Freitag, 4. Januar 2013

Von Antisemiten umzingelt.


Judenhass gab es fast schon immer. 
In den letzten zwei Jahrtausenden wurde er massiv von den Christen angefacht.
Sie stellten die Juden als Gottesmörder dar, veranstalteten Pogrome und fielen Jahrhunderte lang mordend, plündernd und genozidisierend in Palästina ein.

Die Bibel ist die Wurzel des Übels. Noch im Neuen Testament, der „Frohen Botschaft“ heißt es:
14 Denn, Brüder, ihr seid den Gemeinden Gottes in Judäa gleich geworden, die sich zu Christus Jesus bekennen. Ihr habt von euren Mitbürgern das Gleiche erlitten wie jene von den Juden.   15 Diese haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen;  16 sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen. (1, Thess, 2)
 Antisemitismus ist tiefsitzend und omnipotent. Eingeschrieben in die Abrahamitische DNS kann er sich quasi jederzeit bahnbrechen.
Bizarrerweise ist der Judenhass vollkommen unabhängig von dem Vorhandensein von Juden. Sie spielen dabei gar keine Rolle. 
Umfragen in Deutschland zeigen sogar gerade in den Bundesländern bei den Jugendlichen die höchsten Antisemitismus-Zahlen, wo es überhaupt gar keine Juden gibt.
 Brandenburgische und sächsische Jugendliche, die noch nie in ihrem Leben einen Juden gesehen haben geben ungeniert an, daß sie keinesfalls einen Juden als Nachbarn haben möchten.

Ich möchte immer dem überzeugenden Giordano-Satz zustimmen, daß Deutsche den Juden niemals den Holocaust verzeihen werden.
Jeder Jude erinnert sie demnach an diese Schmach, an diesen absoluten Tiefpunkt der Moral. Daher will man a priori lieber nichts mit ihnen zu tun haben.
 Volkspsychologisch einleuchtend, wie ich finde.
Allerdings gibt es tiefsitzenden Antisemitismus auch in Frankreich, Polen, Russland und anderen Staaten, die keine Genozide an Juden durchgeführt haben.

Traditionell reagiere ich sehr empfindlich auf Antisemitismus; wittere und diagnostiziere ihn.

An dieser Stelle ein Rückblick auf die Tammoxschen Gedanken von 2008:

