Würde
ich in eine Zeitmaschine stiegen und in mein altes Ich von vor drei Dekaden
reisen? Den Körper von damals hätte ich gern wieder. Und auch wenn ich damals
schon grüblerisch und introvertiert war, sorgte ich mich damals viel weniger
und um weniger.
Tauschen
würde ich aber dennoch nicht, weil ich in den folgenden 30 Jahren so viel
gelernt habe, daß ich dieses Wissen nicht mehr aufgeben möchte.
Mal
abgesehen von dem physischen Verfall, der jeden trifft, auch wenn es heute
enorm viele Möglichkeiten gibt das Unvermeidliche zu kaschieren, bleibt der
geistige Aspekt des Alterns der Entscheidende.
Das ist
sehr eigenartig und wenig vorhersagbar.
Meine
Mutter war eine der intelligentesten Personen, die ich kannte. Sie wurde zudem
immer scharfsinniger, zeigte nicht die geringsten Anzeichen von Vergesslichkeit
oder gar Demenz. Bis ganz zum Schluss, als der Körper schon so gut wie ganz tot
war, war sie völlig klar und behielt die Übersicht.
Bei
meinem gleichaltrigen Vater das genaue Gegenteil. Schon etwa zehn Jahre vor
seinem Tod wurde er immer desinteressierter und vergesslicher. Das war keine
ausgewachsene Demenz; er erkannte jeden, wußte wo er war, aber das Hirn verlor
offensichtlich an Kapazität. Wenn ich ihn dazu brachte mal eine halbe Stunde am
Stück eine TV-Sendung anzusehen, war das schon eine enorme Leistung.
In der
öffentlichen Welt gibt es/ gab es hochintelligente Menschen, die mit
zunehmenden Alter immer weiser werden und mit über 90 auf so einen gewaltigen
Wissensschatz verfügen, daß sie jeden Gesprächspartner mit ihrem virtuosen Umgang
mit all den Erkenntnissen verblüffen.
Es ist
wohl tatsächlich diese Kombination aus Intelligenz und Neugier, die es in
einigen Fällen möglich macht bis ins Greisenalter immer schlauer zu werden.
Die
Altersforschung an über 100-Jährigen ergibt unter anderem die Erkenntnis, daß
diese Menschen gar nicht wie eigentlich erwartet besonders gesund sind, sondern
durchaus von schwersten physischen Einschränkungen durch ihr Alter betroffen sind.
Sie empfinden das aber weniger lästig, als die meisten anderen Menschen, die
unter objektiv gleichen Beschwerden leiden.
Sie
lehnen sich nicht dagegen auf und neigen nicht zum Selbstmitleid. Sie
verströmen eine gewisse Gelassenheit.
Vielleicht
kann man das auch auf den geistigen Aspekt übertragen; wer gelassen und offen
weiterhin neugierig auf die Welt ist, bleibt auch im Kopf gesünder, als
diejenigen, die verbissen an Vorurteilen, Religionen und anderen geistigen
Einschränkungen festhalten.
Marion
Gräfin Dönhoff, Nelson Mandela, Marcel Reich-Ranicki, Peter Scholl-Latour, Helmut
Schmidt und Egon Bahr sind solche Fälle.
(….) Es gibt so eine besondere Klasse von
intellektuellen Menschen, die im sehr hohen Alter (>90) immer noch schlauer
und interessanter werden.
Sie haben ihr Gehirn auf eine solche Weise zu benutzen
gelernt, daß sie kontinuierlich Informationen aufsaugen und dadurch permanent
ihren Horizont erweitern.
Man kann sie schon ein Dutzend mal in TV-Diskussionen
oder Interviews gesehen, bzw gehört haben und sie sind immer wieder
faszinierend.
Dazu gehören Egon Bahr, Marion Dönhoff, Carl-Friedrich
von Weizsäcker, Freya von Moltke, Helmut Schmidt, Loki Schmidt, Margarethe
Mitscherlich, Sebastian Haffner und Marcel Reich-Ranicki.
Zu einer solchen Intellektuellen, die heute vor 90
Jahren geboren wurde, habe ich persönlich ein sehr enges Verhältnis. Sie ist
nur nicht bekannt, oder gar prominent. Es gibt aber eben auch solche hellwachen
Denker, die nie an die Öffentlichkeit streben.
