Donnerstag, 23. Juli 2015

Der Doof-Homo des Tages.



Man soll sich nicht über Minderheiten lustig machen und das tue ich üblicherweise auch nicht.
Aber da ich in den letzten Jahrzehnten immer nur lieb über Schwule geschrieben habe, jeden LGBT-Vertreter unterstützte, habe ich jetzt einen gut.

Na gut, einen Homo gibt es, den ich vielleicht nicht immer nur nett dargestellt habe.


Aber sonst bin ich voll auf Pro-Homokurs.
Bis auf heute.

Christian Röbcke-Gronau, 34, schwul, ist doof. Er ist ein doofer Homo.
So jetzt ist es raus.

Geoutet habe ich ihn natürlich nicht; Röbcke-Gronau suchte ganz selbstständig die Öffentlichkeit, gab der Hamburger Morgenpost ein Interview, hielt sein Gesicht in die Kamera und bekannte sich zu seinem Dasein als Parteipolitiker.
So wird man angreifbar, wenn man dazu noch etwas wirklich Doofes sagt.
Das tut der Doof-Homo des Tages.
Röbcke-Gronau ist Mitglied der CDU; was ich unverständlich finde, aber noch nicht als Grund ansehe ihn zu beschimpfen.
Röbcke-Gronau ist aber auch Mitglied der LSU (Lesben und Schwule in der Union) und das erachte ich schon als durchaus problematisch.
LSU ist nur einen Meter von HUK entfernt. Und die HUKler sind richtig doof.

Verschiedentlich arbeitete ich mich an der deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen Plattform“ in der FDP; das bringt nichts.
Bis heute hat sich an meinem Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und überflüssig.

Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.
Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.
Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?
Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir
-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,
-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,
-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,
-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und
-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

Homos in aller Welt sind aber nicht von ihren naiven Hoffnungen zu heilen. Wieder einmal blickten sie bang nach Rom. Würden die Profi-Homophoben vielleicht doch ein kleines bißchen weniger homophob werden?

Nein, das wurde selbstverständlich nichts!
Frauen und akzeptierte Homosexualität sind die größten Gefahren für ihr frauenfeindlich-homophiles Männer-Idyll. Frauen wären eine gewaltige Konkurrenz und wenn Schwule akzeptiert wären, verlöre der Klerus sein wichtigstes Disziplinierungsinstrument, sowie ein entscheidendes Rekrutierungsargument.

Röbcke-Gronau heute heraus zu picken, verdiente er sich mit einer speziellen Aussage seines Interviews.
Es geht um einen Paukenschlag, oder sagen wir lieber Paukenschlägchen, den die LSU-Nord aufführte.

Nein, sie mögen nicht mehr „Muttis gayle Truppe“ sein.


"Die Mitglieder der LSU Nord haben schlicht kein Einsehen mehr für die zögerliche Haltung der Bundes-CDU zur Gleichstellung von Eingetragener Lebenspartnerschaft und Ehe, um dann für diese Haltung auf den CSDs vor Ort gescholten zu werden", erklärte LSU-Nord-Chef Christian Röbcke-Gronau.
Er bedauere, dass die "vielen Unionsanhänger in der Community" dieses Jahr keinen eigenen Anlaufpunkt bei CSDs in Norddeutschland erhalten würden.

Sie mögen sich unter all den Schwulen nicht immer für ihre Partei rechtfertigen, hassen die Frage, wieso sie nicht in eine andere Partei gehen, wenn ihnen die Homorechte so wichtig sind.

MoPO: Die SPD Hamburg will am Freitag die Regenbogenflagge an der Parteizentrale hissen. Sind Sie einfach in der falschen Partei?

Röbcke-Gronau: Die Frage höre ich nicht zum ersten Mal. Ich bin CDU-Mitglied, weil ich mich auch für Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik interessiere.
(Hamburger Morgenpost 23.07.15)

Schätzchen, daß Du DIE Frage immer wieder hörst, ist keine große Überraschung.
Dein Problem ist, daß Du leider doof bist, wenn Du meinst es wäre eine gute Idee sich ausgerechnet in der Organisation für Schwulenrechte zu engagieren, die seit 70 Jahren alles dafür tut Schwule zu kriminalisieren.
CDU und CSU sind es, die sich seit einem halben Jahrhundert stets am hartnäckigsten gegen jede Liberalisierung bei den Bürgerrechten wehren.

Theoretisch kann ich mir einen schwulen Menschen vorstellen, der rein zufällig sehr antisozial eingestellt ist, Arbeitnehmerrechte für Teufelszeug hält und dafür eintritt die Reichen und Unternehmer immer stärker zu Ungunsten der ärmeren 80% der Bevölkerung noch reicher zu machen. Vielleicht hasst dieser Schwule Ausländer, Asylanten, hat ein Herz für Militär und George W. Bush. Er könnte auch für Herdprämie und möglichst große Chancenungleichheit in der Bildungspolitik eintreten, damit auch wirklich niemand aus den sozialer schwächeren Schichten den Aufstieg schafft.
 Möglicherweise ist ihm das sogar viel wichtiger als Schwulenrechte, so daß er tatsächlich viel mehr Gemeinsamkeiten mit der CDU hat, als mit Linken, Grünen, Sozis oder FDP’lern, die bekanntlich alle vier vorbehaltslos für Homorechte eintreten.
So ein Schwuler wäre in der CDU richtig.

Aber wenn er innerhalb der CDU auch noch in die LSU geht, ist er schon ziemlich merkwürdig.
Das Fass zur Doofheit läuft dann über, wenn er wie Röbcke-Gronau auch noch öffentlich lamentiert, seine Partei wäre nicht homofreundlich; ja sogar noch einem Journalisten in den Block jammert, er möge als Homofreund bei den Homofeinden nicht gefragt werden, ob er die Partei wechseln solle.

Röbcke-Gronau, als CDU-Schwuler kannst Du es nur wie Deine Kollegen in der RKK handhaben: Öffentlich die Soutane enger schnallen und abends, wenn die Mikrofone und Kameras abgeschaltet sind, ab in den Dark-Room.