Mittwoch, 22. Juli 2020

Danke Franzi für Deine Mithilfe.


So ein homophober und misogyner, aber dafür sehr Pädosexuellen-freundlicher Kult wie der römisch-katholische Glaube ist für mich schwer zu verstehen, aber das ist eben keine rationale Angelegenheit, sondern spricht dümmere, ungebildetere oder Menschen, die zumindest unter einer Inselverarmung leiden an.

Zwar treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus….

(…..)  Der eine prominente Kirchenzuwachs steht nämlich in einem krassen Missverhältnis zu 540.000 Austritten und 260.000 mehr Sterbefällen als Taufen.

[…..] Der Mitgliederschwund in der evangelischen und katholischen Kirche beschleunigt sich. Mehr als 800.000 Mitglieder verloren die beiden großen christlichen Kirchen im vergangenen Jahr. Das zeigen die Mitgliederstatistiken der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für 2019, die am Freitag veröffentlicht wurden. 2018 war es in der Summe ein Verlust von 704.000 Mitgliedern. […..] Auf Basis der gemeldeten vorläufigen Zahlen aus den 20 evangelischen Landeskirchen traten etwa 270.000 Menschen aus der Kirche aus. […..] Noch mehr Menschen traten 2019 aus der katholischen Kirche aus: Mehr als 272.700 annullierten ihre Mitgliedschaft - ein Anstieg von 26,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Austrittsrate stieg auf über 1,2 Prozent. So hoch war sie noch nie, sagte der Münsteraner Religionssoziologe Detlef Pollack dem Evangelischen Pressedienst (epd). […..]

Marx, Müller, Mixa, Käßmann, Bedford-Strohm, Ratzi und Franzi sind also myriadenfach prominenter als Carsten Frerck, Michael Schmidt-Solomon und Philipp Möller.
Vertreter der Atheisten oder Konfessionslosen findet man so gut wie nie in der veröffentlichten Meinung.

Dennoch sieht die Entwicklung der Kirchenmitgliedschaften viel positiver aus als diese extreme öffentliche Unter-Repräsentation befürchten ließe.
Viel mehr Menschen schießen sich den Argumenten von uns Atheisten an, als umgekehrt. […..]


Im Jahr 2019 waren von 83.166.700 Menschen in Deutschland  22.600.371 (=27,2%) katholisch und 20.713.213 (=24,9%) evangelisch.


2019 traten 1,19% aller deutschen Katholiken und 1,28% aller Evangelen aus der Kirche aus.
Das klingt für ein Jahr wenig, aber seit der Wiedervereinigung 1990 traten damit sechs Millionen Katholiken und neun Millionen EKD-Mitglieder aus.
Das sind 15 Millionen Konfessionsfreie mehr.

Dank der intensiven Lobbyarbeit der im Bundestag extrem überproportional vertretenen Christen rollt der Rubel  gewaltig – nie waren die Kirchensteuereinnahmen so hoch wie jetzt:

[…..] Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben 2018 so viel Kirchensteuer erhalten wie nie. Trotz sinkender Mitgliederzahlen erreichten diese Einnahmen nach Kirchenangaben mit insgesamt rund 12,4 Milliarden Euro ein Rekordhoch. Davon erhielt die katholische Kirche 6,643 Milliarden und die evangelische 5,790 Milliarden Euro. Im Vergleich zu den insgesamt 12,1 Milliarden Euro 2017 ist das ein Anstieg um rund 2,7 Prozent. […..]

[….]  Zahlen und Fakten 2019/20 zur katholischen Kirche erschienen
Neue Zahlen: Rekord-Hoch bei Kirchensteuereinnahmen 2019
Obwohl es immer weniger Kirchenmitglieder gibt, steigen die Einnahmen der Kirche aus der Kirchensteuer. Trotzdem hat die Kirche im vergangenen Jahr bereits weniger Geld ausgegeben als zuvor. Doch mancherorts kann die Statistik auch steigende Zahlen verzeichnen.
2019 sind die Kirchensteuereinnahmen um 1,8 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro gestiegen. [….]

[….] Auch die evangelische Kirche hat im vergangenen Jahr erneut einen Anstieg bei den Kirchensteuereinnahmen verzeichnet. Im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) betrugen die Einnahmen 5,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Plus von rund 2,7 Prozent im Vergleich zu 2018. […..]