Für mich war ein ganz privates Gespräch im September 2002 ein wirklicher Schock. Ich sprach mit einem promovierten und weitgereisten CDU-Wähler, der aber gesellschaftspolitisch liberal eingestellt war. Es war die Hochzeit des FDP-Gaga-Wahlkampf, als Guido im spaßigen Guidomobil umher fuhr, bei Frau Christiansen seine Schuhsohlen mit der aufgedruckten „18“ in die Kamera hielt. Damals verlor die FDP endgültig ihren Anspruch als Partei ernst genommen zu werden.
Folgerichtig musste die Grand Dame des Liberalismus, Hildegard Hamm-Brücher, nach über 50 Jahren Parteizugehörigkeit die Partei verlassen.
Nach der nun deutlich antisemitischen Anti-Sharon und Anti-Friedmann-FDP-Broschüre, öffneten sich jedenfalls endgültig die Schleusen des sekundären Antisemitismus.
Zur Erklärung – laut bpb bedeutet „sekundär“ in diesem Fall: Man kann das Phänomen "Sekundärer Antisemitismus" ein wenig überspitzt so auf den Punkt bringen: Judenhass nicht trotz, sondern wegen Auschwitz. Oder, wie es der israelische Psychoanalytiker Zvi Rex sarkastisch sagte: "Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nicht verzeihen." Den "Sekundären Antisemitismus", die Judenfeindschaft aus dem Motiv der Erinnerungsabwehr heraus, beschreiben die Antisemitismus- und Rechtsextremismus-Forscher Werner Bergmann und Rainer Erb in wissenschaftlicher Sprache knapp so: "Wir vermuten, dass das Verhältnis von Deutschen und Juden heute außer von fortwirkenden traditionellen Vorurteilen zunehmend davon bestimmt wird, wie sich die Deutschen der NS-Vergangenheit und der daraus erwachsenen Verantwortung für die Juden stellen. Aus der Diskrepanz zwischen dem Wunsch zu vergessen bzw. nicht erinnert zu werden und der beständigen Konfrontation mit den deutschen Verbrechen ergibt sich u.E. ein neues Vorurteilsmotiv, das sich zum Teil in der Form revitalisierter traditioneller Vorwürfe an die Juden äußert (Rachsucht, Geldgier, Machtstreben)."
Zu der Zeit fand auch mein besagtes Gespräch mit dem CDU-Wähler statt.
Er sagte mir, daß er Möllemann nicht ausstehen könne, aber wirklich begeistert davon sei, daß dieser nun endlich mal „das große Tabu“ bräche, daß man Israel nicht kritisieren dürfe.
 Ich kann das bis heute nicht fassen, denn seit Ariel Sharon am 28. September 2000 den Tempelberg in Jerusalem bestieg – also immerhin zwei Jahre vor der Anti-Sharon-Broschüre der FDP – gab es in den deutschen Feuilletons wirklich kein Halten mehr.
Diese extrem provokative Tat Sharons, die mehr oder weniger direkt die zweite Intifada auslöste, wurde zumindest in der deutschen Presse (andere kann ich nicht beurteilen) derart extrem kritisiert und verurteilt, daß sich schon vereinzelt arabische Journalisten zu Wort meldeten und für mehr Ausgewogenheit plädierten.
Ich weiß nicht mehr wer es war -aber ich erinnere mich an die Schlagzeile: "Nicht alle Palästinenser sind echte Friedensengel."
Sharon wurde nach dem allseits beliebten und adorierten Rabin damit zum absoluten Buhmann des deutschen Feuilletons. Kein Tag verging, an dem nicht in deutschen Zeitungen schwere Kritik an der israelischen Regierung geäußert wurde.
(Giordanos Buch Israel, um Himmels willen, Israel“ stammt übrigens schon von 1991.)
Aber noch Ende 2002 im Bundestagswahlkampf musste ich mir von nicht verblödeten Deutschen anhören, daß „man“ ja nicht Israel kritisieren dürfe.
(Auto-Zitat Ende)

Sekundärer Antisemitismus ist es auch über die Jüdin Lea Rosh herzuziehen, weil man sie als zickig oder nervend empfindet.
Nun ist jeder frei Lea Rosh nicht zu mögen (ich allerdings finde sie großartig); das (sekundär) antisemitische daran ist aber aus seiner Antipathie heraus zu schließen, daß sie Jüdin sein müsse.
Denn sie ist KEINE Jüdin.

Ein sekundärer Antisemit ist politisch nicht up to date und hat den Komplex überall Tabus zu wittern.
Er poltert sofort mit „man wird doch noch sagen dürfen, daß….“ los, obwohl es nichts und niemanden gibt, der ihn daran hindert.
Selbstverständlich kann man die Israelische Regierungspolitik lang und breit kritisieren, ohne auch nur einen Hauch von Antisemitismus zu bemühen.

2012 erlebte ich das erste mal in meinem Leben, daß ich selbst als Antisemit beschimpft wurde.

Donnerschlach. 
Ich hatte nie damit gerechnet selbst ins Fadenkreuz zu geraten, da ich es gewöhnt bin in Diskussionen unter Gleichgesinnten derjenige zu sein, der am meisten Verständnis für Israels Politik aufbringt.
 Ich bilde mir ein, psychologisch und historisch nachempfinden zu können, wieso Entscheidungen der Israelischen Regierung gelegentlich diesen „wir gegen den Rest der Welt“-Anstrich haben.

