tummeln, will Sahra Wagenknecht
nicht fehlen.
Nach den schweren gewalttätigen Ausschreitungen in Frankreich
springt sie auch auf den Zug.
Sie baut sich in gelber Weste vor dem Kanzleramt auf, um die
rechte Wut für ihre persönlichen Belange einzusammeln.
Verdammt noch mal, Macron ist natürlich kein Bilderbuch-Sozialist,
aber er ist angesichts der Alternative Le Pen ein echter Glücksfall.
Er ist liberal, stemmt sich den Nationalisten wie Trump
entgegen und kämpft leidenschaftlich für den internationalen Zusammenhalt und
für Europa.
Macron ist die beste Chance, die Europa im Moment hat und
man sollte ihm angesichts des Versagens der Bundesregierung auf Knien danken;
dafür plädieren ihn zu unterstützen.
Wagenknecht ist eine zutiefst erbärmliche Spalterin, die es
leider unmöglich macht die Linke zu wählen, so lange die Majorität der Partei,
die den Kurs der Fraktionsvorsitzenden schließlich ebenfalls ablehnt, nicht die
Kraft findet sich von ihr zu trennen.
Dank Wagenknecht sind liegen die Linken trotz einer extrem
unbeliebten Groko und einer im tiefsten Tal steckenden SPD weit abgeschlagen
hinter FDP, AfD und den mehr als doppelt so starken Grünen.