Aus. Schluss. Vorbei.
Die kollektive Rückgrat-Entfernung der republikanischen Partei ist abgeschlossen. Alle Mitglieder haben sich, glücklich die orangen Exkremente liebkosend, im Analbereich der Trump-Familie eingegliedert. Die „RINOs“ sind vollständig vertrieben, diskreditiert, politisch vernichtet.
Realität und lästige Fakten wurden so radikal ausgemerzt, daß sie nicht einmal mehr gedacht werden dürfen. Grand Old Party, GOP, das war einmal. Die Nachfolgepartei dient nur noch ihrem orangen Messias, verbreitet Hass, Lügen und Destruktion. Sie will Demokratie, Gewaltenteilung, Menschenrechte vollständig aus den USA tilgen und stattdessen eine dystopische Trump-Monarchie installieren.
Die USA sollen in eine Erb-Kakistokratie überführt werden, neben der die drei Generationen währende nordkoreanische Kim-Dynastie wie eine liberale und fröhliche Gutmenschen-Show wirkt.
[….] nun hat Lara Trump, 41, endlich einen Job mit (r)echter Reichweite: Sie ist die neue Co-Parteichefin der US-Republikaner.
Diese beförderten sie und den rechten Verschwörungserzähler Michael Whatley am Wochenende gemeinsam an ihre Doppelspitze, als Nachfolgeteam der in Ungnade gefallenen Ronna McDaniel. Weitere Trump-Vertraute landeten in führenden Positionen. Alle wurden von Donald Trump installiert, ohne Gegenkandidaten. Und alle haben eins gemein: Sie erkennen Joe Bidens Wahlsieg 2020 bis heute nicht an.
Mit dieser schamlos offenen
Säuberung hat sich der Präsidentschaftskandidat die Republikaner vollends
unterjocht und die 1854 gegründete »Grand Old Party« gänzlich mit seiner Person
und der extremen »Make America Great Again«-Bewegung verschmolzen – rechtzeitig
zu Beginn dieses amerikanischen Schicksalswahlkampfs. »MAGA kontrolliert jetzt
die Republikanische Partei!!«, jubelte
die ultrarechte US-Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene, ebenfalls
eine Wahlleugnerin, über den Untergang der guten alten GOP. [….] Die
komplette Trumpifizierung der politischen Heimat von Lincoln, Eisenhower und
Reagan ist schockierend für einen demokratischen Rechtsstaat, in dem Person und
Partei eigentlich getrennt bleiben sollten. Sie ist aber auch eine logische
Konsequenz der vergangenen sieben Jahre, in denen die Republikaner ihre
historischen Prinzipien längst verraten und jeden internen Funken Widerstand
gegen Trump ausgelöscht haben. Der Trump-Kult ist somit voll
institutionalisiert – ein Vorgeschmack darauf, was bei einer erneuten
Trump-Amtszeit droht : eine Regierung aus Marionetten, gesteuert von der
Familie, wie sie schon bei Trumps Realityshow »The Apprentice« mitspielte. [….]
»Lara ist eine extrem talentierte Kommunikatorin und widmet sich
hingebungsvoll allem, wofür MAGA steht«, lobte der Schwiegervater sie in seiner
Empfehlung – Pardon: Anweisung – an die Partei. Die Symbiose von Partei und
MAGA werde von jetzt an »makellos« sein. Prompt bestätigte Lara Trump besagte
Gleichschaltung: »Jeder Penny«, den man fortan ausgebe, werde einzig einem
Zweck dienen: »Donald J. Trump als Präsident der Vereinigten Staaten
wiederzuwählen.« [….] Die Mutation der Republikaner von einer
transatlantischen, weltoffenen, konservativen Partei zu einer
isolationistischen , fremdenfeindlichen, verschwörungsaffinen Sekte begann
freilich lange vor Donald Trump. Die Tea Party, geboren aus dem Hass gegen den
ersten schwarzen US-Präsidenten Barack Obama, drehte die politischen Uhren
bereits seit 2009 wieder in die Dreißigerjahre Amerikas zurück, [….]
Und wer ist schon mehr MAGA als die Trumps? Eine mildere Version dieser Vetternwirtschaft gab es ja schon in Trumps erster Amtszeit, als Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner ohne jegliche Qualifikation zu Chefberatern im Weißen Haus wurden – und anschließend zu Multimilliardären, dank einer großzügigen Investition ihrer neuen saudi-arabischen Freunde , die sie dabei gemacht hatten.