Hildegard Hamm-Brücher, 91, die zu dem einen Promille
der besten Nachkriegspolitiker gehört, räumte kürzlich bei einem gemeinsamen
Auftritt mit der kurz danach verstorbenen Mitscherlich ein, daß sie sich sehr
auf ihre Kernthemen Freiheit und Demokratie konzentriere und immer nur dann ihr
Wort erhebe, wenn sie „ihre Themen“ bedroht sehe. Ihre Fixierung darauf würde
aber innerhalb ihrer Familie zu Stirnrunzeln führen. Die eigenen Kinder könnten
es manchmal gar nicht mehr hören und verdrehten inzwischen die Augen, wenn
Mutti wieder „damit“ anfange.
Die meisten normalen Menschen werden im Alter „im
Kopf“ leistungsschwächer. So wie man auch körperlich kontinuierlich abbaut.
Das bedeutet natürlich auch, daß diejenigen, die in
ihrer „aktiven“ Berufszeit schon keine großen Leuchten waren, nicht durch weiße
Haare und Falten im Gesicht zu Intellektuellen mutieren.
Genscher, Scheel, Kohl oder Bernhardt Vogel sind heute
genauso uninteressant wie damals.
Joschka Fischer und Bill Clinton waren schon mit 60
Jahren weltweit geachtete „Elder Statesmen“, denen man in Washington, genauso
wie in Moskau oder Jerusalem zuhört.
Vollkommen versagt das „Altersweisheitskonzept“ als
Produkt aus Intellekt und Alter, wenn der Multiplikant zwar gigantisch groß ist
(zB 107 = Jopi Heesters), aber der Multiplikator Null bleibt.
Guido Westerwelle, George W. Bush oder Fipsi Rösler
werden im Alter von 90 oder 70 Jahren genauso verblödete Deppen wie mit 30 oder
50 sein.
Schließlich gibt es eine Kategorie der Alten, bei
denen sich die natürlich zunehmende Demenz in Form von politisch immer
abwegigeren Äußerungen und Verbohrtheit äußert. Selbst wenn man sie
ursprünglich mal durchaus geschätzt hat, kann man sie jetzt leider nicht mehr
ernst nehmen.
Beispiele für diese verfallenden Geister sind Klaus
von Dohnanyi, Ralph Giordano, Rolf Hochhuth, Arnulf Baring und Charlotte
Knobloch. (…..)
Als
Beispiel für ein sehr schlichtes Gemüt präsentiert sich Bundesinnenminister
Seehofer, der bereits mit 68 Jahren als der senile uneinsichtige Opa des
Kabinetts dasteht.
Obwohl
spätestens bei der letzten Bundestagswahl bewiesen wurde, daß die
Unions-Landesparteien, die sich am stärksten an die AfD heranwanzten auch am
stärksten verloren, versucht es Geronto-Horst nun erneut damit Gauland
nachzuplappern.
Wie
nennt man die Typen, die immer wieder gegen die Wand laufen, sich dabei schwere
Kopfschmerzen holen und es dennoch immer wieder versuchen, weil sie ein anderes
Ergebnis erwarten?
(…..)
Von 16 Bundesländern gibt es zwei, deren Regierungen deutlich ungenierter
als andere braune AfD-Parolen übernahmen.
Einerseits die sächsische CDU-Regierung, die stramm
rechts agiert, völkisch redet und enge Kontakte zu Nazis pflegt.
Andererseits natürlich die CSU-Regierung in München. Außer
den Sachsen-CDUler hat niemand so dezidiert fremdenfeindliche Politik betrieben
wie die CSU-Spitzen.
Es ist ein tiefsitzender Reflex des rechten Randes der
CDU/CSU beim Auftauchen Rechtsextremer selbst auch rechtsextremer werden zu
wollen.
Wie Pawlowsche Hunde schworen heute Herrmann,
Dobrindt, Seehofer und Scheuer nun aber die „offene rechte Flanke“ zu schließen
und noch mehr Härte gegen Einwanderer zu praktizieren.
Was dieses Heranwanzen an die AfD wahlpolitisch
bringt, konnten wir gestern sehen.
