Samstag, 22. November 2014

Doofe Homos!


In den sozialen Netzwerken flattern mir auch immer die Queer-news über den Bildschirm. Daran habe ich insbesondere dann Interesse, wenn es dabei um Konfrontationen mit der organisierten Religiosität handelt.
In Kirchen und Co haben wir einen „gemeinsamen Feind.“
Anders als die organisierten Homos möchte ich, daß organisierten Religioten all ihre Privilegien verlieren, daß ihre Verstrickungen mit dem Staat gekappt werden und daß sie mich ansonsten in Ruhe lassen.
Wer privat gläubig sein will, kann das gern tun.
Wenn Kirchisten mich als Atheisten nicht akzeptieren, macht mich das allerdings eher stolz. Ich verzehre mich nicht nach deren Anerkennung. Im Gegenteil; ich bin dezidiert der Meinung, daß die Gesellschaft umso besser dasteht, je mehr der Einfluß der Religiösen zurückgeht. Wenn ich mit dieser Position eine kleine Minderheit repräsentiere, während die Majorität quer durch alle Parteien den Schulterschluss mit Kirchen sucht, stört mich das nicht.
Ich glaube ohnehin nicht an Schwarmintelligenz und weise philanthropisches Denken von mir.
Homo-Organisationen sind da oft ganz anders und lassen eine tiefe Sehnsucht nach zumindest friedlicher Koexistenz mit den Homophoben erkennen.
Lieber wollen sie nicht nur toleriert, sondern akzeptiert und geschätzt werden.
Immer wieder machen sie sich damit selbst klein, daß sie devot auf ein Umdenken den Kirchisten hoffen. Immer wieder strecken sie die Hand aus, die seit Jahrhunderten nicht nur aus-, sondern auch abgeschlagen wurde.

Verschiedentlich arbeitete ich mich an der deutschen HUK ab. Gern verwende ich den Vergleich mit einer „kommunistischen Plattform“ in der FDP; das bringt nichts.
Bis heute hat sich an meinem Vorurteil wenig geändert. Ich halte die Jungs und Mädels für naiv, gaga und überflüssig.

Doch, daß sich nicht alle Schwulen outen mögen, halte ich für absolut verständlich, wenn auch bedauerlich.
Das mag für mich eher eine theoretische Frage sein, aber ich kann mir nur sehr schwer vorstellen mich für einen Verein, wie zum Beispiel die Katholische Kirche oder die Fußballbundesliga, zu engagieren, der mich grundsätzlich ablehnt.
Im Falle der RKK werfe ich das auch allen Frauen vor: Wieso engagiert ihr euch ausgerechnet für einen Laden, der euch für so minderwertig hält, daß ihr noch nicht mal niederste Ämter selbst übernehmen dürft?
Wie erbärmlich es ist, wenn die 2000 Jahre lang Unterdrückten bei den ersten Brotkrumen, die sie zugeteilt bekommen, gleich vor Dankbarkeit in Verzückung geraten!

Über viele Jahrhunderte haben katholische Offizielle Schwule, Gottlose, Hexen, Ehebrecherinnen und viele andere mehr gefoltert und umgebracht und nur weil sie das nun seltener tun, ist alles verziehen?

Ebenso gut könnte Kenan Kolat (Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland e. V.; TGD) auf Knien zur NPD-Zentrale robben und sich dafür bedanken, daß heute kein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde.

Die Leute von der HUK möchte ich eigentlich zum Psychiater schicken und ihre Schizophrenie behandeln lassen.

Wir, die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (kurz: „HuK”), wollen die volle Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Queeren (LGBTQs) am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. Als Zeuginnen und Zeugen der befreienden Botschaft von Bibel und persönlicher Gotteserfahrung arbeiten wir
-      am Abbau von Vorurteilen gegenüber und Diskriminierung von LGBTQs innerhalb der Kirchen,
-      für die vollständige berufliche Gleichstellung mit heterosexuellen Biomännern und -frauen,
-      gegen die Diskriminierung von HIV-Positiven und an AIDS Erkrankten,
-      an der Schaffung von Räumen, um als LGBTQs Spiritualität zu teilen, und
-       an der Erkennbarkeit von uns als Christinnen und Christen innerhalb der LGBTQ-Gemeinschaft.

