Dienstag, 19. Juni 2018

Hasschristen


Selbst für Trump-Verhältnisse sind seine abscheulichen Lügen zur amerikanischen und deutschen Einwanderungspolitik, sowie die zutiefst menschenverachtende Politik des Separierens von Kleinkindern und deren Müttern schockierend.


Trumps Vorliebe für Folterregime, Mord und Bestialität ist allerdings lange bekannt.
Vor Jahrzehnten forderte er bereits die Todesstrafe für Unschuldige („Central Park Five“), geilte sich am Einsatz von Massenvernichtungswaffen auf.
 Schon im Wahlkampf prahlte er damit viel weiter gehen zu wollen, als „nur“ Waterboarden, orakelte davon Menschen auf der Straße in den Kopf zu schießen und forderte von seinen tobenden Anhänger „beat the shit out of him“, wenn einer es wagte zu protestieren.
Ein tiefsitzender Sadismus gehört ebenso untrennbar zu Trumps Persönlichkeit, wie seine grenzenlose Selbstüberschätzung, Ruchlosigkeit und Borniertheit.

[…..] Seitdem [die Regierung von Präsident Donald Trump im Frühjahr eine "Null-Toleranz"-Politik gegenüber illegalen Einwanderern verkündete] werden Menschen, die die Grenze zu den USA ohne gültige Papiere überqueren, festgenommen und strafrechtlich verfolgt. Das aber bedeutet, dass sie in Untersuchungshaft genommen werden müssen. Und da die US-Gesetze es verbieten, Kinder zusammen mit ihren straffälligen Eltern einzusperren, werden die Familien auseinandergerissen - die Väter und Mütter kommen in Haft, die Kinder in Einrichtungen wie die Casa Padre. Allein in den sechs Wochen zwischen Mitte April und Anfang Mai, so teilte Washington vergangene Woche mit, seien auf diese Weise knapp 2000 Minderjährige von ihren Eltern getrennt worden.
Abschreckung ist das erklärte Ziel der Trump-Regierung: Illegale Einwanderer sollen Angst vor der Härte der amerikanischen Behörden bekommen und so davon abgehalten werden, sich auf den Weg nach Norden zu machen. Kritiker, darunter Politiker der Demokraten, aber auch Menschenrechtsorganisationen und Ärzteverbände, halten diese Praxis für unmenschlich. "Kinder aus den Armen ihrer Eltern zu reißen, um dem Kind zu schaden, um dadurch die Eltern zu beeinflussen - das ist inakzeptabel", wetterte zum Beispiel der demokratische Senator Jeff Merkley. Vor allem für kleine Kinder sei der seelische Stress der Trennung äußerst schädlich, sagen auch Fachleute.
[…..] "Kinder zu haben schützt nicht vor Verhaftung und Strafverfolgung", sagte auch Justizminister Sessions. Er verstieg sich vor einigen Tagen sogar dazu, den Römerbrief zur Rechtfertigung seiner Haltung zu zitieren. Dort stehe nämlich, dass es Gottes Wille sei, die Gesetze der Regierung anzuerkennen und durchzusetzen, erklärte er der erstaunten Nation. Etliche amerikanische Geistliche widersprachen der eigenwilligen Bibelinterpretation des Ministers zwar, an der harten Linie der Regierung änderte das bislang jedoch nichts. […..]

Während Menschen mit Moralempfinden abgestoßen sind, das herzergreifende Weinen der nach ihren Müttern rufenden Kleinkinder kaum ertragen können, bekommt Trump immer noch die größte Unterstützung von den strenggläubigen Christen. Die Evangelikalen lieben ihn.

Das deckt sich mit allen soziologischen Erkenntnissen, nach denen Christen Folter, Todesstrafe, das Schlagen von Kindern, soziale Grausamkeiten und Kriegseinsätze stärker befürworten als Säkulare und Atheisten.
Atheistische Kinder teilen lieber als Christenkinder. Amerikanische Christen sind deutlich waffenaffiner als Ungläubige. Christen sind habgieriger und weniger hilfsbereit.
Das ist Religions-immanent, da monotheistische Ideologien grundsätzlich exkludierend sind. Gottgläubige sind nehmen wie selbstverständlich „wir sind besser als die“ für sich in Anspruch. Daraus resultiert auch eine größere Bereitschaft Individuen außerhalb ihrer sozialen Gruppe zu quälen. Die sind nämlich ohnehin weniger wert.
Zudem haben Dutzende internationale Studien klar gezeigt, daß intelligente Menschen weniger religiös sind. Oder unfreundlicher ausgedrückt: Je dümmer, desto christlicher.
Auch das ist in sich logisch, weil dogmatischer Glaube den Charakteristika von Intelligenz – also kritische Nachfrage, Nachdenken, Forschen, Neugier – widerspricht. Je mehr man selbst denkt, desto weniger kann man glauben und umgekehrt.

So ist es auch kaum verwunderlich, daß Christen eher geneigt sind die frechen Lügen des US-Präsidenten zu glauben.


Wenig überraschend, daß auch die rechtesten Christen in Deutschland Trumps brutale Politik begeistert feiern.

