Samstag, 3. November 2012

Miese Typen



Was ich wirklich nicht sehr nett in der Politik finde, ist wenn konservative Typen in Bayern richtig versagen und dann ungerührt einen ihrer Untergebenen opfern, um selbst den Posten zu behalten.

Großplagiator Guttenberg versagte in der Causa Kundus, log, daß sich die Balken bogen und ließ dafür die Köpfe von Bundeswehr-Generalinspekteur Schneiderhan und Staatssekretär Peter Wichert rollen.

Auch die nach FJS zweitgrößte CSU-Ikone Eddi Stoiber ist ein gewohnheitsmäßiger Lügner. Vermutlich liegt es in der Familie; seine Kinder mußten inzwischen wegen Betrügereien ihre Doktor-Titel abgeben.

Dominic Stoiber kam mittlerweile, ohne Dr.-Titel, wie sein Schwager Jürgen Hausmann (mit der ältesten Stoiber-Tochter Constanze verheiratet) beim CSU-Großspender BMW unter. 

Als die halbstaatliche Wohnungsbaugesellschaft LWS unter der Ägide von Stoibers Staatskanzlei 1999 rund 400 Millionen Mark Verlust angehäuft hatte, feuerte der Ministerpräsident ohne Moral dafür den Justizminister Alfred Sauter. 

Rückblick 1999:
Stoiber befürchtenden Enthüllungen über eine Reihe von Kabinettsmitgliedern, wenn der kriminelle CSU-Waffenhändler Schreiber aus Kanada nach Deutschland zurück geholt würde. Daher verlangte er von Sauter die Untersuchungen zu verschleppen und am besten ganz unter den Tisch zu kehren.
Da passte freilich ein Justizminister nicht mehr ins Konzept, der wegen der Schuldfrage in der LWS-Affäre in heftigem Clinch mit seinem Regierungschef liegt. Sauter würde da wohl nichts mehr tun, um etwa Staatsanwälte von einer Dienstreise zu Schreiber nach Kanada abzuhalten. Da wurde beim Ministerpräsidenten offenbar eine Kurzschluss-Reaktion und so das Fallbeil über dem Kopf von Alfred Sauter ausgelöst. Der hatte zwar seit Tagen schon gesagt, was ihm nun gravierend angekreidet wurde, nämlich, dass er in der LWS-Affäre nicht allein Fehler gemacht und Stoiber voll informiert habe, somit auch keinen Anlass sehe, nur deshalb zurückzutreten. […] Der zum Bauernopfer auserkorene Ex-Justizminister [sieht] die Staatskanzlei als Drahtzieher: die wolle ihn zur Ablenkung den Medien wie einen Knochen zum Abnagen vorwerfen.
 Zuletzt war es der derzeitige CSU Generalsekretär Dobrindt, der beim Versuch die Presse auf Parteilinie zu bringen so tölpelhaft agierte, daß man Ende CSU-Sprecher Michael Strepp einen Kopf kürzer gemacht wurde.

Dobrindt, auch genannt „General Doof“, bildet zusammen mit FDP-General Döring das „Doppel-D“ der Dumpfbacken.