Wenn man Teilhabe und Anerkennung möchte, sollte man sich dringend eine andere Ideologie suchen!
In der Bibel, die nur so strotzt von Strafandrohungen, dem Zorn und der Eifersucht Gottes, der Intoleranz und Brutalität ausgerechnet „die befreiende Botschaft“ zu erkennen, zeugt schon von schwerer geistiger Umnachtung.

Homos in aller Welt sind aber nicht von ihren naiven Hoffnungen zu heilen. Wieder einmal blickten sie bang nach Rom. Würden die Profi-Homophoben vielleicht doch ein kleines bißchen weniger homophob werden?

Es ist aber nicht nur die HUK, die natürlicherweise nach Anerkennung lechzt, sondern auch „normale“ Schwule, wie sie von Queer.de. oder dem Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD) repräsentiert werden, ordnen sich gerne devot dem real existierenden Religiotismus unter, indem sie immer noch betteln und Hoffnungen hegen.

Jüngste Beispiele:

1.)

LGBT-Moscheebesuch zum zweiten Mal gescheitert! […]
In Berlin wird der Dialog zwischen LSVD und der Şehitlik-Moschee zur Farce: Zum zweiten Mal kündigte der LSVD einen Besuch an, zum zweiten Mal will das Gotteshaus nichts davon wissen.
[…] Zwischen dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und der Şehitlik-Moschee ist der Gesprächsfaden abgerissen – und beide Gruppen geben einander die Schuld. Eigentlich hatte der LSVD am Donnerstag angekündigt, am 8. Dezember gemeinsam mit Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) die Moschee zu besuchen, um in den Dialog mit den Gläubigen zu kommen (queer.de berichtete). Die Moscheeleitung dementierte am Abend jedoch, dass es zu einem Gespräch in der Moschee kommen werde.
[…] LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert zeigte sich enttäuscht über den Rückzieher der Moschee: "Es ist bedauerlich, dass Lesben und Schwule in der Moschee nicht willkommen sind", so Steinert gegenüber queer.de. […] [Moscheevereins-Chef Ender] Çetin erklärte […], er habe den Dialog mit dem LSVD nur behutsam angehen wollen – und möglichst ohne Presse. Er kritisierte, dass ein allzu offener Umgang mit Vertretern der LGBT-Community gerade älteren Gläubigen nicht vermittelbar sei, da diese Homosexualität generell ablehnten. "Natürlich besteht hier ein Konflikt", so Çetin. […]

Was gibt es da zu jammern und zu bedauern?
Ich kann nur begrüßen, daß der Moscheeverein so klar zeigt wes Geistes Kind er ist. Das sollte dann auch von den Claudia Kellers dieser Welt, die so dringend die „muslimische Religionsgemeinschaft“ aufwerten und staatlich unterstützen wollen, bedacht werden.
Keine Unterstützung für Diskriminatoren.

2.)

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist neuer EKD-Chef. Er hat in der Vergangenheit die Gleichwertigkeit homosexueller Beziehungen verteidigt.
[…] Bedford-Strohm setzt sich für gleichgeschlechtliche Paare ein. Im vergangenen Jahr hatte er etwa die Gleichwertigkeit von homo- und heterosexuellen Beziehungen betont. Damals sagte er: "Der entscheidende Punkt ist, dass da, wo Menschen gleichgeschlechtlich zusammenleben […], genau das gleiche gelten muss wie bei der Ehe auch – nämlich dass sie verbindlich miteinander leben." [….]