Von allen ostdeutschen Bundesländern hat Sachsen das höchste AfD-Ergebnis.
Von allen ostdeutschen Bundesländern hat Sachsen das höchste AfD-Ergebnis.
In Sachsen konnte die AfD auch am stärksten zulegen,
nämlich um ungeheuerliche 20,2 Prozentpunkte, von 6,8% auf 27%.
Mit 27% ist Gaulands faschistoide Gang sogar stärkste
Kraft in Sachsen.
Die CDU verlor sagenhafte 15,7 Prozentpunkte, stürzte
von 42,6% auf 26,9%.
[….] Die AfD ist
die strahlende Siegerin der Bundestagswahl in Sachsen. Für die seit der Wende
dominierende CDU setzte es dagegen eine schallende Ohrfeige der Wähler. Denn
sowohl bei den Erststimmen als auch bei den Zweitstimmen feierte die AfD
Erfolge. [….] Sowohl im Wahlkreis
Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge (SSOE), als auch in Görlitz und Bautzen
holten sich AfD-Kandidaten Direktmandate.
Am deutlichsten setzte sich AfD-Chefin Frauke Petry durch. Sie erzielte
im Wahlkreis (SSOE) 37,4 Prozent der Stimmen und deklassierte damit ihren
Konkurrenten, den bisherigen CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus Brähmig. [….]
Auch aus den Wahlkreisen Bautzen I und
Görlitz schicken die Wähler AfD-Kandidaten direkt in den Bundestag.[….]
In Westdeutschland erzielte die AfD ihren größten
Zugewinn in Bayern.
Die AfD gewann in Bayern seit 2014 ungeheuerliche
632.594 Wählerstimmen hinzu und holte mit 12,4% ihr bestes Ergebnis aller
westdeutschen Bundesländer. Den größten Absturz gab es im Wahlkreis Ingolstadt,
der Heimat Seehofers, mit Einbußen von 13,9 Prozentpunkten.
Wenn das in dem Bundesland passiert, dessen
Regierungschef sich so brutal und unversöhnlich wie niemand anders gegen
Merkels Flüchtlingspolitik stellte, bestätigt das die simple Regel „man wählt
lieber das Original“.
Die AfD nachzuäffen hat Tillich und Seehofer die
höchsten Verluste an die AfD beschert.
[….] Dann muss
sich Joachim Herrmann aber auch die Frage nach seiner eigenen Rolle und der
Ausrichtung der CSU in den vergangenen Monaten gefallen lassen. Nur wenige Tage
vor der Bundestagswahl hat sich der bayerische Innenminister mit falsch interpretierten Zahlen zu Sexualdelikten und
Flüchtlingen heftige Kritik eingehandelt, weil es ein
misslungener Annäherungsversuch an AfD-Sympathisanten war. [….]
Es bleibt das Geheimnis der CSU wieso sie nach diesem
wuchtigen Aufprall von Kopf auf Wand diese gescheiterte Strategie weiter
ausbauen zu wollen.
Auf die Frage, wie er sich eigentlich eine Koalition
mit der CSU vorstelle, die unisono ankündigte weiter nach rechts zu rücken,
sagte Jürgen Trittin gestern in der ARD, diese Strategie sei eben „genau
falsch“.
Recht hat er, der Trittin. Ganz offensichtlich.
Ob ihm Seehofer da inhaltlich folgt ist allerdings
fraglich.
Zur
Freude Storchs und Weidels plapperte Seehofer gleich am ersten Tag als
Bundesminister das AfD-Sprech nach, beharrte auf christliche Kultur und sagte
der Islam gehöre nicht zu Deutschland.
Die
Bundeskanzlerin gab ihm eine zwar richtige, aber nicht hinreichende Antwort.
[….]Die Prägung des Landes sei "sehr stark
durch das Christentum" sowie das Judentum erfolgt, sagte Merkel am Freitag
in Berlin. "Aber inzwischen leben vier Millionen Muslime in
Deutschland." Diese Menschen übten in Deutschland ihre Religion aus.
"Und diese Muslime gehören auch zu Deutschland. Und genauso gehört ihre
Religion damit zu Deutschland, also auch der Islam", sagte Merkel bei
einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven.
[….]