Und auf einmal sollte ausgerechnet ICH nicht nur Antisemit, sondern „ein Antisemit reinsten Wassers“ sein.

Im August 2012 mußte ich mir, als Beschneidungsgegner, tatsächlich von Rudolf Taschner, einem in Österreich anscheinend recht bekannten Mathematik-Professoren und Wissenschaftsjournalisten vorhalten lassen, ich sei als Kulturkämpfer ein „Antisemit reinsten Wassers“!
Hierzulande jedenfalls versucht eine sich laut gebärdende Menge fundamentalistischer Befürworter eines Verbots der Beschneidung – nennen wir sie kurz „Kulturkämpfer“, denn sie sind es – die Öffentlichkeit auf ihre Seite zu ziehen.  
 Endlich hat, so verkünden die Kulturkämpfer, ein Gericht in Köln den Mut aufgebracht, ein Urteil gegen das für die Zugehörigkeit zum Judentum fundamentale Zeichen zu fällen. Und sie preisen die Begründung des Richterspruchs als so stringent, dass nur Verstockte ihm nicht folgen könnten: Die Beschneidung sei eine Verletzung ohne jeglichen Nutzen für den Betroffenen. Sie stehe der prinzipiell zu achtenden körperlichen Unversehrtheit eines Menschen entgegen. Religiöse Gesetze seien ohne Belang. Punkt. Wobei die brutale Heftigkeit, mit der sie vernünftigen Argumenten für die Zulässigkeit der Beschneidung begegnen, atemberaubend ist.  [….] Sie vertreten deshalb so heftig und unnachgiebig ihren Standpunkt, weil sie es damit „Anhängern atavistischer Bräuche“, „verstockten Leuten, die auf uralten Mythen beharren“, „überholten und vom modernen Menschenrecht überwundenen Traditionalisten“, „Anhängern einer barbarischen Religion“ – auf Deutsch und unverhüllt: „den Juden“ – endlich, endlich, endlich einmal zeigen können: „Kommt in der Moderne an!“, rufen sie den Juden zu. „Werdet endlich normal!“
Und sie trumpfen auf, weil ihnen die Menschenrechte selbst scheinbar das Mittel in die Hand drückten, um gegen die elementare jüdische Zeremonie der Beschneidung vorgehen zu können. Und bedienen sich dabei hinterlistig des althergebrachten Opfermythos: Diesmal, so behaupten sie, sei der jüdische Säugling das Opfer. Und das Niederträchtigste in ihrer Gedankenkette: Diesmal seien sie fein raus. Denn die jüdische Gemeinde selbst, vertreten vom Beschneider mit seinem Skalpell, machte das Judenkind zum Opfer.
„Endlich, endlich, endlich haben wir sie“, frohlocken die Kulturkämpfer in ihrem Herzen, „die immer anders sein wollenden Juden.“ Endlich müssten sie ihre Sonderstellung räumen. Wie kämen sie dazu, dass viele ihr Jude-Sein auf der von ihren Vätern tradierten Religion begründen, obwohl manche unter ihnen selbst gar nicht mehr an Gott glauben, aber trotzdem die Zeremonien mit der gesamten Familie so halten wie noch vor Jahrtausenden? Dass andere wieder sich nur deshalb als Juden definieren, weil sie eine jüdische Mutter haben und – wenn männlich – natürlich beschnitten sind?
Die Kulturkämpfer sind Antisemiten reinsten Wassers.
Man weiß gar nicht wo man anfangen soll den Schwachsinn zu widerlegen, den Taschner in dem Aufsatz von sich gibt. 
Da stimmt einfach nichts. Erwähnen möchte ich nur, daß hier keineswegs ein Richterspruch „gegen die Juden“ formuliert wurde, sondern daß nur BESTEHENDES Recht auf einen muslimischen Jungen angewandt wurde.
Juden wird keinerlei Sonderstellung eingeräumt, nein, es wird nur allgemein festgestellt, daß KEINER seinem Kind Schmerzen oder gar irreparable körperliche Schäden zufügen darf.

