Einfach widerlich, dieses Sachsenvolk.
25 Jahre schämen wir uns nun schon für den
brutalen Mob, den die größte CDU-Hochburg unter allen Bundesländern hervorbringt
Wieder
einmal randalierte ein Nazimeute gegen Flüchtlinge, die im sächsischen Clausnitz
untergebracht werden sollten. Untergebracht werden sollten in einem Heim, das von einem AfD-Mann geleitet wird.
Die
Polizei schritt ein – und misshandelte Flüchtlingskinder.
Einen
Tag nach den unfassbaren Vorkommnissen will die Karikatur eines Polizeichefs gegen die Opfer ermitteln.
Wörtlich sagte der
Polizeipräsident: »Wir werden die Ermittlungen gegen Businsassen ausweiten
wegen Beleidigung.« Aus seiner »Sicht gibt es für das Vorgehen der Polizei
keinerlei Konsequenzen«, so Reißmann weiter. Man sei von dem rechten Mob
überrascht worden. Anfangs seien nur zwei Polizisten vor Ort gewesen, später
dann 28 Beamte. Zudem äußerte sich Reißmann negativ über die für den Samstag
angesetzte antirassistische Kundgebung. »Für unseren mehrstündigen,
hochemotionalen Einsatz, bei dem es am Ende keine Verletzten und Sachschäden
gab, mit einer kurzen, losgelösten Videosequenz und ohne bisherige Kenntnis der
Hintergründe öffentlich angeprangert zu werden, weise ich entschieden zurück.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Kollegen der Bundespolizei dafür, dass
sie Unterstützung für die Landespolizei geleistet haben.«
Die
Landtagsabgeordnete Juliane Nagel von der Linkspartei zeigte sich »fassungslos«
über die Reaktion der Polizei. Dass keine Konsequenzen »für den verfehlten
Polizeieinsatz« angestrebt sind und stattdessen nun gegen Geflüchtete ermittelt
werden soll, könne »nicht wahr sein«, so Nagel.
(ND,
20.02.16)
Man
fühlt sich an gewisse spanische Bischöfe erinnert, die nach dem sexuellen Missbrauch
an kleinen Jungs insistieren, die Messdiener hätten Schuld, da gäbe es
13-Jährige, die alles täten, um die Priester zu verführen.
Das
verschlägt einem selbst im Jahr 2016 noch die Sprache.
Manchmal ist selbst
eine hartgesottene Redaktion wie Panorama etwas sprachlos. Zu dieser
Pressekonferenz fällt uns nicht mehr viel ein. Anstatt eine illegale
Versammlung aufzulösen, deren Teilnehmer Platzverweise erhalten hatten, kann
sich der Chemnitzer Polizeichef vorstellen, gegen die Flüchtlinge zu ermitteln.
Es hilft
nur noch Zynismus.
Nach 25
Jahren CDU-Herrschaft sind die rechtsstaatlichen Strukturen von Justiz und der
Polizei Sachsen völlig verrottet.
Der ranghöchste Sachse Deutschlands ist bezeichnenderweise Bundesinnenminister
de Maizière und streute ebenfalls immer wieder xenophobe Gerüchte.
Da geht man also ganz
unschuldig seinem Recht auf öffentlichen Hass nach, beschimpft und bedroht zur
Feierabendgaudi Ausländer und was tun die? Machen Gesten, obszöne gar.
Stinkefinger sollen gezeigt worden sein. Das verletzt die Regeln des
zivilisierten demokratischen Diskurses, wie er auf Sachsens Straßen nun einmal
üblich ist, auf das Schwerste. Die Polizei hat selbstverständlich Anzeigen
wegen Beleidigung aufgenommen.
Was soll man dazu noch
sagen? Ein weiteres gottverlassenes Städtchen auf der Karte der
Unmenschlichkeit. Bewohnt von vernagelten Gemütern, die vermutlich noch stolz
auf ihre widerwärtige Schamlosigkeit sind, mit der sie ihrem Hass auf alles
Fremde freien Lauf lassen. Eine Polizei, die Probleme auch am liebsten bei
diesen Fremden sucht.
„Wir sind das Volk“ rufen also die
einheimischen Gartenzwerge, Frühstücksfaschisten und schlecht integrierten
Wendeverlierer um den andern unmissverständlich zu bedeuten, dass sie nicht
dazu gehören. Als wenn irgendjemand zu ihnen gehören wollen würde. Der
Stinkefinger ist doch die einzig angemessene Antwort: „Verstanden, ihr seid das
Volk. Könnt ihr auch gerne bleiben.“
Nun also
mal wieder die Frage: Wieso ist das so in Sachsen?
Warum sind die Ost-Bundesländer offensichtlich ausländerfeindlicher und rechtsextremer eingestellt, weshalb ist es in der sächsischen Schweiz und im ehemaligen Tal der Ahnungslosen, Dresden, besonders schlimm?