Michelle Cottle, Kolumnistin der »New York Times«, malt sich für 2025 schon eine Steigerung aus. »Trump 2.0«: Stabschef Don Jr., Kommunikationschefin Guilfoyle, Justizministerin Tiffany Trump (die jüngste Tochter). Und Eric Trump könnte ja Supreme-Court-Richter werden, auch wenn er kein Jurastudium hat. Immerhin sei er bei Trumps »Apprentice«-Show doch manchmal Gastrichter gewesen. […..]
Niemand macht sich mehr Illusionen über den vollständigen moralischen Kollaps der GOP. Selbst erzkonservative Kultfiguren, wie Liz Cheney, wurden verdrängt. Alle, die noch halbwegs bei Verstand waren – Adam Kinzinger zB – gingen freiwillig. Selbst Parteipromis wie der ehemalige Präsidentschaftskandidat und Multimillionär Mitt Romney gaben auf. Die wenigen wirklich guten Republikaner – Rick Wilson, Max Boot, Ana Navarro, Tara Setmayer – flohen bereits, als der kriminelle Serienvergewaltiger Trump 2016 auf den Schild gehoben wurde.
Vor den Präsidentschaftswahlen 2024 verlassen nun die allerletzten erzkonservativen Mitläufer, die noch einen winzigen Hauch Anstand in sich haben, die Partei.
Ken Buck, republikanischer Kongressabgeordneter aus Colorado, gab diese Woche seinen Sitz auf. Es sei unmöglich, mit den Trump-Clowns in der GOP-Fraktion, irgendetwas zu erreichen. Im Kongress zu bleiben, wäre reine Zeitverschwendung.
[….] Ein weiterer Republikaner wird überraschend das US-Repräsentantenhaus verlassen. Damit wird die ohnehin knappe Mehrheit der Partei noch knapper - und die Fraktion noch erpressbarer durch den rechten Flügel.
Ken Buck hat nichts Gutes über das Abgeordnetenhaus zu erzählen: "Es ist das schlimmste Jahr meiner neun Jahre und drei Monate im Kongress. Und frühere Mitglieder sagen, dass es das schlimmste Jahr der vergangenen 40, 50 Jahre war." Der 65-jährige Republikaner hatte bereits angekündigt, dass er im November nicht noch einmal antreten will. Nun legt Buck ganz überraschend schon Ende nächster Woche sein Amt nieder. Der Frust mit dem Politikalltag in seiner Fraktion ist riesig, das machte er bei CNN deutlich. Viele Konflikte der Republikaner untereinander seien persönlich motiviert. Anstatt professionell zu arbeiten, habe sich dieser Ort in "dieses Gezänk und diesen Unsinn" verwandelt, wo nicht für das amerikanische Volk gearbeitet werde.
Buck gehört zu den Ultrakonservativen seiner Fraktion, aber er hat sich öffentlich gegen die Parteifreunde gestellt, die etwa die Lüge von der gestohlenen Wahl verbreiten oder den Sturm aufs Kapitol verharmlosen. Er werde nicht wegen seines Präsidentschaftskandidaten oder seiner Partei lügen, sagte er bei News Nation. [….] Für Mike Johnson, den Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, wird die Arbeit nun noch schwieriger. Zwei andere Abgeordnete sind bereits zurückgetreten. Ein dritter, Georges Santos aus New York, wurde wegen seinen Lügen gefeuert und bei der Nachwahl durch einen Demokraten ersetzt. Nun steht es 218 Republikaner zu 213 Demokraten. Das heißt, schon zwei Abweichler gefährden die Mehrheit - in einer Fraktion, die durch Grabenkämpfe zwischen Moderaten und Ultrakonservativen geprägt ist.
Auch Patrick McHenry, Republikaner aus North Carolina, will im Herbst nicht mehr antreten und verweist auf die Stimmung im Parlament. "Die lauteste, dümmste Person" werde als die konservativste, progressivste oder liberalste betrachtet. Und es habe nichts mit Politik zu tun, sondern nur damit, politisch zu punkten oder Geld einzusammeln, sagte McHenry bei CBS. [….]
Immerhin gibt es unter den trumpidiotischen rechtsradikalen Verschwörungstheoretikern in der GOP-Fraktion, auch Typen wie den Texaner Chip Roy, der zwar inhaltlich auf oranger Linie liegt, aber doch zugibt, daß es seine Parlaments-Mehrheitsfraktion täglich daran arbeitet, das Leben für die US-Amerikaner schlechter zu machen.
Republikanische Mehrheiten sind irrelevant; die irren korrupten Trump-Clowns sind ohnehin alle unfähig und unwillig.