Bei der Penisbeschneidung geht es eben NICHT um Juden und auch NICHT um Moslems.
Es geht um das Einhalten des deutschen Grundgesetzes und der UN-Kinderrechtskonvention, die Deutschland ratifiziert hat und die ausdrücklich religiös begründeten Eingriffen an Genitalien widerspricht.
Simple as that.
Mediziner und Kinderschutz-Organisationen sind sich einig, daß der Eingriff nicht gemacht werden sollte - völlig egal, ob es sich (wie in meinem Fall) um einen angelsächsisch Geprägten handelt, wo man diese Eingriffe aus kosmetischen Gründen oder zur Masturbationsprävention vornimmt, oder ob es sich um religiöse Riten handelt.

Ich lasse mich äußerst ungern Antisemit nennen, aber aus der Feder Rudolf Taschners ist es mir egal, weil der Mann so offensichtlich geistig verwirrt ist, daß ihn niemand ernst nehmen muß.

Tatsächlich möchte ich den Vorwurf zurückschicken: 
Wer mit der Brechstange jedem, der anderer Meinung ist, Antisemitismus vorwirft, beflügelt die Vorurteile der „ich lasse mir noch nicht von Juden das Wort verbieten“-Fraktion.

Taschner erweist „den Juden“ einen Bärendienst.

Aber die Tore sind nun weit geöffnet.
 Je dünner die Argumentationslinie der Genitalverstümmelungsfreunde wurde, desto ungenierter werfen sie mit der Antisemitismuskeule um sich.

Eine volle Breitseite bekam zuletzt der Niedersächsische Grünen-Kandidat Ulf Dunkel ab.
Er hatte sich in Gedichtform gegen die Kinderbeschneidung gewandt.
Wetzt das Messer, singt ein Lied,
Ab die Vorhaut von dem Glied.
Kinder können sich nicht wehren,
darum müssen sie uns ehren.
Wir verstümmeln, wir beschneiden
Recht und Vorhaut; allen beiden
muss man hier den Garaus machen,
denn wir steh’n auf solche Sachen.
Und ihr Schreien hilft so wenig,
denn wer festhält, ist der König.
Wir bestimmen, was hier Recht.
Wer dagegen ist, ist schlecht.
Gründe sind uns ganz egal,
der Verstand, der kann uns mal.
Bist Du für ein intaktes Glied,
so bist Du gleich Antisemit.
 Sofort wurde Dunkel Opfer eines derartigen Shitsorms, daß ihn auch eine devote Bitte um Entschuldigung* nicht mehr retten konnte. Die grüne Partei drängte ihn erfolgreich zum Verzichtauf die Kandidatur.
*Pressemitteilung:
Mit dem Urteil des Landgericht Köln vom 7.5.2012 ist eine Entwicklung in der Rechtswissenschaft in der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, die meines Erachtens begrüßenswert ist. Die erste Reaktion der deutschen Bundesregierung, allen voran der Bundeskanzlerin, war, Deutschland aufgrund der Judikative zur „Komikernation“ zu erklären. Der Bundestag beschloss völlig übereilt: Wenn die Beschneidung rechtswidrig sei, dann müsse sie eben rechtmäßig gemacht werden. Das hat nicht nur mich sehr erschreckt.

Mir ging es in der nachfolgenden Debatte immer und einzig nur darum, die Schwächsten der Gesellschaft, namentlich die Kinder und somit auch die von der religiösen Praxis der Beschneidung betroffenen Kinder, vor einer unnötigen und irreversiblen Körperverletzung zu bewahren.