(Tagesspiegel,
16.03.2018)
Opposition
und SPD äußern sich wesentlich empörter über den devoten Knicks des
Innenministers vor den Rechtsradikalen.
[….]
Der innenpolitische Sprecher der SPD,
Burkhart Lischka, erinnerte Seehofer an seine eigenen Worte: "Er hat mal
gesagt, dass es im Berliner Politikbetrieb zu viele Mundwerker, aber zu wenig
Handwerker gebe. Vielleicht sollte er diesen Satz beherzigen." Seehofer
solle sich um die "wirklich wichtigen" Themen in seinem Haus kümmern.
Widerspruch kam auch
vom Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek. Nach einer Serie
von Angriffen auf muslimische Einrichtungen und einer anonymen Morddrohung
gegen ihn selbst seien Seehofers Worte bedrückend. Der Innenminister sei
"offensichtlich schon jetzt überfordert", sagte die
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Süddeutschen Zeitung.
"Als Verfassungsminister hätte er wissen müssen: Vor dem Grundgesetz sind
alle Religionen gleich gestellt." Als Heimatminister wiederum sei es nicht
klug, "unser Land in Gruppen aufzuteilen, von denen die einen dazugehören
und die anderen nicht". Dies bringe Menschen gegeneinander auf. "Zum
Auftakt seiner Amtszeit betreibt Horst Seehofer rechte Hetze und bekommt prompt
den gewünschten Applaus von Rechtsaußen", sagte Linken-Chefin Katja
Kipping.
Gemeint war die AfD,
deren Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch den Innenminister auf Twitter
lobte: "Horst Seehofer liest das Programm der AfD".[….]
Der
geistig offenbar schon sehr eingeschränkte Seehofer liegt so offensichtlich
falsch, daß es ärgerlich ist überhaupt darauf zu reagieren. Was gibt der Mann
erst von sich, wenn er 90 oder 95 ist?
[….] Da kann Minister Horst Seehofer sagen, was
er will - der Islam gehört natürlich zu Deutschland. Ohne ihn wüssten wir
Deutschen gar nicht, wer wir sind. Und am wenigsten wüssten es die Rechten.
Stellen Sie sich vor,
das Telefon klingelt, Sie heben ab und ein Meinungsforschungsinstitut will Ihre
Sicht der Dinge erfahren: "Gehört das Judentum zu Deutschland?" Ja?
Nein? Warum werde ich das überhaupt gefragt? Werden Sie natürlich nicht. Diese
Umfrage hat es, zum Glück, noch nie gegeben. Ebenso wenig wie zum Buddhismus,
zur serbisch-orthodoxen Kirche oder zur Heilsarmee.
Zum Islam allerdings
schon. Sehr oft sogar. Bei der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre,
antwortet seit Jahren eine Mehrheit der Befragten mit "Nein". Das ist
eigentlich faszinierend, denn es wirkt wie ein pathologischer Abwehrreflex
gegen eine unangenehme Tatsache.
Denn wenn der Islam
nicht zu Deutschland gehört, wie kann er das erste Thema der neuen
Bundesregierung sein? Warum nahm der Islam im Kanzlerduell so viel Raum ein?
Warum ist eines der prägendsten Bilder vom Wahlkampf eine Karikatur der
Rechten, die Angela Merkel verhüllt in einem schwarzen Niqab zeigt?
Der Islam beschäftigt
die Deutschen. Fast schon zwanghaft. Er ist Teil ihrer Identität geworden: Die
Abgrenzung zum Islam macht das Deutschsein erst aus. Nur so lässt sich
erklären, warum ein ständiger Gegensatz zwischen "Deutschen" und
"Muslimen" hergestellt wird, obwohl das der gesellschaftlichen
Realität widerspricht: Ein großer Teil der hier lebenden Muslime sind Deutsche.
Und es gibt eine
Gruppe, die dem Islam besonders viel verdankt: Was wären die Rechtspopulisten
ohne ihren Islam? Ihrem Feindbild Nummer eins. Der Islam ist in ihren Augen das
Böse, der Antipol zu Demokratie und westlichen Werten. Wären nur Geflüchtete aus
christlichen Ländern gekommen - die AfD wäre vermutlich weiterhin eine
Splitterpartei. So gesehen gehört der Islam zur AfD, wie das Holzbein zum
Pirat. […..]
