Dienstag, 27. September 2022

Wo die europäische Reise hingeht.

Das Vereinigte Königreich ist bereits im rechtspopulistischen Strudel abhandengekommen. Die Briten wollten keine Ausländer mehr im Land haben, die sich durch die Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU in Wales, Schottland, Nordirland und England aufhalten konnten. Und zahlen wollten sie erst Recht nichts mehr nach Brüssel. Wie alle unseriösen Nazi-affinen Parteien versprachen die Tories einen Boom der britischen Wirtschaft, wenn man national, statt international regiere.

Der Urnenpöbel war begeistert, wählte eben diese Tories mehrfach mit absoluter Mehrheit. Cameron, May, Johnson, Truss lieferten: Brexit, raus aus der EU, Grenzen zu, Ausländer raus.

Und es kam genauso, wie es jeder seriöse Beobachter erwartete: Massenverarmung, leere Regale, Rezession, frierende Bürger, Absturz der Währung und nun muss die konservative Regierung betteln, die Ausländer mögen doch bitte schnell zurückkommen.

  […] Großbritannien verabschiedet sich von zentralem Brexit-Versprechen […] Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichten, plant ihre Regierung, die Einwanderungsregeln zu lockern und so die Wirtschaft anzukurbeln. Wie der »Guardian« und die »Sun« berichten, soll zudem die Obergrenze von 40.000 Visa fallen und die maximale Aufenthaltsdauer von einem halben Jahr aufgehoben werden. Das solle unter anderem der Landwirtschaft helfen, aber auch den vom EU-Austritt gestressten Sektoren Gesundheit und Logistik. […] Nahrungsmittel verrotteten auf den Feldern, etliche Schweine mussten gekeult werden. Viele Hotels und Restaurants reduzierten Angebote und Öffnungszeiten. Vor allem in diesen Bereichen waren sehr viele EU-Bürger beschäftigt. […]

(SPON, 25.09.2022)

Nun existiert die EU also ohne das Vereinigte Königreich. Von den verbliebenen Mitgliedern werden bereits Ungarn und Polen von antieuropäischen Rechtsextremen regiert. Es folgen nun Schweden und Italien.

Fast 200 Milliarden Euro Finanzhilfen aus Brüssel bekommt das semi-marode und Covid-geplagte Italien von der EU.

[….] Der italienische Aufbau- und Resilienzplan umfasst ein breites Spektrum von Investitions- und Reformmaßnahmen in sechs thematischen Bereichen (bzw. „Missionen“). Er sieht ein Finanzierungsvorlumen von 191,6 Mrd. EUR vor, davon Zuschüsse in Höhe von 69 Mrd. EUR und Darlehen in Höhe von 122,6 Mrd. EUR. 13 % davon (9 Mrd. EUR an Zuschüssen und 15,9 Mrd. EUR an Darlehen) wurden am 13. August 2021 als Vorfinanzierung ausgezahlt. Darüber hinaus erfolgte am 13. April 2022 eine erste Zahlung in Höhe von 21 Mrd. EUR an Italien. Die Zahlungen aus der Aufbau- und Resilienzfazilität sind leistungsbezogen und werden nur dann freigegeben, wenn die Mitgliedstaaten die im jeweiligen Aufbau- und Resilienzplan vorgesehenen Investitionen und Reformen tatsächlich durchführen. […]

(Europäische Kommission)

Die Italienischen Wähler sind allerdings offensichtlich genauso verblödet wie die Polnischen, Ungarischen und Britischen. Sie lassen sich von Faschisten einreden, man wäre ohne Brüssel besser dran und sollte auf Berlusconis Busenfreund Wladimir Putin setzen.

Damit werden die Italiener selbstverständlich genauso böse auf die Nase fallen, wie Liz Truss, aber Nazi-Parteien und rechtspopulistisch tönende Konservative poltern diesen Unsinn heraus, weil er an der Urnen so erfolgreich ist. Die faschistische Schreihälsin Meloni setzte sich mit tätiger Hilfe der CDUCSU durch.