Das nenne ich effektive Lobbyarbeit. Wenn es ums Geld-an-sich-raffen geht, ist die Kirche immer noch einsame Spitze. 700.000 zahlende Mitglieder weniger und die Einnahmen klettern auf immer neue Höchstwerte.

Aber auch wenn es finanziell noch so sensationell läuft und die RKK-Deutschland mit 22,6 Millionen Mitgliedern immer noch ein gewaltiger Player ist, kann das nicht darüber hinwegtäusche, wie altbacken und unattraktiv das Produkt „katholischer Glaube“ ist.
Für die knapp 23 Millionen Gläubigen schaffte es die Weltorganisation im Jahr 2020 gerade mal gut vier Dutzend neue Priester zu weihen.

[….] Laut einer Umfrage der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitag) bleibt die Zahl der katholischen Priesterweihen in Deutschland auch 2020 niedrig. Demnach gibt es insgesamt 57 Weihen in den 27 Bistümern bundesweit, davon zwei im Bistum Münster, wobei neue Ordenspriester nicht mitgezählt wurden. Das ist der zweitniedrigste Wert in der Geschichte nach nur 55 Weihen im Vorjahr (fünf im Bistum Münster). In den letzten 20 Jahren ist die Zahl damit um mehr als 60 Prozent gesunken; im Jahr 2000 gab es noch 154 Weihen.
Die Zahl der Priesterweihen in der katholischen Kirche in Deutschland hat sich seit Jahren auf einem niedrigen Niveau eingependelt: Mehr als 100 waren es letztmals 2007. Die Zahl der Neuaufnahmen in den Seminaren zeigt zugleich, dass es auch in den kommenden Jahren keine Trendwende geben dürfte. […..]
(Kirche und Leben, 10.07.2020)

Kaum einer will noch für den Verein arbeiten; die Gemeinden verwaisen.
Seelsorger hoppen jeden Sonntag durch mehrere Gemeinden, viele Schäfchen sind führungslos, Gläubige werden allein gelassen.

Da es immer noch viele aktive Gläubige gibt, sind die Auswege naheliegend:

1.) Ende des Zwangs-Zölibats.
3.) Laien übernehmen die Leitung katholischer Gemeinden.

Punkt 1 und 2 werden prinzipiell aus Rom abgelehnt.
Da riskieren sie lieber das Ende der Kirche.

Aber was ist mit Möglichkeit 3, also nicht an dem heiligen Sakrament der Priesterweihe zu rütteln, aber wenigstens in den Fällen, in denen es keine Priester gibt, Laien aushelfen zu lassen?
Damit könnte die Heiligkeit gewahrt bleiben, aber auch den engagierten Katholiken an der Basis eine Perspektive geboten werden.

Zum Glück kann ich mich hier auf Bergoglio verlassen, der eben keineswegs liberal ist, sondern wie seine beiden Vorgänger als erzkonservativer Katholiban alles dafür tut die Kirchenmitglieder zu vergrätzen und zum Austritt zu treiben.

[…..] Schlag in den Magen
Wieder einmal fällt der Vatikan den Gläubigen in den Rücken.
Für viele Katholiken in Deutschland mag dieses Papier ein weiterer Schlag in die Magengrube sein: Die Kleruskongregation im Vatikan hat in einem am Montag überraschend veröffentlichten Papier Laien als Gemeindeleitern eine Absage erteilt. Allein der geweihte Priester sei der "eigene Hirte der ihm übertragenen Pfarrei". Die Gemeindeleitung sei zwingend an das Sakrament der Weihe gebunden. "Auch nicht im Falle des Priestermangels" dürften Laien Titel oder Funktionen eines Pfarrers annehmen.
[…..]  Genug Katholiken, auch Bischöfe, die Lösungen suchen, wie Gemeinden auch mit weniger Priestern und Gläubigen lebendig bleiben. Diesen fällt Rom einmal mehr in den Rücken. […..]

Als Atheist kann ich nicht zufriedener sein: Der Vatikan selbst tut alles dafür, um die Gläubigen zu vertreiben und nimmt mir die Arbeit ab.

Selbst bei der raren Spezies der extrem aktiven Katholiken, die sich den ganzen Tag für das Wohl ihrer Kirche einsetzen, führt die Kirchenleitung zu Frust und Resignation.

[….] Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, kritisierte die Instruktion aus Rom scharf: "Sie zeichnet etwas als Ideal, was biblisch und historisch, theologisch und praktisch weder wünschenswert noch real ist", sagte er den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse. [….]

Saubere Arbeit Papst Franz! Immer weiter so!