Wie kann es angehen, daß diese physiognomisch abstoßenden und bar jeder Moral Handelnden nicht im Geringsten davon beeindruckt sind, wie widerlich man sie im Rest Deutschlands findet?
Warum sind die Ost-Bundesländer offensichtlich ausländerfeindlicher und rechtsextremer eingestellt, weshalb ist es in der sächsischen Schweiz und im ehemaligen Tal der Ahnungslosen, Dresden, besonders schlimm?
Wie kann es angehen, daß diese physiognomisch abstoßenden und bar jeder Moral Handelnden nicht im Geringsten davon beeindruckt sind, wie widerlich man sie im Rest Deutschlands findet?
[…]
Ihr habt Angst davor, von Fremden um Eure
Kultur gebracht zu werden. Keine Sorge. Um Eure Kultur beneidet Euch keiner.
Niemand will Euch etwas nehmen. Ihr habt nichts zu bieten.
Was also habt Ihr
erreicht?
Euer Clausnitz ist
jetzt berühmt, als weiteres Dorf in Sachsen, in dem Ausländerfeinde Parolen
brüllen. Wer will dort leben, mit Leuten wie Euch? Wer will bei Euch seinen
Urlaub verbringen? Bei Euch sein Unternehmen ansiedeln? Wer will mit Euch etwas
zu tun haben? Niemand.
Ihr habt den Namen
Eures Dorfes in den Dreck gezogen. Der Heimat, die Ihr zu verteidigen wähnt,
habt Ihr geschadet. Ihr seid nicht Deutschland, nicht Sachsen, nicht Clausnitz.
Ihr seid nur ein Haufen Feiglinge, die sich mächtig fühlen, wenn es gegen
Schwache geht. […]
Das
steht im nicht eben als linksextrem bekannten „Spiegel Online“. Belobigung geht
anders.
(Ihr seid nicht Deutschland, nicht
Sachsen, nicht Clausnitz?
Ich
befürchte fast, daß diese Typen nicht unbedingt Deutschland, aber durchaus
Sachsen und Clausnitz sind.)
Ich glaube,
die Grünen haben völlig Recht, wenn sie
Seehofer und Söder – der soeben damit protzt auf Dienstfahrten die Bibel als Hörbuch zu genießen –
mitverantwortlich machen.
Ja
natürlich, die fortwährende Hetze der frommen CSU aktiviert diesen kackbraunen
Mob.
Schlimmer
ist aber, daß die gesamte politische Klasse der ehemaligen DDR sprachlos, oder
zumindest inhaltslos bleibt.
Bis auf
die Linken, die sich tatsächlich gegen den Rechtsextremismus engagieren und
auch selbst Opfer der Nazi-Attacken werden, gibt es keine prominenten
Ost-Politiker, die sich vehement gegen die braune Stimmung auflehnen.
Im
Gegenteil; Ministerpräsident Haseloff ist sogar noch schriller als Seehofer,
wenn es verbal gegen Flüchtlinge geht, Markus Ulbig und Stanislaw Tillich
machen selbst offensiv Stimmung gegen Zuwanderung. Sie decken den
rechtslastigen Polizeiapparat.
Die
fromme Katrin Göring-Kirchentag, prominenteste Ost-Grüne ist nicht vernehmbar
in der Frage Rechtsextremismus.
Matschie
und Thierse sind so fromm, daß sie schon als Solidarität zu ihren Kirchen der
Fundi-Basis zuneigen.
Die
CDU-Landesminister nehmen ihre Basis in Schutz.
Merkel
mäandert seit 25 Jahren, würde sich nie konsequent engagieren oder pointiert
ausdrücken.
Und dann
hätten wir da noch Gauck, der sich darauf beschränkt von seiner eigenen Bedeutung
überwältigt zu sein. Gauck zelebriert das Gauck-sein an sich; da bleibt keine
Zeit für deutliche Worte.
Im
aktuellen SZ-Magazin ist ein achtseitiges Interviews mit Raimund Fellinger, dem
Cheflektor des Suhrkamp-Verlages abgedruckt.
Er
dürfte der bedeutendste lebende deutschsprachige Lektor sein und teilt das
Schicksal aller Menschen seines Berufstandes – kaum einer kennt seinen Namen,
obwohl er seit Jahrzehnten an der wichtigsten deutschen Literatur mitwirkt.
Ein
äußerst spannendes Interview, in dem er viele amüsante Anekdoten erzählt.
(Leider
nicht online.)
Als es
um pöbelnde und schimpfende Autoren geht, die sich in Rage schreiben, wird
Fellinger vom SZ-Mag-Mann Sven Michaelsen gefragt, ob es ihm gelänge mäßigend
auf zürnende Autoren einzuwirken.
Dr. Fellingers
Antwort:
Nein.
Wer das macht, will Autoren, die im Sinne Herbert Wehners gern lau baden und
auch so reden und so schreiben. Das wären dann so Figuren wie dieser widerliche
Gauck, der Pfarrer und Pfaffe. Der alles mit seiner Sahnesoße übergießt. Hören
Sie mir auf!