[…]  Auf einer Veranstaltung der rechtsextremen spanischen Partei Vox erklärte die Fratelli-Chefin: »Vermittlung ist nicht möglich – man sagt ja oder nein. Ich sage: Ja zur natürlichen Familie; Nein zur LGBT-Lobby; Ja zur sexuellen Identität; Nein zur Gender-Ideologie; Ja zum Leben; Nein zur Kultur des Todes; Ja zu den christlichen Werten; Nein zur islamistischen Gewalt; Ja zur Souveränität des Volkes; Nein zu den Brüsseler Bürokraten; Ja zu sicheren Grenzen; Nein zur Masseneinwanderung. Hoch lebe Spanien, hoch lebe Italien, hoch lebe das Europa der Patrioten!«  Fast auf jeder ihrer Veranstaltungen gibt sie sich als bekennende Mutter und Katholikin, als Abtreibungsgegnerin, als Gegnerin einer grünen Umweltpolitik und Leugnerin des Klimawandels. Als in der vergangenen Woche ein verheerendes Unwetter die von der FdI regierte Region Marche überspülte und mindestens elf Menschenleben forderte, ließ sich der Regionalgouverneur und Parteikollege Francesco Acquaroli auf einem Wahlkampfbankett feiern.  Gott, Familie, Vaterland – der Wahlspruch galt bereits zu Zeiten Benito Mussolinis. Dessen hartgesottene Verehrer, Spitzenpolitiker der Partei, pilgern heute noch zur Grabstätte des »Duce« in Predappio, sie verzichten auf Protest, wenn auf Parteiveranstaltungen der »römische Gruß« – vergleichbar mit dem Hitlergruß – gezeigt wird. Und sie freuen sich schon im Vorfeld darauf, dass im Oktober, zum einhundersten Jahrestag von Mussolinis Marsch auf Rom wieder eine extrem rechte Regierung in Rom amtieren könnte. [….]

(Wolf Wagner, 23.09.2022)

Diese Mischung aus blankem Hass und Lügen kommt gut an beim Urnenpöbel und daher tönen auch CDU und CSU ungeniert rechtsextrem, arbeiten mit der AfD zusammen und machen immer wieder völkische Anspielungen.


Besonders unanständig agiert dabei der CDU- Partei- und Fraktionschef Merz, der allerdings schon immer so tickte. Er stimmte gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, faselt von deutscher Leitkultur, lehnte stets die Gleichberechtigung Homosexueller ab, ließ noch im Frühjahr 2022 Außenministerin Baerbock im Bundestag wissen, wie sehr er ihre Politik, die „Vergewaltigung als Kriegswaffe“ ernstnimmt, ablehnt. Er verglich noch 2021 Homosexualität mit Pädosexualität. Für die finanziell Schwachen dieser Gesellschaft empfindet er nur Verachtung. Er poltert gegen nicht existente Tabus und echauffiert sich über Gendersternchen. Xenophobe Lügen verbreitet er auf mustergültige Rechtspopulisten-Manier. Erst mal raushauen und wenn die Nazi-Adressaten verstanden haben, rudert er ein kleines bißchen in der Wortwahl zurück, ohne die eigentliche Aussage zu klassieren. Ganz wir Trump und Gauland. Merz ist selbst für Unions-Verhältnisse ein besonders abscheulicher Charakter.

[….]  Am Blackrock-Konferenztisch mit millionenschweren CEO-Highperformern redet sich’s halt ungezwungener als am Pult im Bundestag, in Talkshows oder auf Parteitagen. Jedenfalls schimmert gerade wieder der etwas großspurige Blackrock-Merz durch, statt des staatsmännischen Profipolitikers.  Dass Merz in Umfragen inzwischen vor Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen liegt, scheint ihn zu beflügeln. Im Interview mit Bild-TV sieht er sich bereits als Reservekanzler: »Die Opposition von heute ist Regierung von morgen. Wenn es nötig wäre, wären wir selbstverständlich in der Lage zu übernehmen.« Im gleichen Interview äußerte sich der CDU-Chef auch zur aktuellen Flüchtlingspolitik und dem Umgang mit Ukrainerinnen und Ukrainern, die dem Krieg in ihrem Heimatland entkommen wollen. »Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus dieser Flüchtlinge nach Deutschland«, so Merz, »zurück in die Ukraine, nach Deutschland, zurück in die Ukraine, von denen sich mittlerweile eine größere Zahl dieses System zunutze machen. Da haben wir ein Problem, das größer wird.« [….] 

(Janko Tietz, 27.09.2022)

Es ist zwar extrem widerlich, aber andererseits nicht anders zu erwarten. Auch Merz geht wie Söder oder Wagenknecht nach Melonis Durchmarsch klar auf rechtspopulistischen Kurs, statt sich für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Er absolviert die klassischen Schritte des politischen Hob

[….]  Worum geht’s eigentlich?