Man glaubt es kaum, aber D & D haben immerhin eingesehen was angesichts ihrer Steinbrück-Attacken nun das Klügste ist:
Schwanz einziehen, Klappe halte, untertauchen.
Patrick Döring, nebenbei Vorstandmitglied einer Haustierversicherungsgesellschaft, die ihm monatlich bis zu 7000 Euro überweist, attackierte Steinbrück umgehend. Beim SPD-Mann ihm würden "alle Sicherungen" durchbrennen, wenn es um dessen eigenen Vorteil gehe. "Mit dem Gen des ehrbaren Kaufmanns ist dieser Hanseat nur dürftig gesegnet."
CSU-General Alexander Dobrindt setzte Steinbrück ernsthaft unter Verdacht, "ein Produkt der Finanzindustrie zu sein". Als "Liebling der Spekulanten" brandmarkte er ihn. Dobrindt forderte Erstaunliches: Steinbrück solle jetzt volle Transparenz zeigen und offenlegen, wie viel Geld er von der Finanzindustrie bekommen habe.
Das Dumme ist: Genau das hat Steinbrück getan. Hat alles offengelegt, auf Heller und Pfennig.
Das war irgendwie abzusehen. FDP-Nordlicht Wolfgang Kubicki zumindest muss geahnt haben, dass das nicht gutgehen kann. Er wisse auch nicht, was der Döring da "geraucht hat", ließ er wissen. Das weiß der selbst wohl auch nicht mehr. Zumindest aber sind beide, Döring und Dobrindt jetzt ziemlich sprachlos. Im Volksmund würde es heißen: Der Schuss ging gewaltig nach hinten los.
Dobrindt und Döring, sie stehen jetzt da wie Pat und Patachon der Koalition da. Wie zwei Jungen, die nicht in der Lage waren, die erwartbaren Konsequenzen ihres Handelns abzusehen. Und nicht mächtig genug, um sich in der Transparenz-Debatte nach vorne zu werfen - was zumindest gesichtswahrend hätte sein können. Ihr Schweigen ist peinlich. Aber für die beiden wohl auch besser so. 
[…] Auf seiner Internetseite schreibt Döring: "Im Gegensatz zum Kollegen Steinbrück strebe ich kein hohes Staatsamt an der Spitze der Exekutive unseres Landes an."
Manche in der Partei hoffen darauf, dass das ein Versprechen ist.

 Seehofer und Söder, die starken Männer in der Bayernpartei hofften mit der Opferung des langjährigen CSU-Sprechers Hans Michael Strepp endgültig aus der Schußlinie zu geraten.

Zwar glauben ihnen weder Opposition noch Presse, daß Strepp stets nur auf eigene Faust gehandelt habe, aber man hatte eine Story, an die man sich öffentlich klammern konnte.

Der Plan droht allerdings schief zu gehen, denn wie der Spiegel in seiner Online-Ausgabe berichtet, tat Strepp nur das, was der Mann mit dem Gesicht, das wirklich nur eine Mutter lieben kann, über Jahre vorgemacht hatte.
Auch Ex-General Söder hatte regelmäßig massiv bei den abhängigen Medien interveniert. 

Bayerns Finanzminister Markus Söder versuchte in seiner Zeit als CSU-Generalsekretär persönlich, auf die Berichterstattung des ZDF Einfluss zu nehmen. 
Nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen intervenierte Söder zwischen 2003 und 2007 mehrfach schriftlich beim damaligen ZDF-Intendanten Markus Schächter. In mindestens einem Fall ermahnte Söder den Intendanten, die CSU stärker in der Berichterstattung zu berücksichtigen. Söder saß zu dieser Zeit auch im Fernsehrat des ZDF.
[…] Besonders ein Brief wirft Fragen auf. Söder beschwerte sich nach CSU-Angaben am 11. April 2006 schriftlich bei Schächter darüber, dass in der Berichterstattung über den Rücktritt des damaligen SPD-Vorsitzenden Matthias Platzeck die CSU nicht berücksichtigt worden sei. Mit einer "gewissen Enttäuschung" habe er die Berichterstattung verfolgt. Söder kritisierte demnach, dass nicht einmal Zitate, die die CSU über das Landesstudio abgesetzt hätten, Eingang in die verschiedenen Sendungen gefunden hätten. Dies sei "verwunderlich", da die CSU auch Regierungspartei sei: "Ich bitte um Klärung."
[…] In leitenden ZDF-Kreisen wird Söder indes als Beispiel für Einmischungsversuche seitens der Politik gesehen. Söder hält man am Lerchenberg für einen "besonderen Fall". Mehrfach habe Söder sich eingemischt, regelmäßig sei es dabei um die CSU gegangen. So habe Söder auch versucht, auf die Gästelisten im Morgenmagazin und in politischen Talkshows wie Maybrit Illner Einfluss zu nehmen.

 Mal sehen, wer diesmal sein politisches Leben opfern muß, um die hohen Bayernherren an auf ihren Sesseln kleben zu lassen.

Dobrindt vielleicht?