Wie wir immer wieder gesehen haben, ist es nahezu unmöglich
Trump-Fans oder Hildmann-Gläubige mit rationalen Argumenten von ihrem Wahn abzubringen,
da es eben gerade nicht rational ist sich so einem Kult zu verschreiben.
Man kann diese Leute aber auch nicht ignorieren, da ihre
Wahlstimmen gemeingefährlich sind und uns allen den Untergang bringen können.
Was also tun, wenn Trumpisten sich andererseits als
vollkommen erkenntnisresistent zeigen?
Es hat keinen Sinn mit journalistischer Aufklärung, mit Rekapitulieren
der Fakten, mit Widerlegungen der Trump-Lügen auf seine fanatischen Fans zu
zielen, weil sie nicht zuhören, nicht verstehen und alles was ihrer
Hass-Ideologie widerspricht ohnehin nicht glauben.
Wenn man aber die Wähler schon nicht dazu bringen kann zu
denken, also das aktive Wahlrecht
nicht reparieren kann, dann muss man eben das Objekt des passiven Wahlrechts attackieren; Trump selbst.
Er muss dazu gebracht werden noch mehr auszuflippen, in Rage
zu geraten und sich derartig lächerlich zu machen, daß außer dem harten Kern
niemand mehr sein Kreuz bei ihm macht.
Glücklicherweise ist es leicht Trump zu triggern, da er ein
Psychopath mit schwerer Bestätigungssucht und gewaltigem
Minderwertigkeitskomplex ist.
Er ist auch dem geistigen Niveau
eines schmollenden Kleinkindes, das missgünstig die Portraits
seiner Vorgänger GW Bush und Bill Clinton aus dem Weißen Haus
verbannt, das manisch alles zerstört, das mit dem Namen Obama verbunden ist und hysterisch nach Lob verlangt.
Die Werbespots des „Lincoln Projects“, einigen abtrünnigen
Republikanern um Kellyanne Conways Ehemann George Conway versuchen das.
Sie sind kleine fiese, einminütige Attacken auf Trumps
seelisches Gleichgewicht.
Sie nutzen exakt seine maximal attention span und triggern seine Schwachpunkte.
Mit 368.000 Abonnenten ist das Lincoln-Project nur ein sehr
kleiner Youtube-Kanal. Nur ein paar Hunderttausend Menschen sehen diese Spots
und von ihnen sind 99% mutmaßlich ohnehin demokratische Wähler.
Aber darauf kommt es nicht an; die Macher versuchen dafür zu
sorgen, daß Donald Trump die Clips sieht.
[…..] Dass die konservativen Trump-Gegner beim
Versuch, Trump unter die Haut zu gehen, recht erfolgreich sind, verriet dessen
Reaktion auf einen Clip mit dem Titel "Mourning in America", den die
Gruppe im Mai veröffentlichte. Er zeigt ein Land, das unter Trumps Führung in
Ruinen liegt, verwüstet von der Corona-Pandemie.
Trump griff nach Mitternacht zum Handy und twitterte eine Reihe von Beleidigungen über das Lincoln Project. Damit verhalf er dem Video zu Gratiswerbung und Reichweite - und dessen Machern zu neuen Spenden.
Fraglich ist, ob die Wahlkampfspots auch tatsächlich etwas bewirken, was die Einstellung der Wähler gegenüber Trump betrifft. Wenn das Lincoln Project für seine Clips teure Sendeplätze im Fernsehen bucht, dann kaum in den umkämpften Bundesstaaten - sondern zumeist in Washington, das für den Ausgang der Wahl bedeutungslos ist. Die Zielgruppe sind damit klar erkennbar nicht Wechselwähler, sondern eine einzige Person: Trump. […..]
Trump griff nach Mitternacht zum Handy und twitterte eine Reihe von Beleidigungen über das Lincoln Project. Damit verhalf er dem Video zu Gratiswerbung und Reichweite - und dessen Machern zu neuen Spenden.
Fraglich ist, ob die Wahlkampfspots auch tatsächlich etwas bewirken, was die Einstellung der Wähler gegenüber Trump betrifft. Wenn das Lincoln Project für seine Clips teure Sendeplätze im Fernsehen bucht, dann kaum in den umkämpften Bundesstaaten - sondern zumeist in Washington, das für den Ausgang der Wahl bedeutungslos ist. Die Zielgruppe sind damit klar erkennbar nicht Wechselwähler, sondern eine einzige Person: Trump. […..]