[…..] In einem eigenen Tweet hat sich US-Präsident Trump im Zusammenhang mit dem Asylstreit auf die Seite der indigenen Bevölkerung in Deutschland gestellt.
Merkels Migrationspolitik erscheint vor diesem Hintergrund als Jahrhundertfehler, an dem noch viele Generationen in ganz Europa zu leiden haben. Und Seehofers Einknicken in umso krasserem Licht.
Kurz nachdem Merkel und Seehofer vor die Presse getreten waren und auf einmal eine seltsame Einmütigkeit an den Tag legen (Motto: „Alles geht so weiter wie bisher“) twitterte der amerikanische Präsident:
„Die Menschen in Deutschland wenden sich gegen ihre Führung, da die Migration die ohnehin schon schwache Berliner Koalition erschüttert. Die Kriminalität in Deutschland ist gestiegen. Es war ein großer Fehler in ganz Europa, Millionen von Menschen einwandern zu lassen, die die Kultur dort so hart und gewalttätig gemacht haben.“ […..]

Der radikale Hassblogger Berger argumentiert in der Tat genau wie Trump, wenn er seinen xenophoben und rassistischen Gefühlen frönt.
Die Dunkelhäutigen sollen nicht ins Land weil sie die „indigenen“ weißen Deutschen/Amerikaner verunreinigten und außerdem die Kriminalität anheitzen.


Eins der berühmtesten Zitate Trumps – “They are not our friend, believe me. They’re bringing drugs. They’re bringing crime. They’re rapists.” – ist Musik ins Bergers Ohren. Endlich ein Kronzeuge für seine These, daß die Kriminalität in Deutschland durch die Flüchtlinge rasant anstiege.
Ein Kronzeuge, den der faschistoide Urinduscher dringend benötigt – schließlich ist seine Kernbotschaft von der steigenden Kriminalität grundfalsch.
In den USA sinkt die Kriminalität seit Jahren kontinuierlich und in Deutschland weist die jüngste Kriminalitätsstatistik der Polizei inklusive aller Geflüchteten den niedrigsten Stand seit 1992 aus.

Selbst Merkel ist so angewidert, daß sie entgegen ihres Naturells direkt Trump und Berger der Lüge bezichtigt.

[…..] Der US-Präsident twittert, in Deutschland sei die Kriminalität um zehn Prozent gestiegen. Die Bundeskanzlerin widerspricht und verweist auf die Statistik.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der Äußerung von US-Präsident Donald Trump widersprochen, die Kriminalität in Deutschland sei im Zusammenhang mit der Zuwanderung deutlich gestiegen. Die kürzlich vorgestellte Polizeiliche Kriminalstatistik spreche für sich, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf Schloss Meseberg. "Wir sehen dort leicht positive Entwicklungen." Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik ist die Zahl der Straftaten in Deutschland im vergangenen Jahr auf das niedrigste Niveau seit 25 Jahren gesunken. [….]

Eine Diskussion, die argumentativ mit rechtsradikalen Primitivlingen nicht zu gewinnen ist, weil sie grundsätzlich Fakten als Lügen ansehen.

Bergers kleine braune Epigonen sind jedenfalls begeistert von Trump und erflehen in den Kommentaren seinen Einmarsch in Deutschland.




Besonders perfide Bergers immer wieder verwendeter Begriff “indigene Bevölkerung Deutschlands.”
Denn es ist ja gerade die Besonderheit an Deutschland Geschichte, daß tausende Jahre Kleinstaaterei herrschte, Deutschland fast nie eine einheitliche Nation war und durch seine Lage mit im Zentrum Europas seit Jahrtausenden kontinuierlicher Völkerwanderung unterliegt.
Wir sind hier ein klassischer Mischmasch aus allen Himmelrichtungen.
Hier siedelten Kimbern, Teutonen, Hunnen, Goten, Sachsen, Slawen, Römer, Hugenotten, Polen.
Ähnlich absurd ist die Lage in den USA, der klassischen Einwanderungsnation, die vor 500 Jahren damit begann die eigentlich indigenen Völker auszurotten.

Hätten Berger, Trump und ihre glühenden christlichen antihumanen Anhänger einen Funken Ehrlichkeit in sich, würden sie sich um die Kriminalität kümmern, die tatschlich kontinuierlich ansteigt – nämlich die rechtsradikalen Übergriffe in Deutschland, bzw die hate-crimes von „White supremacists“ in den USA.

[….]  Die Bundesregierung hat in ihre Statistik über Todesopfer rechtsextremer Gewalt neue Fälle aufgenommen. Darin sind nun 76 Tötungsdelikte mit 83 Todesopfern seit der Wiedervereinigung 1990 erfasst, wie das Innenministerium laut "Tagesspiegel" auf eine Anfrage der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und ihrer Fraktion Die Linke mitteilte. Zuletzt hatte eine Bilanz der Regierung vom März 2017 insgesamt 70 Fälle aufgeführt, bei denen Neonazis und andere Rechte 76 Menschen getötet hatten. Grund für die Zunahme ist eine Überprüfung von mutmaßlich rechts motivierten Gewalttaten in Berlin.
Anlass der wissenschaftlichen Untersuchung in Berlin war eine im Jahr 2000 begonnene Langzeitrecherche des "Tagesspiegels", die eine bundesweit erheblich höhere Zahl der Todesopfer seit der Wiedervereinigung registrierte als die offizielle Bilanz. Die Zeitung kommt auf mindestens 150 Tote seit dem 3. Oktober 1990.
In den ersten vier Monaten 2018 haben Neonazis und andere Rechtsextreme nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei 3714 Straftaten begangen - darunter 174 Gewaltdelikte, schreibt die Zeitung. [….]