Was SPD,
Kanzlerin und Ataman aber vergessen sind zwei weitere Aspekte.
1.)
Das
Christentum ist eine derart destruktive Religion, daß es
über 1000 Jahre alles zerstörte, was unsere Wurzeln ausmacht.
Wie verdanken
das Wissen um unsere eigene Geschichte und unser geistiges Fundament ausdrücklich dem Islam,
der rettete, als das Christentum nur zerschlug und vernichtete.
Zum Glück gibt's den Islam
[…] Das echte "finstere Mittelalter"
Europas lag etwa zwischen dem vierten und dem achten Jahrhundert nach Christus.
Damals hatte das Christentum sich in weiten Teilen Europas verbreitet, und
seine Verfechter und Verteidiger begannen mit etwas, das man heute eher mit den
Taliban assoziieren würde als mit dem christlichen Abendland: der
systematischen Vernichtung von Kulturgütern.
Christliche Herrscher und Kirchenführer sorgten
beispielsweise dafür, dass in West- und Osteuropa massenweise Bücher verbrannt
wurden, ganze Bibliotheken opferte man der höheren Ehre Gottes. Alles Wissen
jenseits der Bibel und theologischer Abhandlungen galt als gefährlich, weil es
den Glauben hätte in Frage stellen können. Viele Schriften griechischer
Philosophen und Dramatiker, natur- und geisteswissenschaftliche Abhandlungen
konnten nur überleben, weil Gelehrte in den Osten flohen, Wissen und Bücher
mitnahmen. "Über diese verschlungenen Pfade sollten also Araber
Aristoteles und all die Schätze der griechischen Wissenschaft erben", schreibt
Peter Watson in seiner grandiosen Welt-Kulturgeschichte "Ideen".
Aristoteles' Dialektik etwa sei im christlichen Denken
geächtet worden, "weil ein Dialog mit Gott schlicht als unvorstellbar
empfunden wurde". So kam es, "dass Aristoteles' Werke - mit Ausnahme
von zwei seiner Abhandlungen über die Logik - aus dem Abendland verschwanden
und uns nur erhalten blieben, weil sie von arabischen Übersetzern gehortet
wurden". Andere Werke verschwanden vollständig. Sophokles etwa hat wohl
mindestens 123 Dramen geschrieben - ganz erhalten sind gerade einmal sieben
davon, ebenso wenige von Aischylos.
Die christlichen Kulturvernichter leisteten ganze
Arbeit, auch später noch einmal, als im Zuge des byzantinischen Bilderstreits
im achten und neunten Jahrhundert massenweise Kunstwerke zerstört wurden, weil
die aktuelle religiöse Doktrin sie als Götzenbilder verdammte. […] Hätten Araber und Perser nicht viele antike
Schriften gerettet, noch weit mehr von der Geistesgeschichte des Abendlandes
wäre verlorengegangen. Zu unserem Glück flossen die Ideen und das Wissen
schließlich aus dem arabisch-persischen Raum zurück nach Europa. […] Anders als im christlichen Abendland
herrschte in der arabischen Welt damals nämlich vergleichsweise weitgehende
religiöse Toleranz. […]
Nichtmuslime standen sogar unter dem Schutz der
jeweiligen Herrscher, solange sie sich an bestimmte Regeln hielten. […]
(…..) „Der Islam“ war tolerant und duldete nicht nur
Andersgläubige, sondern fühlte sich verpflichtet sie aus Gastfreundschaft zu
schützen.
Das berühmteste Beispiel dafür ist sicherlich die
Maurische Hochkultur in Spanien, als unter Islamischer Kontrolle Wissenschaft
und Kunst aufblühten, weil Christen und Juden akzeptiert waren. Dadurch konnten
sich im schönsten Multikulti die Wissenschaften gegenseitig befruchten. Daher
waren Astronomie, Mathematik und Medizin in Islamischen Herrschaftsbereich
Jahrhunderte vor dem Christentum in Nordeuropa.
Die iberische Halbinsel erlebte in den sieben
Jahrhunderten maurischer Herrschaft eine beispiellose
kulturelle Blüte, bevor mit Isabella der Katholischen
alles zerschlagen wurde, Inquisition und Judenverfolgung das Bild bestimmten.
