Der Berliner Tagesspeigel
mit der kleinen Auflage, aber dem großen Ansehen, galt lange Zeit als die
seriöseste Tageszeitung Berlins.
Wenn man bedenkt, daß es
um die deutsche Hauptstadt mit 3,5 Millionen Einwohnern geht, ist die Auflage
des klassischen West-Blattes mit 110.000 eher erbärmlich.
Obwohl der TS dem großen
Holtzbrinck-Verlag gehört und eng mit der erfolgreichen Wochenzeitung „DIE ZEIT“
kooperiert – Giovanni di Lorenzo ist TS-Herausgeber und Zeit-Chefredakteur in
Personalunion – liegt sie bei der Anzahl der verkauften Exemplare klar hinter
dem provinziellen „Hamburger Abendblatt“ (200.000) und erst recht hinter den
großen überregionalen Zeitungen FAZ (340.000) und „SZ“ (400.000).
Der TS galt über viele Jahre
als relativ liberal; hat sich aber inzwischen in eine recht
CDU-freundliche Richtung verschoben.
Insbesondere bei
religiösen Themen geht der Tagesspiegel unter der Leitung des Religioten di Lorenzo stramm auf
Kirchenkurs.
Die zuständige Kirchenredakteurin Claudia Keller glänzt durch
massive Wissenslücken und treudoofe Anbiederung an die
christlichen Kirchen. Kritik Fehlanzeige.
Ungeniert druckt di
Lorenzo auch faustdicke Fehlinformationen zu Gunsten der Kirchen
ab.
Der Zeit-Chefredakteur ist
heutzutage eigentlich eine sichere Bank für die schwarzgelbe Politseite. Seine journalistische Unabhängigkeit warf er auf beeindruckende Weise in den Mülleimer,
indem er sich an den im Exil schmollenden Karl Theodor Baron von und zu Guttenberg heranwanzte,
ein Huldigungsbuch für sein Comeback schrieb und dies zum Entsetzen der
ZEIT-Leser auf der Titelseite ausbreitete.
Um Frau Merkel noch treuer
zu dienen, installierte der Holzbrinck-Verlag heute ein weiteres CDU-U-Boot
unter den Herausgebern.
Sebastian Turner wird Herausgeber des
"Tagesspiegels"
Als CDU-Kandidat verlor er die einstige
Unions-Hochburg Stuttgart an die Grünen - jetzt übernimmt Sebastian Turner ein
einflussreiches publizistisches Amt in Berlin: An der Seite von Giovanni di
Lorenzo wird der Werber Herausgeber des Berliner "Tagesspiegels".
[…] Interessant
zu beobachten dürfte sein, wie sich der als aufgeklärt-bürgerlich geltende
"Tagesspiegel" unter Turner entwickelt - besonders im Hinblick auf
die Berliner Innenpolitik, in der die Union sich zuletzt schwer tat, eine
Identifikationsfigur für das erstarkende wertkonservative Milieu der Stadt zu
finden.
Man muß nur die richtigen
Leute kennen. Dann bekommt man nach so einer krachenden Fehlleistung wie der
OB-Wahl in Stuttgart auch wieder einen lukrativen Posten.
Die Zeitungen insgesamt
dürften also noch netter zu Frau Merkel werden, als sie es ohnehin sind.
Über CDU, Amerika und Kirchen
wird nur noch wohlwollend berichtet.
Das Hamburger Abendblatt druckte zur Illustration heute einen Text über den bevorstehenden Amtsverzicht Erzbischof Thissen. Natürlich wurde das Wirken des 75-Jährigen vollständig durch die rosa Brille betrachtet. Es war auch mal wieder Zeit für einen Jubelartikel über das Erzbistum – der Letzte liegt immerhin schon sechs Tage zurück
Missbrauchsskandale und
horrende Kirchenaustrittszahlen wurden da dezent verdrängt.
Sowohl beim Empfang für die rund 200
Mitarbeiter des Erzbistums am Vormittag, für die rund 300 Mitarbeiter der
Diakonie und Ordensleute am Nachmittag als auch beim Pontifikalamt im Dom St.
Marien und dem abendlichen Treffen von Gästen aus Kirche und Gesellschaft gab
es nur ein Thema: Thissen und seine herausragenden Leistungen als Leiter des
Erzbistums Hamburg mit rund 400.000 Mitgliedern.
[…] Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender
der Deutschen Bischofskonferenz, bezeichnete ihn während des Pontifikalamtes
als "beständigen Mahner für mehr globale Solidarität und
Gerechtigkeit". Als Misereor-Bischof habe er nachdrücklich den
"Mächtigen ins Gewissen" geredet. In Hamburg sei ihm die richtige
Balance zwischen "Bodenständigkeit und Weltoffenheit" gelungen. Und
Gerhard Ulrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Norddeutschland, dankte Thissen für "alle Initiativen und Impulse"
der vergangenen zehn Jahre.
[….] Dass Thissens Hamburger Amtsjahre höchst
erfolgreich waren, brachten viele Gratulanten zum Ausdruck.
Heute nun durfte Thissen
seine Expertise als Fußballkenner unter einem ganzseitigen Photo in MoPo UND in
der „Welt“, die künftig von Stefan Aust geleitet wird
(!), verkünden.
Katholische Kirche und CDU
scheinen inzwischen für die meisten Zeitungen grundsätzlich von Kritik
verschont zu werden.
Dabei gäbe es dieser Tage
auch von einer dunkleren Seite des Hamburger Erzbistums zu berichten.
Aber das findet man fast
nur in winzigen Blättchen wie dem kostenlosen Stadtteilmagazin „Hamburger
Wochenblatt“.
So betreiben Thissen und
Jaschke beispielsweise das 1954 gegründete Alten- und Pflegeheim St. Bernhard
in St. Georg (Danziger Straße).
Aber nicht mehr lange.
Die 23 betagten Bewohner
des katholischen Heimes bekamen just zusammen mit den neun Angestellten zum 30.
Juni 2014 ihre Kündigung.
Die katholische Kirche schmeißt
alle raus und will auf dem Gelände nun lieber Wohnungen bauen.
Die Rendite lockt.
Und was kommt schon bei 23 Omen und Open rum?
Nächstenliebe pur.
Wenn man den Vorgang
googelt, findet man keinen einzigen Treffer!
Der Vorgang, daß hier 23
Pflegebedürftige von der katholischen Kirche auf die Straße gesetzt werden,
findet in der deutschen Medienwelt gar nicht statt!
Die Website des Pflegeheims, http://www.st-bernard.de/, ist off.
Die Website des Pflegeheims, http://www.st-bernard.de/, ist off.
Die Hamburger
Senioren-Hilfsportale haben das St. Bernard noch im Angebot. Offenbar weiß noch
niemand, welches Abschiedsgeschenk seine Exzellenz Erzbischof Thissen den
Bewohnern gemacht hat.
Unser Seniorenheim St. Bernard bietet
alle Voraussetzungen dafür, dass auch der ältere Mensch ein gut versorgtes
Zuhause hat, so wie es seinen persönlichen Bedürfnissen entspricht. Mit der
Nachbarschaft zum St. Mariendom, zur Domschule und zum St. Ansgarhaus sowie zu
den umliegenden Geschäftsstraßen steht unsere Einrichtung mitten im Leben,
Zugleich ist sie mit ihrem großen Garten eine Oase der Ruhe.
Unser Seniorenheim macht es möglich,
dass nicht nur das Altwerden, sondern auch das Altsein mit vielen guten
Erfahrungen verbunden sein kann.