Friedrich Merz’ rechten Populismus und den Gegenwind, den er erntete. Merz hatte dieselbe Aussage aus dem »Bild«-Talk noch mal getwittert, den Tweet dann aber gelöscht und erklärt, er habe sich missverständlich ausgedrückt. Und fügte an: »Wenn meine Wortwahl als verletzend empfunden wird, dann bitte ich dafür in aller Form um Entschuldigung.«  Eine klassische Wenn-dann-Entschuldigung, die keine ist und diejenigen, die ihn kritisieren, als zu gefühlig dastehen lässt. [….]

(Frauke Böger, 27.09.2022)

Wie man sich nach vier rechtsextremen Regierungen in Europa zur Demokratie verhält, ist auch eine Charakterfrage. Hält man stand und kämpft für demokratische Werte und Anstand? Oder hängt man sein Fähnchen in miefige braune Briese?
Den Charaktertest besteht Friedrich Merz nicht. Wie immer. Dabei zeigt es Liz Cheney: Man kann auch stramm konservativ sein, ohne rechtspopulistische Lügen zu verbreiten. Dafür fehlt Merz allerdings nicht nur der Charakter, sondern auch das Rückgrat.


 

Das oberfränkische Idyll.

Alles ist relativ. Nachdem mein kleiner Bruder geboren wurde, zogen meine Eltern endgültig von New York nach Hamburg. Verglichen mit Manhattan war und ist Hamburg ein Dorf. Und obwohl meine Mutter keine Stadt so sehr liebte wie New York, war es ein bewußter Umzug. Mehr Ruhe, mehr Grün, mehr Natur, mehr Sicherheit, mehr Kontakt zu den Mitbürgern. Das erschien als das bessere Umfeld für Kleinkinder. Und so war es auch. Draußen spielen, Kontakt zu den Nachbarn, öffentliche Schule. Aber:

Alles ist relativ. Wohnung in Hamburg ist teuer, der Verkehr nervt und auf die Nachbarn möchte ich auch lieber verzichten. Vielleicht also noch eine ganze Dimension herunter sizen. Ab in die bayerische, nein, da muss ich präzise sein: In die oberfränkische Idylle im Freistaat Bayern. Eine Kleinstadt wie Wallenfels mit 2573 Einwohnern. Am nördlichsten Zipfel Bayerns. Wikipedia hilft weiter:

Wallenfels ist eine Stadt im Osten des oberfränkischen Landkreises Kronach in Bayern. Sie ist Teil der Region Oberes Rodachtal, ein staatlich anerkannter Erholungsort und vor allem durch die Flößerei bekannt.

Da wäre ich als Jugendlicher nicht in schlechte Gesellschaft geraten. Hätte keine Kiffer, Säufer, Schwule und Atheisten kennengelernt. Vielleicht wäre ich heute mit einer fränkischen Wuchtbrumme im Dirndl verheiratet und würde mich an meinen Enkeln erfreuen, die in die JU streben.

Was wäre das für eine idyllische Kindheit gewesen. Statt Reeperbahn, Diskos, Saufgelagen, Chicago House und vorehelichem Sex‘, wäre ich als Teenager beim katholischen Bur

Hochwürden Dieter Scholz

[…] Die Katholische Jugend, der ehemalige Burschenverein Wallenfels, kann auf eine mittlerweile hundertjährige Geschichte zurückblicken.  [….]  Neues Leben 1971 - 1980

1970 kommt Kaplan Dieter Scholz nach Wallenfels, durch ihn erhält die Jugendarbeit und der Verein neue Impulse.

Der junge Kaplan Scholz

• Am 14.03.1973 schließen sich der Burschenverein und die Katholische Jugend zusammen, der Mitgliedsstand  beträgt 117 Jungen und Mädchen, zum 1. Vorstand wurde Wolfgang Müller, später Franz Behrschmidt gewählt. […]  1974 kann das Jugendheim eingeweiht werden und wird zur weiteren Heimat der Jugend „Wallenfels (mn) In diesen Tagen geht ein Langgehegter Wunsch der Pfarrei St. Thomas in Wallenfels in Erfüllung. Mit großer Freude kann die Pfarrgemeinde am Wochenende des neuen Pfarr- und Jugendzentrums begehen […] Das 65jährige Jubiläum wurde 1975 drei Tage lang gefeiert; Gast waren u.a. das Volksmusik- Duo "Marianne und  Michael“ […]  

(eo bamberg)

Hurra  Zelten mit dem Kaplan und dann kommen auch noch „Marianne und Michael“ zum Jubiläum. Was habe ich nur verpasst!