Blüte ist durchaus wörtlich zu verstehen - die islamischen Einwanderer hatten nämlich auch den Blumentopf erfunden und brachten bunte Pflanzen nach Spanien. Sie legten Gärten an.
Ebenfalls aus Arabien importiert wurde die Gitarre - man stelle sich den Flamenco ohne Gitarren und bunte Stoffe vor - so sähe er wohl heute aus, wenn Spanien nur unter Christlichen Einfluss gestanden hätte.
Weitere heute nicht mehr wegzudenkende islamische Errungenschaften sind:
Mehrstöckige Architektur, Burgenbau, Liedgut, Farbige Stoffe, Zuckerrohranbau, Schulwesen, Übernahme der Papierproduktion aus China, Brieftaubenkommunikation, Schach, Kristallglas, golddurchwirkte Stoffe, Muster.
Blüte ist durchaus wörtlich zu verstehen - die islamischen Einwanderer hatten nämlich auch den Blumentopf erfunden und brachten bunte Pflanzen nach Spanien. Sie legten Gärten an.
Ebenfalls aus Arabien importiert wurde die Gitarre - man stelle sich den Flamenco ohne Gitarren und bunte Stoffe vor - so sähe er wohl heute aus, wenn Spanien nur unter Christlichen Einfluss gestanden hätte.
Weitere heute nicht mehr wegzudenkende islamische Errungenschaften sind:
Mehrstöckige Architektur, Burgenbau, Liedgut, Farbige Stoffe, Zuckerrohranbau, Schulwesen, Übernahme der Papierproduktion aus China, Brieftaubenkommunikation, Schach, Kristallglas, golddurchwirkte Stoffe, Muster.
Die Christen sind beleidigt, ob ihrer eigenen Doofheit.
Die Araber brachten eine derartige Hochkultur hervor, daß die wissenschaftsfeindlichen Christen im Vatikan dies als eine Bedrohung ansahen, auf die sie mit Gewalt reagierten.
Die Kirche fängt an, Forschung mit
arabischen Grundlagen zu verbieten und lässt Forscher deswegen in den Kerker
werfen oder sogar mit dem Tod bestrafen.
Die Kirche beginnt ihre Weltzensur gegen die überlegene islamische Lebensweise und technische Entwicklung.
Die Kirche beginnt ihre Weltzensur gegen die überlegene islamische Lebensweise und technische Entwicklung.
500 Jahre Krise nannte Sebastian Schoepp seine
feuilletonistische Analyse dieses destruktiven Christlichen Debakels in
Spanien. (….)
2.)
Unser heutiges Deutschland ist noch mehr von der
Aufklärung als durch das Christentum geprägt.
Die meisten Werte, die in unserer Verfassung gepriesen
und geschützt werden, mußten erst gegen den erbitterten Widerstand des
Christentums erkämpft werden.
Seehofer weiß das alles trotz seiner 68 Lebensjahre
immer noch nicht.
Das wird wohl auch nicht mehr besser. Für ihn habe ich
alle Hoffnungen verloren.
Für die anderen noch einmal:
(….) Christliche Werte sind nicht der Motor unserer westlichen Gesellschaft, sondern bremsen uns bis heute aus.
(….) Christliche Werte sind nicht der Motor unserer westlichen Gesellschaft, sondern bremsen uns bis heute aus.
(….) Es geht nicht amoralischer als kirchlich.
Nahezu sämtliche moralischen und gesellschaftlichen
Fortschritte des Humanismus mußten gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen
erkämpft werden. Kirchen, die mit weltlicher Macht ausgestattet Genozide,
Massenmorde, Auto-Dafés, Missionierung, Hexenverbrennung, Kreuzzüge, Sklaverei,
Inquisition und Pogrome veranstalteten.
Gestern mußte ich mal wieder an den stets gut
gelaunten Seth McFarlane denken, der immer mal wieder bei Bill Maher zu Gast
ist und dort einst einen schlauen Satz über den kirchlichen Widerstand gegen
die Homoehe tat.
Seine These lautete, daß die Kirchen mit ihrem
Widerstand gegen Aufklärung ihre Zeit verschwenden.
Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit,
Pressefreiheit, Rechtsstaat, Frauenemanzipation, Folterverbot, Abschaffung der
Sklaverei, Abschaffung der Todesstrafe, Freiheit der Kunst, Abschaffung der
Prügelstrafe, Tierrechte, Ächtung von Antisemitismus, Schwulenrechte,
Abschaffung des Verbots gemischtrassiger Ehen, Abschaffung des Verbots
gemischtkonfessioneller Ehen, Verbot von Vergewaltigungen in der Ehe, etc pp -
all das mußte gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft werden.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Die Kirchen waren dagegen und verschwendeten damit sinnlos über Dekaden ihre Kraft.
Glücklicherweise hat sich der kirchliche Widerstand
üblicherweise als Mißerfolg erwiesen, weswegen Seth Macfarlane es als Zeitverschwendung betrachtet
auf Seiten der Kirche zu stehen:
It is a huge waste of time; if you look back in history every civil rights-movement; the blacks or woman, they always lose. Anyone who tries to fight the advance on any particular minority-group is going to lose - whether it is now, whether it is 20 years from now.
They are wasting their time.
Kirche ist ekelhaft. Wieso wird das nicht erkannt?
Ist es nicht offensichtlich, daß 99% der Nazis
Christen waren? Daß in den Kirchen für Hitler gebetet wurde, daß Kirchen Waffen
segnen, daß Militärbischöfe noch heute Soldaten auf den Krieg einstimmen, daß
Luther der Stammvater aller protestantischen Antisemiten ist, daß sich gerade
die "C"-Parteien immer mit ausländerfeindlichen Parolen ins Gespräch
bringen, daß christlich erzogene Jugendliche mehr Vorurteile haben und weniger
teilen, daß Christen weit überdurchschnittlich Prügelstrafe, Folter und Militäreinsätze
befürworten, daß alle gesellschaftlichen Liberalisierungen wie Frauenwahlrecht
oder das Verbot von Vergewaltigung in der Ehe gegen den erbitterten Widerstand
der Kirchen erkämpft werden mußten, daß Kirchen die eifrigsten Unterstützer von
faschistischen Mörderregimen in Südamerika waren, daß die katholische Kirche
bis 1975 fest an der Seite der Franco-Diktatur stand, daß es die Kirchen sind,
die massiv in Osteuropa und Russland gegen Schwule und Lesben hetzen, daß in
christlichen Kinderheimen Hundertausende Kinder verprügelt, ausgebeutet und
missbraucht wurden, daß deutsche Bistümer noch heute an den Börsen Geld mit
Waffenproduzenten verdienen, daß Kardinal Woelki und Bischof Bohl als erstes
von Ausweisungen sprachen, daß die evangelische Kirche in Sachsen Pegida in
Schutz nimmt, daß Petrys Ex-Ehemann Pfarrer ist. Daß Beatrix von Storch
bibeltreue Christin ist. Daß Christen vier Kontinente kolonialisiert und
ausgebeutet haben, daß Christen den Tod von 100 Millionen indigenen Menschen in
Nord- und Südamerika anzettelten, daß die Päpste das bis heute als „glückliche
Schuld“ schönreden, daß Kirchen die Welt mit Konfessionskriegen, Inquisition
und Kreuzzügen überzogen haben, daß Religionen die Hautursache für Gewalt in
der Geschichte der Menschheit sind.
Daß die katholische Kirche nach 1945 die KZ-Schlächter
vor der alliierten Justiz in Sicherheit brachte, daß sich die Kirchen in
Argentinien bemüßigt fühlte Adolf Eichmann zu beschützen, daß Papst Pius XII
pauschal alle Angehörigen der Armee, die Auschwitz BEFREITE exkommunizierte,
aber hingegen für Hitler nach seinem Tod noch ein Requiem veranstaltete, ihn
bis heute nicht exkommunizierte.
Daß der Vatikan bis heute die
UN-Menschenrechtskonvention nicht akzeptiert, daß Kirchen in Afrika für die
Todesstrafe auf Homosexualität kämpfen, daß Kirchen den sexuellen Missbrauch
von Kindern in der ganzen Welt vertuschten.
Nein, auch im Jahr 2017 sind „die Kirchen“ gut und
Atheisten werden laufend als moralisch zweifelhaft dargestellt. (….)