In der emotionalen Wucht der Diskussion ist es mir leider nicht immer gelungen, die richtigen, maßvollen Worte zu finden. Weil mich der Dokumentarfilm „It’s A Boy!“ eines jüdischen Filmemachers zur Beschneidung sehr stark bewegte, habe ich mich zu einem Wutausbruch  und zu einem, wie ich in der Nachschau eingestehen muss, der Sache nicht angemessenen Gedicht hinreißen lassen.

Wenn nun der von mir geschätzte Herr Graumann äußert, mein Machwerk strotze nur so von hasserfülltem Hochmut gegenüber Juden und Muslimen, dann erfüllt mich das mit Sorge. Ich bin weder Antisemit noch Antimuslim, noch bin ich hasserfüllt oder möchte gar hochmütig erscheinen.

Ich bedaure aufrichtig, wenn ich diesen Eindruck gemacht haben sollte oder meine Worte diesen hinterließen. Und ich bitte noch einmal jeden, allen voran und persönlich Herrn Graumann stellvertretend für die Menschen jüdischen Glaubens, aber selbstverständlich auch die Menschen muslimischen Glaubens, insoweit um Entschuldigung.
 Herr Graumann übertreibt gar fürchterlich.
Allerdings versteht man wieso er das tut. 
Das Schwingen der Antisemitismuskeule ist aus seiner Sicht erfolgreich. Dunkel mußte seinen Text aus dem Netz nehmen und wird mit Sicherheit nicht in das Landesparlament einziehen können.

(Oder auch nicht? Wer hätte das Gedicht gelesen, ohne Graumanns Verdikt? Nun, nachdem Dunkel es zurück zog, zitieren es alle. Graumann in der Papst-Versus-Titanic-Falle?)

Weiter als Graumann ging Hendryk M. Broder, der seine Keule auf Jakob Augstein niedergehen ließ und dabei noch Herrn Taschner in der Disziplin „Abstrusität“ überholte. 
Merkwürdiger hätte das alte Jahr kaum enden können. Das eigentlich seriöse Simon-Wiesenthal-Center veröffentlichte kurz vor Jahresende seine Liste mit der Top 10 der internationalen Antisemiten und Israel-Hasse – darunter findet sich an Position Nummer Neun niemand anderes als der deutsche Publizist Jakob Augstein.
Die Begründung liest sich eigenartig:
Respected Die Welt columnist Henryk M. Broder, who has testified as an expert in the Bundestag about German Anti-Semitism, labeled Augstein a “little Streicher” adding: “Jakob Augstein is not a salon anti-Semite, he’s a pure
anti-Semite…an offender by conviction who only missed the opportunity to make his career with the Gestapo because he was born after the war.
He certainly would have had what it takes.”
(Spiegelfechter 02.01.12
Geht es noch?

Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber tatsächlich, das Simon-Wiesenthal-Center argumentiert so und veröffentlicht als Beleg dafür, daß Augstein zu den zehn schlimmsten Antisemiten der Welt gehört folgende Zitate:
 

 “With backing from the US, where the president must secure the support of Jewish lobby groups, and in Germany, where coping with history, in the meantime, has a military component, the Netanyahu government keeps the world on a leash with an ever-swelling war chant.”



“Israel’s nuclear power is a danger to the already fragile peace of the world. This

statement has triggered an outcry. Because it’s true. And because it was made by a

German, Guenter Grass, author and Nobel Prize winner. That is the key point. One must, therefore, thank him for taking it upon himself to speak for us all.”



“Israel is threatened by Islamic fundalmentalists in its neighborhood. But the Jews also have their fundamentalists, the ultra-orthodox Hareidim. They are not a small splinter group. They make up 10% of the Israeli population. They are cut from the same cloth as their Islamic fundamentalist opponents. They follow the law of revenge.”



“The fire burns in Libya, Sudan, Yemen, in countries which are among the poorest

on earth. But those who set the fires live elsewhere. Furious young people burn the

American, and recently, the German flag. They, too, are victims, just like the dead at

Benghazi and Sanaa. Whom does this all this violence benefit? Always the insane and

unscrupulous. And this time it’s the U.S. Republicans and Israeli government.”