Ach ja, der fesche, charismatische Pfarrer Dieter Scholz, 1933-2005, Gott hab‘ ihn selig. Mit ihm blühte das Jugendleben wieder richtig auf. Ein Glücksfall für Wallenfels, den engagierten Menschenfischer zu bekommen. 1963 war der damals 29-Jährige seiner Diözese erstmals aktenkundig aufgefallen, weil er reihenweise kleine Jungs vergewaltigte. Also nichts, das den Bamberger Bischof gestört hätte. Die RKK ist immerhin die größte moralische Autorität des Planeten, bekommt ihre Ethik direkt von Gott. Pfarrer sind schließlich Gottesmänner. Da hat es wohl seine Richtigkeit, wenn Hochwürden seine Messdiener und Burschen der katholischen Jugend durchbumst.

In seiner Zeit als Pfarrer der St. Thomas-Gemeinde in Weidenfels  von 1970 bis 1995 vergewaltigte Dieter Scholz kontinuierlich weiter kleine Jungs.

[…] In den 80er wurden regelmäßig Filmabende, Plattenpartys, Sportabende und Vorträge angeboten. Allerdings hatte man mit geringen Besucherzahlen und Desinteresse zu kämpfen „...Leider mussten wir diese Veranstaltung abbrechen und den (ca. 10 Leuten) ihren Eintritt wieder zurückgeben und die Musik „Golden Starlights“ um 21.00Uhr wieder nach Hause schicken, weil tanz in den Mai eben  schlecht besucht worden war.“ (30.04.1981) […]

(eo bamberg)

Eigenartig, daß die Aktiven bei den katholischen Burschen von 117 am Beginn der Scholz-Zeit (1970) auf 10 Mitglieder (Anfang der 1980er) zusammenschrumpfte. Man könnte fast meinen, den Kindern hätte es gar nicht gefallen, von Hochwürden Scholz vergewaltigt zu werden. Undankbare Bälger. Die CSU-Stadtväter wußten hingegen, wie man mit so einem Pfarrer umgeht: Sie machten ihm zum Ehrenbürger von Wallenfels. Der heutige Bürgermeister Jens Korn (CSU) schwärmt immer noch von Scholz.

[….]  "Ein charismatischer Mensch": Bürgermeister erinnert sich an Ministrantenzeit   [….]   2005 verstarb er: Der Mann, den eigentlich jeder in Wallenfels kannte. Für sein "selbstloses und vorbildliches Engagement zum Wohl der ihm anvertrauten Menschen" sollte man ihn in Erinnerung behalten, so formulierte es der damalige Bürgermeister Peter Hänel (FW) in der Todesanzeige von Priester Dieter S.  [….]

(InFranken, 22.09.2022)

Er war ja so ein guter Mann, daß sich der Bischof auch 1999 leider nicht um die Fälle der von Scholz durchgefickten Knaben kümmern konnte. Außerdem war Scholz 1999 verreist. In Bolivien. Da erreicht man ja auch keinen.

Und was regen sich die Vergewaltigte eigentlich so auf? Die Kirche bezahlte doch einen Zuschuss zu ihrer Therapie. Da kann man nun wirklich nicht mehr verlangen und Scholz war ja nun mal EHRENBÜRGER!

[….] Der betroffene Priester ist im Jahr 2005 gestorben. Bereits im Jahr 2006 sollen die ersten Missbrauchsfälle bekannt geworden sein. Seitdem haben sich insgesamt fünf Betroffene gemeldet. Ihre Identität wird vom Erzbistum geschützt. Es seien bereits damals Anerkennungszahlungen geleistet und Therapiekosten übernommen worden, heißt es in der Mitteilung weiter. Das habe den bischöflichen Richtlinien entsprochen.

Generalvikar Georg Kestel vom Erzbistum betonte in der Mitteilung, die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle werde mit aller Kraft betrieben.  [….]

