Die
meisten Menschen haben es offensichtlich gern einheitlich, übersichtlich,
uniformiert.
Diktaturen
aller Couleur versuchen sich daher an der Illusion der Einheitsmenschen.
Und
tatsächlich, noch heute beindrucken Leni Riefenstahls NSDAP-Parteitagsfilme mit
den Myriaden einheitlich gekleideten Menschen, die so perfekt aufgereiht sind,
daß das Individuum vollständig in der Masse verschwimmt.
(….)
Der
Tausendfüßler, das Volk,
Zog
sein grünfleckiges Tarnzeug
An
und aus,
Schrie,
haut auf den Lukas,
Biß
ins Sommergras
Und
bettelte um Gnade.
(…)
(Marie
Luise Kaschnitz – Ich lebte)
Wenn Kim
Jong Un in dieser Hinsicht brilliert, sein Volk zu einem einziges Tausendfüßler
amalgamiert aufmarschieren lässt, richten sich die Kameras der Welt auf
Nordkorea.
Solche Bilder begeistern uns immer noch.
Vielleicht
fasziniert uns diese Homogenität, nach der auch so viele andere Gruppen streben
– Soldaten, Schützenvereine, Fußballfans, Priester, Neonazis, u.v.a.m. – deswegen
so sehr, weil wir wissen, daß es eine Illusion ist.
Homo
Sapiens funktioniert nicht wie ein Termitenstaat oder ein Heringsschwarm.
Allmählich
dämmert es uns, daß nicht jeder Mensch in so eine Schablone zu pressen ist.
Immer
noch wird versucht Individualität auszutreiben – wenn ein Nagel hervorsteht,
muß man ihn einschlagen – so das Prinzip in asiatischen Schulen.
Was
nicht passt, wird passend gemacht.
Homosexualität
ist in vielen Kulturen immer noch nicht vorgesehen und daher auch nicht
öffentlich sichtbar.
Keine
Gaybars in Pjöngjang, kein Karneval in Riad.
Die Welt
lernt aber hinzu. In Europa, Australien und beiden Amerikas scheinen inzwischen
Mehrheiten Homosexualität zu akzeptieren, sie sogar als Bereicherung zu
empfinden.
Verständlicherweise
wollen andere nicht dem einheitlichen Heteromodell entsprechende „Individualisten“
nun nachziehen.
Jedes
Tausende Kind wird mit unklarer Geschlechtszugehörigkeit geboren.
Bis vor
ganz kurzer Zeit galt das als extremer Makel, der brutal operativ schon im
Säuglingsalter behoben wurde. Unter allen Umständen mußte ein Kind in die „männlich
oder weiblich“-Schablone passen. Da wurde der Mensch gar nicht erst gefragt, ob
er das überhaupt wollte.
Die
meisten Menschen fühlen sich entsprechend ihrer Sexualorgane einem Geschlecht
zugehörig. Penis = Mann, Vagina = Frau.
Bei
einigen ist es aber nicht so. Sie sind Transgender.
In der
Öffentlichkeit wirkt es so, als ob sie eines Tages ihr Geschlecht wechseln.
Das
klappt inzwischen durch ausgefeilte Operationstechniken und Medikamente
verblüffend gut.
Tatsächlich
ist diese öffentliche Wahrnehmung wohl ein Missverständnis. Ein
Mann-zu-Frau-Transsexueller gleicht in Wirklichkeit lediglich sein Geschlecht
an. Sie war immer eine Frau, die durch eine Laune der Natur im mit Penis
geboren wurde.
Besonders
schwer zu verstehen ist es eigentlich nicht.
Möge
sich doch jeder, der sich eindeutig als Mann oder eindeutig als Frau versteht
vorstellen, man hätte plötzlich das „falsche“ Geschlechtsteil an sich.
Würde
man es nicht loswerden wollen, um sein „altes Ich“ wiederzubekommen?
Ich
finde, es gehört wenig Empathie dazu, um zu verstehen, daß man als Mann ungern
mit Vulva lebt, respektive daß eine Frau sich sehr an einem an ihr
festgewachsenen Penis stört.
Zu doof
für so eine Erkenntnis sind natürlich die amerikanischen Konservativen in North
Carolina, die vollkommen ausflippen bei der Vorstellung, daß eine
Mann-zu-Frau-Transsexuelle eine öffentliche Damentoilette benutzen könnte.
[….]
North Carolina hat sich nun darauf
versteift, dem Kulturkampf, den das fortschrittliche Obama-Amerika und das
rückständige Trump-Amerika hier seit Jahren ausfechten, ein „Toilettengesetz“
anzufügen. Zum Schutz der Privatsphäre soll es nach einem Gesetz mit dem Namen
„HB2“ Transgender-Schülern oder -Schülerinnen nicht erlaubt sein, diejenige
Toilette aufzusuchen, die ihrer Geschlechtsidentität entspricht. Das
Justizministerium in Washington hat diese Woche eine Klage wegen der Verletzung
von Bürgerrechten dagegen eingereicht.
Doch weil der
Bundesstaat sich nicht beugen will, legt jetzt US-Präsident Barack Obama nach.
Am Freitag noch sollte ein Brief an die Schuldistrike des Landes verschickt
werden, der die Schulen anweist, die Diskriminierung von Transgender-Kindern zu
unterlassen. Andernfalls ist klar: Fördergelder sind gefährdet. [….]
Da bin
ich wieder an dem Punkt:
Ich weiß, daß die GOPer und evangelikalen Religioten vollkommen wahnsinnig sind, aber wenn ich sie wie in den letzten Wochen massiv auf CNN auftreten sehe, kann ich es dennoch kaum glauben.
Ich weiß, daß die GOPer und evangelikalen Religioten vollkommen wahnsinnig sind, aber wenn ich sie wie in den letzten Wochen massiv auf CNN auftreten sehe, kann ich es dennoch kaum glauben.
Sie sind
so sagenhaft verdummt, daß sie das Wort „Transgender“ offensichtlich überhaupt
noch nicht verstanden haben. Für sie bleibt ein als biologischer Mann Geborener
in Frauenkleidern für immer ein Perverser, der das sicherlich nur tut, um seine
anderen Perversionen, wie zum Beispiel das Kinderschänden auszuleben.
Daß es
dafür nicht einen einzigen Beleg gibt, daß vielmehr Kindesmissbrauch fast immer
von den engen Verwandten und Vertrauten begangen wird, stört Republikaner und
Religiöse nicht.
The daughter of America's most famous evangelical Christian has said God
let 9/11 happen to show the US they need him.
Anne Graham Lotz, the daughter of Billy Graham, claimed God has
abandoned Americans because of their attitude towards transgender rights,
evolution and the separation of church and state.
“I think that’s why God allows bad things to happen," she told the
right wing radio station Conservative Review. "I think that’s why he would
allow 9/11 to happen, or the dreadful attack in San Bernardino.
Die wahnsinnigen Christen fordern immer noch
den Schablonen-Menschen, der sich ihrem Rollen-Verständnis zu fügen hat.
Individualität
und aus der Reihe tanzen ist nicht vorgesehen.
Anderenfalls
hagelt es Strafen – von Gott.
Diese adipöse
Kim-Davis-Reinkarnation wird vermutlich Donald Trump wählen.
Und der
Heigei, der heute zu Pfingsten ausgegossen wurde, dürfte mit ihr sein.