“Gaza is a place out of the end of times….1.7 million people live there on 360 sq.

kilometers. Israel incubates its own opponents there.”
Broder legt noch einen drauf und wettert in seiner Heimzeitung „WELT“ ungeniert weiter: 
Warum ich nicht mehr für den RBB kommentiere.

Adieu, RBB! Seit Jahren stehe ich jeden Freitag früh auf, um auf Radioeins Themen zu kommentieren. Dieses Mal wollte der Sender wegen Jakob Augstein darauf verzichten. Das ist schlicht illoyal. […]

Eine Stunde später rief mich der Redaktionsleiter an, ein netter Mann mit schwäbischem Migrationshintergrund.

"Also, Herr Broder", sagte er, "wir haben beschlossen, dass es dabei bleibt". - "Wobei?", fragte ich. "Wir lassen den Kommentar mit Ihnen ausfallen und reden stattdessen mit einem Antisemitismusexperten. Und nächste Woche unterhalten wir uns dann in aller Ruhe, wie es weitergeht." – "Wenn Sie das machen", sagte ich, "gibt es nichts, worüber wir uns nächste Woche unterhalten könnten. Ihr Verhalten ist illoyal mir gegenüber und sachlich durch nichts zu rechtfertigen."
 (Henryk M. Broder 03.01.13) 
Mensch Broder...
 So ein begnadeter Schreiber, so ein Wortwitz-Talent, aber leider inzwischen vollkommen gaga! 
Augstein selbst wehrte sich am Donnerstag erneut gegen die Vorwürfe und wies sie als Diffamierung zurück. Das Wiesenthal-Zentrum, das sich dem Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus verschrieben hat, habe seinen ganzen Respekt. „Umso betrüblicher ist es, wenn dieser Kampf geschwächt wird. Das ist zwangsläufig der Fall, wenn kritischer Journalismus als rassistisch oder antisemitisch diffamiert wird“, sagte Augstein.

Broder ist allerdings nicht der Ansicht, Augsteins kritischen Journalismus diffamiert zu haben. „Das, was Jakob Augstein betreibt, ist kein kritischer Journalismus, sondern Ausdruck seiner eigenen, ressentimentgeladenen Selbstdarstellung. Im besten Fall schlechte Literatur.“ Seine Kritik an Augstein verschärft Broder weiter: „Augstein sieht sich als kritischer Journalist, so wie sich ein Pädophiler als Kinderfreund ansieht. Auf die Selbstwahrnehmung kommt es dabei nicht an.“ Auch angesichts der großen, öffentlichen Unterstützung für Augstein rückt Broder nicht von dieser Position ab.
Es sei aber angefügt, daß auch viele organisierte Juden nicht mehr verstehen was Broder und das SWC betreiben. 
Jakob Augstein ist für ihn kein Antisemit: Aus Sicht von Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist der entsprechende Vorwurf falsch. Das amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum habe bei seiner Kritik an dem Verleger und SPIEGEL-ONLINE-Kolumnisten offensichtlich nicht genügend recherchiert oder sich kundig gemacht, kritisierte Korn an diesem Freitag im Deutschlandradio Kultur. "Ich habe einiges von ihm gelesen, es war nicht sehr viel. Ich hatte nie den Eindruck, dass das, was er geschrieben hat, antisemitisch ist", sagte Korn.

Selbst wenn man sich frage, warum Augsteins Kritik überspitzt sei und immer wieder Israel thematisiert werde, sei es nicht richtig, den Journalisten als Antisemiten zu bezeichnen. "Offensichtlich ist das Simon-Wiesenthal-Center ziemlich weit weg von der deutschen Wirklichkeit", sagte Korn.
(Spon 04.01.13)
Zum Schluß der Verweis auf Jakob Augsteins eigene Zeitung zu der Causa AWC versus Augstein.