Samstag, 14. September 2024

So eine schwere Entscheidung.

Der Stellvertreter Gottes auf Erden, also der Vize des allwissenden und allmächtigen Erschaffers des Universums, der zudem auch noch über den ältesten weltumspannenden Spionage- und Informationsdienst verfügt, auf Berichte von 70 Millionen US-Katholiken, sowie die Auskünfte mehrerer US-Kardinäle an seiner Seite zurückgreifen kann, wägt auch ab, wen er am 05.11.2024 bei den US-Präsidentschaftswahlen wählen würde.

Mal überlegen, wie das aus rein katholisch-christlicher Sicht zu beurteilen ist.

Da ist einerseits Donald Trump, der sein Leben lang mit Leidenschaft alle sieben Todsünden begeht.


Der unverhohlen den rechten gewalttätigen Mob los hetzt, um seinen Sadismus zu befriedigen. Stand back and stand by, Proud Boys. Trump nutzt Gewalt, um seine politischen Ziele zu erreichen, Gegner einzuschüchtern, seine Basis zu elektrisieren und eben auch aus purer Bosheit, weil er ein mieser Rassist ist, der es genießt, wenn Schwarze misshandelt und getötet werden.

Der republikanische Kandidat ist nicht nur ein Rassist, sondern auch ein manischer Lügner, der in seiner ersten Amtszeit über 30.000 mal log, vor des Wiederwahl nahezu alle seine ehemaligen engen Mitarbeiter warnen, zweimal impeached wurde, einen bewaffneten Angriff auf den Kongress anzettelte, als Verbrecher und Sexualstraftäter vielfach verurteilt wurde, sich mit oranger Schminke bemalt und wie ein garstiges Kleinkind mit unflätigen Schimpfworten um sich wirft. Er prahlt mit seinen sexuellen Übergriffen „Grab’em By The Pussy“, macht sich über Behinderte lustig, trommelt für Folter und Todesstrafe.

Und auf der anderen Seite ist da Kamala Harris. Eine tadellose Demokratin aus akademischen Hause, mit weißer Weste, die sich ihr Leben lang nichts zu Schulden kommen ließ und unermüdlich für ihre Nächsten kämpfte.

Aber eben Frau und nicht weiß!

Verdammt schwierige Entscheidung. Da weiß Bergoglio auch nicht weiter. Beide sind nach der UNFEHLBAREN ANSICHT des Papstes ungefähr gleich übel.

[…..]  Papst Franziskus hat mit Blick auf die Präsidentenwahl im November in den USA empfohlen, das "kleinere Übel" zu wählen. Auf dem Heimflug aus Singapur nach Rom warf das Oberhaupt der katholischen Kirche beiden Kandidaten Donald Trump und Kamala Harris wegen deren Positionen zum Umgang mit Einwanderern beziehungsweise zur Abtreibung eine lebensfeindliche Einstellung vor. Trotzdem riet er den US-Bürgerinnen und US-Bürgern, zur Wahl zu gehen. "Man muss wählen, und man muss das kleinere Übel wählen."

Franziskus legte sich weder auf den ehemaligen Präsidenten, der für die Republikaner antritt, noch auf die Vizepräsidentin, die für die Demokraten antritt, fest.

"Beide sind gegen das Leben - sowohl der, der Migranten vertreibt, als auch der, der Kinder tötet", sagte der Pontifex. Trump hat angekündigt, bei einer Rückkehr ins Weiße Haus Einwanderer in großem Stil außer Landes zu bringen. Harris verteidigt das Recht auf Abtreibungen. Franziskus bezeichnet Schwangerschaftsabbrüche nach eigenen Worten als Mord.

"Wer ist das kleinere Übel", fragte der Papst. "Diese Dame oder dieser Herr? Ich weiß es nicht." Jeder, der ein reines Gewissen habe, müsse sich Gedanken machen und dann handeln.  […..]

(Tagesschau, 14.09.2024)