Eine ähnliche Methode wandte auch FOX-Moderator Chris Wallace
in seinem letzten Trump-Interview an.
Er weiß natürlich, daß die FOX-Zuschauer wie ein Mann hinter
IQ45 stehen und er deren Meinung nicht mit Fakten verändern kann.
Also triezte er Trump mit gezielten Richtigstellungen seiner
perfiden Lügen so, daß er wie erwünscht ausflippte und von Stuhl sprang, als
Wallace ihm seine Lüge Biden wolle die Polizei entwaffnen nicht durchgehen
ließ.
Das Interview wurde zum kompletten Desaster, bei dem sich
Trump in epischer Länge selbst dafür gratulierte einen Demenztest absolviert zu
haben, in dem er einen Elefant als Elefant erkannt, die Uhrzeit ablesen konnte,
sowie die gewaltige Matheaufgabe 100-7 löste.
Minutenlang prahlte er.
[…..] Als Trump zum Beispiel behauptete, sein demokratischer Rivale Joe Biden
wolle die Budgets der Polizei zusammenstreichen, erwiderte Wallace freundlich,
das stimme nicht. Trump empörte sich, Wallace blieb ruhig und beharrlich.
Schließlich ließ sich der Präsident Unterlagen bringen, um seine Äußerungen zu
beweisen. Wallace behielt recht.
Als Trump damit prahlte, er habe bei einem Test seiner kognitiven
Fähigkeiten brilliert, konterte Wallace, er habe den Test auch gemacht, und
schwierig sei das nicht gewesen. Zum Beispiel habe man das Bild eines Elefanten
als Elefant identifizieren müssen. Oder sieben von 100 subtrahieren. Trump
schien nicht zu merken, wie er sich selbst untergrub, als er darauf beharrte,
der Test sei wirklich schwierig gewesen. Eher nebenbei fragte Wallace, ob Trump
das Ergebnis der Wahl im November unabhängig vom Ergebnis anerkennen werde.
Trump wollte diese Frage nicht bejahen, was für einen Präsidenten der USA mehr
als bemerkenswert ist.
In den dreieinhalb Jahren seiner Präsidentschaft hat Trump wohl nie
schlechter ausgesehen in einem Interview. [….]
Trump wird nun wieder toben und ragetweeten.
Und sich hoffentlich selbst damit weiter in den Abgrund
reiten während die zweite Corona-Welle durch die republikanischen
Trump-Bundesstaaten pflügt und bereits 140.000 US-Amerikaner an Covid19
gestorben sind.
[…..] Es ist ein ungewohnt harter Gang für Trump. Wallace kontert so gut wie
jede Falschbehauptung von Trump mit "Das stimmt nicht" oder "Das
ist nicht wahr". Trump behauptet etwa, die Corona-Todesrate in den USA sei
eine der niedrigsten der Welt. Wallace: "Das ist nicht wahr, Sir."
Die USA hätten die siebthöchste Rate unter den am meisten betroffenen Staaten
der Erde. Er beruft sich auf Daten der Johns-Hopkins-Universität.
Trump glaubt Wallace nicht. Er lässt sich von seinen Presseleuten eine
Grafik geben und wirft einen kurzen Blick darauf. "Nummer eins in
niedriger Todesrate", sagt er und hält sie ins Bild. Stimmt aber wieder
nicht. Die Grafik zeigt die USA auf Platz drei. Und Staaten mit weitaus
geringerer Todesrate tauchen darauf nicht auf. Wallace muss sich
dennoch anhören, er sei "Fake News".
Und die vielen neuen Corona-Fälle in den USA? Mehr als 75 000
registrierte Neuinfektionen am Tag sind es inzwischen. Und täglich gut 1000
weitere Tote. Trump tut immer noch so, als wäre das ausgebaute Testprogramm
dafür verantwortlich. Wallace stellt richtig: Es gebe 37 Prozent mehr Tests -
aber im gleichen Zeitraum 194 Prozent mehr Fälle. Trump versteht offenbar den
Zusammenhang nicht. Viele junge Leute hätten doch "nur einen leichten
Schnupfen und wir tun so, als wäre das ein Test", sagt er. [….]
Ich hoffe. Die Moderatoren der drei Präsidentschaftsdebatten
mit Joe Biden schreiben sich diese Methode hinter die Ohren und werden jeder
einzelnen Trump-Lüge akribisch und ruhig widersprechen – auch wenn das ein sehr
langer Abend werden sollte.