(BR, 21.09.2022)

Ja, 2006 war das noch völlig OK. Da musste man noch nicht die Behörden verständigen, weil man in der kurzen Zeit von zwei Jahrtausenden seit Jesu Geburt noch gar nicht herausgefunden hatte, daß es irgendwie schlecht ist, Pfarrerpenisse in kleine Jungs zu stecken. Jesus hat das ja auch nicht ahnen können; sonst hätte er ja was dazu gesagt.

Die zutiefst christliche CSU gibt sich auch völlig überrascht. Unter CSU-Aufsicht wurde gegen knapp 250 Kindeficker-Pfarrer ermittelt und davon immerhin einer angeklagt. Ein Viertel Prozent. Ist schließlich mehr als nichts. Man handhabte es also als Kavaliersdelikt und kam in gefühlt 1.000 Jahren absoluter CSU-Herrschaft nie auf die Idee, daß die Verjährungsregeln beim Kinder**cken moralisch problematisch sein könnten.

[…] Laut dem Bericht, der der Süddeutschen Zeitung vorliegt, wurden danach mehr als 800 Fälle staatsanwaltschaftlich überprüft. Bei 243 Fällen davon seien Kleriker die Verdächtigen, zu einer Anklage kam es dann aber nur in einem Fall. Der Grund: Viele Fälle waren verjährt oder die mutmaßlichen Täter waren gestorben. In einer Vielzahl von Fällen hätten bayerische Staatsanwaltschaften in der Vergangenheit bereits unabhängig von Gutachten Verfahren eingeleitet, die auch zu Verurteilungen führten. In der Erzdiözese München und Freising habe zumindest in 24 Fällen aus dem Münchner Gutachten von 2022 bereits eine strafrechtliche Verurteilung vorgelegen. [….]

(Anette Zoch, 24.06.22)

Konnte ja keiner ahnen, daß die Opfer von Vergewaltigung, daß vergewaltigte Kinder es als irgendwie unangenehm empfinden und man Kinder sexuell gar nicht missbrauchen sollte.

[….] The Catholic Archbishop of St Louis has said that he was not sure if he knew it was illegal for adults to have sex with children during the decades when he was responsible for investigating reports of paedophilia among clergymen. In a deposition, Robert Carlson, the archbishop, told an attorney for an alleged victim of sexual abuse: “I’m not sure if I knew it was a crime or not,” referring to a period from the 1970s to the 1980s. “I understand today it’s a crime.”  [….]

(LA Times, 12.06.2014)

Ja, jetzt, in den woken 2020ern tun sie alle so, als ob sie genau wüßten, daß Kinderfic**rei schlecht ist. Aber wie hätte ein Bischof das denn weit in der Vergangenheit, ganz ganz früher, also schon 2006 ahnen sollen?

Erzbischof Schick erfuhr angeblich erst 2005 von den Scholz-Vergewaltigungen und schon ganze 17 Jahre später will er „die Sachlage erforschen“. Wie sollte Schick denn ahnen, daß es für die Vergewaltigungsopfer von Interesse sein könnte?

[….] Das Erzbistum Bamberg äußert sich erneut zu den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Wallenfelser Pfarrer Dieter Scholz. Demnach stammen die ersten Missbrauchsvorwürfe aus den Sechzigerjahren noch aus Scholz Zeit als Kaplan. Betroffene hätten dem damaligen Weihbischof davon berichtet. Weitere Missbrauchsvorwürfe stammen aus dem Jahr 1999.  Eine Überprüfung sei schwierig gewesen, weil die Vorwürfe nicht von einem Opfer stammten und Pfarrer Scholz sich zu dieser Zeit in Bolivien aufgehalten habe, heißt es. Erzbischof Ludwig Schick erklärt, er habe erst nach dem Tod von Dieter Scholz im Jahr 2005 von den Vorwürfen erfahren. Er wolle die Sachlage gänzlich erforschen und öffentlich machen sowie den Betroffenen Hilfe zukommen lassen.  […]

(Radio Plassenburg, 26.09.2022)

Weihbischof Werner Radspieler (*1938 †2018) konnte es 1999 auch nicht wissen, als ihm berichtet wurde, Pfarrer Scholz hätte erneut Kinder vergewaltigt. Die Leute stellen es heute so dar, als ob das etwas Schlechtes wäre. Radspieler sagte nichts, Schick sagte nichts.

Man versteht auch gar nicht, wieso ausgerechnet im Süden Deutschlands so viele Katholiken aus der Kirche austreten. Was könnten da nur die Gründe sein?