Aus welchem Grunde wollen sich Schwule eigentlich unbedingt an ein antiquiertes Familienbild anhängen?
Laut RKK dürfen Schwule gar keinen Sex haben. Nun sagt der EKD-Oberbischof, daß sie vielleicht schon Sex haben dürften, aber dabei soll es auf monogame und in langen währende Beziehungen beschränkt bleiben.
Wieso akzeptiert Redakteur Klein die Einschränkung „verbindlich miteinander leben“?

Ich halte es für absurd Monogamie und Verbindlichkeit zum Götzen aufzublasen.
Die Ehe an sich hat doch keinen moralischen Mehrwert  gegenüber einer lockeren Konstellation.
Ich behaupte, daß beispielsweise moderne Mutter, Mutter, Vater-Kind-Konstellationen moralisch der monogamen herkömmlichen Mann-Frau-Ehe keineswegs nachstehen.
Doofe Schwule; nun hat man schon extra den schönen Begriff „Regenbogenfamilien“ für alle anderen Konstellationen erfunden und ihr orientiert euch nun doch an einem kirchlichen Leitbild, das offenbar alle anderen Lebensgemeinschaften gegenüber eine Ehe abwertet.

Nein, ich habe nichts dagegen, wenn andere Menschen verheiratet sind.
Ich finde Ehepaare aber nicht deswegen besser als eine WG aus drei alten Heteros, nur weil letztere nicht miteinander verheiratet sind.
Ehe kann; muß aber nicht sein.
Und Ehe nur um der Ehe Willen zu führen, ist absurd und schädlich.
Es ist ein großer moralischer Fortschritt, daß Ehen heute viel problemloser geschieden werden können als vor 50 Jahren.
Eine Ehe aus unfreiwillig Verheirateten ist nämlich kein vom Staat zu förderndes Modell, sondern die Hölle.
Glückliche Menschen können Vorbildcharakter haben. Bloß Verheiratete, wie es Bedford-Strom und offenbar auch Queer.de denkt, nicht.

Eine miese Ehe schlägt nicht nur auf die Stimmung, sondern greift auf Dauer auch das Herz und andere Organe an. Zu diesem Ergebnis kommt die Soziologin Hui Liu von der Michigan State University. Im Fachmagazin Journal of Health and Social Behavior (online) zeigt sie, wie sehr ältere Paare darunter leiden, wenn das Miteinander zur Qual geworden ist und die Partner nur noch zusammenhängen wie zwei ineinander verbissene Hunde.
Das Forscherteam hatte 1200 verheiratete Männer und Frauen im Alter zwischen 57 und 85 Jahren untersucht und danach gefragt, wie sie ihre Ehe einschätzen. Zudem wurden Herzinfarkte, Schlaganfälle und Bluthochdruck dokumentiert sowie das C-reaktive Protein im Blut erfasst, das Auskunft über entzündliche Vorgänge im Körper gibt. Die Ergebnisse waren einigermaßen beunruhigend: Demnach schädigt eine schlechte Ehe mit ständigen Mäkeleien und überhöhten Ansprüchen die Gesundheit stärker als eine gute, unterstützende Ehe nutzen kann.
Mit zunehmendem Alter nehmen die negativen Folgen einer unbefriedigenden Ehe weiter zu: Der chronische Stress und Ärger führt zu einem Anstieg der Entzündungswerte im Blut; Infarkt und Schlaganfall treten häufiger auf, der Blutdruck steigt. Da mit dem Alter die Abwehrkräfte schwinden, kann sich der Organismus nicht mehr so gut gegen die ständigen Anfeindungen zur Wehr setzen und das Risiko für Herzleiden und andere Krankheiten steigt. Frauen sind stärker von den gesundheitlichen Folgen einer missglückten Ehe betroffen, haben die Forscher beobachtet. Sie vermuten, dass Frauen chronische Probleme eher verinnerlichen und deshalb schwerer daran zu tragen haben. […]
(SZ vom 20.11.2014)